Rund um die Erziehung

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Geschrieben von pendragonkk am 09.02.2010, 22:02 Uhr

Machtkämpfe

Ich lese hier immer wieder, mal solle sich nicht auf Machtkämpfe einlassen. Aber was bedeutet das? Das Kind immer bestimmen lassen? Es dem Kind immer Recht machen? Immer nachgeben?

Falls es das bedeutet, kann das doch so nicht richtig sein, oder?

Folgendes Beispiel.
Ich mache morgens meinen Sohn fertig, mittendrinn bockt er rum, meint, dass nun Papa weiter machen soll. Falls mein Mann nun Zeit hat, soll er weitermachen oder soll ich darauf bestehen, dass ich ihn fertig mache, was aber meist in einem riesen Tobsuchtsanfall endet.

Wir wollen nach draußen. Sohn will drinn bleiben. Sollen wir dann drinn bleiben, nur um einen Machtkampf. (Er will rein, ich raus) zu verhindern.

So geht das den ganzen Tag, er will immer das Gegenteil von dem was man von ihm erwartet. Soll ich immer nachgeben?

Diese Sache mit dem Machtkampf ist mir echt suspekt. Er kann doch nicht immer bestimmen, was passiert.

Kann mir mal einer erklären was es bedeutet, Machtkämpfe zu vermeiden. Vielleicht auch mal mit einem Beispiel

 
27 Antworten:

Re: Machtkämpfe

Antwort von +emfut+ am 10.02.2010, 0:30 Uhr

Zum einen hilft eine Änderung der Sichtweise. Wenn man nicht jedesmal einen Grundsatzkampf kämpft, sondern sich auf den aktuellen Fall konzentriert, dann nimmt man - für beide Seiten - schon mal viel Aggressionspotential raus.

Beispiel:
Wenn das Kind nicht auf den Spielplatz will, Du aber schon, dann kann man einerseits einen Grundsatzkampf kämpfen. Das Motto wäre dann: "Wenn ich jetzt nachgebe und nicht rausgehe, dann hat das Kind gewonnen und hat mehr Macht als ich!" Man kann aber alternativ auch eine Diskussion um die Frage führen, ob heute (nicht gestern und nicht morgen, sondern nur heute) der Spielplatz wirklich der Weisheit letzter Schluß ist. Andere Sichtweise - aber sie erleichtert das Nachgeben auf beiden Seiten.

Zum anderen - und das folgt im Grunde aus der geänderten Sichtweise - kann man auch versuchen, aufeinander zuzugehen. Das Kind will sich von Mama nicht anziehen lassen. Wenn Papa Zeit hat - warum soll er das dann nicht machen? Weil Kind dann gewonnen hat? So ein Unsinn, das Kind hat einen (erfüllbaren) Wunsch geäußert, und solange es keinen wirklich vernünftigen Grund gibt, diesem Wunsch HEUTE nicht nachzugeben, solange kann man es doch tun. Das Kind will nicht auf den Spielplatz? Warum nicht? Was ist sein Gegenvorschlag? Vielleicht kann man Mamas Wunsch nach frischer Luft erfüllen, nachdem man den Wunsch des Kindes nach einer Legobauorgie erfüllt hat - dann sind beide glücklich.

Im Grunde ändert man die Fragestellung, wenn man nicht mehr Machtkämpfe durchführt mit dem Kind. Bei einem Machtkampf geht es darum, wer gewinnt - Gewinnen wird zum Wert an sich. Bei einerm Nicht-Machtkampf geht es darum, verschiedene Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Machtkämpfe

Antwort von desire am 10.02.2010, 8:53 Uhr

hm.....also.....ich sage meinem Kind was MIR wichtig ist und ich nehme auch mein Kind in dem ernst was IHM wichtig ist.
Ich glaube so funktioniert das ganz gut auch wenn man trotzdem nicht immer alles recht machen kann...funktioniert ja auch nicht im späteren Leben dass man immer alles recht gemacht bekommt.
Kinder müssen auch lernen dass sie ev. mal zurückstecken und umgekehrt ja ich auch.

