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Geschrieben von Dots am 27.01.2024, 11:30 Uhr

Nachlass regeln

Ich bin relativ frisch geschieden und will den Motivationsschub dadurch jetzt ausnutzen, mich um wichtige Fragen rund um meinen Nachlass zu kümmern. Meine Scheidungsanwältin bietet zwar auch Nachlassbetreuung an, aber sie meinte, in meinem Fall wäre das nicht so kompliziert, die Kosten dafür könnte ich mir sparen. Trotzdem stehe ich wie der Ochse vorm Berg.

Die Situation hier ist, dass Kind1 von einem anderen Vater ist als Kind2, Kind2 auch von seinem Vater deutlich mehr an Nachlass zu erwarten hat als Kind1, und ich da jetzt vor der Frage stehe, inwieweit ich einen Ausgleich schaffe (natürlich im Rahmen dessen, was mir möglich ist). Mit beiden Kindern habe ich natürlich schon gesprochen, aber die sind noch mitten in oder am Anfang ihrer Ausbildung, haben also noch wenig Ahnung von Lebenshaltungskosten und sinnvoller finanzieller Absicherung.

Wie seid ihr vorgegangen bei der Regelung eures Nachlasses, egal, ob ihr noch mit Partner zusammenlebt oder getrennt seid?

 
22 Antworten:

Re: Nachlass regeln

Antwort von Ellert am 27.01.2024, 12:01 Uhr

huhu

ich finde es seltsam wenn ich meinen Nachlass nicht jedem Kind in gleichen Teilen vererben würde.
MIR sind die Kinder gleich wertig, was machst Du wenn der eine Vater dann alles verspielt und nichts zu vererben hat, alles ausgibt, PI macht etc Du bist doch nicht dazu da die verschiedenen Eben des Vaters auszugleichen, ggf sterben die Kinder vor dem Vater und Du ganz schnell, dann hatten sie von all den Gedanken zum Ausgleich auch nichts.

Je nach Alter der Kinder würde ich mich zusammensetzen
bei uns wird auch nicht jedes am Ende das Selbe bekommen was aber andere Ursachen hat, wir haben ja vier Kinder zusammen als Paar.

Für mich ist Erbe auch nichts als Absicherung, ggf bist Du schwer krank und alles Erbe wird für die Pflege draufgehen,
absichern und vorsorgen müssen Kinder selbst, Erbe ist etwas das dann irgendwann ggf kommt, hoffentlich erst dann wenn die Kinder schon selbst Oma und Opa sind.
meine Eltern leben noch auch wenn auch über 80, ich würde deren Erbe nicht als unsere Absicherung sehen

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Re: Nachlass regeln

Antwort von Dots am 27.01.2024, 12:29 Uhr

Der Vater, um den es geht, wird nicht alles verspielen und auch nicht in die Privatinsolvenz gehen, das ist praktisch ausgeschlossen. Ein minimales Restrisiko gehe ich natürlich ein, das finde ich aber vernachlässigbar. Die finanziellen Rücklagen sind bei beiden einfach total verschieden, und ich kann mir eine gewisse Form von Ausgleich leisten. Sonst würde ich nicht fragen.

"Nachlass regeln" kann ja z. B. auch "Schenkung" heißen. Falls ich vor Ablauf der 10-Jahres-Frist schwerst pflegebedürftig würde und die Pflege aus meinen eigenen Mitteln nicht finanziert werden kann, kann die Schenkung natürlich zurückgefordert werden. Ein Polster für die gerade gekaufte Wohnung würde ich aber natürlich sowieso behalten.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von ohno am 27.01.2024, 13:15 Uhr

Was verstehen die Anwältin und Du denn als Nachlassbetreuung? Testamentsvollstreckung?

Mir kommen gerade mehrere Szenarien in den Sinn, wo die Rechnung mit dem Ausgleich nicht aufgehen würde.

