Fläschchennahrung

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Geschrieben von Haughty am 29.09.2013, 13:47 Uhr

Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Mein Sohn ist 6 Tage alt.
Ich melde mich telefonisch bei meiner Freundin Tina, um von der Geburt und den ersten Tagen zu Hause zu berichten. Wir quatschen ein wenig, und irgendwann bringe ich den mehr oder weniger floskelhaften Satz "Die Nächte sind halt anstrengend" ein. Floskelhaft deshalb, weil die Nächte mit einem Neugeborenen immer anstrengend sind - ein 6 Tage altes Kind, dass seine Eltern nachts schlafen lässt, habe zumindest ich noch nie erlebt. Deshalb erwarte ich auch eine entsprechend allgemeingültige Antwort wie "So ist das eben in der ersten Zeit" oder "Das wird schon". Aber weit gefehlt! Vielmehr erhalte ich - und das gleich in den ersten Minuten des ersten Gesprächs nach der Entbindung, noch bevor Tina den Kleinen jemals zu Gesicht bekommen hat - folgende Diagnose: "Naja, du stillst ja nicht - er wird halt Blähungen von der Babynahrung haben."
Aha. Dass ihre Tochter, inzwischen 18 Monate alt, als Säugling ebenso die Nächte zum Tag gemacht hat, obwohl sie volle 6 Monate lang gestillt wurde, hat Tina wohl vergessen?
Aber nicht genug damit, dass ich mir solche unerträglich pauschalen Analysen wenige Tage nach der Geburt anhören muss, nein, es gab sie auch schon vorher: Als ich etwa - damals hochschwanger - vor einigen Wochen meiner Nachbarin Anette, die wenige Tage zuvor entbunden hatte, am Gartenzaun ein Kompliment darüber machte, wie flach ihr Bauch bereits wieder sei, erntete ich die Prognose: "Tja, du wirst ja wohl etwas länger dick bleiben - du willst ja schließlich nicht stillen."
Hm. Ist es etwa nicht bis zu Anette vorgedrungen, dass es mehr als taktlos ist, die Figur einer Wöchnerin zu kommentieren, zumindest dann, wenn man nichts Schmeichelhaftes zu sagen hat - und erst recht, wenn es noch überhaupt nichts zu kommentieren gibt, weil das Baby noch im Bauch ist?
Ich denke eigentlich nicht, dass Anette so wenig Taktgefühl besitzt; ebensowenig, wie es Tina entfallen sein kann, wie ihre Nächte vor noch weniger als einem Jahr aussahen.
Vielmehr ist es heutzutage salonfähig, die Tatsachen etwas zu verzerren oder den guten Ton mal kurz zu vergessen, solange es darum geht, nicht-stillende Mütter mehr oder weniger subtil auf ihre Unzulänglichkeit hinzuweisen - das ist ganz offensichtlich ein ungeschriebenes Gesetz unter stillenden Müttern, solchen, die es werden wollen, Hebammen, Krankenschwestern und allen, die sonst noch ihren Senf dazugeben möchten.
Aber warum diese ständigen etwas bemüht bis völlig unsachlich anmutenden Seitenhiebe im Stil von "Sieh nur, was dir und deinem Kind alles fehlt - und das hast du dir selber zuzuschreiben"? Warum ist es Tina, Anette und Co nicht völlig egal, wie ich mein Kind ernähre? Ganz zu schweigen von den Frauen, die es sich offensichtlich zur Lebensaufgabe gemacht haben, in Internetforen - in denen erfahrungsgemäß ein etwas rauherer Ton herrscht als in meinen Gesprächen am Telefon oder Gartenzaun - "Fläschchenmamis" völlig unverblümt als egoistische Rabenmütter hinzustellen, deren Verhalten mindestens an Kindesmisshandlung grenzt, wenn nicht gar mit dieser gleichzusetzen ist?
Weil Stillen, vorsichtig ausgedrückt, anstrengend ist: Die große Mehrheit stillender Mütter muss sich früher oder später mit schmerzenden Brüsten, blutigen Brustwarzen, Milchstau und Mastitis herumschlagen; ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie ihr Kind nicht - oder nur mit größerem organisatorischen Aufwand (der üblicherweise Milchpumpen und eingefrorene Muttermilch involviert) länger als ein, zwei Stunden von anderen Personen, inklusive des Vaters, betreuen lassen können. Da ist es schon nachvollziehbar, wenn die Betroffenen mindestens eine leise Wut verspüren gegenüber denjenigen, die sich diese Unannehmlichkeiten so mir nichts, dir nichts, ersparen, indem sie einfach ein paar Tabletten schlucken, von da an fröhlich Milchpulver anrühren und - dekadenterweise - auch mal eine Nacht durchschlafen, während der Vater das Baby versorgt. Verständlich, dass man sich da trotz aller Lippenbekenntnisse für Toleranz den einen oder anderen giftigen Kommentar gegenüber Nicht-Stillenden nicht verkneifen kann.
Aber eigentlich steht es ja jeder Mutter frei, auf das Stillen zu verzichten. Warum also das ganze Theater?
Weil es eigentlich keine Option ist, nicht zu stillen - Stillen ist ein Muss. Das wird einem zumindest überall so suggeriert: Im Geburtsvorbereitungskurs, wo die Hebamme unter ohnehin schon ängstlichen Erstgebärenden die Schreckensnachricht verbreitet, die Kindersterblichkeit sei unter nicht-gestillten Kindern höher; in der Entbindungsklinik, wo Müttern, die aufgrund eines Milchstaus mit 41,5 Grad Fieber im Bett liegen, völlig selbstverständlich der Säugling an die entzündete Brust gelegt wird mit der im Brustton - Achtung, Wortspiel! - der Überzeugung vorgetragenen Begründung, Stillen sei sogar in diesem Fall für alle Beteiligten die beste Therapie; sogar vom Gesetzgeber, der Werbung für künstliche Anfangsnahrung sogar noch radikaler verboten hat als Werbung für Alkohol und Zigaretten.
Viele Mütter kommen aufgrund dieser fast schon an Gehirnwäsche erinnernden Strategien gar nicht auf die Idee, nachzufragen, warum genau man denn eigentlich unbedingt stillen sollte. Diejenigen, die es tun, werden mit wissenschaftlichen Studien konfrontiert, die den Anspruch erheben, zu beweisen, dass Stillen nicht nur die beste Gesundheitsvorsorge, da es das Immunsystem stärke und Allergien verhindere, sondern auch Voraussetzung für eine gute Beziehung zwischen Mutter und Kind sei und den Kindern im Übrigen bis zu 7 Intelligenzpunkte mehr beschere als nicht-gestillte Kinder im Durchschnitt aufzuweisen haben.
Logische Schlussfolgerung: Jede Mutter, die das Beste für ihr Kind will, muss stillen. Umkehrschluss: Jede Mutter, die nicht stillt, will offensichtlich nicht das Beste für ihr Kind und wird von den Tinas und Anetten dieser Welt völlig zu Recht als Mutter zweiter Güte hingestellt.
Richtig? Keineswegs. Vielmehr könnte man den Tinas und Anetten Einiges zur Last legen, wenn man wollte:
Zum einen den völlig unreflektierten Umgang mit Behauptungen, die einem als wissenschaftlich abgesicherte Ergebnisse verkauft werden. "Studien beweisen..." heißt es da immer. Aber die wenigsten haben sich wohl die Mühe gemacht, nachzuforschen, wer diese Studie durchgeführt hat, in wessen Auftrag und wann, welche Daten genau erhoben wurden und ob diese überhaupt aussagekräftig sind. Schaut man genauer hin, stellt man oft fest, dass die enstprechenden Studien (a) grundlegende Qualitätskriterien hinsichtlich Studiendesign und -auswertung nicht erfüllen, (b) von mindestens einer anderen Studie relativiert werden, (c) völlig veraltet sind oder (d) alles zusammen.
Manche der Studienergebnisse sind natürlich unbestreitbar plausibel - etwa die Tatsache, dass eine stillende Mutter, deren Orgamismus sich mit einem Infekt auseinandersetzt, über die Muttermilch Antikörper gegen die entsprechenden Keime an ihr Kind weitergibt und es damit vor ebendiesem Infekt schützt. Allerdings frage ich mich, warum es keine Studien gibt, die mögliche Vorteile des Nicht-Stillens untersucht: Die potentielle Förderung der Vater-Kind-Beziehung dadurch, dass auch den innigen Akt des Fütterns übernehmen kann; den Einfluss einer ausgeruhten und enstpannten Mutter auf das Wohlbefinden des Kindes; die Frage, ob ein Fläschchenkind einem einmal eingefangenen Infekt nicht robuster begegnet als ein Stillbaby, weil es statistisch gesehen einfach mehr auf den Rippen hat - die Vermutung, dass die Zensur der "Still-Mafia", wie die aggressiven Verfechter der Muttermilchernährung gelegentlich bezeichnet werden, für dieses Tabu verantwortlich ist, drängt sich auf.
Zum anderen müssen sich die meisten Tinas und Anetten ein unreflektiertes Mit-dem-Strom Schwimmen und eine damit einhergehende gewisse moralische Inkonsistenz vorwerfen lassen. So tönte etwa Anette noch vor einigen Monaten, dass sie ihr Kind - einen "Unfall", der so gar nicht in die Karriereplanung passte - eigentlich gar nicht wirklich gewollt habe und in den ersten Wochen ernsthaft über eine Abtreibung nachgedacht habe. Das fände sie übrigens auch völlig in Ordnung, denn jede Frau habe doch "das Recht, über ihren eigenen Körper zu bestimmen". Damit liegt Anette im Trend, denn diese Einstellung vertreten schließlich die meisten modernen, aufgeklärten, emanzipierten Frauen. Deshalb geht man ja auch zum Ersttrimester-Screenung und zur Feindiagnostik - damit man im Fall der Fälle die Möglichkeit hat, sich "gegen" ein behindertes Kind "zu entscheiden". Auch dagegen scheinen die wenigsten moralische Einwände zu haben - ich wenigstens werde meistens ziemlich schräg angesehen, wenn ich die Meinung äußere, dass das Lebensrecht des Kindes unter Umständen höher angesiedelt werden kann als das Selbstbestimmungsrecht der Frau und dass wir möglicherweise nicht die Kompetenz besitzen, zu entscheiden, welches Leben lebenswert ist und welches nicht. Irgendwie ist das Ganze schon seltsam: Ich darf also als Frau heutzutage ohne Weiteres "über meinen eigenen Körper bestimmen", wenn es darum geht, mein eigenes Kind umzubringen, weil es mir gerade nicht in den Kram passt - nicht aber dann, wenn es darum geht, ihm das Fläschchen statt der Brust zu geben? Es ist absolut im Rahmen des moralisch Akzeptablen, mich "gegen" ein behindertes Kind "zu entscheiden", nicht aber gegen das Stillen?
Tja, so ist eben der Zeitgeist. Aber zum Glück muss ich mich diesem ja nicht anschließen.
Denn nicht nur mein Baby, das niemals einen Tropfen Muttermilch bekommen hat, entwickelt sich bestens, sondern auch sein inzwischen 2-jähriger großer Bruder ist, obwohl er nicht einmal eine Woche gestillt wurde, bevor ich mich den Qualen der permanent entzündeten Brüste ein für alle Mal entzog, kerngesund, glücklich und klug. Und das sagt mehr als tausend Studien und die Unkenrufe verbissener Stillverfechterinnen.

