Rund um die Erziehung

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Geschrieben von aspira am 09.02.2011, 0:13 Uhr

Gedanken....

Hallo an alle!

Ich möchte einfach ein paar meiner Gedanken/Fragen mit euch teilen, dich ich so habe und die Verhaltensweisen betreffen, die unsere Kinder mit Sicherheit nicht immer verstehen können.

Warum denken wir Eltern eigentlich ständig, dass unsere Kinder uns manipulieren oder testen möchten? Was diese Worte bedeuten, wissen unsere Kleinen noch nicht, aber sie bekommen es mit und können aufgrund des Tonfalls erahnen, dass ihnen da nicht gerade etwas Freundliches unterstellt wird.
Sie sind doch vollkommen von unserer Liebe zu ihnen abhängig. Warum sollten sie so „dumm“ sein und es sich mit uns verscherzen wollen indem etwas „Unfreundliches“ tun?
Manche Dinge MÜSSEN sie einfach ausprobieren, „testen“, weil sie nur so lernen können.
Wir unterstellen Ihnen tagtäglich so vieles oder sehen anderes als wichtiger an, als sie.
Nehmen sie ein Glas in die Hände, um daraus zu trinken (wie wir es auch tun), so nehmen wir es ihnen hektisch ab, aus Angst, sie könnten es fallen lassen oder ausschütten. Wie sollen sie lernen aus Gläsern zu trinken, wenn sie nie selbständig damit umgehen dürfen? Ist es uns wirklich wichtiger, dass das Glas heil bleibt oder unsere Kinder nichts ausschütten, wie sie lernen zu lassen, daraus zu trinken?
Und überhaupt, warum unterstellen wir ihnen eigentlich ständig, dass sie alles kaputt machen möchten, wenn sie - ihm wahrsten Wortsinne - etwas anfangen zu beGreifen? Wir würden wir uns fühlen, würde uns jemand nahe stehendes sagen: „Gell, nichts klauen, im Laden!“ Wir wären verwundert oder gar sauer über eine solche „Anweisung“ oder Äußerung. Wir hatten doch niemals vor, etwas zu stehlen, warum wird uns ein solcher Kommentar entgegen gebracht? Dann auch noch von jemandem, der uns prima kennt und doch wissen müsste, dass wir nichts Falsches tun möchten.
Das ist es, was wir ständig mit unseren Kindern machen, wenn wir bei allem Möglichen Sätze fallen lassen wie:„Aber nicht kaputt machen!“ Klar, die Motorik der Kleinen ist noch nicht so ausgereift, weshalb manchmal etwas beschädigt wird, aber das tun sie nicht vorsätzlich. Wir sollten den Kleinen also einfach geduldig zur Seite stehen und sagen bzw. zeigen, wie sie es richtig machen oder besser noch sollten wir sie einfach mit weniger wichtigen Gegenständen experimentieren lassen. Es muss ja nicht die Tasse aus unserem guten Service sein, aber wenn eine Werbetasse mal zu Bruch geht, dann ist es eben so. Es gibt einen Besen und auch Staubsauger.
Unsere Kinder möchten eben alles lernen und das können sie nur, wenn sie ausprobieren und üben dürfen – in allen Bereichen und mit unserer helfenden oder schützenden Hand, dort, wo sie dringend nötig ist.
Vom Geschwisterkind bekommen die Kleinen womöglich mit, dass es jeden Tag eine Stunde Klavier üben MUSS, obwohl es das gar nicht möchte. Es MUSS also wiederholen und üben, üben, üben um zu lernen. Das Geschwisterkind MUSS und die Kleinen DÜRFEN nicht? Wie schräg und unlogisch ist dass den wohl aus der Sicht eines kleinen Kindes?

