Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Mama von Joshua am 15.01.2008, 17:28 Uhr

Wie gewöhn ich ihr das Spucken ab ?

Wenn es nicht nach dem Kopf meiner Madame (17,5 Monate) geht, fängt sie an zu spucken.

Ich versuche es zu ignorieren, aber der große Bruder (3) sagt dann immer "Nein, Lara das macht man nicht !" und so geht die Spuckerei ständig weiter.

Sie will nicht ins Bett- spucken
Sie will das nicht essen was aufm Teller ist- spucken
Sie will sich nicht anziehen lassen- spucken
die Liste lässt sich beliebig fortführen.

Das ist echt nervig, gerade auch, weil sie es bei anderen Leuten auch macht.

Wie kann ich ihr das abgewöhnen ? Oder ist das ne Phase, die vorübergeht ?

LG
Nicole

 
1 Antwort:

Re: Wie gewöhn ich ihr das Spucken ab ?

Antwort von Astrid am 16.01.2008, 10:42 Uhr

Hallo,

zunächst würde ich einfach mal fragen, warum sie das macht. Es fällt auf, dass es alles Situationen sind, in denen Erwachsene gern besonders viel Druck aufs Kind ausüben. Vielleicht wehrt Deine Tochter sich auf diese Weise gegen zuviel Dominanz Deiner-/Eurerseits. Ich kenne das von meinen Kindern auch. Wenn Du magst, hier ein paar Tipps, wie's bei uns entspannter geht:

Stichwort Anziehen: Natürlich muss ein Kind sich anziehen lassen, aber bitte ohne Hektik und Drängen. Zeitdruck verstehen Kleinkinder nicht, sie haben noch kein Zeitgefühl. Wenn Du früher anfängst, es rehtzeitig ankündigst und mehr Zeit einplanst, klappt das Anziehen entspannter. Vor allem, wenn Deine Kleine ein bissel "mithelfen" darf, also aus zwei Möglichkeiten auswählen oder Kleidungsstücke anreichen darf. Da vergessen die Kleinen das Bocken meist ganz.

Stichwort Essen: Kinder sollten niemals zum Essen gedrängt werden. Dies ist völlig unnötig und bringt nicht wirklich eine Kalorie mehr ins Kind. Kinder kommen über lange Phasen mit sehr wenig Essen aus. Drängt man, wird das Essen sofort zum Austragungsort für familiäre Machtkämpfe.
So hat sich das Ganze bei uns entspannt: Biete eine kleine Portion des Essens an. Fordere Deine Kleine nicht zum Essen auf, genieße Dein Essen. Hat sie bis zum Ende der Mahlzeit nichts oder wenig gegessen, wird der Teller zusammen mit allen anderen abgeräumt - auch wenn's dann verspäteten Protest gibt.
Lobe Deine Tochter außerdem nicht, wenn sie viel gegessen hat, tadele sie nicht, wenn sie nichts gegessen hat. Essen soll Spaß machen, es ist ein Genuss. Dafür braucht man nicht gelobt zu werden. Gib ihr außerdem keine Zwischenmahlzeiten außer Obst, dann hat sie mehr Appetit.

Stichwort Zubettgehen: Habt Ihr ein schönes Zubettgeh-Ritual, auf das sich Deine kleine Tochter freut? In diesem Alter kann man vorsingen, ein sehr einfaches Bilderbuch anschauen, das Kind streicheln und dabei bleiben, bis es eingeschlafen ist. Das dauert bei uns alles in allem keine 30 Minuten - soviel Zeit sollte schon sein.

Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. Je mehr Druck Du aus Alltagssituationen herausnehmen kannst, desto weniger Gegendruck kommt vom Kind. Wenn alles schnell, reibungslos und vor allem nach Deinen Vorstellungen klappen soll - dann macht ein Kleinkind nicht mit. Anderthalbjährige haben schon starke Autonomie-Bestrebungen. Das heißt, sie wollen nicht alles aufgezwungen bekommen, sondern schon einiges selbst bestimmen und auch mal Nein sagen dürfen - und vor allem vieles selbst machen, und zwar mit Zeit. Je gelassener und souveräner man bleibt, und je weniger man diese normale Entwicklung persönlich nimmt und als Schikane empfindet - desto leichter tut sich auch das Kind.

Wenn Du den inneren Druck aus den von Dir geschilderten Situationen (auch für Dich) herausnehmen kannst, braucht Deine Tochter nicht mehr zu spucken, um sich dagegen zu wehren.

Grüßle
Astrid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.