 
26 Antworten:

Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von emilie.d. am 29.09.2013, 14:07 Uhr

Hallo Haughty,
ich glaube, bei Dir hat sich einiges angestaut und es ist gut, das einfach mal rauszulassen.
Im übrigen, egal, was wir Mütter machen, es wird immer jemanden geben, der Dich dafür kritisiert. Ich denke, da muß man sich früh ein dickes Fell zulegen.
Wenn es um die Ernährung geht, ob man arbeitet oder nicht, wie man sein Kind betreut oder nicht.
Es gibt taktvolle Menschen, die sich mit ihren Meinungen zurückhalten, auch wenn sie nicht mit den eigenen Überzeugungen übereinstimmen und es gibt Menschen, die dies nicht tuen. Wie gesagt, entweder es ist Dir wurscht und Du denkst Dir, "Ach rutsch mir doch den Buckel runter" oder aber Du bringst deutlich zum Ausdruck, daß Du Dir von einer Freundin schon mehr Verständnis erwartest hättest. Wie sie es fänden, wenn Du ihnen, wenn Ihr Kind, mal angenommen, soziale Ängstlichkeit zeigt, erklärst: "Ja, ist ja klar, das kommt daher, daß er schon so früh immer bei den Großeltern war/ nie bei den Großeltern war/früh fremdbetreut wurde/nie eine Spielgruppe von innen gesehen hat." Was ich meine, warum ein Kind Blähungen hat, weiß kein Mensch. Es kann vom Nicht-Stillen kommen, es kann aber auch tausend andere Ursachen haben. Einfach darauf zu schließen, um sein Mißfallen darüber auszudrücken, daß Freundin nicht stillt, ist sehr unsachlich und in dem Fall ein gemeines Verhalten. Gerade einer Wöchnerin gegenüber.
Viele Grüße

