Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Sille74 am 14.05.2015, 14:09 Uhr

kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

... hier vor einiger Zeit mal hatten:

Tochter kurz vor dem Schlafengehen: "Du Mama, ich wuensche mir zum Geburtstag so ein ferngesteuertes Auto, wie es der XY aus dem Kindi hat." (Ich im Geheimen: "boah, geschlechtsneutrale Erziehung hat doch funktioniert!"). Tochter, nach kurzer wirkungsvoller Pause: "... aber in Pink!" Arrgh!

Aber eigentlich finde ich: an dieser Unbefangenheit, die Kinder da an den Tag legen,sollten wir uns ein Beispiel nehmen. Ist doch toll! Diese kleine Geschichte zeigt doch, dass sich nichts ausschliessen muss, solange wir den Kindern nichts in eine Richtung aus- oder einreden wollen.

LG,

Sille

 
56 Antworten:

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von misu78 am 14.05.2015, 15:08 Uhr

hallo! sehe ich genauso.
sobald kinder ihre wünsche und vorlieben artikulieren
können, sollte man auf ihren geschmack eingehen.
aber bis dahin leisten ja eltern und umwelt viel
"lenkende vorarbeit" (auch unbewusst), sodass
schlussendlich trotzdem z. b. viele mädchen
dann eben nach puppe, pink und prinzessin verlangen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Sille74 am 14.05.2015, 15:33 Uhr

Ja, da laeuft sicher einiges unbewusst. Woher aber meine Tochter ihre Vorliebe fuer pink, Prinzessin, Schminkkopf ( ), Rueschenkleidchen, die ihr zugegebenermassen super stehen, und Pferde hat, keine Ahnung. Ich stehe da ueberhaupt nicht drauf - schon als Kind nicht - und habe es dementsprechend nicht gefördert, war/bin aber auch nicht soooo ablehnend, dass es wiederum irgendwie Opposition sein koennte. Na ja, ist ja auch egal, wenn's nicht ueberhand nimmt ... Mit Puppen spielt sie uebrigens, so wie ich als kleines Maedchen, nicht besonders gern. Das macht wiederum eher ihr kleiner Bruder, der ansonsten schon jungenmaessig drauf ist (Sachen auseinander bauen etc.), wobei: fuer Bagger, Lastwagen, Baustelle etc. interessiert sich wiederum eher meine Tochter ...

Aber wie gesagt, ich glaube,'am besten ist es, wenn die Kinder unbefangen an so etwas her angehen dürfen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Steffi528 am 14.05.2015, 15:50 Uhr

Meine Große hatte eine ganz kurze Rosa-Phase im Kindergarten und hatte sich einen rosafarbenen Siko-Trecker gewünscht (was es so nicht gibt) also hat ihn mein Mann einfach umlackiert ;-)
Die Phase war aber wirklich nur kurz. Die Lütte meidet rosa und pink wie die Pest.
Sie spielten viele Rollenspiele, selten mit Puppen, gelegentlich mit Autos, wünschen sich Kleider mit Blumen und Pullis mit Dinos und Trecker drauf.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Nachtwölfin am 14.05.2015, 16:03 Uhr

Gibts eigentlich auch pinke Bagger? Hihihi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Marktlücke!

Antwort von Nachtwölfin am 14.05.2015, 16:08 Uhr

Das wäre dich mal was: Pinke Baustellenfahrzeuge, Werkzeug in Pink und in Literatur und Fernsehen Geschichten über Prinzessinnen, die pinke Autos reparieren!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Marktlücke!

Antwort von Pamo am 14.05.2015, 16:48 Uhr

Oder coole, selbstbewusste Jungs, die im Kleid ihrer Wahl den Bagger ihrer Wahl fahren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Marktlücke!

Antwort von misu78 am 14.05.2015, 17:14 Uhr

sowieso. und in dem fall darf
das kleid von mir aus auch
rosa sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von stjerne am 14.05.2015, 17:41 Uhr

Und meine Tochter wiederum wünschte sich Haarschmuck mit Feuerwehrautos. Habe ich dann halt selbst gebastelt. ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Pamo am 14.05.2015, 18:13 Uhr

So ein Haarschmuck ist auch sehr hübsch bei Jungs mit kurzem Haar.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von stjerne am 14.05.2015, 18:56 Uhr

Zopfspangen in Kurzhaarfrisur? Ich sehe da ein Problem... ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Pamo am 14.05.2015, 19:15 Uhr

Es gibt dekorative Lösungen für jede Frisur!

http://princesstyle.de/images/taufstirnband-weiss-mit-rosen-ausgefallen-taufe-rt54.jpg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von stjerne am 14.05.2015, 20:43 Uhr

Stimmt, das Stirnband, auf das ich ein entsprechendes Fahrzeug genäht habe, ginge auch bei Stoppeln.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Tine1 am 14.05.2015, 21:32 Uhr

Das geht. mein kleiner hat auch noch recht kurze haare und trägt öfter mal haarspangen. naja, wenns so ganz kurze stoppel sind, funktioniert es vielleicht nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Tine1 am 14.05.2015, 21:35 Uhr

Meine große wünscht sich einen ferngesteuerten hubschrauber und der kleine hat kürzlich in der drogerie glitzernagellack bekommen, weil er ihn so toll fand dass er sich geweigert hat ihn wieder herzugeben. ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von stjerne am 14.05.2015, 21:48 Uhr

