zurück| Geschrieben von MissMalibu, 5. SSW am 30.03.2024, 14:21 Uhr |
ES+13
Und mittlerweile deutlich positiv.
Aber die Angst sitzt tief, ich kann mich nach meiner MA in der 11. Woche im Dezember so gar nicht freuen und hab Angst… Ich hab echt keine Ahnung, wie ich die nächsten Wochen überstehen soll. Ich weiß es, ich kann nix machen, aber es ist so schwer…
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Re: ES+13
Antwort von Mumofthree-boys am 30.03.2024, 15:39 Uhr
Huhuu,
Erstmal herzlichen Glückwunsch
Ich weiß ganz genau wie du dich fühlst.
Ich hatte zwischen meinem ersten und zweiten Kind drei frühe Abgänge. Als ich dann wieder schwanger war konnte ich mich überhaupt nicht freuen.
Ich war unglaublich nervös und dachte die ganze zeit und wenn es wieder schief geht?
Ich habe mich so gut es geht versucht abzulenken. Beim Arzt war ich bei 7+0 und wurde belohnt. Ab da wurde ich auch was entspannter. Die Angst kann dir keiner nehmen. Aber versuche deinem Körper und deinem kleinen Wunder zu vertrauen
Fühl dich gedrückt
Re: ES+13
Antwort von schroedingerskruemel am 30.03.2024, 16:55 Uhr
Ich verstehe dich so gut. Nach einer solchen schmerzhaften Erfahrung fahren alle Schutzreflexe hoch, die deine Psyche aufbieten kann. Das sind alles Mechanismen, die beim Überleben helfen... Gefahren erkennen, Risiken vorwegnehmen, die Katastrophen durchspielen, vorbereitet sein, sich nicht überraschen zu lassen. Deine Seele tut alles, damit sie nicht noch einmal durch diese Hölle gehen muss.
Der Fehler im System? Diese alten, erprobten, evolutionär bewährten Mechanismen unterscheiden nicht zwischen Situationen, die wir kontrollieren können und solchen, die wir nicht kontrollieren können. Der Verstand, der das alles überblickt, ist leider evolutionär viel jünger und in Gefahrensituation so nützlich wie Schlittschuhe beim Bergsteigen. Der spricht nicht mal die gleiche Sprache, wie Amygdala und Hippocampus, den Urgesteinen des Selbstschutzes und der Gefahrenabwehr.
Deswegen helfen Statistiken nicht. Deswegen helfen gut gemeinte Ratschläge nicht,.wie du besser positiv denken kannst. Oder Überzeugungsversuche wie ein positive Untersuchungsergebnis beim Gyn. Vielen bringt der Herzschlags Sicherheit... aber selten denen, die ihr Baby verloren haben, nachdem sie Herzaktion zu sehen und zu hören war.
Wir sind evolutionär so zusammengeschraubt, dass wir einen kompletten Kontrollverlust ganz schwer ertragen. Ich weiß, dass du weißt, dass du nur warten kannst. Schön wäre es jetzt, wenn Hippocampus und Amygdala das auch kapieren würden und, verdammt nochmal, aufhören würden, auf die Trommel zu hauen und Angst zu erzeugen und in den schmerzhaften gefühlsmäßigen Erinnerungen zu wühlen.
Wie gesagt, Gefühl und Verstand haben in dieser Situation mit einer ernsthaften Sprachbarriere zu kämpfen.
Schöner Mist, und nun?!
Auch nach mehreren frühen Verlusten, habe ich kein Patentrezept. Das, was mir an den schwierigsten Tagen hift, sind folgende geundsätzliche Ideen:
1 - Eine intakte Schwangerschaft ist unverwüstlich. Falls etwas schief geht, dann gab es von Anfang an Abweichungen, die irgendwann nicht mehr kompensierbar waren.
2 - Ich kann die Ängste aushalten, auch wenn sie maximal unangenehm sind. Das ist nur mein Reptiliengehirn, was mit dem einen roten Alarmknopf, den es hat, seinen Job macht.
3 - Ich respektiere meine kognitive Verarbeitungsstrategie. Mich beruhigen Informationen, Details, Studien. Also her damit. Wäre ich so gebaut, wie viele andere Menschen, denen das Gegenteil hilft, dann würde ich ich danach richten.
4 - Immer schön der Reihe nach. Einen Tag nach dem anderen. Eine Situation nach der anderen.