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von LucaSydney am 29.09.2013, 17:27 Uhr

Hallo ich habe zwar net alles gelesen wegen " sehr laaaaaaaaaaaaaaaaaang" aber das was ich las ist erschreckend das sich andere ein urteil bilden wie du dein kind ernährst, vorsllem finde ich ist es auch die umwelt gucke mal auf jeder packunf steht o internetprodukte dad stillen das beste fürs baby ist?????? ist das überhaupt bewiessen u vorallem ist das jeden seine sache, ich selber bin flaschenmami immerwieder gern von zwei kindern weil ich ne stillen wollte weil das ne geklapppt hat u ich keine lust darauf hatte naja. aber beschäment das sich überhaupt leute äussern zu so einen privatem thema ehrlich bin so von de socken. also ehrlich bek immernoch den spruch zu hören " stillst du noch oder hast du gestillt o konntest du stillen? meine fresse nein ich will nicht...... u haltet einfach euer m...... traurig aber wahr

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Kriekkrischtn am 29.09.2013, 20:55 Uhr

Sehr schön geschriebener Text!

Ich möchte dazu Folgendes sagen: es geht auch umgekehrt. Ich wollte ursprünglich nie stillen. Dann dachte ich mir ich könnte es ja mal versuchen. Dann wollte ich 6 Monate durchhalten. Und jetzt? Ich stille seit 17Monaten und ein Ende ist nicht in Sicht. Ich mache es gerne. ABER: ich muss mir von Anfang an dumme Kommentare deshalb anhören! Meine Mutter wollte nie stillen, versteht nicht wieso man so was macht und findet es eklig. Mein Papa ist peinlich berührt. Meine Schwiegermutter stillte selbst immerhin 3, 6 und 11 Monate - aber spätestens seit unser Sohn ein Jahr ist, ist es auch mit ihrer Geduld vorbei. Ich solle endlich aufhören. Ganz schlimm sind auch meine (kinderlosen!) Freundinnen: "das ist eklig!" "Du darfst nie was trinken!' und mein Favorit: "Der schläft nur deshalb nicht durch!!"

Mit Beikost hätte ich am besten "sofort" beginnen sollen, denn die "dünne Milch" reicht doch nicht. (Er war/ist immer mindestens auf der 50%-Perzentile.) Da waren sich alle einig. 5 Monate war ich standhaft dann drängte ich dem Kleinen Brei auf weil ich keine Nerven mehr hatte es abzulehnen. Im Nachhinein betrachtet war er nicht so weit.

Achso und ich wohne übrigens auf dem Land: schon seit Ewigkeiten vermeide ich es zu erzählen, dass ich noch stille. Das würde hier keiner verstehen. Für alle ist es selbstverständlich, dass ein Kind in dem Alter noch sein Fläschchen bekommt und braucht. Aber stillen ist abartig! Mir reicht es schon, dass ich immer der Sonderling bin: z.B. nutze ich ein Tragetuch und gebe mein Kind seit kurzem halbtags in die Krippe - Kinder gehören schließlich in den Wagen und Frauen bleiben für die Erziehung zu Hause...

Wie auch immer: du siehst, es gibt auch negative Erfahrungen in die andere Richtung. Mehr Toleranz wäre auf beiden Seiten toll! Ich persönlich bin mittlerweile ein "Stillnazi" aber ich werde den Teufel tun und versuchen irgendjemanden zu bekehren! Hauptsache die Beteiligten fühlen sich mit ihrer Situation wohl!

Liebe Grüße

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 30.09.2013, 11:40 Uhr

Momentan ist halt Stillen sehr in. Vor 30 Jahren waren Fläschchen total in. Was für das Kind und einen selbst das Richtige ist, sollte jeder selbst entscheiden. Ich selbst habe mich 13 Wochen mit dem Stillen gequält. Mein Kind hat nur geschrien oder getrunken und fast nicht geschlafen, meine Brüste waren dauerentzündet, ein Milchstau nach dem anderen. Als ich abgestillt habe, hat mein Kind von einem auf den anderen Tag Ruhe gegeben. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte es keinen Hörsturz gebraucht um nicht der Hebamme, sondern mir selbst zu vertrauen und zu entscheiden, dass Muttermilch in unserem Fall vielleicht nicht das Beste ist.

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Pampersmami am 30.09.2013, 20:51 Uhr

"Da ist es schon nachvollziehbar, wenn die Betroffenen mindestens eine leise Wut verspüren gegenüber denjenigen, die sich diese Unannehmlichkeiten so mir nichts, dir nichts, ersparen, indem sie einfach ein paar Tabletten schlucken, von da an fröhlich Milchpulver anrühren und - dekadenterweise - auch mal eine Nacht durchschlafen, während der Vater das Baby versorgt."

Wo hast Du solche Stammtisch Weisheiten eigentl. her? Sorry DEIN Artikel ist nichts weiter als die dämlichen Ansichten der Kehrseite!
Wenn es Dir egal wäre, dann würdest Du es einfach ignorieren oder entsprechend gleich kommentieren! Und Muttermilch ist nun einmal DIE Art ein Baby zu ernähren, das kann man sich schön reden ,ändert aber nichts an den Tatsachen!

Ich ziehe meinen Hut vor JEDER Frau die es probiert hat und dann auf Industriemilch umsteigen konnte (denn früher wären die Kinder entweder gestorben oder es hätte eine Amme gemacht) aber zu sagen "Ich schluck ein paar Tablettchen und rühre glücklich Milchpulver an, das machen die wenigsten und solche Aussage ist einfach nur .


