Rund um die Erziehung

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Geschrieben von kangamam am 20.02.2012, 22:20 Uhr

Uneinigkeit....

Hallo,

ich brauche mal euren Rat.

In letzter Zeit streiten wir uns ständig um die Erziehung unserer Kinder :-(. Mich macht das echt total fertig. Gerade war es wieder einmal soweit. Mein Mann ist jetzt sauer im Bett verschwunden und ich grübele noch so vor mich hin.

Es sind keine großen Dinge, eher so das kleine feine Detail.

Ich habe sehr viele Erziehungsratgeber gelesen, sowohl in die eine Richtung, als auch in die andere ;-). Ich muss sagen, dass ich mit Gonzales wesentlich mehr übereinstimme als beispielsweise mit dem Buch "Jedes Kind kann Regeln lernen". Also ich denke auch eher, dass Kinder im Grunde gut sind und eben keine kleinen Monster die den ganzen Tag versuchen uns zu manipulieren.

Und genau hier liegt auch schon das Hauptproblem. Mein Mann meint ständig, dass unsere Kinder alles mit Heulerei durchsetzen wollen anstatt erstmal davon auszugehen, dass sie eben weinen weil es für sie gerade wichtig ist.
Unser 5-jähriger hat z.B. neuerdings wieder Angst im Dunkeln, eigentlich war er darüber schon hinweg. Ich denke, dass er wirklich Angst hat, mein Mann meint er will uns nur "ärgern". Jetzt hat er dem Kleinen heute nicht "Gute Nacht" gesagt, weil er meint, unser Sohn würde ein "Theater" vorspielen. DAS finde ich absolut nicht in Ordnung. Das habe ich ihm auch gesagt. Obwohl ich das nicht in Ordnung finde, wäre das jetzt für mich auch kein Grund zum Streiten gewesen, aber die Tatsache, dass er nicht darüber reden möchte, ärgert mich dann schon. Wir können über alles diskutieren, aber er tut es nicht! Er sagt dann, bei mir würde er eh kein REcht bekommen.
Ich habe dann vorgeschlagen, dass er entweder mal ein paar Bücher zum Thema liest, oder dass wir zu einer Erziehungsberatung gehen können, denn ich möchte nicht als Besserwisser da stehen.

Wenn wir schon mal in "Friedenszeiten" darüber reden, dann meint er immer es würde ja reichen wenn ich die Bücher lese und ihm es mitteilen würde oder sowas in der Art. Wenn es dann aber wieder eskaliert, dann wirft er mir vor, dass ich ja sowieso alles entscheiden würde und er wohl zu blöd dafür wäre. Ganz toll :-(.

Eigentlich ist er ja auch ein lieber Kerl und im Grunde glaube ich auch, dass er (meistens) weiß was richtig ist, aber er ist eben sehr leicht erregbar und oft sieht er auch erst auf den 2. oder 3. Blick was richtig ist.

Mich macht das aber nun wirklich total fertig, da es sich in letzter Zeit so anhäuft. Am Meisten ärgert mich nicht die Tatsache der Uneinigkeit, sondern viel mehr, dass wir nicht diskutieren können.

Zu einer Erziehungsberatung könne ich alleine gehen, hat er gesagt...das bringt mich auch nicht weiter.

Was würdet ihr tun?

 
8 Antworten:

Re: Uneinigkeit....

Antwort von Nibiru am 21.02.2012, 6:41 Uhr

Ich musste leise lächeln, als ich deinen Beitrag eben gelesen habe. Irgendwie kommt mir die Beschreibung deines Mannes so sehr bekannt vor.... Ich habe auch so ein Exemplar zu Hause. Diskutieren? Wozu? Völlig unnötige Zeitverschwendung...... Könnt ihr denn über andere Dinge diskutieren? Partnerschaft etc?

Das mit der Angst im Dunkeln kennen wir auch, mom ist es bei uns allerdings die Angst, es könnte eine Spinne irgendwo krabbeln, aber: Ob nun gespielt oder nicht (ich glaube nicht ans Vorspielen!) -> ich würde NIEMALS ein Vergehen, egal welches, mit Liebesentzug strafen!

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Re: Uneinigkeit....

Antwort von kangamam am 21.02.2012, 7:26 Uhr

Hallo Du,

dann sitzen wir ja sozusagen im selben Boot ;-).