Allerdings lasse ich mcih auch gar nicht ein auf eine Art Machtkampf.
Wenns ums Anziehen geht dann lauf ich dem Kind nicht mit bitte bitte Anziehen hinterher....da sag ich einfach Schuh, Jacke und Mütze anziehen und in 5 Minuten bist du fertig sonst geh ich entweder alleine oder wir fahren gar nicht, bzw. funktioniert das bisher bei beiden Kindern dass man klare Anweisungen gibt und es wird dann auch gemacht.
Gut Blödelein, Trödeleien mal übersehen, soviel sollte man dann können, es sind ja Kinder.
Aber was mich immer so belustigt siind Eltern die ihren Sprösslingen mit den Schuhen und Jacken hinten nachlaufen nur um keinen Streit oder dergleichen zu haben...gg
Es funktioniert auch wunderbar wenn man sagt, da setz dich hin ich helf dir mit den Schuhen, die Jacke kannst du selbst zumachen und die Mütze setzen wir gemeinsam auf.
Und wenn doch ein paar Tränen fliessen...meine Güte.....deine Kinder werdens überleben.
Sie überleben den einen oder anderen "Machtkampf" ohne Probleme....sie testen das ja auch aus in wieweit du bei deinem gesagten Zeugs bleibst.
Machtkämpfe sollte man auch nciht ganz vermeiden finde ich damit die Kinder etwas konfliktfähig werden denn nur wenn man mit dem Kind auch ein wenig "kämpft" weis es dass da einfach jemand ist der es lenkt und das gibt wiederum meiner Meinung nach Sicherheit.
Dem Kind immer alles recht machen..nene...das geht nicht...stell dir vor du hast zwei Kinder oder mehrere...

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Re: Machtkämpfe

Antwort von celmin am 10.02.2010, 9:07 Uhr

Diskutierst Du wirklich immer alles aus mit den Kids? Gerade bei diesen beiden Beispielen hätte ich mich wohl eher durchgesetzt. Nicht um zu gewinnen, warum denn auch?
Wenn wir früher auf den Spielplatz gegangen sind, waren wir meist verabredet. Und oft wollte das gerade das Kind. Wenn es dann also plötzlich nicht mehr auf den Spielplatz will, gerade wenn man sich anziehen will, dann muss es eben einfach mit, weil ja jemand auf dem Spielplatz wartet. Da diskutiere ich nicht, ich erkläre das und fertig.

Und es kann ja auch sein, dass man eben einfach nicht so viel Zeit hat, um das Kind jetzt vom Papa anziehen zu lassen. Es ist ja nicht so, dass Familien immer gemeinsam aus dem Haus gehen. Vieleicht ist der Papa gerade noch im Bad. Nein, dazu fehlt mir dann einfach die Ruhe.

Ich finde nicht, dass man immer diskutieren muss. Wenn man zusammen überlegt, ob man jetzt lieber auf den Spielplatz gehen, oder Lego bauen könnte, das ist etwas anderes. Natürlich kann man da das Kind mitentscheiden lassen. Ich habe das Posting aber so aufgefasst, dass diese Bockphasen eben dann auftreten, wenn etwas bereits ausgemacht war oder man aus dem Haus muss.

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Sehe es wie desire ..

Antwort von Jamu am 10.02.2010, 9:34 Uhr

Gewisse Dinge MÜSSEN jetzt einfach sein wie z.B. die Große in die Schule bringen! Da kann die Kleine sich noch so laut schreiend am Treppengeländer festhalten und toben, dann wird sie unter den Arm geklemmt und muss mit - egal wie!
Ich kann doch nicht hier unnütz Zeit verplemmern und die Große kommt zu spät ...

Soll der Papa weiter anziehn helfen wo ich ihr gerade die Unterwäsche angezogen habe, dann ist das so und der Papa macht dies auch wenn er Zeit hat!

Heute z.B. großes Gebrüll weil sie nach wie vor Prinzessin sein wollte im Kiga auf der Feier, dort ist das Motto aber: Tiere der Welt.

Ich habe versucht mit ihr zu reden und sie schrie herum, dass sie entweder als Prinzssin geht oder gar nicht erst hingeht.
Habe den Kompromiss geschlossen, dass sie als prinzessin hingeht, das Bärenkostüm aber mitnimmt - so kann sie sich bei Wunsch doch noch umziehen! Man weiß bei 4 jähr. auch nicht immer was die plötzlich so denken ...
Habe der Erzieherin dies erklärt, sie lachte und meinte, das wäre vollkommen i.O. Mal sehen ob sie sich nun doch noch umverkleidet!

Es ist immer wider eine Frage der Situation und ZEIT!

Mal lasse ich mich drauf ein, mal nicht - so lernen die Kindr, sich durch zu setzen, zu verlieren und Kompromisse zu schließen!