Noch etwas: Warum sagen wir unseren Kindern den lieben langen Tag lang, was sie NICHT tun sollen. Wäre es nicht um einiges Sinnvoller, zu erklären, wie sie es wohl machen sollen, wie wir es wohl von ihnen „erwarten“?
Ganz Klasse finde ich in diesem Zusammenhang den Satz: „Nicht hinfallen!“ Als würde das Kind das mit Absicht tun. Mensch, es ist doch nicht blöd, das tut doch weh! Denken wir ernsthaft, dass die Kleinen NICHT hinfallen, nur weil wir ihnen das sagen? Nun, ich gebe zu, dass es uns Eltern manchmal schlicht und ergreifend beruhigt, wenn wir das Kind noch mal eben „gewarnt“ haben.
Und doch bleibt die Frage, warum dann sagen, was NICHT passieren soll.
Wir könnten stattdessen auch einfach sagen: „Sei bitte vorsichtig!“, wenn wir etwas der Art zum Ausdruck bringen möchten, weil wir uns dann besser fühlen.

Eine interessante Sache hierzu ist vielleicht folgendes:
Das Wort „nicht“, wird vom Unterbewusstsein NICHT wahrgenommen.
Liebe/r Leser/in, bitte denke jetzt nicht an die lila Kuh von Milka.
Und? Was hast Du jetzt vor Deinem inneren Auge? Richtig: die lila Kuh von Milka oder die Tafel Schokolage, auf der sie abgebildet ist.
Hätte ich dazu aufgefordert, an einen schönen großen Elefanten zu denken, so wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, an die Milkakuh zu denken oder?
Naja, so funktionieren wir alle. Lasst uns also zu unseren Kindern sagen:
„Schön bei mir stehen bleiben, bis alle Autos vorbei gefahren sind und wir über die Straße gehen können“ statt: „Nicht auf die Straße rennen, ich will schließlich nicht, dass Dich ein Auto anfährt!“ Sehen wir die beiden Sätze vor dem Hintergrund des gerade Beschriebenen, so leuchtet es uns doch sicher ein, dass die positiv formulierte Variante besser ist oder? Vielleicht müssen unsere Kinder die ein oder andere Erklärung einmal mehr erhalten oder die ein oder andere Verhaltensweise wiederholt vorgelebt bekommen, weil sie eben durch Wiederholungen lernen und so sicherer im Alltag werden. Das aber werden sie besser verinnerlichen können, wenn wir ihnen sagen was sie tun sollen und ihnen die Gründe dafür erklären, statt ständig „Verbote“ auszusprechen. Probiert es mal aus, ihr werdet euch wundern wie gut diese Ausdrucksweise „funktioniert“.

Unsere Kleinkinder oder gar noch Babys sind noch gar nicht so lange auf der Welt. Ihr Gehirn und ihre Fähigkeiten reifen erst langsam (und eigentlich doch so schnell) heran und es gibt so vieles für sie zu entdecken und erfahren.