Also ich glaube ja auch nicht an das "Vorspielen", ich gehe grundsätzlich davon aus, das Kinder immer einen Grund haben.
Genau das sieht mein Mann aber leider oft anders...dann stellt er es immer so hin, als ob unsere Kinder kleine Tyrannen wären die den ganzen Tag nur ein Ziel hätten, nämlich uns zu "ärgern" und zu "manipulieren".

An guten Tagen sagt er ja auch, dass ich Recht hätte, aber es gibt immer wieder Situationen wie gestern, wo es dann einfach eskaliert und ich gar nicht mehr an ihn ran komme. Jegliche Diskussion schmettert er ab, weil ich ja eh alles besser wüsste :-(.

Und zu deiner Frage...nein, man kann insgesamt nicht gut mit ihm diskutieren :-(.

Ich persönlich würde auch niemals mit Liebesentzug strafen, finde das absolut indiskutabel.

LG

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Re: Uneinigkeit....

Antwort von Nibiru am 21.02.2012, 8:52 Uhr

Naja, mal ehrlich: Manchmal sind sie wirklich kleine Tyrannen *grins*, vor allem, wenn sie uuuuunbedingt irgendetwas haben möchten....

Nein, grundsätzlich denke ich, dass hinter jedem Verhalten eines Kindes auch ein Grund steht. Leider schauen wir Erwachsenen mit anderen Augen und sehen daher den oft auch simplen Grund nicht. Man weiß auch nicht, was sich in diesen kleinen raffinierten Köpfen manchmal so abspielt....

Was deinen Mann anbelangt: Ich habe für mich gelernt, dass es ohne Kommunikation weder in der Partnerschaft, noch in der Erziehung funktioniert. Irgendwann, nach dem er sich auf gar nicht eingelassen hat, hab ich ihn vor die Wahl gestellt, entweder wir lernen miteinander zu reden oder wir beenden das ganze. Es war ein hartes Mittel, aber für uns vermutlich das einzige wirkungsvolle. Wir haben schlussendlich eine Beratungsstelle aufgesucht und uns von jemand Aussenstehenden helfen lassen.

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Re: Uneinigkeit....

Antwort von gemref76 am 21.02.2012, 9:27 Uhr

Mein Rat:
Schmeiß die Erziehungsberater in den Müll und hör auf deinen Instinkt! Und rede mit deinem Mann darüber, wie du die Situation empfindest und was du tun würdest. Nicht darüber, was in dem oder dem Erziehungsberater steht.

Und lass deinen Mann auch mal machen. Kinder verkraften unterschiedliche Erziehungsstile eigentlich ganz gut, solange sie merken, dass sie von allen geliebt werden.
Ich habe mich auch oft mit meinem Mann über die Erziehung gestritten. Darüber, was man durchgehen lässt, wann man etwas lauter wird, wann und ob man nachgibt. Manchmal haben wir uns geeinigt manchmal nicht. Er ist oft strenger und wird auch eher mal etwas lauter. Trotzdem lieben ihn die Kinder (fast) genauso wie mich und vertrauen ihm voll. Unsere Jungs sind übrigens 4 und 7.
Und Kinder in diesem Alter fangen sehr wohl an, einen mit Weinen manipulieren zu wollen. Nicht unbedingt bei der Angst im Dunkeln (da würde ich auch nachgeben), sehr wohl aber was Ü-Eier im Supermarkt angeht. Da versuchen meine auch immer wieder durch ihr Weinen uns eins abzuluchsen und wir bleiben hart. Sie bekommen eher mal etwas, wenn sie nicht am betteln sind. ;-)

LG
Alexandra

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Wegen der Angst im Dunkeln ...

Antwort von AnnaMa am 21.02.2012, 10:19 Uhr

... die hatten meine Jungs auch. Sie haben beide jahrelang mit Vollbeleuchtung geschlafen - Sparbirne rein und gut. Bei meiner Tochter reicht ein Nachtlämpchen.

Wegen Deines Mannes habe ich leider keinen guten Tip ... habe auch so einen (auch ohne Erziehungsratgeber).

Vlg,

Anna

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Naja, aber es ist ja eigentlich seine Sache...

