Februar 2021 Mamis

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Geschrieben von SusiEinhorn am 29.12.2021, 2:09 Uhr

Einfach so..

Hallo ihr Lieben!

Bei mir ist vor einer Woche an Heiligabend mein Vater verstorben, ich bin seitdem richtig traurig und kann deswegen auch nachts nicht schlafen.
Meine Sorge ist, dass mein Kleiner (10 Monate) diese Traurigkeit und Anspannung spürt und das irgendwie dann einen Einfluss auf seine Entwicklung hat.
Ich habe auch schon vor ihm geweint, aber da weint er fast mit und fürchtet sich ein wenig vor Mamas Emotionen, da er diese nicht so kennt.
Wie soll ich mich verhalten?
Am Tag habe ich die beste Ablenkung mit meinem Baby, aber nachts holt mich dann die Trauer ein und ich kann einfach nicht schlafen.
Hatte auch jemand von euch die gleiche Erfahrung?
Was kann ich tun, damit ich als Mama trotz der Trauer ausgeglichen und stark für mein Baby sein kann?
Danke vorab für die Tipps:-)

Lieben Gruß,
Susi

 
6 Antworten:

Re: Einfach so..

Antwort von Janet90 am 29.12.2021, 10:38 Uhr

Das tut mir unendlich Leid für dich…
Für dein Baby ist die Situation natürlich befremdlich und weint deswegen wahrscheinlich mit. Es kennt dich einfach so nicht.
Dennoch ist es für dich wichtig zu trauern.
So verarbeitest du die Situation.
Mein Vater ist gestorben als ich 16 Jahre alt war. Ich habe zwei jüngere Schwestern und meine Mutter war verständlicherweise zu nichts mehr zu gebrauchen. Also habe ich mich gekümmert. Einer musste es ja tun. Das hat allerdings dazu geführt, dass ich nicht getrauert habe und das wiederum hat zu anderen Problemen geführt. Ich habe die Situation einfach nie angemessen verarbeiten können.
Dein Kind versteht das natürlich nicht, aber Kinder sind stark. Zum Glück. Du wirst durch deine Trauer sicherlich nicht seine Entwicklung stören.
Die Wunde ist noch ganz frisch bei euch, aber irgendwann wird sie heilen.
Ich wünsche euch viel Kraft.

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Re: Einfach so..

Antwort von Würfelchen am 29.12.2021, 10:38 Uhr

Hallo liebe Susi,

erst einmal mein herzliches Beileid. So ein Verlust ist nicht schön und du darfst traurig sein. Ich kann dich gut verstehen. Bei uns ist es so, dass wir uns vermutlich auch bald von einem geliebten Menschen verabschieden müssen und auch das macht mich jetzt schon sehr traurig. Der Mensch ist mir besonders wichtig und wenn es passiert, bricht für mich eine der wichtigsten Beszugspersonen weg.

Ich weine tatsächlich auch jetzt schon und habe die Möglichkeit unsere Tochter mal an meinen Mann zu übergeben. Dann ziehe ich mich zurück und weine und lasse alles raus. Ich schreibe meine Gefühle in ein kleines Buch (so ähnlich wie ein Tagebuch) und das hilft mir ungemein. Danach fühle ich mich besser/befreite und gehe zu meinem Mann und meiner Tochter, küsse beide und versuche stark zu sein. Meistens lege ich sie abends ins Bett und gehe dann zu meinem Mann ins Wohnzimmer. Dort nimmt er mich in den Arm und ich kann da dann auch nochmal meine Gefühle raus lassen.

Tagsüber versuche ich nicht daran zu denken und genieße die Zeit mit unserer Tochter. Überkommt mich doch mal das Gefühl weinen zu müssen, gehe ich kurz in den Flur, hole tief Luft, lasse ein zwei Tränen laufen und gehe wieder zurück.

Du darfst weinen, traurig sein und die Gefühle raus lassen. Ich denke auch nicht, dass es seiner Entwicklung schadet. Gefühle sind normal, gehören zum Leben dazu und sind wichtig.

Fühl dich ganz lieb gedrückt.

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Re: Einfach so..

Antwort von SuitcaseOfMemories am 29.12.2021, 10:58 Uhr

Das tut mir so Leid.
Lass die Trauer zu. Das ist ein so wichtiger Verarbeitungsschritt und wird auch deinem Kind viel mehr helfen als wenn du immer verdrängst und versuchst, stark zu sein.