Danny die ein Flaschenbaby und ein Stillkind hat und das erstere als weitaus anstrengender empfand!

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@Pampersmami

Antwort von mondkind am 01.10.2013, 9:02 Uhr

"Und Muttermilch ist nun einmal DIE Art ein Baby zu ernähren (...) zu sagen Ich schluck ein paar Tablettchen und rühre glücklich Milchpulver an (...) solche Aussage ist einfach nur "

Du tust so, als wäre es nur dann akzeptabel, die Flasche zu geben, wenn man vorher erfolglos alles mögliche versucht hat, um stillen zu können und als müsse man sich schämen, wenn man einfach nicht stillen möchte.

Das ist doch genau die Art von Intoleranz, um die es in dem Artikel geht.

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Re: Dann hast Du es nicht verstanden!

Antwort von Pampersmami am 01.10.2013, 9:09 Uhr

o.T

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von emilie.d. am 01.10.2013, 12:51 Uhr

Ja, Stillen ist objektiv gesehen besser für die Entwicklung eines Kindes. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Nichtsdestotrotz treffen wir Eltern immer wieder Entscheidungen, die sachlich gesehen nicht optimal für das Kind sind. Weil wir das Leben des Kindes mit unseren Ansprüchen an uns, an das Leben in Einklang bringen müssen.
Wenn man nun eine Frau, die nicht stillt, kritisiert, finde ich, sollte man selber überlegen, inwieweit man immer "pro Kind" entschieden hat. Ganz abgesehen davon, daß ich es ziemlich mies finde, jemanden im Wochenbett - da erinnern wir uns sicher alle noch gut dran, wie das war- damit zu konfrontieren.
Es gibt sicher Situationen, die man als verantwortlicher Erwachsener immer nur "Pro Kind" entscheiden kann. Stillen gehört für mich nicht dazu.

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Black Forest Girl am 01.10.2013, 14:00 Uhr

Schön geschrieben!!!
Ich glaube du bringst das auf den Punkt was viele Frauen fühlen. Drüben im Stillforum geht es gerade um "beratungsresistente" Mütter, die die guten Ratschläge der Stillberaterin nicht annehmen wollen. Im Moment driftet es leider in eine ziemliche Lästerei ab.
Ich befürworte auch das Stillen. Und MuMi ist das Beste für ein Baby. Dennoch sehe ich es nicht so verbissen. Für einige scheint "Stillen" eine regelrechte Religion zu werden. Wer nicht stillt oder dieser Religion nicht folgt wird regelrecht diskriminiert.

Ich habe dort versucht zu erklären war viele Mütter fühlen:

Es gibt Frauen die damit glücklich sind abzupumpen, zuzufüttern oder vielleicht sogar ganz abzustillen. Dann finde ich das nicht weiter schlimm.
Klar, Muttermilch ist das Beste für das Kind, aber wichtig ist auch, dass die Mutter zufrieden ist. Es bringt nichts wenn sich eine Frau zu etwas zwingt hinter dem sie gar nicht steht, nur weil es ein Ratschlag war. Ratschläge sind Angebote, die man annehmen oder ablehnen kann. Und es ist nicht fair auf sie herabzusehen und die Nase über sie zu rümpfen.

Allgemein sehe ich einen gewissen "Stilldruck", dem ich sehr kritisch gegenüber stehe. Die meisten Frauen wollen stillen und wissen das Muttermilch das Beste für ihr Kind ist. Es ist auch wichtig die Frauen zu motivieren wenn es mal schwierig wird.
Trotzdem, wenn man früh abstillt oder zufüttert oder früh mit Beikost beginnt, bekommt man immer suggeriert, dass das falsch ist. Man mache als Mutter einen Fehler, man sei egoistisch, man mache nicht das Beste für das Kind. Nur wer möglichst lange voll stillt, der macht alles richtig - So kommt das rüber.
Vielleicht bin ich da auch nur empfindlich, aber ich hatte wirklich lang mit diesem Gefühl zu kämpfen. Und einigen Frauen, die ich kenne geht es genau so wie mir.
Ich weiß von einer Drillings-Mama, die nach einer kurzen Zeit des Abpumpens sich entschieden hat abzustillen. (Die Baby waren noch auf der Frühchenstation, aber fit.) Die Stillberaterin des Krankenhauses hat versucht sie zu motivieren und umzustimmen. Aber die Mutter blieb bei ihrer Meinung. Daraufhin hat sie die Stillberaterin geschnitten und über sie die Nase gerümpft. Sorry, aber das ist unprofessionelles Verhalten: "Wenn du nicht das machst, was ich dir sage, dann bin ich aber ganz arg böse und persönlich enttäuscht."

Außerdem wehre ich mich gegen eine "Wir wissen es besser - Menatlität" oder eine "Wir wissen was gut für dich ist - Mentalität". Und da bin ich nicht die Einzige. Ein solches Handeln löst eher Widerstand aus, als dass es nützt.
Ich glaube das zusammen genommen: Still-Druck und "Wir wissen was gut für dich ist - Menatlität" macht es vielen Frauen unnötig schwer.

Das war mein zweiter Beitrag:

Ich habe in meinem oberen Beitrag bewusst neutral formuliert, weil ich niemanden angreifen möchte und auch keinen Streit suche. Das tue ich auch jetzt noch nicht:
Dennoch finde ich sehr, sehr schade wie sehr sich einige hier über andere stellen und über sie und ihr Vorgehen die Nase rümpfen.
Ja es gibt auch Dinge, die ich auch nicht okay finde, z.B. Schlaflernprogramme.
Aber ich finde es ein Unding pauschal alle Eltern zu verurteilen, die nicht den gleichen Weg gehen wie man selbst bzw. der Gruppe, der man angehört.
Es ist genau das was ich zum Thema "Stilldruck" geschrieben habe:
Wer nicht diese Einstellung teilt, bekommt sofort vermittelt: "Du machst es falsch, aber ich weiß es besser." Man bekommt vermittelt man sei eine schlechte Mutter, wolle nicht das Beste fürs Kind und man sei egoistisch.
Ich kenne so viele Mütter, die genau diese Einstellung zum kotzen finden.