Stand jetzt würden Deine Kinder 50/50 erben. Aber Dein Leben ist noch lang, das Deiner Kinder ebenso. Den finanziellen Ausgleich würde ICH daher vornehmen, bevor Du stirbst. Dh, das Vermögen entsprechend dem Stand der Dinge so verteilen, wie Du es für richtig hälst. Ein Restpuffer verbleibt dann bei Dir, mit dem dann vllt Nachlasskosten bezahlt werden können. Ein Testament wäre damit nicht nötig, ein Testamentsvollstrecker auch nicht. Der käme, sollten Dich beide Kindsväter überleben, womöglich auch nicht an deren Vermögenswerte, um den gewünschten Ausgleich zu berechnen.

Ich verstehe den Hintergrund, der in Dir arbeitet. Aber warte vllt mal ab, bis Du nicht mehr so motiviert bist. Man sollte, habe ich mal gehört, keine weitreichenden Entscheidungen treffen, wenn man super drauf ist. Gedanken machen schadet ja aber nicht. Ich müsste mich auch endlich mal kümmern. Meine Tochter ist noch minderjährig, und ich möchte dem Vater im Falle meines Todes eigentlich deren Vermögensverwaltung entziehen, die ein Elternteil gem. BGB grundsätzlich hat. Ihr würde sonst nichts bleiben.

Wie ist es denn bei den Vätern geregelt, haben die Testamente, weißt Du da was? Man müsste ja evtl auch drüber nachdenken, dass die Kinder zb Beerdigungskosten tragen müssten, dh je nachdem wie der Erblasser das wünscht, wenn überhaupt, schmälern die Kosten womöglich deutlich die Nachlassmasse.

Ich finde es im Gegensatz zu Deiner Anwältin doch etwas schwierig, aber sie hat da wahrscheinlich ganz andere Mandate, wo Deines nach "Pillepalle" aussieht.

Was aber definitiv super ist, dass Du Deinen Kindern erklärst, warum Du "ungleich" verteilen möchtest bzw wirst. Auch wenn sie das jetzt noch nicht verinnerlichen, weil sie den Kopf dafür noch nicht haben, ist die Erklärung aber da. Ich finde das absolut richtig.

VG ohno

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Re: Nachlass regeln

Antwort von mirage am 27.01.2024, 13:16 Uhr

Allerdings wüstte ich nicht, warum Du einen Ausgleich schaffen solltest.
Es sind Deine 2 Kinder und die werden zu gleichen Teilen von Deinem Erbe bedacht.
Was sie später von ihrem Vater erben, liegt nicht in Deinem Ermessen.

Vor dieser Aufgabe stehen mein Mann und ich gerade auch, holen uns gerade Infos.
Ich möchte von meinem Vermögen und Immobilien meiner ältesten Tochter nur den Pflichtteil hinterlassen. Mein Mann möchte 50:50 aufteilen. Das geht aber nicht ohne Anwalt und Testament.
Oder Du überschreibst schon zu Lebzeiten und räumst ein Nutzungsrecht ein.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von mirage am 27.01.2024, 13:44 Uhr

Sollte Niesbrauchrecht und nicht Nutzungsrecht heißen.

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wollen das denn die Kinder ?

Antwort von Ellert am 27.01.2024, 14:36 Uhr

also dass das eine Kind mehr und das andere weniger von Dir bekommt ?

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Re: wollen das denn die Kinder ?

Antwort von Dots am 27.01.2024, 15:05 Uhr

Ja, Stand jetzt findet das Kind, das mehr bekommen würde, das absolut gerechtfertigt. Weil der Unterschied gravierend ist. Was später einmal wird, weiß man ja nicht, aber beide Kinder wissen, dass sie verhältnismäßig gut versorgt sein werden und sind (Stand jetzt) nicht eifersüchtig oder neidisch aufeinander. Was aber auch daran liegt, dass sie noch so jung sind, in Ausbildung sind und (noch) nicht die Perspektive Ehe, Haus, Auto, Kinder haben.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von Dots am 27.01.2024, 15:22 Uhr

Ich hatte nur auf dem Kärtchen gelesen, dass meine Anwältin Nachlassbetreuung macht; wie sich herausgestellt hat, heißt das in ihrem Fall vor allem, dass sie verschollene Erben z. B. von Pachtbesitz aufspürt und dazu in Archiven recherchiert.