Ein kleines Kind kann es zum Beispiel echt faszinierend finden, wenn es das erste Mal sieht, dass da eine fremde Frau hinter einer Glasscheibe sitzt und eine andere ihr die Haare mit Farbe beschmiert, schneidet und föhnt. Es möchte sich das Szenario womöglich genauer ansehen, um zu erfahren, was da gerade los ist. Die Fußgängerzone in der Stadt ist schon aufregend!
Für uns Erwachsene ist das banal, weil es sich in unseren Augen ja nur um einen Friseurladen handelt und wir dieses Bild schon zig Mal gesehen haben. Unsere Kinder aber nicht und oft dürfen sie dann nicht einmal fünf Minuten stehen bleiben, um sich darüber klar zu werden, was da passiert, ob das gut oder schlecht ist, ob sie das auch mal gemacht bekommen möchten, ob die Frau hinter der Scheibe sich über das, was mit ihr gemacht wird freut oder nicht und warum das Ganze hinter einer Glasscheibe passiert. Nach einigen Sekunden jedoch, werden sie von uns weg gezerrt mit den Worten: „Los komm´, oder willst Du hier Wurzeln schlagen? Wir müssen weiter!“ MÜSSEN wir WIRKLICH so dringend weiter? Haben wir etwa einen wichtigen Termin oder ist das „müssen“ in Wirklichkeit nur fehlende Geduld oder fehlende Lust, einen Moment lang stehen zu bleiben?
Wenn das Kind dann protestiert, heißt es am Ende womöglich noch, dass es trödelt oder austestet, wie weit es gehen kann, trotzt, lauffaul ist usw.! So gemein sind Kinder nicht, sie möchten doch nur wissen, wie das Leben und die Welt so funktionieren. Lassen wir sie also ein paar Minuten innehalten und gucken, wenn wir keinen super wichtigen Termin haben.
Letzten Sommer beobachtete ein kleines Mädchen ein älteres Baby, welches mit seiner Mama ein Eis aß. Ich sah, dass die Kleine wahnsinnig begeistert von dem Baby war. Sie bat ihre Mama darum, doch bitte drinnen das Eis zu essen zu dürfen, während sie begeistert lächelnd das Baby ansah. Die Mutter sagte in schroffem Ton: „Nein, wir gehen raus!“ Die Kleine war so mutig, ihre Mama noch mal zu bitten, drinnen essen zu dürfen, doch die Mutter ging gar nicht darauf ein und antwortete: „Nein, ich habe Dir eben schon gesagt, dass wir draußen essen! Punkt!“
Das Mädchen äußerte den Grund für seinen Wunsch nicht, aber hätte die Mutter nicht einfach mal fragen können, weshalb ihre Tochter so gerne drinnen hätte sitzen wollen? Warum übergehen wir unsere Kinder immer und ziehen so selten in Erwägung, dass ihre Wünsche ihren Grund und ihre Berechtigung haben?
Naja, hätte das Mädchen ausgedrückt, dass sie das Baby gerne beobachten würde, hätte es vielleicht zu hören bekommen, dass es noch 1000 Mal Babys angucken kann und das trotzdem draußen gegessen wird. Für die Kleine wäre es aber JETZT schön gewesen, das Baby zu betrachten und nicht irgendwann in ihrem weiteren Leben und wer garantiert ihr, dass sie jemals wieder ein sooo süßes Baby wird sehen können?
Für unsere Kinder ist es vermutlich auch unverständlich, dass wir in einem Restaurant ohne viel Bewegung zwei Stunden lang am Tisch sitzen wollen, um etwas zu essen, dass zu Hause doch auch gekocht werden kann und um etwas zu trinken, das zu Hause im Kühlschrank steht.
Trotzdem müssen sie mit dorthin und bemühen sich, uns den Gefallen zu tun und trotz ihres großen Bewegungsdrangs „brav“ sitzen zu bleiben. Sie erkennen, dass es uns wohl irgendwie Spaß machen muss, uns im Restaurant zu unterhalten und dort zu essen statt zu Hause. Sie folgen uns und passen sich irgendwie an – sie haben ja keine andere Wahl. Warum tun wir ihnen also nicht auch den Gefallen und richten uns in Situationen wie der oben genannten nach ihren Wünschen?

Unsere Kinder sind noch klein, haben andere Interessen und Bedürfnisse als wir und wissen nicht, wie es sich anfühlt, erwachsen zu sein. Wir hingegen waren doch alle mal Kinder und sollten doch noch einigermaßen wissen, was einem Kind dieses Alters Freude bereitet und wie es die Welt sieht. Sind wir so weit von unserer Kindheit entfernt, dass wir so gar nicht mehr erahnen können, dass das Leben für unsere Kinder eine riesengroße Entdeckungsreise ist; wie sie sich fühlen? Besitzen wir wirklich so wenig Empathie?