Schade, denn durch solches Verhalten macht man am Ende mehr kaputt.
Und wer weiß, vielleicht brauchen es einfach manche, andere zu verurteilen, die nicht so sind wie man selbst, um sich dann besser zu fühlen....

(Mit wurde das im Übrigen auch mal nachgesagt, als ich mich geärgert habe als ich innerhalb kurzer Zeit 2 Mütter mit BabyB*örn gesehen habe. Das sollte so aber nie rüber kommen. Vielleicht ist es hier ja auch so.)


Mal schauen ob ich darauf eine Resonanz bekomme....

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von shinead am 01.10.2013, 21:01 Uhr

Sorry, aber mit dem Essay stellst Du Dich m.E. auf die gleiche Sufe wie die von Dir beschriebenen "verbissenen Stillverfechterinnen".

Keiner muss die Art und Weise wie sein Kind ernährt vor anderen rechtfertigen, solange man keine Mangelernährung fördert.
Warum versuchst Du es zu tun?

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Black Forest Girl am 01.10.2013, 21:37 Uhr

Ich habe das drüben schon geschrieben: Leider erfahren auch viele stillende Mamis blöde Kommentare. Zum Beispiel Frauen die ihr Kind sehr lange stillen (also z.B. über 12 Monate raus) oder das Kind bei sich schlafen lassen etc. werden oft genauso schief angeschaut und diskriminiert.

Ich glaube da trifft es einfach beide Seiten: Mütter, die früh abstillen oder gar nicht stillen UND Mütter die sehr lange stillen und das Kind bei sich schlafen lassen.
Da scheinen sich beide Parteien nicht viel zu schenken.

Was mich einfach stört, ist wenn auf andere herabgesehen wird und sie für ihre Handeln verurteilt werden. Egal ob nun Fläschchen-Mamis verurteilt werden oder die Langzeitstiller. Beides ist nicht in Ordnung. (Das ist wenn überhaupt nur okay, wenn man weiß derjenige hat seine Entscheidung nicht überdacht.)

Dass sich die Verfasserin nun auf die Stufe der Stillverfechterinnen stellt, sehe ich nicht ganz so. Sonst würde sie die Fläschchen-Fütterung als das einzig Richtige ansehen und Mütter verurteilen, die ihr Kind stillen. Das tut sie nicht.
Sie regt sich einfach nur darüber auf, dass man als nicht-stillende Mutter oft gleich als Rabenmutter etc. gilt. Das tut sie sehr emotional, aber dieses Thema ist für beide Seiten mit vielen Gefühlen behaftet.
Wie schon gesagt habe: Auch stillende Mütter haben es oft genauso schwer. Vielleicht hat das an dem Beitrag noch gefehlt.

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Zeraphina am 02.10.2013, 8:09 Uhr

Erstmal ;) schön geschrieben mir ging es auch so als ich nich stillen konnte weil meine milch einfach nich gelangt hat und der kleine dann abgestillt ht wegen zufüttern meine freundin aber die selbst stillt wr da nich so taktlos eine andere aber auch ja da fehlt die halt das gemeinsamme mit dem kind XD das is doch längst überholt wichtig is doch der augen und körperkontakt ob mit flasche oder ohne eine mami die ihr kind stillt und aufs handy schaut oder in den fernseher hat weniger bindung wie eine flaschen mami die das nich tut :) und ich finde das gesündeste ist es für mutter und kind wenn es auch für mama
Angenehm ist also warum sich dauernd mit fieber und schmerzen quälen
also kopf hoch und LMAA denken so habs ich gemacht solche äusserungen können nämlich ganz schön verletzen wenn man sich nich auskennt und das dann glaubt! :) übrigens is mein kleiner auch super schlau ohne mumi er hat sich mit 2 monaten allein auf den bauch gedreht und ist jetzt 3 monate umd auch gar nich fett mit 5.5 kg also :) totales gegenteil von dem was mir eingeredet wurde lg meli u joshua

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von shinead am 02.10.2013, 14:31 Uhr

>>Zum einen den völlig unreflektierten Umgang mit Behauptungen, die einem als wissenschaftlich abgesicherte Ergebnisse verkauft werden. "Studien beweisen..." heißt es da immer. Aber die wenigsten haben sich wohl die Mühe gemacht, nachzuforschen, wer diese Studie durchgeführt hat, in wessen Auftrag und wann, welche Daten genau erhoben wurden und ob diese überhaupt aussagekräftig sind. Schaut man genauer hin, stellt man oft fest, dass die enstprechenden Studien (a) grundlegende Qualitätskriterien hinsichtlich Studiendesign und -auswertung nicht erfüllen, (b) von mindestens einer anderen Studie relativiert werden, (c) völlig veraltet sind oder (d) alles zusammen.
Manche der Studienergebnisse sind natürlich unbestreitbar plausibel - etwa die Tatsache, dass eine stillende Mutter, deren Orgamismus sich mit einem Infekt auseinandersetzt, über die Muttermilch Antikörper gegen die entsprechenden Keime an ihr Kind weitergibt und es damit vor ebendiesem Infekt schützt. Allerdings frage ich mich, warum es keine Studien gibt, die mögliche Vorteile des Nicht-Stillens untersucht: Die potentielle Förderung der Vater-Kind-Beziehung dadurch, dass auch den innigen Akt des Fütterns übernehmen kann; den Einfluss einer ausgeruhten und enstpannten Mutter auf das Wohlbefinden des Kindes; die Frage, ob ein Fläschchenkind einem einmal eingefangenen Infekt nicht robuster begegnet als ein Stillbaby, weil es statistisch gesehen einfach mehr auf den Rippen hat - die Vermutung, dass die Zensur der "Still-Mafia", wie die aggressiven Verfechter der Muttermilchernährung gelegentlich bezeichnet werden, für dieses Tabu verantwortlich ist, drängt sich auf.

Ehm ja... wenn das nicht die gleiche Stufe ist, dann weiß ich es nicht.

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von mondkind am 02.10.2013, 15:14 Uhr

Es ist aber nunmal so.
Alleine zu dem Thema "Stillen und Intelligenz" zum Beispiel gibt es unzählige verschiedene Studien aus verschiedenen Jahrzehnten, die angeblich das eine oder andere beweisen und sich gegenseitig relativieren.