Mein Fall ist im Verhältnis dazu ja eher klassisch gelagert.

Genau wie du es beschreibst, habe ich es mir auch (ungefähr) vorgestellt. Also mit der Aufteilung des Geldes in Form einer Schenkung. Einen kleineren Teil möchte ich auch als Rücklage für meine Wohnimmobilie zurückbehalten, aber auch für mich selbst, auch für Bestattungskosten.
Hinzu kommt aber, dass beide Väter Immobilien haben, die jeweils ungefähr gleich viel wert sind, die eine ist aber selbst bewohnt, die andere ist vermietet. Vater2 wird aller Voraussicht nach noch eine Immobilie zur Selbstnutzung erwerben, die dann auch mehr wert sein wird als die Wohnung, die ich jetzt erworben habe (bedingt durch die Lage, aber auch die Ausstattung, er hat finanziell mehr Spielraum als ich). Da frage ich mich, ob ich für meine Wohnung Kind1 als Alleinerbin einsetzen soll. Kind2 wäre auch Alleinerbe der Wohnungen von Vater2. Andererseits gibt es die selbstbewohnte Immobilie bei Vater 2 noch nicht, vielleicht sollte ich tatsächlich bis dahin abwarten mit dem Testament.

Testamente gibt es in beiden Fällen (noch) nicht. Mit Vater2 werde ich mich definitiv noch zusammensetzen wegen Unterhalt für Kind 2, bei Vater1 möchte ich das Thema lieber nicht ansprechen, weil ich das Gefühl hätte, ihn in Zugzwang zu bringen. Und das will ich nicht, er leistet seinen Beitrag, wie er kann. Das mit dem Ausgleich ist eher mein Thema, also zwischen den Kindern und mir.

Stand jetzt haben beide Kinder ein Sparguthaben für Ausbildung/Reisen/Auto/Erste Wohnungseinrichtung o.ä., das aber auch unterschiedlich hoch ist. Da wird sowieso ein Ausgleich geschaffen.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von Dots am 27.01.2024, 15:30 Uhr

Schon gut, ich bin da nicht so streng, ich kenne als Nichtjuristin die Unterschiede sowieso nicht genau.

Vielleicht hätte ich nicht Nachlass schreiben sollen, es geht eigentlich um beides, um eine Schenkung und um das Testament. Mir sagte die Anwältin, ich könne beides selbst aufsetzen und notariell beurkunden lassen, dazu bräuchte es keinen Anwalt. Natürlich vorausgesetzt, ich wüsste genau, was ich wollte.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von ohno am 27.01.2024, 16:04 Uhr

Dann ist sie Nachlasspflegerin. Ne, das brauchst Du dann nicht.

Was mich bei der Verteilung halt sehr unsicher machen würde, ist, das man halt nur von "irgendwas ausgeht", aber keine Fakten hat. Klar mögen die Kinder Immobilien erben. Aber weißt Du zb Stand in 5 Jahren, ob diese lastenfrei sind? Ob die Väter nicht (nochmal) heiraten oder liebestoll werden? Oder aus Versehen nochmal Kinder zeugen. Oder alles verkaufen und verjubeln. Auch da wäre die Verteilung zu Lebenszeiten besser seitens der Väter. Dann hättest Du Gewissheit, ob bzw wer etwas bekommen hat. Aber das wäre ja dann das Ding der Väter. Wer weiß, ob es da schon einen Gedankengang gibt. Denken und Reden kann man ja viel.

Wenn Du den Ausgleich für Deine Kinder möchtest, bist Du eigentlich auf den Lebenswandel der Vater angewiesen (sie wiederum nicht auf Dich).

Wenn ich von mir ausgehe, würde ich mit meiner Verteilung noch warten, was die Zeit bringt und mich erst in höherem Alter weiter damit beschäftigen (wenn ich unverheiratet bliebe). Und bei plötzlichem Tod würden meine Kinder 50/50 erben, was dann für mich als Plan B wahrscheinlich auch ok wäre, wenn ich schuldenfrei wäre/bin.