Haarspangen hatte ich allerdings nicht gebastelt, das hat nicht geklappt.
Ich hatte eine große Zopfspange für einen Pferdeschwanz und zwei kleine für geflochtene Zöpfe mit Feuerwehrautos verziert, außerdem ein Haarband. Dann wünschte sie sich noch ganz doll ein Kleid, ich kann aber absolut nicht nähen. Ich hatte eine befreundete Schneiderin drauf angesprochen, die fand die Idee ziemlich absurd und irgendwann war meine Tochter dann ohnehin aus dem Alter raus...
Feuerwehr-Pullis hatte sie auch reichlich. Außerdem Ranzen, Trinkflasche, Brotdose, Frühstücksbrettchen, Bettwäsche... Bis heute kann ich an keinem Feuerwehrartikel vorbeigehen, ohne dass es mich in den Fingern juckt... :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Karlchen am 14.05.2015, 22:16 Uhr

..wie würde das ablaufen, wenn ein Junge dem Papa sagen würde: Du Papa, ich wünsche mir zum Geburtstag eine Puppe mit langen blonden Haaren, sowie XXX aus dem Kiga es hat." - wirkungsvolle Phase-...
" ...aber in Pink!"
Ich war morgens dabei, als ein Papa ihm (4 jahre) die Puppe auf dem Arm wegnahm und es mit:" Du bist kein Mädchen!" begründete.
Es müssen nicht immer die Eltern sein, die " in eine Richtung aus-oder einreden wollen". Das Umfeld, Freunde , Family ..etc. wirken mit.
Mein Kind soll selbst bestimmen lernen was es will. Momentan möchte sie unbedingt "Heidi" mal kennenlernen..

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Sille74 am 14.05.2015, 22:38 Uhr

Das Äquivalent zu meiner Geschichte wäre eher: "Du Papa, ich wünsche mir zum Geburtstag eine Puppe mit langen blonden Haaren, so wie die XY aus dem Kindi eine hat ... Aber in schwarz-metallic!"

Wie das dann ablaufen würde? Genau so wie bei meiner Geschichte. Der Papa würde antworten: "ich weiß nicht, ob es das so gibt, aber wir schauen danach."

Natürlich nehmen nicht nur die Eltern Einfluss, Kiga-Freunde machen m.E. auch viel aus (daher kommt z.B. bei meiner Tochter wahrscheinlich der Pferde-Hype). Viele der aufgezählten, mädchenmässigen Vorlieben hatte sie aber schon vor den Kiga-Zeiten und die einzige aus unserem Umfeld, die auch pink etc. cool findet, ist meine Schwägerin, die wir jetzt nicht so häufig sehen ...

Meiner Meinung nach lernen Kinder dann das Selber Bestimmen, was sie wollen, wenn man ihnen das vorlebt, es zulässt und ihnen in vielem ihre Unbefangenheit lässt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Häsle am 14.05.2015, 22:42 Uhr

Es gibt schon pinke Laster und Bagger, mit Glitzer, von Prinzessin Hohenzollern oder so.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Nachtwölfin am 14.05.2015, 22:58 Uhr

Witzig. Meine Tochter hat neulich auf dem Flohmarkt ein neonpinkes Glitzer-Matchboxauto gefunden. Mal was anderes.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von malapatka am 15.05.2015, 7:36 Uhr

Mein Sohn ist absoluter Heidi-Fan. Hat auch ne Heidi-Plüschpuppe. Ab und an möchte er die draußen tragen. Da kam letztens auch so ein obercooler Jung-Erwachsener und fragte, warum er ne Puppe hat... ist doch ein Junge.

Oder relativ am Anfang, da hatte ich die mal oben auf die Treppe gesetzt, damit er motiviert ist, die Treppe zu laufen. Kam ein Mädchen mit dem Papa. Das Mädchen: "Papa, hier ist ne Puppe". Der Papa: "muss irgendein Mädchen verloren haben".
Wir waren ja direkt dahinter, halt nur am unteren Treppenabsatz.

Finds bei Heidi aber doch etwas schade, dass so viel in rosa produziert wird. Rosa Brotdosen usw... ist mir doch ne Nummer zu mädchenhaft ;)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von stjerne am 15.05.2015, 8:19 Uhr

Und wenn ich einen Euro bekommen hätte für jedes Mal, wenn wieder jemand zu meinen Töchtern gesagt hat "Du hast ja einen Jungs-Ranzen!", sähe es auf meinem Konto jetzt auch besser aus...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Pamo am 15.05.2015, 9:59 Uhr

Es ist erstaunt mich immer wieder, worüber sich die Leute so Gedanken machen und dass sie sich dann noch nicht einmal die entsprechenden hohlen Kommentare verkneifen können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Marktlücke!

Antwort von Antje04 am 15.05.2015, 13:49 Uhr

Barbie fährt doch ein pinkfarbenes Auto!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Antje04 am 15.05.2015, 15:09 Uhr

Was mich wirklich aufregt: Wenn (natürlich nur) Frauen über einen Jungen sprechen, und dann das berühmte "obwohl er eine Junge ist" anfügen.
Er ist ruhig, obwohl....
Er kann gut sprechen, obw...
Er ist sehr sozial, obw...
Er ist in der Schule gut, ob....

Als wäre es für einen Jungen zwangsläufig herabwürdigend, dass er ein Junge ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Und was genau ist jetzt schlimm an Pink?

Antwort von und am 15.05.2015, 19:32 Uhr

...ist doch Geschmackssache, welche Farbe deiner Tochter gefällt.
Warum sollte Pink schlechter sein als irgendeine andere Farbe?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Betula am 15.05.2015, 21:38 Uhr

Ich muss jetzt gestehen, dass ich vor Rollenklischees nicht gefeit bin, obwohl ich das eigentlich gar nicht will.