LG Jamu

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Re: Machtkämpfe

Antwort von SkyWalker81 am 10.02.2010, 10:12 Uhr

Das bedeutet einfach : man muss Kompromisse schliessen.
Ein Kompromiss ist die Lösung eines Konfliktes durch gegenseitige freiwillige Übereinkunft, meist unter beiderseitigem Verzicht auf Teile der gestellten Forderungen.

Wenn Papa also Zeit hat zum fertig machen, soll er es eben morgens machen.Falls nicht: Vielleicht bestimmte Tage vereinbaren, wo es Papa macht.

Draussen: Du willst raus, er nicht. Ihr vereinbart: Du kannst jetzt noch bis 15 Uhr spielen, dann gehen wir raus.

Wenn dann trotzdem Verweigerung folgt, würde ich meine Bedürfnisse durchsetzen, auch unter Protest vom Kind.

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Re: Machtkämpfe

Antwort von desire am 10.02.2010, 10:36 Uhr

manchmal mache ich persönlich aber auch gar keine Kompromisse.

Wie die Userin über mir geschrieben hatte...wenn eins zur Schule muss oder dergleichen dann MUSS man gehen und hat leider keine Zeit für "ich versuchs jetzt ob mir Mama mit Jacke und Schuhe durchs Treppenhaus nachläuft"
Keine Diskussion da wird angzogen und fertig.

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Re: Machtkämpfe

Antwort von Tinai am 10.02.2010, 12:05 Uhr

Hallo,

ich würde nicht alles als Machtkampf betrachten. Ich habe eine Tochter, die besonders im Alter zwischen 2 und 4 (eigentlich schon ab dem Zeitpunkt, da sie laufen konnte), sehr genaue Vorstellungen davon hatte, was sein soll und was nicht. Das ist ja grundsätzlich mal positiv, aber anstrengend (vor allem wenn man vom ersten Kind verwöhnt ist).

Ich bin auch in die "Machtkampffalle" getreten, ohne es zu merken. Irgendwann war dann wirklich wegen allem und jedem K(r)ampf! Nicht schön.

Und da habe ich drei Dinge durch meine Tochter gelernt:
1. Warum soll mein Kind nachgeben, wenn ich es nie tue? Wie soll es lernen, dass Kompromisse schließen auch schön sein kann, weil man eine Entscheidung gemeinsam trifft und damit gemeinsam weiter komt?

2. Spare Deine Energie für Fälle, wo Du sie wirklich brauchst.

3. Kinder müssen eigene Erfahrungen machen.

Zu 1. - ab da war ich entspannt, wenn meine Tochter bei 30° im Schatten mit Gummistiefeln und Rollkragenpullover zum Kindergarten startete (sie war willig genug, Sandalen in die Tasche zu packen und hatte drunter immer attraktive Unterhemdchen :-))

Ich fand es auch nicht mehr schlimm, wenn sie wie ein gerupfter Papagei aussah und das hübsche Kleidchen verweigerte, das ich mir für sie vorstellte.

Und wenn sie abends unbedingt wollte, dass der Papa sie ins Bett bringt, dann ist es doch auch in Ordnung, wenn er da ist.

Zu 1 und 3: Ich war auch noch entspannt, wenn meine Tochter Ohne Jacke bei -5Grad aus dem Haus ging, weil sie nämlich spätestens an der Straße kehrtmachte und sich eine Jacke abholte (das hat mich viel Überwindung gekostet, denn sie hatt schlimme Lungenentzündungen und Bronchialerkrankungen in der Zeit, die kommen aber nicht von 2 Minuten in der Kälte).

zu 2.) Wenn es darum geht, an der Hand über die Straße zu laufen oder das Bügeleisen nicht anzufassen, gibt es keine Kompromisse!

Als meine Tochter merkte, dass ich auch einlenkte, war es bei den wirklich wichtigen Dingen Punkt 2, auch viel einfacher, diese dann ohne viel BlaBla durchzusetzen.

Gruß Tina

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;-)) Gummistiefel bei 30 Grad ... mT

Antwort von Jamu am 10.02.2010, 12:43 Uhr

kann ich hier auch bieten!

Ihre geliebten Marienkäfergummistiefel, dazu ein hochsommerlichs Kleid ...

Oder auf den Weg zur Ergo im Frühjahr: ihre o.g. Gummistiefel, ine 3/4 Hose drüber und darüber ... tataaaaaa ... ihr Prinzessinnenkleid mit Krone auf dem Kopp!

Was glaubt ihr, was sie der Knaller der Innenstadt war????

Und ich fand es herrlich - Kind zu sein!

Alles was gefährlich ist wird nicht durch sie bestimmt - da kenne ich keine Gnade!