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Black Forest Girl am 02.10.2013, 17:37 Uhr

Mmh, ich würde das jetzt nicht so auslegen, dass sie einen unbedingt davon überzeugen will, dass Flaschmilch und Fläschchengeben das absolut Beste für Mutter und Kind ist.
Ich würde das eher so verstehen, dass sie die Muttermilch gegenüber der Fläschchenmilch relativieren will. Kurz gesagt: Sie möchte herausstellen, dass Fläschchenmilch nicht so schlecht ist wie ihr Ruf. Und vielleicht sogar der MuMi gleichwertig ist (- wobei ich mir da auch nicht sicher bin ob sie das so meint.)
Wenn ja, dann würde ich auch sagen, dass das nicht stimmt. MuMi ist bleibt das Beste für's Baby.
Schön finde ich aber den Gedanken auch mal die positiven Effekte der Flaschenfütterung zu untersuchen. Eben z.B. dass der Papa auch mal füttern kann. (Wohlgemerkt, von Natur aus ist natürlich die Mama die "Futterquelle", dennoch könnte die Fütterung durch den Papa positive Effekte haben.)

Noch was zum Thema Studien. Ich zitiere oft und gerne den Satz: Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast.
Und das zeigt das Grundproblem schon auf. Es kommt immer darauf an, wer forscht, mit welcher Intention und wer bezahlt.
Eine Studien zum Thema "Stillen", die von der WHO in Auftrag gegeben wurde, wird eher pro Stillen ausfallen, während eine Studien der Industrie eher pro "Nahrung" ausfallen wird.
Wirklich unabhängige Studien sind schwer zu finden. Zudem widersprechen sich die Studien dann noch gegenseitig.
Außerdem kommt es immer darauf an WIE die Ergebnisse interpretiert werden: Es gab mal eine Studie die heraus fand Weintrinker wären gesünder. Viele schlossen daraus, dass Wein gesund ist. Aber eigentlich lag es nur daran, dass Menschen die eher Wein trinken, allgemein auch eher gesünder leben.
Wenn also eine Studie zum Thema Stillen herausfindet, dass gestillte Kinder intelligenter sind, muss das nicht zwingend an der Muttermilch liegen. Vielleicht stillen eher die intelligenteren Frauen, während die "dümmeren" eher zur Flasche greifen. (Intelligenz ist zu einem Teil erblich.) Vielleicht fördern Frauen die stillen ihr Kind mehr als Fläschchenmütter, weshalb es dann schlauer ist.

UND BITTE: Nicht falsch verstehen. Es ist nur ein BEISPIEL, wie so ein Ergebnis noch interpretiert werden könnte!!!
Das soll nicht heißen, dass alle Fläschchenmütter dumm sind und ihr Kind nicht fördern. Ich bin selbst nach 8 Woche zur Fläschchen-Mami geworden, habe aber Abi und einen Studienabschluss. (Ob ich ein weiteres Kind stillen würde, weiß ich nicht.)
Und nicht alle Still-Mütter sind Intelligenzbestien.

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Re: Blacki ich gebe Dir in jeden Punkt recht!

Antwort von Pampersmami am 02.10.2013, 19:41 Uhr

Allerdings sollte man bei den Studien nicht vergessen, dass es der WHO zwar wichtig ist, die Vorteile des Stillens zu betonen, diese Institution allerdings kaum damit den großen Reibach machen wird. Was ein Onkel Hipp und Mister Alete wohl kaum für sich sagen können.

Wie Du habe ich 2 Seiten durch und würde trotz Milchstau und blutige Brustwarzen wieder stillen! Einfach weil ich jetzt weiß wie es besser geht!

Und der Zusammenhang zwischen einer intensiven Vater-Kind-Beziehung durch das füttern leuchtet mir leider in keinster Weise auf. So mal das erste Jahr so kurz ist und sich ein Vater auch durch 100 andere Dinge einbringen kann!

Ich persöhnl. denke es sind nicht mal die eigenen Worte der AP! Für eine Frau im Wochenbett mit einem 6Tage alten Säugling sind mir die Worte einfach zu abgeklärt! Und auch der Zusammenhang mit den Abtreibungen finde ich extrem pervers und im Bezug aufs Stillen schon sehr kurzfristig gedacht!
Man muss nicht als Frau traurig oder enttäuscht sein wenn das Stillen nicht klappt aber man DARF!
ICH war es, warum? Kann ich nicht mal sagen, ich war es einfach! Und stand nicht glücklich Milchpulver anrührend in der Küche!
Und ich weiß ,Du warst es auch nicht, oder?
Also Vorurteile habe ich nicht aber die Ausdrucksweise der AP ist für MICH ,nichts weiter als Provokation. Und wenn das Stillen super geklappt hätte, bin ich mir sicher wäre der Text im Stillforum auf die andere Seite losgelassen worden.

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Re: Blacki ich gebe Dir in jeden Punkt recht!

Antwort von Black Forest Girl am 02.10.2013, 21:39 Uhr

Was die "Vermarktung" von Studienergebnissen angeht, ziehen die Nahrungsmittelhersteller sicher ihren Profit daraus.
Erst heute stand ich vor dem Gläschenregal und habe "stundenlang" Gläschen verglichen. Da wir am Freitag zu IKEA fahren kann ich den GOB nicht frisch zubereiten. Also gibt's ausnahmsweise ein Gläschen. Zuerst greift man zum Markenprodukt. Aber mit den Zutaten war ich nicht zufrieden. Und siehe da: Der Billiganbieter hatte das, was am ehesten unserem Brei entsprach.
Eigentlich kann man nur jeder Mami raten alles zu vergleichen.

Ich denke aber auch, dass die Stillbefürworter die Ergebnisse positiver Stillstudien vermarkten. Man liest ja überall, dass Stillen das Beste ist und wie viele positive Effekte es hat. Nur direkt Geld können sie damit nicht machen.
Wobei am Stillen auch eine gewisse Industrie hängt: Milchpumpen, Stillbustiers, Stilltee, Brustpflegeprodukte. Das ist natürlich nicht so viel wie bei das Babynahrung und nicht wirklich vergleichbar, aber es gibt Firmen, die mit stillenden Müttern Geld verdienen.