Weiter….
Kinder hören tagtäglich Sätze wie „Das tut man nicht!“ oder „Das gehört sich nicht!“
Aber warum denn? Machten sie als Baby ihr „Bäuerchen, freuten wir uns, waren des Lobes voll und sehr beruhigt. Auf einmal dürfen unsere Kleinkinder das nicht mehr und bekommen einen der oben genannten Sätze zu hören.
Warum aber gehört sich das nicht? In anderen Ländern gehört es zum guten Ton, zu rülpsen. Warum müssen wir aufstoßen, wenn es doch so unanständig ist? Ist unser Körper etwa eine Fehlkonstruktion? Warum tut es uns denn dann gut, wenn die Luft raus ist und macht Papa das zu Hause auch manchmal lautstark?
Es gibt eine Erklärung dafür, das „man“ das nicht tut, aber warum bekommen unser Kinder diese nicht? Sagen wir ihnen doch einfach, dass es zu Hause teilweise okay ist, sie draußen aber anecken könnten, weil andere Menschen sich gestört fühlen könnten und es als unhöflich erachten. Erklären wir unseren Kindern doch einfach, dass es Länder gibt, in denen das laute Rülpsen sogar erwünscht ist, Deutschland jedoch nicht zu diesen Ländern gehört. Erklären wir doch, dass jede Kultur so ihre Eigenarten in den Umgangsformen hat, an die sich der Großteil der Menschen nun mal hält. So können sie wenigstens einigermaßen nachvollziehen, warum „man“ das ein oder andere besser unterlässt.

Was mich auch wundert ist, dass Eltern ständig versuchen, ihre Kinder an Fremde zu „gewöhnen“ und sich entschuldigen, wenn das Kind Angst vor ihnen hat. Wenn jemand fremdes dem Kind zu schnell zu nahe kommt, so kann ich schon nachvollziehen, dass das Kind sich ängstigt. Ihn seinen Augen sind alle Erwachsenen zunächst mal Riesen. Wenn dann auch noch ein unbekannter „Riese“ sich zu dem Kind/Baby runterbeugt und es nicht einmal die Chance hat, zu entkommen, ist es doch logisch, dass es in Panik verfällt. Wie würden wir uns wohl fühlen, würde sich ein fremder Riese schnell auf uns zu bewegen, sich zu uns runter beugen und eventuell noch Anstalten machen, uns ins Gesicht zu greifen? Wir würden wohl das Laufen bekommen. Schließlich wissen wir nicht, ob das ein guter oder böser Riese ist. Was plant er? Vielleicht hätten wir auch keinerlei Angst, fänden ihn schlicht und ergreifend unsympathisch und hätten wir es allein aus diesem Grunde schon nicht gern, wenn er uns zu nahe kommt. Warum verlangen wir von den Kleinen, dass sie brav die Hand geben, stehen bleiben, nicht weinen und warum entschuldigen wir uns für sie, wenn sie ihren Unmut äußern?
Ist eine unserer Freundinnen schüchtern oder ein eher ängstlicher Charakter, so nehmen wir ihr vermutlich auch Gespräche mit Fremden ab, indem beispielsweise wir einen Unbekannten nach dem Weg fragen. Wir würden unserer Freundin helfend zur Seite stehen, obwohl sie schon erwachsen ist und ziemlich sicher sein kann, dass ihr nichts passiert, wenn sie jemanden nach dem richtigen Weg fragt.
Warum schützen wir die Freundin, verlangen von unseren Kindern aber, dass sie mit Fremden freundlich interagieren?