VG ohno

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Re: Nachlass regeln

Antwort von Dots am 27.01.2024, 18:08 Uhr

Stimmt - Schenkung zu Lebzeiten ist - so meine aktuelle Einschätzung - für Vater2 sicher eine Option, die wir besprechen könnten, bei Vater1 aber eher nicht. Was aber bedeuten würde, dass die Kluft noch größer würde, zumal Vater1 deutlich jünger ist als ich und Vater2 in ein paar Jahren in den Ruhestand geht.

Ach, ich glaube, ich suche mir doch eine Beratung, um alles mal gedanklich durchzuspielen. Und mache einen Termin mit Vater2, was aber wahrscheinlich anstrengend wird. :-D

Dass ich mich so früh mit der Thematik auseinandersetze, liegt daran, dass die Frauen in meiner Familie alle ziemlich früh verstorben sind, alles so mit Anfang 60. Das heißt nicht, dass das ein unabänderliches Schicksal ist, das mich auch treffen wird, aber es ist doch auch eine höhere Wahrscheinlichkeit da, dass ich keine 95 werde.

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ich würde nie ausgleichen

Antwort von Caot am 29.01.2024, 8:03 Uhr

Kind1, wenn ich das richtig verstanden habe, würde von seinem Vater nicht so viel erben wie Kind2. Deshalb teilst Du dein Erbe nicht 50/50 sondern Kind1 70, Kind2 30, damit der erstere Verlust (aus dem Erbe des Vaters) ausgeglichen wird?

Ich würde das so nicht tun.

Gestern sprach ich mit einer Freundin darüber. Da ging es um einen ähnlichen Fall.

In eurem Fall hätte halt Kind1 Pech gehabt. Es hätte tatsächlich weniger. Ist aber so.

Ich hab nicht so eine Situation wie Du. Hier wird tatsächlich 50/50 vererbt. Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben. Geregelt hab ich nichts. Im Moment würde die gesetzliche Vorgabe greifen.

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Re: ich würde nie ausgleichen

Antwort von Dots am 29.01.2024, 8:31 Uhr

Es ist vielleicht auch ein bisschen von der "anzunehmenden Erwartungshaltung", ich nenne es jetzt mal so, der Kinder abhängig.

Hier ist es so, dass beide Kinder von ihrer Grundhaltung (Umgang mit Geld, in dem Alter also vor allem Konsumverhalten, große Investititonen tätigen die ja noch nicht) eher bescheiden sind. Es ist also nicht so, dass mir jetzt Geld aus den Rippen geleiert würde, um teure Konsumwünsche zu erfüllen. Eher bin ich diejenige, die auch mal sagt: "Komm, das ist für dich doch richtig viel Geld, ich kann dich da gern unterstützen." Ich respektiere es natürlich auch, wenn sie das partout nicht wollen, das ist vor allem mit Kind1 ein Thema. Ich will aber nicht zu sehr ins Detail gehen, das würde sie nicht wollen.

Ich bin aber trotzdem diejenige mit der größeren (auch finanziellen) Lebenserfahrung, ich habe selber schon finanziell sehr harte Zeiten hinter mir und weiß, dass es gut ist, im Notfall eben nicht irgendwo zu Kreuze kriechen zu müssen und dass das Leben teurer werden kann, als es sich die beiden im Moment vorstellen können. Ich bin mir aber trotzdem sicher, dass beide bei einer Schenkung nicht auf die Idee kommen würden, das Geld zum Fenster herauszuwerfen. Im Gegenteil, wir haben eher das Thema, dass sie ein schlechtes Gewissen haben, im Vergleich zu anderen ziemlich privilegiert zu sein, es gibt im Freundes- und Bekanntenkreis auch Familien, die mit sehr viel weniger auskommen müssen.