5 - Keine Verhandlungen mit den Gebrüdern Wenn und Dann. Das sind Genies bei harten Fakten, aber leider ein absolutes Inkompetenzteam in Gefühlsdingen.
Punkt 5 meint die ganzen Versuche, eine Scheinkontrolle für die unkontrollierbare Situation aufzubauen: Wenn ich micht nicht freue, dann tut ein Verlust weniger weh. Wenn ich weitere Tests mache, bleibt die Schwangerschaft erhalten. Wenn ich nur positiv denke und es wirklich, wirklich will, dann geht alles gut.
Wenn und Dann haben die Kompetenz, mir Fakten zu vermitteln ("Wenn ich im Regen vor sie Tür gehe, werde ich nass"), aber beim Herüberreichen von Gefühlen kommt nur unlogischer Blödsinn raus ("Wenn ich mein Baby genug geliebt hätte, hätte ich es nicht verloren"). Warum ist das so? Weil der Verstand kein Problem lösen kann, was auf der Ebene des Gefühls entsteht. Und umgekehrt. Die Jungs überschreiten ihre Kompetenzen und merken in ihrer guten Absicht nicht, welchen Schaden sie anrichten.
Wen du bis hierhin mitgelesen hast, dann verleihe ich dir den Quarkorden Erster Klasse am Güldenen Band.
Ich wünsche dir, dass du gut durch diese Zeit voller Unsicherheiten kommst. Ich wünsche dir eine unaufgeregte, entspannte Schwangerschaft und ein gutes Ankommen an der Endhaltestelle des Dezemberbusses.
Re: ES+13
Antwort von Sunshine_bebe am 30.03.2024, 17:41 Uhr
Ohhj. Gratuliere schonmal.
Denk positiv, sprich mit den kleinen. Sag jeden tag dass es willkommen ist, und ihr euch freut, und streichle es. Das kommt.
Hatte ja letztes jahr auch eine FG, aber das hab ich erst erfahren, als es schon abgegangen ist, dass ich Schwanger gewesen bin.
Und aktuell sitze ich da, und warte gespannt, ob die Mens kommt, oder doch irgentwann ein Positiver test es wird. Aktuell NMT+5
Re: ES+13
Antwort von Maxime80 am 30.03.2024, 18:37 Uhr
Ich gratuliere dir auch und Drücke ganz fest die Daumen
Re: ES+13
Antwort von FriedaSa am 30.03.2024, 20:33 Uhr
Mir geht es wie dir. ES+13 und Spätabort in der 15. Woche Ende Januar. Ich habe mir aber nun vorgenommen mich zu freuen, denn ich wäre ohnehin traurig, wenn es nicht gut ausgehen würde. Wenn ich mich jetzt freue werde ich dadurch nicht trauriger sein. Es macht also keinen Sinn sich nicht zu freuen.
Ich wünsche uns dass wir diesmal unsere Regenbogenbabys bekommen. Sei gedrückt.
Re: ES+13
Antwort von FriedaSa am 30.03.2024, 20:37 Uhr
1 - Eine intakte Schwangerschaft ist unverwüstlich. Falls etwas schief geht, dann gab es von Anfang an Abweichungen, die irgendwann nicht mehr kompensierbar waren
Das stimmt so leider ja nicht. Ich habe meine gesunde Maus aufgrund einer Infektion verloren. Die Schwangerschaft war bis zuletzt intakt und die Maus super entwickelt, sie kam eben aufgrund der Infektion und Blasensprung viel viel zu früh…
Re: ES+13
Antwort von Sonnenblume_86, 5. SSW am 01.04.2024, 12:03 Uhr
Mir geht es so wie dir.
Hatte auch im Dezember eine FG.
Und ständig Angst. Vorallem wenn ich aufs Klo muss.
Ich höre mir ab und an auf Youtube positive Affirmationen zur 
an. Dauert 12 min und kann mich da schnell beruhigen.
Dann gibt's Tage da lese ich zuviel in Forums und mache mich dadurch verrückt.
Ablenkung hat mir bis jetzt tatsächlich am besten geholfen. Bin aktuell 4+3 und hoffe das mich ein 1. FA Termin am 9.4. etwas beruhigt. Da wäre eigentlich mein normaler Vorsorgetermin gewesen, aber da wäre ich schon 5+4.
Drücke uns allen die Daumen :-)