Wir waren neulich im Schuhladen. Ich wollte meinem damals noch zweijährigen Sohn Hausschuhe kaufen. Er suchte sich pinkfarbene Lillifee Hausschuhe aus.

Ganz schlecht!

Ich schleppte dann alle möglichen Hausschuhe an. Bloß keine pinkenen,keine mit Prinzessin und keine mit Feen.....Zu meiner großen Erleichterung nahm er dann begeistert Feuerwehrhausschuhe, da er die Feuerwehr liebt.( die waren zwar deutlich teurer, aber egal.....)

Ich habe mir dann ganz viele Gedanken gemacht. Eigentlich hätte ich ihm seine Lillifeeschuhe lassen sollen. Warum hatte ich eine solche Abwehr dagegen? Weil ich einem Jungen keine pinkfarbenen Prinzessinnenschuhe kaufen wollte. Also bin ich wohl doch nicht so tolerant und modern wie ich mich gerne sehen würde. Ich wollte das nicht!

Ich muss aber dazu sagen, dass ich auch einem Mädchen diese Schuhe nicht so gerne gekauft hätte. Ich hätte es aber getan. Meinem Sohn wollte ich sie nicht kaufen. Hmm....

Hand aufs Herz, hättet ihr eurem Sohn pinkene Lillifeeschuhe gekauft?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Dreamie0609 am 15.05.2015, 22:11 Uhr

Ich würde meinem Sohn niemals rosa Hausschuhe kaufen. Auch keine blauen mit Prinzessinnen drauf. Niemals.

Nicht weil ich so intolerant bin oder es schlimm finden würde, wenn mein Sohn solche Hausschuhe tragen würde. Ich hätte auch keine Angst das es sich irgendwie negativ auf seine Entwicklung auswirken würde oder er gar homosexuell werden könnte, was natürlich Quatsch ist.

Der einzige Grund ist für mich, dass ich mein Kind vor den grausamen anderen Kindern schützen möchte. Mein Sohn ist 5 und ich habe ihn jetzt nicht gerade sehr jungenhaft erzogen und nur mit Autos spielen lassen. Er hat eine Schwester und hat als Kleinkind auch mit Puppen und Barbie gespielt.

Trotzdem ist er nun ein typischer Junge und würde sich über einen Jungen mit rosa Hausschuhen lustig machen. Dazu entwickelt sich eine Gruppendynamik und gerade ältere Jungen würden lachen.

Das kann man einen Kind nicht zumuten und man kann auch nicht erwarten, dass es dazu steht. Ein Kind kann nicht abschätzen wie es auf seine Umwelt wirkt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von misu78 am 15.05.2015, 22:24 Uhr

hallo! ich kann dich verstehen. wir alle befinden uns doch unter dem einfluss von den in unserer gesellschaft gängigen rollenklischees. manche versuchen diese bewusst zu hinterfragen und diesen entgegenzuwirken, andere hingegen akzeptieren das von der gesellschaft konstruierte "geschlecht" und nennen es naturgegeben. ich finde es sehr gut, dass du dir anschliessend gedanken gemacht hast warum du ihm diese schuhe nicht kaufen wolltest. ich finde das ist doch der weg, darum gehts doch.

ich habe keinen sohn. aber ich kann mir vorstellen, dass ich bei pinken lillyfee schuhen auch kurz mal die nase rümpfen müsste. aber wenn sein herz daran hängen würde, dann müsste ich meine vorstellungen und erwartungen zurückstellen und ihm erlauben seinen weg zu gehen.

lg misu

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von samoe am 15.05.2015, 22:56 Uhr

Ich würde meinem Sohn auch niemals pinke Hausschuhe, pinke Klamotten, irgendwelche "Mädchen-Haarspangen" oder was weiß ich kaufen. Ganz einfach aus dem Grund heraus, dass ich ihn schützen möchte und nicht dem Gelächter anderer Preis geben möchte, was er selbst mit 3 Jahren keinesfalls abschätzen kann...und Kinder können nun einmal so richtig grausam sein!

Im Übrigen halte ich ja sowieso nix von dem Genderkram und verstehe immer noch nicht, warum mittlerweile Jungs in pink gesteckt werden sollen und lieber mit Barbies spielen sollen, wohin gegen Mädchen jetzt lieber mit Baggern spielen sollen und bitte bloß keine Puppe bevorzugen sollen und pink sowieso nicht?! Warum soll nun alles "herumgedreht" werden?

Ich habe selbst ausschließlich(!!!!) mit Puppen gespielt (hatte keine Baumaschine zu Hause), hatte ganz sicher rosa an, habe den ganzen Mädchenkram und - welch Wunder - ich bin kein "Heimchen hinterm Herd", bin selbstbewusst, "emanzipiert", meinem Mann nicht unterwürfig und habe ein MINT-Fach studiert.

LG, samoe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Und was genau ist jetzt schlimm an Pink?

Antwort von Sille74 am 16.05.2015, 0:00 Uhr

An pink ist an sich nichts schlimm, gefällt mir persönlich aber nicht so besonders.

Aber darum geht es doch gar nicht. Es geht um diese Rollenklischees und Geschlechtervorstellungen. Ein ferngesteuertes Auto ist ja eher etwas, was man, wenn man in diesen Kategorien Mädchen - Junge denkt, eher den Jungen zuordnen würde, während die Farbe pink eher in den Bereich Mädchen fallen würde. Nach diesem Denkschema würde sich ein "normales" Mädchen gar kein ferngesteuertes Auto wünschen und wenn, dann wäre es ein irgendwie jungenhaftes Mädchen und würde sich das Auto dann aber nicht in pink wünschen, was einem Jungen (Achtung: Ironie!) NATÜRLICH auch niemals in den Sinn käme.