Antwort von MM am 23.02.2012, 17:57 Uhr

... bzw. eine Sache zwischen ihm und dem Kind. Er MUSS es doch nicht so machen wie du. Menschen, auch Eltern, sind verschieden... ;-)

Ich verstehe zwar,. was du meinst - aber wem ich unter welchen Umständen gute Nacht sage oder nicht, ist trotzdem meine Entscheidung. Und wenn ich zu sauer bin in dem Augenblick, um es (liebevoll und authentisch) zu sagen, dann sag ich es eben nicht. Und erkläre kurz, warum.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, inwieweit euer Sohn "Theater gespielt" hat oder nicht - halte beides für möglich. Aber wenn ich den Eindruck habe, meine Jungs ziehen ne Show ab, um irgendwas zu erreichen, dann sag ich ihnen das - und sage auch, dass wir uns SO wohl nicht verständigen werden. Dass ich mich nichht veräppeln oder durch Schreien/Heulen/Wüten zu irgendetwas zwingen lasse. Aber dass wir gern normal drüber reden können!

Wenn dein Mann klar gemacht hat, was ihn ärgert ("ich hab das Gefühl, du spielst mir was vor, und das mag ich nicht, da werd ich ärgerlich"... oder so), finde ich es nicht schlimm. Sofern es nicht ständig vorkommt, klar.

Ich hab meinem Grossen auch schon mal nicht "Gute Nacht" gesagt, als er provovaktiv pampig war. Ist doch kein Automatismus, den Eltern erfüllen müssen! ;-)

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Das ist doch nicht gleich "Liebesentzug"...

Antwort von MM am 23.02.2012, 18:05 Uhr

... wenn man MAL dem Kind nicht gute Nacht sagt! Also ich finde es übertrieben, das so zu bezeichnen. Hat was von "Mit Kanonen auf Spatzen schiessen" für mich...

Es ist einfach nur ein Nichtgutenachtsagen - nicht mehr und nicht weniger. Damit steht und fällt doch die Liebe (hoffentlich) nicht! Und er hat ja hoffentlicg klar gemacht, warum er verärgert ist und ihm heute mal nicht gute Nacht sagt. Man ist doch auch als Elternteil kein Roboter, der tagtäglich genau das Gleiche zu tun hat, egal was geschieht... ;-)

Klar sollte man versuchen herauszufinden, was mit der Angst/"Angst" des Kindes auf sich hat. Möglich ist beides - Theater wie Realität. Das herauszufinden, wird evt. schwierig. Aber müsste eigentlich gehen...

Und - ich finde, dein Beitrag liest sich so, als würdest du dich evtl. zu sehr nach diversen "schlauen Büchern" bei der Erziehung richten.
Wohlgemerkt, Ich habe absolut nichts gegen Bücher (im Gegenteil, lese sehr gerne!), aber gerade bei der Erziehung kann man es m.E. auch übertreiben mit den Ratgebern.

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Muss man einig sein?

Antwort von Cata am 24.02.2012, 23:52 Uhr

Ich beklage mich ja auch schon mal, dass mein Mann unsere Kinder verwoehnt.
Bei der 15jaehrigen fragt er mich wenigstens noch, ob er ihr einen iPad kaufen darf.
Die Kleinen brauchen aber zum Wochenende selbstvertaendlich einen neuen Lego-Bausatz und duerfen natuerlich bei uns im Bett schlafen, weil er ihnen das versprochen hat. Ich zieh dann ins Gaestezimmer.
Er findet es nicht gut, wenn ich Grimms Maerchen vorlese, weil diese gruselig sind, laesst sie aber alle Star Wars Folgen schauen. Bei ihm muessen sie nicht aufraeumen und muessen auch nicht baden oder duschen, wenn sie nicht wollen.
Ich bin eher streng und lass mit mir auch nicht ueber Bettzeiten und Schlafplaetze verhandeln und besteh bei meinem Sohn auf PullUps, weil ich mich nicht drauf verlassen kann, dass er nicht ins Bett macht.
Hoehlenbau im Wohnzimmer mit Decken und Sofakissen gestatte ich auch nicht. Ganz anders mein Mann...
Bei Diskussionen kommen wir auf keinen gruenen Zweig, also macht jeder, wie er denkt. Wenn er da ist, halt ich mich raus und hab meine Ruhe. Ist er weg, gelten meine Regeln. Das funktioniert hervorragend und schon unsere Nerven. Die Kinder wissen genau, wie der Hase laeuft und richten sich ohne Murren danach.
Solange einer von euch da ist wegen Angst oder zum Vorlesen, GuteNachtSagen, Kuscheln, ist doch gut. Es wird schon jeder von euch seine Qualitaeten haben, sodass kein Kind wirklich zu kurz kommt.

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