Rund um die Erziehung

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Geschrieben von abracadabra am 10.08.2007, 22:40 Uhr

Jungs anders erziehen?

Erste Reaktion: was hast du denn für einen sch... Kinderarzt? Was ist denn das für ein oberdoofer Spruch, "der ist aber empfindlich?"
Klingt für mich eher so, als wolle da jemand von seinem eigenen Versagen ablenken, nämlich davon, dass er anscheinend nicht in der Lage war, einfühlsam genug auf deinen Sohn einzugehen. Ein Jahr alt und soll nix dabei finden, dass ihn da ein wildfremder Mensch anfasst und mit irgendwelchen kalten Instrumenten unverständliche Untersuchungen durchführt...
Hast du schon mal eine Weile im Wartezimmer sitzen müssen? Wahrscheinlich nicht, denn sonst wäre dir aufgefallen, dass Weinen beim Arzt eher zur Regel als zur Ausnahme gehört, auch wenn es sich nur um U-Untersuchungen handelt.
Dein Sohn hat sich in der Situation VÖLLIG NORMAL verhalten, mach dir da keine Gedanken.

Tja, und sonst? Glaubst du wirklich, ein Kind verweichlicht, weil es getröstet wird? Oder dass du den Charakter deines Sohnes "zum Guten" verändern kannst, indem du seine Sorgen ignorierst?
Nein. Dein Sohn braucht dich als seine sichere Basis, seinen Rückhalt, als den Menschen, der ihn vorbehaltlos so liebt, wie er ist. Diese sichere Bindung macht ihn im Laufe der Zeit zu einem "starken" Menschen, aber halt im Rahmen seines Charakters. Manche Kinder sind Draufgänger, manche Sensibelchen - keins davon ist schlechter als das andere. Wäre doch auch schlimm, wenn nur Clint Eastwoods durch unsere Straßen laufen würden!

Oder versuch mal, dich in seine Lage zu versetzen, wenn du ihn ändern willst. Stell dir mal vor, wie verletzt du wärst, wenn z.B. dein Mann eines Tages sagen würde "du bist mir zu schüchtern, ich rede ab jetzt ganz grob mit dir, damit du das endlich mal ablegst". Du wärst erstens entsetzt, dass der Mensch, den du liebst, sowas von dir denkt, und zweitens, dass er mit solchen Methoden eine Veränderung erzwingen will. Tu sowas deinem Kind nicht an. Die Zeiten, wo man Jungs mit "ein Indianer kennt keinen Schmerz" oder "stell dich nicht so an"-Sprüchen erzogen hat, sind gottseidank vorbei. Oder sollten es wenigstens sein.

LG Andrea
mit einem 22 Monate alten, bezaubernden Sohnemann, der ihr fast jeden Tag erzählt, dass die böse Katze ihm wehgetan hat und dass Mama seine Hand pusten soll - dabei ist es bereits ein halbes Jahr her, dass er von der Katze gekratzt wurde...

 
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