Meine Tochter hat aber durch ihren schlichten und völlig selbstverständlich und natürlich geäußerten Wunsch gezeigt, dass diese starren Rollenklischees eigentlich ganz leicht aufbrechen, wenn man einfach unbefangen in dieser Hinsicht ist.

Kernpunkt nun erfasst?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Marktlücke!

Antwort von Nachtwölfin am 16.05.2015, 0:23 Uhr

Ja, aber sie lässt es von Ken in Schuss halten ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Nachtwölfin am 16.05.2015, 0:29 Uhr

"Der einzige Grund ist für mich, dass ich mein Kind vor den grausamen anderen Kindern schützen möchte."

Und genau da liegt das Problem.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von misu78 am 16.05.2015, 7:13 Uhr

hallo! es geht mir persönlich nicht darum, dass meine tochter un.be.dingt in blauen hosen bagger spielen muss. ich kriege auch absolut nicht die kriese, wenn sie sich mit puppen beschäftigt. mir geht es darum, dass pink, puppen, glitzer und prinzessinen nur ein winzig kleiner bruchteil der möglichkeiten ist. ich aber wünsche mir für sie im bewusstsein aufzuwachsen, dass ihr alle möglichkeiten offenstehen. zum spielen als kind und infolgedessen auch berufstechnisch und privat als erwachsene.

hätte ich einen sohn, würde ich das ganze genauso handhaben. ich würde ihm nicht beibringen von den meinungen anderer abhängig zu sein, ich würde ihn stärken für das geradezustehen was er mag, was ihn ausmacht und dann gegebenfalls kritik standzuhalten. wenn er also sich z.b. pinke schuhe wünscht, diese anzieht und deswegen spott erfährt, könnte er dann halt frei entscheiden diese weiterhin zu tragen oder wenn ihm das unangenehm ist, dann eben nicht. warum solch drama? ich kann doch nicht schon präventiv versuchen ihm alle entscheidungen im vorfeld abzunehmen, nur um unangenehmen gegenwind von ihm fernzuhalten.

ich fände es schön ein kind heranzuziehen, das wenn nötig auch mal gegen den strom schwimmt, sich nicht um jeden preis anpasst, sich nicht verbiegen lässt, nicht immer gefällig ist und und auch mal aneckt. egal ob sohn oder tochter, kinder müssen lernen es nicht immer allen recht machen zu können. in diesem sinne aufzuwachsen ist befreiend und zwingt sie eben in keine richtung. weder richtung rosa, noch in richtung blau.

lg misu

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Pamo am 16.05.2015, 7:20 Uhr

Richtig.

Zwei Dinge springen mir ins Auge:

1. "Kinder können grausam sein"
Mir scheint, andere Kinder wegen ihrer Kleider oder Frisur oder Spielzeuge zu "ärgern" ist nicht grausam, sondern eher dumm oder beschränkt, peinlich dazu. Meine Tochter kann man mit so etwas nicht ärgern, da würde der Ärgerer nur Mitleid ernten.

2. Bei solchem Verhalten würde ich ansetzen und erzieherisch eingreifen, wenn mein Kind andere Kinder "ärgert" und sich als beschränkt präsentiert. DAS wäre mir nämlich richtig peinlich und nicht ein Junge mit rosa Hausschuhen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Pamo am 16.05.2015, 7:25 Uhr

Dann hast du aber ein ganz anderes Ziel als die "Gegnerinnen" hier. Diese wollen ein angepasstes Kind, weil sie Angst vor dummen Bemerkungen haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@samoe

Antwort von stjerne am 16.05.2015, 9:27 Uhr

Ich habe Dir schon mal versucht zu erklären, dass es mir darum geht, eben kein Kind in irgendwas zu "stecken", sondern die Vorlieben der Kinder zu respektieren. Wenn ein Mädchen mit rosa Puppen spielen möchte, sollte es das dürfen und wenn es an einem anderen Tag gerne mit einer Spielzeug-Bohrmaschine spielen möchte, sollte man ihr das ebenso erlauben.

Es ist natürlich Quatsch, ein Klischee durch ein anderes zu ersetzen, aber was ist schlimm daran, die Interessen seines Kindes ernst zu nehmen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Sille74 am 16.05.2015, 11:38 Uhr

Aber um das, was Du hier beschreibst, geht es doch überhaupt nicht!

Es geht doch nicht darum, ein Mädchen, das gerne rosa Kleidchen mag, mit Puppen spielt und dgl., zu zwingen, blaue Latzhosen zu tragen und mit Baggern und ferngesteuerten Autos zu spielen und anders herum einen Jungen plötzlich in pinke Klamotten zu stecken und zum Puppenspielen zu animieren, obwohl der das gar nicht möchte. Es geht darum, ein Kind eben NICHT schon von klein an in eine Schublade zu stecken nur aufgrund seines Geschlechts. Auch ein Mädchen sollte eine blaue Latzhose tragen DÜRFEN, wenn es das will, genau so selbstverständlich wie das rosa Kleidchen, und ein Junge soll genau so selbstverständlich mit Puppen spielen DÜRFEN wie mit Spielzeugbohrer und Bagger. Hierfür braucht man nicht einmal den ganzen "Genderkram" (von dem ich übrigens auch nicht soooo viel halte; ist mir viel zu theoretisch und oft tatsächlich auch zu einseitig), das versteht sich eigentlich von selbst. Und wenn man die Kinder da unbefangen herangehen lässt und nicht in eine Richtung drängt, dann ergeben sich eben auch solche Dinge wie in meiner kleinen Anekdote ...