Alles andere ist jeden tag frei nach dem Motto: schau mer ma!

;-))

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Celmin, das seh ich ähnlich...

Antwort von MM am 10.02.2010, 14:08 Uhr

... habe auch ähnliche Erfahrungen - finde aber trotzedm, dass auch Emfut recht hat, was die Frage der Perspektive angeht und das Bestreben, dieses "Grundsätzliche" da rauszunehmen!

Bei uns ist/war es so, dass wir bei Sachen, wo es Walmöglichkeiten gibt, i.d.R. zusammen besprechen, was gemacht wird, die Kinder können also sagen was sie wollen. Wenn das Gewünschte wirklich nicht reallistisch ist, erkläre ich warum (Zeit, Geld, was weiss ich...) und zähle die Varianten auf, die möglich sind. Und sage auch, welche ich bevorzugen würde, aber dass ich mich auch anpasse, wenn nötig.

Wenn es einmal abgemacht ist, wird sich aber daran gehalten (natürlich ausser bei Krankheit etc., wo man halt Bescheid gibt, nicht zu kommen). Also wenn wir abgesprochen haben, dass wir zum Spielplatz gehen und da u.U, sogar jemand auf uns wartet, dann gehen wir auch. Ich erinnere sie dann an die Regel, dass man "hält was man verspricht" - die Regel kennen beide Jungs sehr gut.

Wenn sie sehr protestieren, frage ich natürlich schon, warum sie auf einmal nicht wollen und was das Problem ist. Manchmal ist es nur ein bisschen Faulheit oder "sich nicht aufraffen können", aber wenn es etwas ist, was ich überzeugend finde, dann ändern wir es u.U. auch. Je nachdem...

Mit Erwachsenen versuch ich ja auch einen Kompromiss zu finden, aber auf manchen Sachen bestehe ich auch und sage warum.

Was ich aber auch nicht gut finde, ist wenn manche Eltern echt alles mit sich machen lassen, das Kind "befiehlt" dies und jendes, ändert ständig seine Wünsche, macht scih ein Spiel draus... - alles schon gesehen...

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es wurde schon viel gutes gesagt...aber ich

Antwort von muddelkuddel am 10.02.2010, 20:14 Uhr

habe auch noch einen kleinen tipp, um machtkämpfe (die ich nicht als "kämpfe" sehe, denn ich bin nicht im krieg) zu vermeiden:

bei uns klappt unheimlich viel mit ablenken, spaß machen, lachen!

je verkrampfter ich bin ("Wir müssen los, verpassen den bus, die suppe kocht über, ich hab hier grad geputzt" etc) umso mehr pocht sohn auf seinem kram herum.
gut, er ist erst knapp 3, ich weiß nicht, wie das mit älteren kindern ist, aber wenn ich mir seine stiefel anziehe, oder ihm die mütze am fuß befestigen will oder mich komisch verspreche bei meinen "aufforderungen", reagiert er immer ganz überrascht und macht dann alles richtig, weil seine "blöde" mama ja alles falsch macht und hilfe braucht

also, es klappt auch bei mir nicht immer, aber "ein bißchen spaß muss sein"

lg

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@pendragonkk

Antwort von Birgit67 am 11.02.2010, 11:03 Uhr

habe nicht alles durchgelesen - aber es gibt Dinge wo sich kein Machtkampf lohnt wie Deine zwei Beispiele da kann man eine andere Lösung finden nur wenn die Gesundheit auf dem Spiel steht oder wirklich ein Problem dass man dann nie in den Griff bekommt sollte man Konsequent sein wie z.B.

Beim Einkaufen: Entweder es gibt Grundsätzlich nichts oder es gibt 1 Ding das sich Dein Kind entweder ohne einwände aussuchen darf oder Du bestimmst was - alles andere geht nicht und wird auch nicht nachgegeben - aber es muss voher ausgemacht sein. Ich habe meinen Kleinen mal einen ganzen Einkauf schreien lassen weil er partou aus dem Wagen wollte aber immer abgehauen ist und alles mögliche aus den Regalen gezogen hat wenn er drausen war. Er musste dann im Wagen bleiben - habe viele Empörte Blicke bekommen war mir aber egal.