Was die Vater-Kind-Beziehung angeht: Die wird auch wachsen und gut werden, wenn die Mutter lange stillt. Das ist gar keine Frage.
Trotzdem wird es sich positiv auf die Vater-Kind Bindung auswirken wenn der der Papa auch die Flasche gibt. Wie positiv sei mal dahingestellt. (Das soll nun aber nicht heißen, dass das ein Grund ist nicht zu stillen.)
Und für einen Vater kann es ein sehr schönes Gefühl sein, das Baby zu füttern. Jedenfalls war es für meinen Mann ein tolles Gefühl und er hat das Fläschchengeben sehr genossen.

Ja bei mir ging vieles schief - leider wie so oft schon im KH. Ich hatte wunde Brustwarzen, die nicht abheilten und ständig Brustentzündungen. Nach 3 Wochen stillen, habe ich noch 5 Wochen gepumpt. Aber da es nicht besser wurde habe ich dann aufgegeben. Das Abstillen war das Schlimmste: Ich hatte gut Milch, die einfach nicht weniger werden wollte. Also hab ich Abstilltabletten genommen, wohlgemerkt schon in einer Mini-Dosierung. Die habe ich überhaupt nicht vertragen. Es war echt Horror.
Das ist auch letztlich der Grund warum ich mir überlegen würde nochmal zu stillen. Sollte es wieder nicht klappte und ich müsste abstillen, hätte ich davor tierisch Schiss.

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Danke

Antwort von Fuchsina am 03.10.2013, 3:24 Uhr

Für diesen hervorragenden Beitrag, den ich für mich persönlich 100% unterschreiben kann.

Und zwei Punkte sind mir auch schon in den Sinn gefallen, bzw. habe auch schon darüber recherchiert:

1. Verbot der Werbung für Babynahrung: absolute Unverschämtheit in meinen Augen und absolut Unverhältnismässig noch dazu. Damit wird nämlich Milchpulver in der Tag auf schlimmere Stufe der "Schädlichkeit" gesetzt als Alkohol und Zigaretten.

2. Studien über Vorteile des Stillens: wie man hier auch an einigen Posts sieht ist es ein fast schon natürlicher Reflex von vielen sofort der Laier "Muttermilch IST das Beste und daran gibt es nichts zu rütteln" bzw. noch weitergehend: "Flaschenmilch ist auf keinen Fall gleichwertig mit Muttermilch" zu wiedergeben.
Wenn man aber sich mal die Zeit nimmt etwas zu recherchieren und auch einigermassen gut in Englisch wissenschaftliche Artikel lesen kann, dann merkt man schon, dass die angeblich so viele gepriesene Vorteile des Muttermilchs doch etwas zweifelhaft sind bzw. die Studienlage ist lange nicht so gefestigt und so eindeutig wie es einem immer gerne sugeriert wird,

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Wieso

Antwort von Fuchsina am 03.10.2013, 3:31 Uhr

fühlen sich manche Stillmütter so derart sofort auf dem Schlipps getreten wenn jemand auch nur leise suggeiert, dass Flaschenkinder genauso gut gross werden und eben keine Nachteile haben?

ICH sehe absolut nichts aber gar nichts provokantes an der Schreibweise der AP, ganz im Gegenteil sie schreibt genau DAS was man als nicht Stillmutter tagtäglich beobachtet.

Es ist nunmal FAKT, dass Stillen derart aggressiv von allen Seiten "beworben" wird, dass das Wort "Stillmaffia" durchaus berechtigt erscheinen kann. Fakt ist auch, dass die Studienlage lange nicht so aussagekräftig und klar ist wie immer überall angedeutet. Fakt ist auch, dass Müttern die nicht stillen möchten teilweise ein unglaublich grosses Gegewind gemacht wird, bzw. immer auf das schlechte Gewissen "Schiene" versucht wird auf sie einzuwirken. Paradebeispiel ist z.B. gerade der Thread im Stilfforum über die so schlimmen "beratungsresistenten" Mütter die tatsächlich wagen sich anders zu entscheiden als die allwissende Stillberaterin sagt.

Hat z.B. man jemand darüber nachgedacht wie es denn sein kann und ob das in irgend einer Weise auch nur minimal Verhältnismässig ist, dass man für Alkohol und auch in gewisser Form für Zigaretten werben darf, aber nicht für Anfangsmilch??

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Re: Plädoyer für die Fläschchenmamis - ein Essay

Antwort von Fuchsina am 03.10.2013, 3:35 Uhr

Genauso ist es.
Es kommen immer wieder neuere Studien zum Vorschein die ein bislang als bewiesen geglaubtes Vorteil des Stillens doch wieder relativieren:

- Intelligenz: Ursprungsaussage ist, Stillen fördert Intelligenz. Dann kommen doch wieder Studien die zeigen, dass dies nicht der Fall ist.

- Allergierisiko: Ursprungsaussage: Stillen mindert Allergierisiko. Dann kommen Studien zum Vorschein, die das wieder verneinen. Dann kommt sogar eine Studie die ein gewisse Allergiefördernde Wirkung von Muttermilch zeigt.

- Infaktschutz: Ursprungsaussage: Stillen schützt gegen Infektionen. Dann wird doch wieder relativiert: Stillen schützt nur gegen Magen-Darm, nicht aber z.B. grippalen Infekten.

Und so weiter.

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Re: Blacki ich gebe Dir in jeden Punkt recht!

Antwort von Zeraphina am 03.10.2013, 7:43 Uhr

Mhm ja mal
Im
Ernst ich stand auch nich glücklich in der küche beim milchpulver winrühern im
Gegenteil ich war tage lang fassungslos warum mir im krankenhaus niemand geholfen hat und warum
Es mit dem stillen nicht geklappt hat auch wenn mein kleiner n echter intelligenz bolzen is fand ich es echt traurig das ich nich stillen konnte

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Re: Wieso

Antwort von Pampersmami am 03.10.2013, 9:17 Uhr

"ICH sehe absolut nichts aber gar nichts provokantes an der Schreibweise der AP, ganz im Gegenteil "

Das glaube ich auf`s Wort!
Sieht man ja wieder an deinem AP im Baby und Job!

Man kann mit Dir nur solange diskutieren, solange man einer Meinung ist! Den emotionalen Kern der Sache verstehst Du leider oft viel zu selten!

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Es freut mich ...