Das alles war nur ein ganz, ganz kleiner Abriss dessen, was mich so wundert. Ich könnte endlos weiter denken und schreiben, aber irgendwann ist´s auch genug. ;-)

Unsere Kinder haben uns riesig lieb und wissen im Normalfall, dass wir sie auch lieben.
Der Text soll nichts Angreifendes haben oder einem sein Fehlverhalten vorhalten. Fehler machen alle Menschen und Kinder können diese auch gut aushalten oder ausgleichen, wenn sie unsere Liebe erfahren und spüren, dass wir versuchen, unser Bestes zu geben.
Wir sind einfach wahnsinnig verunsichert, weil uns jeder gute Ratschläge gibt und uns sagt, wie wir mit unseren Kindern umzugehen haben um sie auch ja gut zu „erziehen“. Es ist hierbei einfach schwierig, auf seine Kinder zu hören, ihnen zu vertrauen und den eigenen Weg zu gehen. Sollten wir nicht des Öfteren in Erwägung ziehen, dass das Verhalten unserer Kleinen gute Gründe haben könnte und daher versuchen, uns in sie hineinzuversetzen oder die einfach nach den Gründen für ihr Verhalten zu fragen? Wir würden viel von ihnen erfahren und auch lernen können.
Lasst uns unsere Kinder beim Erwachsenwerden begleiten, sie dort führen, wo es notwenig ist, sie aber da frei lassen, experimentieren und Spaß haben, wo es niemandem schadet. Genau wie wir, möchten unsere Kleinen einfach nur glücklich sein und geliebt werden. Das Glücklichsein und geliebt werden fällt aber so schwer, wenn sie ständig das Gefühl haben, Störenfriede zu sein, die ihren Eltern das Leben so sauer machen.
Wir Eltern müssen nicht nach Perfektionismus streben und jede einzelne unserer Handlungen hinterfragen, sondern einfach nur wir selbst sein und uns im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterzuentwickeln. Seien wir liebe- und verständnisvoll mit unseren Kindern, nehmen wir sie ihn unsere Arme, wenn sie Trost brauchen und betrachten wir sie nicht als manipulative Wesen, mit dem man ständig „kämpfen“ muss. Das passt nicht zu ihnen – in keinem Alter!
Und wieder: „Erziehung“ ist nichts anderes, als Liebe, Vorbild und Respekt.
So gibt sich alles andere von alleine.

Viele Grüße
Andrea

Ein tolles und ein gutes Buch zum „Erziehungs“thema:
Zeit für Kinder von Ekkehard von Braunmühl
Von der Kunst, liebevoll zu erziehen von Eva Kessler

 
24 Antworten:

Re: Gedanken....

Antwort von Patti1977 am 09.02.2011, 8:25 Uhr

hallo, ich antworte nur auf ein paar dinge, sonst werd ich nicht fertig bei dem riesigen beitrag.

„Schön bei mir stehen bleiben, bis alle Autos vorbei gefahren sind und wir über die Straße gehen können“
ganz ehrlich: mein sohn hätte bei dem wort bleiben schon abgeschaltet und hätte nur den gedanken gehabt: rüber über die straße. ein stop war bei ihm das sicherste, dass er nicht loslief. hat sich auch sehr gut bewährt. klar hat er die erklärung oft gehört aber ich find in der situation, wo ein kind nur den gedanken hat: rüber über die straße, eine solche lange erklärung bei straßenlärm zu viel.


trinken lernen: im moment bekommt sie wenig in den becher und darf sich austesten. wenn ich wieder arbeiten gehe in 3 wochen, dann ist morgens keine zeit zum mehrfachen umziehen, wischen, saugen und aufsammeln. dann muss unterstützt werden und lernen kann sie abends.

es klingt alles rosarot und wunderschön aber es ist meiner meinung nach nur bedingt und nicht in allen lebenssituationen umsetzbar.

lernen, greifen, testen ist alles gut und schön aber mein mehlfach hat sie einfach trotz lernspaßes nicht auszuräumen. kosten gern, anfassen auch aber irgendwo sind auch grenzen.