ein rat meines damaligen KA: Wenn es Probleme gibt mit dem Kindergartengehen dann sollte man vorgreifen um die Spannung rauszunehmen und es nicht nach Kindeswillen aussieht, d.h. nicht nachgeben wenn Kind schreit ich will nicht in den Kindi sondern bevor es das sagt gleich mitteilen: Morgen kannst du nicht in den Kindi weil ich was besorgen muss und ich nicht pünktlich da sein kann dich abzuholen. (Dieses Problem hatte ich kurzfristig nach Kigabeginn bei meinem Großen). Ich habe dann den ganzen Vormittag was fürchterlich langweiliges gemacht ihn überall zu meinen Botengängen mit hingenommen er musste sich zu Hause alleine beschäftigen bis der Kindi vorbei war - dann hatte ich Zeit für ihn um mit ihm zusammen was zu machen - es hat geholfen- er hat nicht sein Kopf durchgesetzt und gleichzeitig gemerkt das Kindi doch viel schöner ist.

wegen dem Rausgehen: Macht es interessant mit Roller, Bobbycar oder Dreirad oder was auch immer angesagt ist- das geht bei jedem Wetter und jetzt mit Schnee mit dem Schlitten - auch ein Puppenbuggy war bei meinen Jungs ein renner und sie sind so ewig weit mitgelaufen. Spielplatz war immer klasse da hatte ich nie Probleme damit, und somit haben wir einen etws größeren Rundgang immer gemacht und dann durften sie auf den Spielplatz.

Man kann Regeln finden und man muss wissen: Was ist wichtig was ich durchsetze.

Gruß Birgit

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Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von pendragonkk am 11.02.2010, 13:52 Uhr

Hallo,
vielen Dank für die vielen Antworten. Meine Angst ist immer, dass wenn ich nachgebe, er mir irgendwann, wenn er älter ist, auf der Nase rumtanzt. Jetzt ist er zwei und da ist dieses Verhalten ja noch normal. Ich habe Angst, dass wenn er z.B.6 oder noch älter ist, immer noch alles nach seiner Meinung geht. Ich denke, in dem Alter muss ein Kind einfach mal machen ohne groß zu diskutieren.

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von Jana2 am 11.02.2010, 15:09 Uhr

Was ist falsch am diskutieren?

Du siehst das m.M.n. zu negativ...
Möchtest Du, dass dein Kind macht, was ihm gesagt wird, egal von wem, ohne Diskussion?

Ich nicht! Wir diskutieren gern und viel, warum auch nicht? Nur so lerne ich etwas über meine Kinder (8, 6 und 8 Monate) und ihre Wünsche! Sie erleben sich als vollwertige Familienmitglieder und müssen eben nicht "spuren". Und sie lernen, nachzudenken und ihre Meinung zu äussern.

Ich will dies, sie wollen das.
Dann schauen wir, was wir machen können, damit alle zu ihrem Recht kommen.
Sei es, dass wir Aktivitäten verschieben oder ganz ausfallen lassen, Freunde einladen, die Schlafzeiten nach hinten verschieben, mehr Computerzeit gewähren usw.

Wir geben in dem Sinne nicht nach, sondern hören uns ihre Seite an und entscheiden dann. Das kann auch manchmal länger dauern!

Kleinere Sachen entscheide ich schon mal je nach Situation, größere Wünsche werden zusammen besprochen.
So lernen die Kids auch, aufeinander zuzugehen und mal die eigenen Wünsche hintenan zu stellen.

Über die Computer - und Fernsehzeit z.B. haben wir lange geredet, mein Großer wollte 2 Stunden mehr pro Woche (bis jetzt seit 1,5 Jahren 2 Stunden).
Wir fanden das aber letztendlich zuviel, haben darüber mit ihm auch geredet und haben uns auf insgesamt 3 Stunden Fernseh- und Computerzeit geeinigt.
Damit war er auch zufrieden (erstmal, hihi), aber das sollte ja jetzt nur mal ein Beispiel sein.

Ich gebe zu, manchmal ist das nerviger als zu sagen: Es wird so gemacht wie ich das will und RUHE!
Aber so lernen meine Kinder, dass ihre Wünsche gleichberechtigt neben unseren stehen.
Klar kann ihnen nicht alles erfüllt werden, es gibt genügend äussere Gegebenheiten, die das verhindern (Zeit, Geld, Möglichkeiten...).

Aber Machtkämpfe in diesem Sinne gibt es bei uns dadurch nicht und unsere Kinder sind durchaus wohl geraten!
Mir (uns) tanzt keiner von ihnen auf der Nase rum. Sie wissen ja, dass ihre Meinung genauso zählt wie unsere.

Sicher gibt es Sachen, die nicht verhandelbar sind, wie bei ROT an der Ampel stehen bleiben usw.