Es behauptet auch niemand, dass ein Mädchen später ein "Heimchen am Herd" wird, unemanzipiert ist und ihrem Mann unterwürfig, nur weil es gerne rosa mag und mit Puppen spielt; zumindest wird es das m.E. nicht, solange es nicht in irgendein Rollenbild hineingedrängt wird. Wie kommst Du denn darauf?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Tine1 am 16.05.2015, 20:18 Uhr

Ja. hätte ich gemacht.

aber ich finds gut, dass du dir gedanken darum machst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Tine1 am 16.05.2015, 20:21 Uhr

Ganz genau!!!

noch dazu vermute ich, dass ein zweijähriges kind nicht seh häufig wegen irgendwelcher hausschuhe geärgert wird, die man zumeist ja zuhause trägt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kleine Anekdote zu den gender-Diskussionen, die wir ...

Antwort von Tine1 am 16.05.2015, 20:31 Uhr

Find ich auch ein seltsames argument. zuerst dürfen die jungs oder mädchen ihre kleidung nicht selbst wählen und müssen geschlechtskonform gekleidet sein, weil das ja schließlich alle sind und das kind bloss nicht auffallen soll. später soll es ihm dann aber egal sein was andere machen. dass andere das 25. fillypferdchen haben und kind das deswegen auch will ist dann kein argument mehr. oder dass "alle" drogen nehmen und sich der teenager ausgeschlossen fühlen könnte wenn er da nicht mitmacht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Mein Sohn...

Antwort von Hexchen38 am 16.05.2015, 20:32 Uhr

meinte vor einiger Zeit er müsse seine große Schwester mal fragen, ob sie ein blaues Kleid für ihn hätte. Ich bedauernd: "Die Kleider habe ich leider alle schon weggegeben." Mein Sohn nimmt mein Gesicht in seine Hände schaut mich an und sagt: " Dann kaufen wir ein neues, ja Mama?"
Gott sei dank gab es ein Kleid in seiner Größe in blau. Leider nur mit (dezenten) Rüschen und Blumendruck. Ich hätte auch Spiderman oder Bob der Baumeister genommen, aber sowas gibt es noch nicht.
Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich. Einmal wurde er auf dem Spielplatz 5 mal (!!!) angesprochen, bzw. es war ein Thema. Als ein Junge richtig anfing: "Aber du bist doch kein Mädchen..." sagte ich zu ihm: "Sieh mal in sein Gesicht. Er wird total traurig, wenn du so darüber redest. Ihm gefällt das einfach und du darfst das ungewöhnlich finden. Aber es wäre schön, wenn du dabei freundlich bleibst." Der Junge hat das sofort begriffen auch wenn er irritiert war.
Letztes Mal auf dem Spielplatz habe ich selbst nicht mehr an das Kleid gedacht, bis eine Bekannte, die selbst einen eher ungewöhnlichen Jungen hat zu mir sagte: "Mir gefällt das, wie du deinen Sohn kleidest."
Manchmal hat er auch Nagellack oder eine Haarspange. Muss aber immer blau sein.
Meiner Mutter klappte die Kinnlade runter, als wir ihn das dezente, hellblaue Tutu seiner Schwester (nur das Röckchen) in die Kirche haben anziehen lassen. Er wollte besonders schick sein. Und dieser Pfarrer ist der erste, der ihm ernst gemeint sagen würde, wie großartig er damit aussieht
Er möchte auch demnächst zum Ballett gehen. Einer der männlichsten Freunde meines Mannes sagte zu uns: "Macht das. Das ist total gut für die Körperhaltung." Er selber hat vor über 40 Jahren seine Mutter beschwatzt und ist für einige Jahre zum Ballett gegangen. Es ist spannend, wie unterschiedlich Leute denken. Momentan spiele ich mit dem Gedanken, meinem Sohn ein Piratenkleid schneidern zu lassen. Ich finde diesen erweiterten Horizont erfrischend.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mein Sohn...

Antwort von Tine1 am 16.05.2015, 21:16 Uhr

Toll!! wie alt ist dein sohn?
ich wollte auch neulich alte kleider von meiner tochter verschenken, aber sie bestand darauf dass wir sie noch für den kleinen bruder aufheben (wie alles andere ja auch).

ichfinde kleider an sich ja eigentlich recht unpraktische kleidungsstücke. lange hosen aus dünnem stoff finde ich sehr praktisch für kinder im sommer, vor allem wenn sie gerne auch mal auf den einen oder anderen baum klettern. aber ich hab sie dann trotzdem mal aufgehoben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mein Sohn...

Antwort von Pamo am 17.05.2015, 6:02 Uhr

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

"Tussi on Tour" - das sind Werkzeuge für die Fraun, in pink

Antwort von sojamama am 18.05.2015, 9:02 Uhr

Sind in einem Köfferchen und da steht z.B. "Tussi on Tour" drauf.
Lustiger Gag, aber sowas von hässlich....

Aber so ein pinkfarbener Bagger wäre doch echt mal schön.... für kleine Mädels.


melli

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

auch noch eine Anekdote ;-)

Antwort von stjerne am 18.05.2015, 9:57 Uhr

Wir waren bei Freunden zum Frühstück eingeladen. Meine Tochter beklagte hinterher, einen Mangel an vegetarischem Aufschnitt. Als ich einwandte, es habe doch Käse gegeben, meinte sie: "ich mag aber keinen Jungen-Käse". Ich fragte mich irritiert, seit wann es denn nun auch noch Jungen- und Mädchen-Käse gibt (bei Chips, Limonade udg. ist das ja schon gang und gäbe...) und warum sie plötzlich in diesen Kategorien denkt. Dann wurde es mir klar, sie meinte "jungen Käse" im Gegensatz zu "mittelaltem Käse", den isst sie nämlich lieber... Lach.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: auch noch eine Anekdote ;-)

Antwort von Nachtwölfin am 18.05.2015, 10:46 Uhr

Hihihi. Musste gerade an meinen Mann denken. Der spricht immer vom Ritter-Gouda, wenn er mittelalter Gouda meint!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es geht doch um viel mehr als um Kleidung und Spielzeug...