testen muss ja nicht negativ sein. schnecke testet gern ob mama und papa was sagen. sie geht zu schränken, die verboten sind (da wo küchengeräte drin sind und wie gesagt das mehl). sie schaut uns direkt an und lacht. von ihr aus nicht negativ aber ein testen wie und ob wir reagieren. allein unsere reaktion (hinschauen) reicht ihr in dem moment, den schrank nicht zu öffnen.

zum rülpsen: wie erklär ich einem 3 jährigen was über sitten und gebräuche? schwierig. vorallem, wenn man erst einmal lernen muss, was deutschland ist und andere länder. manchmal sind erklärungen in einem späteren alter sinnvoller. es kommt denk ich auhc auf den tonfall an. ich kann das mit den fremden sitten genauso hart oder sanft erklären wie ein: das macht man nicht oder schlürf bitte nicht, das ist nicht schön.

ich hab meinen sohn bis er 6 war ohne erziehungsbücher, internet oder ähnliches "erzogen". er ist auch ohne tausend ratgeber oder beiträge meiner meinung nach ein recht tolles kerlchen geworden. auch mit verboten und manchmal ohne tausend erklärungen. wir haben einen guten umgang mit respekt aber auch mit grenzen, viel liebe aber auch mit einigen stoppzeichen. es funktioniert aber nur, wenn die grenzen für beide gelten aufs alter bezogen. er durfte viel testen aber nicht alles. ein zerrissenes buch reicht, da muss es nicht das ganze regal sein.

bitte nicht klauen: tja auch das haben wir erst lernen müssen, dass klauen nicht erlaubt ist und bezahlen notwendig und keine pure nettigkeit ist. auch unsere kinder müssen es lernen. und manchmal ist ein nicht-satz auch nicht falsch.

ich bin der meinung, dass man selbst aus dem bauch heraus handeln sollte. jede mutter muss bei jedem ihrer kinder auch erst lernen, welche art der kommunikation (kurze erklärung, lange erklärung, sofort oder später) am besten beim kind angenommen wird. dies ist meiner meinung nach wichtiger als vorgefertigte sätze.

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Habe jetzt nur bis zur hälfte gelesen und bis dahin trifft dein "wir" auf uns nicht zu.

Antwort von mozipan am 09.02.2011, 9:32 Uhr

Sowas haben wir nie gemacht.

Wenn sowas gemacht wird, finde ich das auch nicht sehr nutzbringend und stimme dir zu.

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Habe jetzt noch ein bisl quergelesen (ganz und genau ist mir zu anstrengend)

Antwort von mozipan am 09.02.2011, 9:40 Uhr

"Wir sind einfach wahnsinnig verunsichert, weil uns jeder gute Ratschläge gibt und uns sagt, wie wir mit unseren Kindern umzugehen haben um sie auch ja gut zu „erziehen“."

Das hat auf mich mal so ganz und garnicht zugetroffen, als meine Kinder klein waren. Ich war nie verunsichert was die Erziehung angeht und habe meine Vorstellungen von Erziehung, vernünftiger ERnährung etc. so durchgezogen wie ich das für richtig erachtete. Ich habe mich da von "gutgemeinten" Ratschlägen nicht beirren lassen. Das mache ich heute noch so und werde es weiter so handhaben. Inszwischen sind meine Mädels 9,5 und 7,5 Jahre alt.

Verunsichert war ich bei meiner Ältesten nur wenn sie mal krank war, weil ich Angst hatte, es könnte was schlimmes sein. Aber auch das gibt sich mit der ERfahrung.

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Re: Gedanken.... @Patti

Antwort von aspira am 09.02.2011, 10:08 Uhr

Hallo Patti!

Nur kurz, weil wir gleich das Frühstück angesagt ist.

Natürlich muss beim Überqueren der Straße auch mal eben ein "Stop" sein! Es geht auch nicht um vorgefertigte Sätze, sonden ganz allgemein darum aufzuzeigen, was Sprache macht. Es waren Beispiele, keine Anweisungen. Überdenkt man die Sprache ganz allgemein in die Richtung hin, so stellt man einfach fest, dass die Sacht mit dem "nicht" logisch ist und die andere Variante einfach besser funktioniert. Wir alle haben wohl den "Nichtsprachgebrauch", doch bemühe ich mich, anders zu kommunizieren und es klappt tatsächlich.