Auch deshalb (also wegen der Einstellung der beiden) bin ich in einer Zwickmühle, weil es ein (kleines) Vermögen gibt, von dem ich beiden gern etwas abgeben würde. Ich bin auch nicht der Typ, der das jetzt in seinen letzten Lebensjahrzehnten noch "verjubeln" will. Auch nicht, wenn es irgendwann wieder einen Partner gibt. Natürlich habe ich für die Zukunft auch noch ein paar Urlaube geplant, aber ich werde mir ganz sicher kein Auto oder Boot oder eine Ferienimmobilie anschaffen. Für's Alter bin ich sonst ganz gut versorgt.

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Re: ich würde nie ausgleichen

Antwort von Caot am 29.01.2024, 8:47 Uhr

Ich bin ein absoluter Fan von gesetzlichen Vorgaben. Erwartungshaltungen oder Moral oder Gewissen muss zur Seite gelegt werden.

Dem Grundsatz nach: du verkaufst, das Geld gehört Dir. Punkt. Rechenschaft bist Du keinem darüber schuldig. Ob versaufen oder karg leben oder wert schöpfend anlegen - deine Entscheidung.

Möglichkeit: Meine Mutter hat nach dem Verkauf der Immobilie meiner Oma uns Kindern jeweils 2% ausgezahlt. Ein „Vorerbe“. Fand ich nett. Ich hab‘s zur Haustilgung meiner eigenen Immobilie genommen. War eine schöne Sonderzahlung. Hätte meine Mutter nicht tun müssen, haben wir Kinder auch nie verlangt.


Wenn Du jetzt viel Geld aus den Verkäufen bekommst, dann ist das nur dein Geld. Was Du damit machst ist nur deine Entscheidung. Was ich aber nie machen würde, ungleich ein „Vorerbe“ auf deine Kinder verteilen, nur weil ein Kind aus einem anderen Erlös weniger zu erwarten hat.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von tonib am 30.01.2024, 9:54 Uhr

Spannende Gedanken!

Bei uns ist das ein bisschen so ähnlich, weil die Kinder meines Mannes aus erster Ehe von Seiten ihrer Mutter vermutlich deutlich mehr Erbe zu erwarten haben als meine Kinder von mir.

Mein Mann hat beschlossen, alle gleich zu behandeln, und ich unterstütze das.

Ich habe seinen Kindern auch ein Geschenk aus dem Erbe meines Vaters gemacht- eher als freundliche Geste und weil mein Vater sie sehr gemocht hat und weil ich sehr mich gefreut habe, dass sie zur Beerdigung weit angereist sind. Meine eigenen Kinder haben nur eine Kleinigkeit bekommen, aber sie sind auch jünger.

Ich würde im Vorhinein (also bevor sich diese Unterschiede tatsächlich realisiert haben) keinen Ausgleich schaffen. Es kann sich noch so viel ändern. Und letztlich ist ein Erbe auch nur ein Extra, mit dem man nicht rechnen sollte, nicht das Fundament der Existenz.

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Re: wollen das denn die Kinder ?

Antwort von tonib am 30.01.2024, 10:07 Uhr

Das ist in meinen Augen auch ein guter Punkt. Mir war Geld auch nie wichtig, bis es dann an die Finanzierung der Wohnung ging. Da macht es nämlich doch einen Riesenunterschied.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von Silvia3 am 30.01.2024, 22:54 Uhr

Es sind beides deine Kinder, deshalb würde ich sie genau gleich bedenken. Das Erbe der Väter ist ein komplett separates Thema. Da hat Kind 2 halt einfach Glück.

Darüber hinaus ist Kind 2 noch zu jung und naiv, um überblicken zu können, was er jetzt mal eben zusagt. Das Thema ist ihm vielleicht unangenehm (wer spricht schon gerne mit der Mutter über deren Tod) und andere Themen sind ihm vielleicht gerade wichtiger. In 20 Jahren denkt er darüber vielleicht ganz anders.

Bei Kind 1 weißt du nicht, an welchen Partner sie vielleicht mal gerät. Vielleicht ist es ein Typ, der einen schlechten Einfluss auf das Kind hat und mit dem du gar nicht einverstanden bist.