Antwort von samoe am 18.05.2015, 20:53 Uhr

Da es "so hoch" angepriesen wird, wenn ein Junge mit einem blauen Kleid rumrennen möchte oder ein Mädchen einen Bagger-Schulranzen trägt, beschleicht mich eben das Gefühl, dass nun genau die "verkehrte" Perspektive "in" ist.

Ich finde einfach, die Gender-Theorie vollkommen schwachsinnig. Ein Mädchen und ein Junge unterscheiden sich nun einmal, sowohl körperlich als auch im Geist. Und da kann Politik und sonst wer sich anstrengen, wie er will, es gibt unterschiedliche Geschlechter. Ich finde es auch einfach nicht richtig, ein Kind "geschlechtsneutral" zu erziehen, um ihm auch zu helfen, sich in seinem angeborenen Geschlecht wohlzufühlen.

Nur mal ein anderes Beispiel: Ich bin momentan schwanger und mein Sohn spielt seit dem auch gerne "ein Baby haben" und stillt es auch (er hat einen sehr großen Kuscheltierhasen, was sein Baby ist). Das finde ich auch super und da finde ich es auch wichtig, einen "modernen" Jungen zu erziehen und später mal einen liebevollen Papi für seine Kinder, keine Frage. Aber er sagt oft, er ist die Mama und bekommt später mal Kinder oder so ähnlich. Da bin ich ehrlich zu ihm und sage ihm, er wird mal ein Papa und kann keine Kinder bekommen. Denn so IST nun mal die Natur. Er durchlebt ja in seiner Kindheit verschiedene Phasen und da möchte ich ihm helfen, sich auch als "Papi" wertvoll für ein Baby oder Kind zu fühlen, um das jetzt mal etwas sehr "hochtrabend" zu formulieren.

Aber genauso ist er begeistert, dass er - wenn er groß ist - mal später mit dem Papa in den Wald darf und mit der Kettensäge arbeiten darf. Und er sieht das auch so, dass dies "eher" eine richtige Männerarbeit ist und es ist einfach auch nichts für Frauen, weil denen schlichtweg die Kraft fehlt. Punkt, aus, basta. Hätte ich eine Tochter, dürfte sie auch mal mit in den Wald, aber sie wird irgendwann "einsehen", dass Mädels dazu zu "schwach gebaut" sind.

Auf jeden Fall sehe ich es so, dass jedes Geschlecht seine Stärken und Schwächen hat. Ich möchte auch keinesfalls - wie die EU anstrebt - in irgendeinem Formular mal was von "Elter 1 und Elter 2" lesen...

Wenn es um Berufswahl, etc. geht, würde ich weder Junge noch Mädchen beeinflussen, denn das müssen Kinder selbst entscheiden. Ich würde nur - bei Nachfrage - meine Bedenken beisteuern.

Auch finde ich das Thema "Drogen - wieso soll mein Kind da nicht auch angepasst sein" etwas neben der Spur...es ist in meinen Augen ein himmelweiter Unterschied, wenn ein Junge kein Kleid anziehen dürfte, weil Jungs das eben nicht anziehen und er darf aber Drogen nehmen, weil andere das auch machen. Da sehe ich keinerlei Zusammenhang.

Im Übrigen erreicht man nicht einfach nur dadurch, dass Kinder Anziehen dürfen was sie wollen (das extreme meine ich hier) und mit Zeug spielen dürfen, was sie wollen, dass sie später "Rebellen" werden und nicht der breiten Masse hinterher schwimmen. Sondern da spielt noch viiiel mehr mit. Wenn du in deiner Kindheit ständig vollgemeckert wirst wegen jedem kleinen Mist, da kannst du als Mädel im Blaumann rumlaufen dürfen, deshalb wirst du trotzdem "angepasst" und legst auf die Meinung anderer viel Wert und versuchst es jedem Recht zu machen...

So, mein Post ist jetzt wahrscheinlich etwas wirr, aber vielleicht versteht der ein oder andere, was ich sagen wollte...

LG, samoe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es geht doch um viel mehr als um Kleidung und Spielzeug...

Antwort von Sille74 am 19.05.2015, 0:01 Uhr

Ich kenne mich da ja auch nicht besonders gut aus (vielleicht kann z.B. tine1 mehr und Genaueres dazu sagen), aber mir scheint fast, Du weisst gar nicht so recht, wovon Du sprichst, wenn Du von der Gender-Theorie sprichst, sorry ...

Beim Begriff "gender" geht es um soziale, gesellschaftliche, kulturelle, soziale etc. Aspekte zum Thema Geschlecht, nicht um biologische (das wäre im Englischen, aus dem ja auch gender kommt, sex). Von daher heisst ja "geschlechtsneutrale Erziehung", soweit ich weiss, nicht, dass man einen Jungen im Glauben lässt, dass er ein Kind wird gebaeren können, es stillen wird etc.