So wie oben läuft es an guten Tagen, an weniger tollen Tagen streiten wir und ich werde auch mal laut und ich frage mich, was ich schon wieder falsch gemacht habe...
Aber im Großen und Ganzen passt es schon!

LG Jana

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ich finde, dass nachgeben

Antwort von muddelkuddel am 11.02.2010, 20:08 Uhr

nicht gleichzusetzen ist mit aushandeln oder kompromisse schließen.

es geht doch darum, die direkte konfrontation "ich bin der chef, du tust was ICH sage" zu vermeiden, indem ablenkung, quatsch machen, drüber reden als "puffer" dazwischen geschoben wird.letzendlich machst du dann trotzdem, was du wolltest (nur ohne das geschrei und den widerstand) oder ihr wandelt das notwendige etwas ab, sodass alle beteiligten mit dem ergebnis leben können.
zu not (also, wenn was wirklich zu machen ist) stelle ich meinem sohn (im schönsten trotzalter) die küchenuhr, damit er weiß: wenns piept, gehts los. so ist er vorbereitet und hat ein "zeitfenster", mit dem er umgehen kann.

er hat eigentlich selten richtig andauernde "anfälle", und wenn, ist er entweder krank, oder ich hab ihn mit anforderungen überrascht oder ICH wollte sinnloserweise unbedingt meine macht durchsetzen.
er ist wirklich kein einfaches kind, aber wenn ich ihn ernst nehme (in seinem bedürfnissen) und nicht sofort annehme, er wollte mir "an den thron pinkeln", dann
fahren WIR damit echt gut.
und bis jetzt sagen alle außenstehenden, er sei gut erzogen und sehr brav (was er bei uns zuhause leider nicht ganz so häufig zeigt :-) also denke ich, wir machens noch nicht ganz falsch.

lg

ps: und ich gebe ganz bestimmt nicht immer nach, sondern biete wahlmöglichkeiten, struktur und konsequenz (im sinne von: mama hält, was sie verspricht)

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Das ist genau das, was ich meinte

Antwort von +emfut+ am 11.02.2010, 22:55 Uhr

Du "kämpfst" den "Kampf" nicht im hier und heute, Du "kämpfst" heute schon prophylaktisch den "Kampf" von in 5 Jahren.

Deswegen wird es zum Machtkampf. Weil jede Pipifax-Auseinandersetzung gleich zum Kampf um die Macht in der Familie wird.

Wenn Dein Mann Nudeln zum Abendessen will und Du willst Kartoffeln und dann diskutiert ihr darüber, ob es Nudeln oder Kartoffeln geben soll - gibst Du dann auch nur deswegen nicht nach, weil er dann nächste Woche auch bestimmen wollen könnte, welchen Film Ihr Euch im Fernsehen anschauen sollt? Ich bin mir sicher, daß Du das nicht tust, sondern daß Du HEUTE den "Nudeln-Kartoffeln-Kampf" ausfichst und nächste Woche den "Fernsehprogramm-Kampf".

Aber mit dem Kind geht es dann plötzlich bei jeder Strumpfhose um das grundsätzliche Verhältnis zwischen Eltern und Kindern? Nein, das tut es nicht, genausowenig wie die Nudel-Kartoffel-Entscheidung das grundsätzliche Verhältnis zwischen Dir und Deinem Mann definiert.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Machtkämpfe

Antwort von Emmi67 am 12.02.2010, 17:38 Uhr

Ja, für mich bedeutet das schon, dass ich so oft wie möglich nachgebe.
Also, in den Beispielen: wenn mein Mann Zeit hätte, zieht er weiter an.
Wenn ich nicht nach draußen muss (wegen Einkaufen, Gartenarbeit o.ä.) bleibe ich drin, wenn meine Tochter nicht will- was soll ich draußen mit einem Kind, das dort nicht sein will??
Weitere Beispiele:
Gerade heute morgen passiert: Ich habe schon schöne Kleidung für meine Tochter rausgelegt. Plötzlich fischt sie ein uraltes, eigentlich zu großes T-Shirt ihres älteren Bruders aus dem Fach und will unbedingt das und nur das. Klar sage ich erstmal "ach, schau, das passt doch gar nicht usw...", aber wenn sie darauf besteht.... Sie bekam was Langärmeliges drunter, Strickjacke drüber, dann gings auch mit diesem T-Shirt, auch wenn es lustig aussah....
Ich will den Tisch decken, sie will einen anderen Teller als den, den ich habe: Soll sie doch...
Ich denke, sie ist müde und muss ins Bett. Im Bett ist sie aber total munter und will noch spielen- dann stehe ich mit ihr wieder auf und versuche es später noch mal.
Andere Dinge gehen eben nicht: Man kann zum Abendessen nicht nur Schokolade essen, man muss an der Straße an der Hand gehen oder im Buggy sitzen....