Unterschätze ältere Männer nicht. Vielleicht trifft der Vater von Kind 2 eine 20 Jahre jüngere Frau, verliebt sich neu, wird nochmal Vater oder verliert den Verstand und überschüttet die neue Liebe mit teuren Geschenken. Dann schrumpft das vermeintlich große Erbe ganz schnell. Ist alles schon vorgekommen.

Ich würde daher warten, bis die Kinder älter und in einer gefestigten Lebenssituation sind. Solltest du vorher das Zeitliche segnen, dann bleibt es halt bei 50/50.

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Vielen Dank euch allen!

Antwort von Dots am 31.01.2024, 9:40 Uhr

Auch noch mal ganz ausdrücklich an tonib und Silvia, dass ihr euch die Zeit genommen hat.
Ich habe die Frage jetzt auch noch mal in einer anderen Gruppe gestellt, und der Tenor war im Prinzip überall derselbe: Zu früh, zu wenig absehbar, was kommt, denk erst mal an dich selbst.
Ich denke außerdem, dass es für eine Überschreibung meiner neuen Wohnung mit Nießbrauch noch etwas früh ist - ich sollte wirklich warten, bis die beiden zumindest soweit im Erwachsenenleben angekommen sind, dass sie das ein bisschen besser überblicken können und nicht total überfordert sind.

Also warte ich jetzt und überlege, was ich in der Zwischenzeit mit dem Rest mache.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von lilly1211 am 31.01.2024, 10:53 Uhr

Ich persönlich finde die Idee nicht gut und keinesfalls irgendwie gerechter.

Warum sollte das eine Kind dem Halbgeschwister etwas ausgleichen? Fändest du das auch eine gute Idee wenn nicht du das gemeinsame Elternteil wärst sondern der KV? Hier wäre die Hölle los wenn irgend ein KV das Kind aus der neuen Beziehung beim Erbe bevorzugte.

Außerdem weißt du ja gar nicht ob sich die Umstände noch ändern, evtl gewinnt ja der ärmere KV im Lotto.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von Dots am 31.01.2024, 12:00 Uhr

Es wäre nicht das Kind aus der "neuen Beziehung" (also der kürzer zurückliegenden), das bevorzugt würde. Ich würde das mit den Kindern sowieso besprechen, bin aber jetzt auch zu der Überzeugung gekommen, dass ich es mit beiden Vätern besprechen sollte. Trotzdem würde ich mir vorbehalten, am Ende die Entscheidung zu fällen, die für mich passt. Es ist ja mein Geld.

Die zwei sind zwar Halbgeschwister, sind aber zusammen aufgewachsen, wir hatten kein Wechselmodell oder so. Und ja, ich fände das im umgekehrten Fall bei dem Unterschied, der (aktuell) besteht, auch gerechtfertigt. Ich sehe Geld eher pragmatisch, ich habe dazu keine emotionale Bindung, so lange alle "gut versorgt" sind.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von Mörchen17 am 31.01.2024, 19:58 Uhr

Du kannst aber letztlich nicht wissen, wie Deine Kinder im Erbfall die Sache tatsächlich sehen werden, und dann kannst Du nicht mehr eingreifen. Problematisch kann es vor allem dann werden, wenn auch noch Partner/-innen mitmischen. Viele Menschen reagieren sehr empfindlich auf (gefühlte) Ungerechtigkeiten.

Mir würde es nicht einfallen, mehrere "gleichrangige" Erben unterschiedlich zu bedenken, und seien die Gründe noch so hehr. Erbstreitigkeiten sind übel.

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Re: Nachlass regeln

Antwort von kevome* am 02.02.2024, 21:54 Uhr

ich verstehe Dich da gut. Meine Kinder sind beide vom gleichen bereits verstorbenen Vater und haben da nichts geerbt. In Deinem Fall finde ich es aber mehr als verständlich, dass Du beide Kinder gerne ähnlich versorgt hättest. Find e ich einen absolut naheliegenden Wunsch und bin gerade beim Lesen echt erstaunt, dass so viele es anders sehen.

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