Antwort von Haughty am 03.10.2013, 12:27 Uhr

... dass über meinen Beitrag so lebhaft diskutiert wurde!
Für diejenigen, die mir das (zumindest implizit) unterstellt haben: Nein, ich behaupte nicht, dass Fläschchengeben grundsätzlich besser als Stillen oder gar das einzig Richtige ist (und wüsste auch nicht, wo das herauszulesen sein sollte) - ich kritisiere lediglich den undifferenzierten Umgang mit dem Thema bzw. das hohe Ross, auf dem es sich manche Stillmamis bequem gemacht haben. Deshalb finde ich es auch einigermaßen merkwürdig, dass sich offensichtich soviele angegriffen fühlen...
Ich wünsche jedenfalls allen Mamis einen schönen Tag - egal, ob sie stillen oder Milchpuver rühren ...

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Dein Beitrag ist einfach nur unmöglich

Antwort von angi159 am 03.10.2013, 21:41 Uhr

Mir verschlägt es fast die Sprache, wie man so ignorant und überheblich sein kann. Du weißt, dass Stillen das Beste fürs Kind ist, tust es nicht, weil die Flasche einfacher ist und besitzt dann die Frechheit, alle anderen, die sich die Mühe machen und stillen, runter zu putzen, wie blöd sie doch sind. Ich hoffe sehr, dass deine Kinder diesen Beitrag später nicht lesen. Ich schäme mich gerade fremd.

Übrigens ist Stillen fast immer nur am Anfang etwas schwierig. Später ist es m. E. unkomplizierter als die Flasche und vor allem kostenlos. Fragt sich wer hier "blöd" ist. Und es gibt viele, die keine Entzündungen, Schmerzen usw hatten, mich eingeschlossen. Stillen ist für viele total schön und du machst es schlecht, ohne Ahnung davon zu haben.

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Re: Wieso

Antwort von Fuchsina am 04.10.2013, 0:04 Uhr

Hä?

Ich habe im Baby und Job eine Diskusison um Betreuungsgeld gestartet. Was hat das denn nun mit der Frage Flaschemilch und Stillen zu tun? Rein gar nichts

Scheinbar sind einige User hier nicht in der Lage irgendwelche eingebildete "Unsympathien" gegenüber andere abzulegen und das geschriebe objektiv zu bewerten. Du gehörst wohl auch dazu.

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Re: Dein Beitrag ist einfach nur unmöglich

Antwort von Sphynx am 04.10.2013, 11:38 Uhr



Der ganze Beitrag schreit nach billiger Provokation auf niedrigster Ebene. Wie kann man sich als Erwachsene Frau so aufführen?

Warum nicht selbstbewusst und SACHLICH zu einer Entscheidung stehen, als sich in Beleidigungen, Beschimpfungen der "Gegenseite" und Verdrehungen von Fakten zu ergehen?

Diese Grabenkämpfe sind schlicht unnötig, und ich bin sogar der Meinung, dass die Tina und Anette der Fantasie der AP entsprungen sind - so bescheuert formulierte Aussagen würde SO auf diese taktlose Art jedenfalls sicher keine Freundin (!) wagen.

Statt als Mütter zusammenzuhalten, wird sich nur in der eigenen Fraktion auf die Schulter geklopft und auf die Bösen anderen herabgesehen - das Essay ist nämlich das gleiche in Grün wie das, was euch im Stillforum sauer aufstößt!

Hört endlich auf, euch immer freiwillig irgendwelche Märtyrerschuhe anzuziehen oder eure Entscheidungen krampfhaft zu verteidigen, bis hin zu "wissenschaftlichen" Studien - die allesamt (!) relativierbar sind!

Fakt ist nunmal: wir Frauen haben Brüste, um damit unseren Nachwuchs zu ernähren - und Kuhmilch oder Zebramilch ist, bei aller Liebe, NIEMALS das gleiche wie Muttermilch - da können sich alle hier auf den Kopf stellen!

Wer nicht stillen KANN oder WILL, der darf ganz ruhigen Gewissens (!) auf die Errungenschaften der Babynahrungsindustrie zurückgreifen.
Er wird dies auch OHNE Werbung wissen und tun, denn die Folgemilchen werden rauf und runter beworben, mit Aussagen, die oft genug als Irreführung juristisch gerügt werden müssen.
Insofern kann man genauso gut von der Babymilch-Mafia sprechen, denn sie würden liebend gern weiterhin schon auf den Wöchnerinnenstationen ihr Zeug an die Frauen bringen dürfen, und tun alles, um omnipräsent zu sein. Das geht so weit, dass die Spielzeugindustrie Babypuppen fast ausschließlich mit Fläschchen verkauft - die Kinder kennen es ja nicht anders!

Welche Frau weiß schon VOR der Geburt, wie Stillen geht? Das Wissen ist verloren gegangen! Das es am Anfang etwas schwierig sein kann, weil man erst einen Lernprozess zusammen mit dem Baby durchlaufen muss, sickert vorher zu den wenigsten durch - und dass viele Frauen dann an Experten geraten, die wenig bis gar keine Ahnung vom Stillen haben, oder die nötige Sensibilität besitzen, um mit verunsicherten Frischmüttern umzugehen, macht das Ganze nicht unbedingt leichter.

Es fehlt den Frauen heutzutage erstaunlicherweise enorm viel Hintergrundwissen zum Stillen an sich (Technik und Vorgehen) und zum Alltag mit einem Baby im Besonderen. Hinzu kommt eine geringe Frustrationstoleranz und große Unsicherheit, die mit dem Rettungsanker "Flasche" gekonnt überspielt wird. Wenn Frauen wissen würden, dass man manchmal eben etwas Geduld haben muss, mit sich selbst und mit seinem Kind, und auch eine gewisse Ausdauer - zusätzlich zu verlässlich guter Info und Unterstützung durch Dritte, und etwas mehr SELBSTBEWUSSTSEIN, würden sie gelassener reagieren. Selbst wenn sie sich eben für das Nichtstillen entscheiden!

Der Artikel ist als Frustabbau vielleicht ganz gut geeignet, aber um Verständnis zu erzielen oder Toleranz zu propagieren, hat er eindeutig sein Ziel verfehlt. Insofern kann ich darüber nur müde Lächeln... Was ein Schuss in den Ofen!

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