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von Emmi67 am 12.02.2010, 19:42 Uhr

Ein 6-jähriger kann ja noch viel mehr für sich selbst entscheiden. Auch mit 6 (oder 7 oder 9 oder 12) muss er nicht alles machen, nur weil ich das sage. Willst du blinden Gehorsam?
Wenn mein 10-jähriger ohne Jacke bei 0 Grad draußen rumlaufen will- soll er doch. Er muss eine Jacke mitnehmen, falls ihm kalt wird, aber er kann entscheiden, ob er sie anzieht. Er will seine Hausaufgaben erst abends machen- wenn es nicht zuu spät wird, gerne.
Er will nicht Klavier üben? Kann er gerne seiner Lehrerin erklären, warum er das Stück nicht kann.
Auch hier gibt es bei uns Dinge, die nicht gemacht werden dürfen (zu viel Fernsehen z.B.) und Dinge, die verhandelbar sind (Bettgehzeiten, Kleidung,Frisur...).

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von desire am 13.02.2010, 7:39 Uhr

es gibt einen Unterschied für mich zwischen einer Lungenentzündung und einem dämlichen Klavierstück dass nicht geübt wurde!!!
Manchmal kommt es mir so vor als ob die Eltern selbst nicht so sicher sind was weitere Auswirkungen auf das Kind haben könnte.
Beim Klavier schämt es sich ev. und lernt daraus entweder zu üben oder zu sagen Mama ich mag nicht mehr spielen.
Bei dem Ding mit der Jacke lernt es dass man schwerkrank werden kann.
Super!
Das glaubt mir meine 5jährige aber durchaus ohne Proteste und ehrlich würde DIE nie auf die Idee kommen bei Minusgraden ohne Jacke zu gehen.
Ich würde es auch gar nicht zulassen dann hab ich das Kind ernsthaft krank hier....bringt nichts.

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von Sternspinne am 13.02.2010, 7:55 Uhr

Du glaubst ernsthaft, wenn ein Kind in der Kälter herumläuft bis es friert, bekommt es eine Lungenentzündung?
Meine Güte, was habe ich als Kind gefroren. Wir waren so lange unterwegs, da wurden die Füsse kalt, die Hände sowieso und auch sonst immer wieder alles kalt.
Werde mal meine Mutter verklagen......
Ein normaler gesunder Körper hält eigentlich einen gewissen Temperaturunterschied aus. Und noch eigentlicher haben die Kinder auch ein Gespür dafür, ob es ihnen zu kalt ist (wohlgemerkt nicht DIR zu kalt).
Und es dauert ca. 10 Sekunden eine Jacke überzuziehen.

Ich finde es genau anders herum. Wenn ein Mensch immer in so einer sumpfigen Umgebungstemperatur ist, kann er irgendwann seine eigene Wärme nicht mehr halten.

Mein haben das von Anfang an gelernt, auf ihren eigenen Körper zu hören und nicht auf Muttis.

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von desire am 13.02.2010, 8:00 Uhr

meine Grosse wollte gestern auch unbedingt ohne Mütze gehen...ich hab ihr dann gesagt ich find es nicht gut aber sie kann ausprobieren ob es ihr wirklich nicht zu kalt ist.
Und es WAR ihr zu kalt.
Jeder mit einem gesunden Empfinden wird Grade jenseits der Minus als deutlich kalt empfinden.

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Da kommt genau die andere Seite dazu

Antwort von +emfut+ am 13.02.2010, 8:07 Uhr

Nehmen wir mal an, ein Kind hat einfach mal Lust auszuprobieren, wie es bei minus 20 Grad ohne Jacke draußen so ist.

Kind 1 äußert diesen Wunsch, irgendwie wird ein Machtkampf draus und es geht nicht mehr um die Jacke, sondern ums "Gewinnen". Das Kind "gewinnt" und geht ohne Jacke raus.

Kind 2 äußert diesen Wunsch ebenfalls. Es gibt keinen Machtkampf sondern Mama sagt lakonisch und ohne Machtanspruch: "Okay, probiere es aus, MIR ist das zu kalt ohne Jacke."