Kinder haben ganz feine Antennen dafür, wenn etwas nicht stimmt. Dein Kleiner würde das vermutlich spüren, selbst wenn du versuchst, alles vor ihm zu verstecken. Deshalb möchte ich dich für die Situation jetzt, aber auch für die Zukunft ermutigen, deine Emotionen zu zeigen und ihn altersentsprechend dabei zu begleiten.
Natürlich versteht er jetzt noch nicht den genauen Wortlaut, aber du kannst ihm schon jetzt, wenn du vor ihm weinst, erklären, dass du ganz traurig bist, dass die Tränen dir helfen und es dir danach ein kleines bisschen besser gehen wird. Das wird dir selber helfen und durch deine Betonung und die Sicherheit, die deine Stimme dabei vermittelt, auch ihm.

Nichtsdestotrotz wünsche ich dir auch, dass es Momente gibt, in denen ihn jemand anderes betreuen kann, damit du einen Rückzugsort für dich hast, die Trauer ungehemmt rauslassen kannst und danach wieder neu auf deinen Sohn zugehen kannst.

Alles Liebe für dich!

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Re: Einfach so..

Antwort von Fevola am 29.12.2021, 18:00 Uhr

Hallo Susi,

zunächst einmal mein herzlichsten Beileid für deinen Verlust.

Mach dir keine Sorgen, dass deine Trauer die Entwicklung deines Kindes beeinflussen könnte. Ab etwa 9 Monaten können die meisten Babys ihre eigenen Gefühle nicht von den der anderen trennen. So kann es passieren, dass sie sich plötzlich genauso miserabel fühlen, wie das weinende Kind oder in deinem Fall die Mama daneben. Obwohl sie gar nicht wissen warum, können sie diese Gefühle regelrecht überwältigen. Das ist völlig normal.

Ich finde es sogar wichtig, dass du deine Gefühle nicht vor deinem Kind versteckst. Wenn es dir und dem Kind zu viel wird, kann der Papa euch ja mal eine Auszeit gönnen.

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Re: Einfach so..

Antwort von Juji am 30.12.2021, 13:54 Uhr

Mein herzliches Beileid zum Verlust deines Papas.

Als unser Kleiner 5 Wochen alt war ist mein Schwiegervater plötzlich verstorben.
Ich habe mir da auch Sorgen gemacht: vor ihm weinen und trauern, der ganze Stress wegen Beerdigung und Nachlass.
Unsere Hebamme hat uns beruhigt: unsere Kleinen spüren das wir trauern und wir dürfen es auch mal vor ihnen zeigen. Das traumatisiert sie nicht, sondern auch so lernen sie, dass die Trauer leider zum Leben dazugehört.
Wir haben unserem Sohn (auch wenn er Mini war) erklärt wieso der Papa weint.
Auch jetzt, wenn ich aus welchem Grund auch immer mal weine, dann erkläre ich es meinem Sohn.
Das meinte die Hebamme sei sehr wichtig.

Bitte vergrabe nicht die Trauer, lasse sie zu, damit dein Herz anfangen kann zu heilen.

Ich drücke dich aus der Ferne

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Re: Einfach so..

Antwort von kleene162 am 31.12.2021, 1:09 Uhr

Auch von mir ein herzliches Beileid!

Kann mich den Vorrednern nur anschließen. Du musst trauern! Und verstecke das vor deinem Kind nicht. Emotionen oder Gefühle zeigen ist normal und hilft deinem Kind damit (also auch die eigenen) umzugehen.

Ich würde glaub ich meine Tränen nicht verstecken. Wenn ich aber merke, das der Zwerg dadurch verunsichert scheint, würde ich ihn hochnehmen und ganz normal mit ihm reden, als wäre er schon 4 oder so. Ihm sagen, dass Mami grad ganz dolle traurig ist, weil sie ihren Papi nie wieder sehen kann, aber dass es nix mit ihm (dem Kind) zu tun hat, dass er keine Angst haben braucht, dass Mami ihn ganz doll lieb hat.
Dann knuddeln, Herzen und so weiter. Das bringt in einem nämlich wieder positive Gefühle hervor und hilft einem u gemein.

Ansonsten musst du einem Weg finden, wie du die Trauer verarbeiten kannst. Vielleicht kannst du dich wirklich mal losreißen und in ein Kissen schreien, oder in den Wald oder was dir sonst so hilft, wonach dir ist...
Die Idee mit dem Büchlein find ich auch gut. Ich hab für meine Oma einen Nachruf geschrieben. Einfach nur für mich. Nicht für die Zeitung, oder so. Das hat mir sehr geholfen....

Für das Kind stark zu sein heißt auch mal sein inneres zu offenbaren!
Hab keine Angst davor!
Du wirst, leider, noch mehr solche Situationen haben. Gerade wenn sowas auch noch zu solchen "Terminen" passiert, wird man die nächsten Jahre immer mal wieder zu der Zeit mit seinem Emotionen konfrontiert sein.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft!

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