Ob jetzt tatsaechlich zwischen biologischem Geschlecht (engl. Sex) und gender keinerlei kausaler Zusammenhang besteht, wovon die Gender-Theorie meines Wissens ausgeht ... ich weiss nicht, da bin ich auch skeptisch. Manche Verhaltensweisen und Vorlieben etc. ergeben sich m.E. schon aus dem biologischen Geschlecht, mal mehr, mal weniger ausgepraegt. Dennoch finde ich, man sollte Kinder nicht schon von vornherein in eine Rolle hineindraengen. Es spricht doch überhaupt nichts dagegen, dass ein Maedchen, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, auch mit in den Wald geht und mit der Kettensaege hantieren darf, und vielleicht ist es ja sogar doch kraeftig genug, und wenn nicht, ok, dann muss sie halt einsehen, dass es nicht geht, genau so, wie vielleicht auch ein Junge/Mann eher zart und weniger kraeftig sein kann und diese Taetigkeit nicht schafft. Und es spricht doch auch genau so wenig dagegen, dass ein Junge z.B. naehen lernen darf, wenn es ihn interessiert, und vielleicht erweist er sich ja als geschickt ...

Und natürlich wird kein Kind allein aufgrund der Tatsache, dass es anziehen darf, was es will, selbstbewusst, kritisch und eigenstaendig denkend. Das ist aber ja auch so etwas, was kein Mensch ernsthaft behauptet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Marktlücke!

Antwort von Antje04 am 19.05.2015, 7:03 Uhr


Genau!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es geht doch um viel mehr als um Kleidung und Spielzeug...

Antwort von Tine1 am 19.05.2015, 13:10 Uhr

Mir ist es, ganz kurz und einfach gesagt, einfach sehr wichtig, in der kategorie "mensch" und nicht in der kategorie "geschlecht" zu denken.

kein mensch ist wie der andere und sollte sich deswegen auch nicht in irgendwelche "männlichen" und "weiblichen" schubladen pressen lassen müssen.

im übrigen gehe ich davon aus, dass das kind im blauen kleid bei den eltern die ihm seine vorlieben und neigungen lassen und ihn in seiner individualität berstärken, dies auch in anderen bereichen als in der kleiderwahl oder allgemein in gender-fragen tun. eine haltung in einem lebensbereich ist ja in der regel verknüpft mit haltungen in anderen lebensbereichen. daher ist das argument, dass es einem kind nichts bringt zwar seine kleidung selbst wählen zu dürfen, ansonsten aber sehr eingeschränkt zu werden zwar durchaus richtig, ich halte es aber für sehr konstruiert.

das beispiel mit den drogen bezog sich darauf, dass eltern sich in der regel in anderen bereichen wünschen, dass kinder ihre eigenen entscheidungen treffen, auch wenn diese nicht peer-group konform sind. dann muss man kinder aber auch von klein an darin unterstützen, ihren eigenen weg zu gehen. fähigkeiten fallen ja nicht vom himmel, sondern müssen eingeübt werden. wenn du deinem kind nun beibringst, immer unauffällig mit dem stom zu schwimmen, auch entgegen der eigenen bedürfnisse, und außerdem auf autoritäten unbedingt zu hören, dann lernt es das. nur dass sich im laufe des lebens sowohl der strom als auch die autoritäten verändern werden, unter umständen in eine richtung, die dir garnicht mehr gefällt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es geht doch um viel mehr als um Kleidung und Spielzeug...

Antwort von samoe am 20.05.2015, 13:03 Uhr

Mir ist es schon wichtig mein Kind bedürfnis-orientiert zu erziehen, aber eben als Junge oder als Mädchen. Für mich ist nun einmal biologisches und soziales Geschlecht untrennbar miteinander verbunden und - da ich gläubige Christin bin - auch einfach Gott gegeben. Ich finde es viel wichtiger, sich sowohl biologisch als auch sozial in seinem Geschlecht wohlzufühlen (wohlfühlen zu lernen), als das soziale vom biologischen Geschlecht abkoppeln zu wollen. Da die Gender-Theorie nicht wirklich bewiesen ist, ist es mir wichtig, meinen Kindern Halt zu geben, in einer Welt, wo scheinbar(!) jede die Freiheit hat, alles zu tun und einem angeblich alle Möglichkeiten offen stehen. Viele Heranwachsende sind damit mehr und mehr überfordert.

Ich bin zwar insgesamt eher konservativ, aber keineswegs eingefahren in die Rollenbilder. Ich backe und koche mit meinem Sohn, genauso wie ein Mädchen (wenn ich denn mal eine Tochter bekommen sollte) mit dem Papa raus gehen würde, um irgendwas "zu bauen", weil das einfach fast alle Kinder gerne tun.

Im Übrigen ist mein obiges Beispiel (Mädchen dürfte anziehen was es wollte oder mit Sachen spielen, die es gerne hatte, wurde aber in anderen Bereichen keineswegs so "bedürfnis-orientiert" erzogen) keinesfalls konstruiert, denn es handelt sich um mich selbst. Ich kann mich nur schlecht durchsetzen, bin immer darauf bedacht, alles so zu machen, dass ich nicht anecke, usw. und ich hatte zwar nur Mädchenspielzeug und eigentlich auch nur Mädchensachen an, ABER ich hätte auch alles andere in dieser Hinsicht gedurft (das sehe ich jetzt an meinem Bruder...er hat ein Puppenhaus (von ihm gewünscht) sowie Bagger etc. und trägt seine Haare seit jeher eher lang). Und hier ist für mich auch der springende Punkt: Es ist das "Rundherum" viel wichtiger als dieser Gender-Käse...es tut mir leid für diese Titulierung, aber es ist für mich eine völlig sinnlose Theorie und mich nervt auch diese ganze Unterscheidung, nur um Gleichberechtigung zu gewährleisten.
Jedenfalls kann man noch lange nicht darauf schließen, dass sich das Kind in jeder Hinsicht frei entfalten kann, nur weil es anziehen darf, was es will.

