Geschrieben von CestLaViie am 30.05.2022, 17:26 Uhr |
Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Hallo
Ich habe leider einen etwas komplexeren Fall und steige da nicht durch.
Ich werde Mitte September in Mutterschutz gehen und Ende Oktober voraussichtlich entbinden. Mein Arbeitsvertrag ist bis zum 30.September 2022 befristet.
Jetzt würde ich aufgrund Elterngeldvorteile gerne noch bis zum Ende meines Vertrags arbeiten. Somit würde ich auf 2 Wochen des 6 wöchigen Mutterschutzes vor Geburt schriftlich verzichten, als auch auf die Ausklammerung des Septembers im Elterngeldantrag.
Soweit so gut. Nun ist jedoch meine Frage, wie das mit dem Mutterschaftsgeld ab dem 01. Oktober über die Krankenkasse läuft?
Wenn der Ablauf des befristeten Vertrags in die Schutzfrist fällt ändert sich nichts (soweit ich das verstanden habe). Aber da ich meine Schutzfrist ja auf genau einen Tag nach meinem Arbeitsverhältnis lege, stellt sich mir die Frage, ob ich dennoch normal pflichtversichert Mutterschaftsgeld bekomme? Denn ab Oktober bin ich ja dann beschäftigungslos und erhalte aber auch kein ALG1 o.ä..
Ich hoffe dies ist einigermaßen verständlich und ihr könnt mir helfen, da die Krankenkasse auch jedes mal etwas anderes sagt.
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Gernemama am 30.05.2022, 18:35 Uhr
Stelle Mal die Frage bei Frau Bader im Rechtforum.
Ich glaube du musst dich trotzdem arbeitslos melden um überhaupt Anspruch auf Mutterschaftsgeld zu haben
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Ariadne77 am 30.05.2022, 19:44 Uhr
Du bekommst gleich das Mutterschaftsgeld in Höhe Krankengeld weitergezahlt. Arbeitslos musst du dich dafür nicht melden, da du dem Arbeitsmarkt ja zu keiner Zeit zur Verfügung stehst.
Die Mitgliedschaft in der Krankenversicherung bleibt für die gesamte Dauer des Elterngeldbezuges beitragsfrei erhalten.
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Neverland am 30.05.2022, 20:58 Uhr
Sie hat nur Anspruch auf Mutterschaftsgeld, wenn sie Anspruch auf ALG1 hat. So einfach ist das nicht.
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Neverland am 30.05.2022, 21:02 Uhr
Melde dich zur Sicheeheit arbeitslos. Den das Mutterschaftsgeld bekommst du nur dann, wenn du Anspruch auf ALG1 hast. Es reicht wenn du dich für dem 1.19 arbeitslos meldest und dann ab dem 2.10 in den Mutterschutz geht. Sicher ist sicher sage ich da.
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Ariadne77 am 30.05.2022, 21:57 Uhr
Arbeitslosengeld für den 01.10. kann nicht bezogen werden, da zu diesem Zeitpunkt bereits Schutzfrist besteht.
Allerdings zahlt die Krankenkasse Mutterschaftsgeld
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Neverland am 31.05.2022, 20:34 Uhr
Nein, besteht nicht. Die Userin verzichtet freiwillig auf den Mutterschutz vor der Geburt. Was sie darf. Was hindert sie also daran auch am 1.10 auf diesen zu verzichten? Erst nach der Geburt muss Mutterschutz genommen werden. Vorher nicht.
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Ariadne77 am 31.05.2022, 22:47 Uhr
Es hindert sie Paragraph 156 Abs. 1, Nr. 2 SGB III, nachdem das Arbeitslosengeld während den Schutzfristen ruht
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Neverland am 01.06.2022, 1:04 Uhr
Sie hat keine Schutzfrist, da sie freiwillig drauf verzichtet. Darf sie. Und kein Amt oder Richter in diesem Land darf ihr das verbieten.
Das Netz ist voll mit Beispielen wo die Frauen nichts bekommen haben. Weil die KK sagt, wir sind nicht zuständig, da kein Anspruch auf ALG1. Das Amt sagt, wir zahlen auch nicht, weil ja im Mutterschutz. Frau darf sich hochschwanger und später mit Neugeborenem damit rumärgern. Sie hat deshalb die Wahl, entweder den Mutterschutz beginnen bevor der Vertrag endet. Will sie nicht, wegen der daraus folgenden Ausklammerung beim Elterngeld. Oder sich mindestens einen Tag arbeitslos melden und DANN ERST Mutterschutz in Anspruch nehmen. Hoffe das war nun einfach genug für dich erklärt.
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Ariadne77 am 01.06.2022, 9:20 Uhr
Vergleiche doch mal die Antwort aus folgendem Forum:
https://www.aok.de/pk/cl/uni/forum/eltern-kind/befristeter-vertrag-endet-dann-mutterschutz/1
Ist der selbe Sachverhalt und aktuell aus 2022.
Ich selbst arbeite seit 29 Jahren bei einer Krankenkasse und bei uns wurde das schon immer so umgesetzt
Re: Direkt nach befristeten Arbeitsvertrag Mutterschutzbeginn (krankenversichert?)
Antwort von Neverland am 01.06.2022, 13:41 Uhr
Wie gesagt, google einfach mal so. Es mag bei euch klappen, es ist aber wirklich so das es sehr häufig Probleme gibt. Die gesetzliche Lücke dazu ist noch nicht lange geschlossen. Und KK und Arbeitsamt schieben sich gerne auf Kosten anderer den Buhmann zu. Ein klassisches Beispiel ist das individuelle BV, wo sich beide auch immer wieder weigern zu zahlen obwohl sie es nicht dürfen.
Ich habe meine Erfahrungen mit KK und was die dürfen und was sie machen.