Kind 2 wird keine Probleme haben, nach 2 Minuten zu Mama zu laufen und zu sagen: "Oh wei, das ist wirklich viel zu kalt, gib mir lieber schnell die Jacke!" Kind 1 hingegen wird das nur sehr schwer - wenn überhaupt - sagen können, denn dann gibt es seinen Sieg ab, und legt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit (je nachdem, wie "machtkämpferisch" die Gesamtatmosphäre zu Hause ist) die ganze Strecke jackenlos zurück.

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Re: Da kommt genau die andere Seite dazu

Antwort von desire am 13.02.2010, 8:09 Uhr

ich finde es als Mütter VÖLLIG in Ordnung auch meine Meinung dazu zu sagen.
Wichtig finde ich dass man hinterher nicht sagt...ICH habs dir ja vorher gesagt sondern dass man bespricht ein wenig dass es ja kalt sein MUSS bei diesen Graden und wenn man es spürt dass es so ist dann halt eine Jacke hat die man anziehen kann.

Man muss nicht als Gewinner oder Verlierer aus der Situation gehen finde ich.

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Meine Rede

Antwort von +emfut+ am 13.02.2010, 8:16 Uhr

Genau so macht man KEINEN Machtkampf draus, sondern eine konstruktive Diskussion.

Das war meine Ausgangsaussage und in meinen Augen auch der Ausgangsdiskussionspunkt.

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von Sternspinne am 13.02.2010, 8:27 Uhr

Ja genau!
Aber das dürfen die Kinder doch selber erfahren! Das muß ich doch nicht als Thema zum Machtkampf nehmen.
Und ich wollte damit noch ausdrücken, daß selbst wenn man über einen Zeitraum friert, das noch lange kein Grund für eine schwerwiegende Krankheit sein muß. Und insofern wieder der Grund wegfällt, es zu einem Machtkampf zu machen.

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von Emmi67 am 13.02.2010, 12:11 Uhr

So ein Unsinn. Ich weiß genau, was es für meine Jungs für Auswirkungen hat, wenn sie ohne Jacke gehen: Nämlich keine!!! Immerhin praktizieren sie das schon seit sie zur Grundschule gehen und jetzt sind sie 13 und 10. Sie sagen auch, wenn ihnen kalt ist und letztens hat der eine tatsächlich eine lange Unterhose verlangt. Aber meist frieren sie nicht und sie haben schon bei minus 5 Grad und Schnee mit kurzem Trikot draußen Fußball gespielt. In der Grundschule habe sie darunter gelitten, dass es Pflicht war, in der Pause eine Jacke anzuziehen. Sie schwitzten dann total und saßen nachher praktisch nass in der Klase-super! Teilweise habe ich ihnen dann nur eine dünne Sweatshirtjacke mitgegeben und später dann auch die Lehrerin informiert, dass meine ohne Jacke raus dürfen.Traust du deinen Kindern nicht zu, selbst zu fühlen, was gut für sie ist? Deine 5-jährige friert, wie fast alle Mädchen, bei diesen Temperaturen draußen und merkt deshalb selbst, dass eine Jacke gut ist. Du sagst es ja: Sie würde nie auf die Idee kommen, ohne Jacke zu gehen! Meine Tochter auch nicht! Ich auch nicht! Aber nicht alle Menschen sind gleich und es gibt ein ganz unterschiedliches Kälteempfinden. Bei 10 Grad und Sonnenschein fühlen meine Jungs sich im T-Shirt ohne Unterhemd wohlig warm. Ich dagegen laufe da mit 3 Schichten Kleidungsstücken rum. Meine 2-jährige verlangt schon Handschuhe und würde nie ohne Mütze draußen sein wollen, weil sie eben friert.
Deine 5-jährige hast du noch unter Kontrolle, aber 6-jährige gehen allein zur Schule und können sofort, nachdem sie außer Sichtweite sind, ihre Jacke ablegen. Also ist es doch besser, sie haben bis dahin gelernt, auf ihr eigenes Kälteempfinden zu achten, dann werden sie auch nicht krank.

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Re: Danke für die Antworten, aber ....

Antwort von Emmi67 am 13.02.2010, 12:14 Uhr

Ja, siehst du- was anderes mache ich ja auch nicht. Aber es gibt durchaus Jungs, denen das eben nicht zu kalt ist. Du kannst doch nicht von dir auf andere schließen. Ich sehe auch noch genug Erwachsene bei solchem Wetter ohne Mütze.

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Re: Da kommt genau die andere Seite dazu

Antwort von Emmi67 am 13.02.2010, 12:15 Uhr

Deshalb schrieb ich ja: Sie müssen eine Jacke mitnehmen, damit sie sie anziehen können, wenn ihnen kalt wird (was aber selten geschieht!).

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