Man kann die Kinder auch in anderen Bereichen bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen. Ich möchte aber auch hier noch dazu sagen, dass mein Sohn einfach anzieht, was es gibt und auch noch nie den Wunsch nach einem Kleid geäußert hat, ich bin auch froh drum, dass er sich hier recht "jungstypisch" verhält und ihm das einfach egal ist. Ich kenne aber auch Mädels in seinem Alter, die da sehr bestimmend sind, obwohl dieses Verhalten nicht anerzogen wurde...und z.B. so ein Mini-Bsp. ist für mich schon wieder ein klarer Gegenbeweis für die Gender-Theorie (auch wenn es natürlich wie immer Ausnahmen gibt...).

Nun gut, ich weiß, dass meine Meinung zu dem Thema nicht ganz so populär ist, aber dazu stehe ich (auch wenn es mir in vielen anderen Bereichen schwer fällt, eine Position zu vertreten, die Disharmonie hervorruft).

LG, samoe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es geht doch um viel mehr als um Kleidung und Spielzeug...

Antwort von stjerne am 20.05.2015, 14:55 Uhr

"Ich finde es viel wichtiger, sich sowohl biologisch als auch sozial in seinem Geschlecht wohlzufühlen."

Ja, das finde ich auch wichtig. Das perfekte Negativ-Beispiel ist für mich George von den Fünf Freunden. George möchte nicht brav sein und mit Puppen spielen, sie möchte wild sein. Da bleibt ihr zu ihrer Zeit (20er Jahre) nur die Flucht in eine Jungen-Identität. Arme George!
Genau das möchte ich ihnen ersparen, wenn ich ihre Vorlieben für Ritter, Feuerwehr, Star Wars und Fußball respektiere. Sie dürfen das als Mädchen!
Ich erziehe meine Töchter nicht als Jungen und nicht als Neutra. Sie sind Mädchen, klare Sache.

Den das biologische Geschlecht hat ja original gar nichts mit rosa Prinzessenschlössern vs. Star Wars zu tun. Eher mit der Art, wie sie interagieren usw.
Wenn Du sagst, ein Junge darf backen und ein Mädchen darf sägen, dann kommen wir doch inhaltlich zusammen. :-)

Mich regen ja nur die Eltern auf, die ihren Kindern Sachen verbieten, die nicht ins von der Industrie geprägte Rollenklischee passen, ohne auf die Interessen ihrer Kinder zu achten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es geht doch um viel mehr als um Kleidung und Spielzeug...

Antwort von samoe am 20.05.2015, 15:12 Uhr

Ja mit Junge/Backen und Mädchen/Sägen kommen wir überein.

Von der Industrie "vorgegebenen" Sachen halte ich eh nix. Das ist ja nur Werbung. Und ich finde es z.B. auch furchtbar, dass auf Kleidung für 2 jährige Jungs schon Fratzen, Actionfiguren, usw. sind. Man muss schon suchen, um einfach ein schönes Kindermotiv zu bekommen. Aber das ist ja "nur" die Industrie...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es geht doch um viel mehr als um Kleidung und Spielzeug...

Antwort von Sille74 am 20.05.2015, 15:54 Uhr

Hins. Wohlfühlen im eigenen Geschlecht:

Das ist mir natürlich auch wichtig. Ich sehe das in etwa so wie stjerne. Dafür, dass sich ein Mensch wohl fühlt, ist es wichtig, dass er sich nicht ueber Normalmass verstellen und verbiegen muss und entsprechend seiner Vorstellungen,'Wuensche und Beduerfnisse leben kann und darf. Ich denke, ein Junge, dem man dauernd sagt, dass dieses oder jenes an ihm oder seinen Vorstellungen und Wuenschen nicht jungsgemaess sei, wird auch nicht gerne ein Junge sein und kein positives Vefhaeltnis zu seinem Junge-sein entwickeln und genau so umgekehrt ein Maedchen, dem es entsprechend so geht. Es geht ja wie stjerne sagt, nicht darum, die Kinder als Neutra zu halten, sondern darum, dass sie ohne Probleme ZUM BEISPIEL sagen können: ich bin ein Junge, kann Fußball nicht leiden und gehe gerne zum Tanzen. Oder: ich bin ein Maedchen, ich mag keine Kleider und Roecke und werde Fernfahrerin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nachtrag

Antwort von Sille74 am 20.05.2015, 15:55 Uhr

Oder aber auch: ich bin ein Maedchen, liebe rosa Kleidchen und werde Fernfahrer. Oder: ich bin ein Junge, ich mag Fußball und Tanzen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja, ich HABE das sogar gemacht

Antwort von blubb12 am 20.05.2015, 16:55 Uhr

Allerdings war's nicht Prinzessin Lillifee sondern Hello Kitty. Da ihm die Schuhe aber noch zu groß waren, und er sie unbedingt haben wollte, hat er für die Kita noch Laster-Hausschuhe bekommen. Die rosa Schuhe hat er lange zu Hause getragen und werden jetzt begeistert vom kleinen Bruder genutzt.

Überdies mag er, wenn's glitzert (Bastelaktion in der Kita, als er mein Ergebnis begutachtete fragte er mich, warum ich kein Glitzer drauf gemacht hätte :) Antwort: Mir gefällt das nicht.) Für seine eigene Bastelei habe ich ihm dann aber Glitzeraufkleber besorgt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.