Der Becher Wasser...
Wenn die Zeit nicht da ist, dann geht´s mal nicht und muss eben anders gehen. Ich rede aber von den Situationen, in denen wohl die Zeit wäre. Es ist doch ganz logisch, dass nicht immer der Rahmen für´s Experimentieren lassen gegeben ist.

Das Wort "testen" ist aber oft negativ belegt, wenn ich hier in den Foren so lese. Es steht oft in Verbindung mit für die Eltern negativen "Eigenarten" der Kinder. Vielleicht lese ich falsch!?

Rülpsen: Einem 3-jährigen Kind musst Du das noch nicht so erklären. Es geht auch eine kindgerechtere Variante. Weiterhin würde ich mich niemals daran stören, wenn ein 3-jähriges Kind in der Öffentlichkeit rülpsen würde. Die meisten anderen Menschen würden wohl auch erst mal schmunzeln und nicht gleich die Eltern verurteilen.

Erziehungsratgeber braucht´s auch nicht wirklich, wenn wir es schaffen auf unser Herz und unseren Intuition zu vertrauen und nicht auf das gesellschaftliche Geschwätz da Draußen. Leider herrscht hier noch ein Denken vor, welches uns suggeriert, dass Kinder manipulativ sind und lernen müssen, wo´s lang geht, weil sie uns sonst auf der Nase herumtanzen. Es ist doch toll, dass es Internet und gute Bücher gibt, die einem das ein oder andere aufzeigen.
Auch ich habe immer aus meinem Gefühl heraus gehandelt und es relativ gut geschafft, mich von anderen meiner Meinung nach falschen Denkweisen nicht beieinflussen zu lassen und doch kann kaum jemand von sich behaupten wirklich in allem sicher zu sein. Die Bücher lese ich aus reinem Interesse und meist dann, wenn ich meinen Weg bereits gegangen bin.

Es geht nicht darum, dass ein Nicht-Satz "falsch" ist, sondern darum, dass er kontrapruduktiv ist. Beim Beispiel dreht es sich darum, dass wir Dinge unterstellen, die gar nicht passieren würden. Kinder lernen NICHT, NICHT zu klauen, wenn wir es ihnen 10mal am Tag sagen, sondern indem wir ihnen vorleben, wie es richtig geht und darauf hinweisen dass das ein oder andere Verhalten, welches sie bei anderen eventuell beobachten, falsch ist.
Je nach Alter der Kinder mit entsprechenden Formulierungen und dem Alter der Kinder bzw. den geistigen Fähigkeiten der Kinder angepasst.

So, nun ruft das Frühstück und antworte ich noch eben "mozipan"

Viele Grüße und bitte NICHT ;-) alles persönlich nehmen. ;-)
Andrea

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@mozipan

Antwort von aspira am 09.02.2011, 10:12 Uhr

Liebe "Mozipan"!

Auf uns trifft das auch nicht zu, aber ich habe in der "Wir-Form" geschrieben, weil ich eben allgemein die Erwachsenen bzw. Elternschaft damit meine. Ich kann ja schlecht schreiben "ihr", da würde ich jeder Leserin doch einiges unterstellen und das möchte ich nicht. Es sind Anregungen, Beobachtungen, dich ich immer wieder mache.

Hinsichtlich der Verunsicherung und Erziehung habe ich Patti bereits geschrieben und tippe es nun nicht noch einmal ab, da meine Kleine nun zum frühstücken auf mich wartet. Gut, wenn man es schafft, bei sich zu bleiben aber viele können das einfach nicht, weil die Unsicherheit überwiegt und der Selbstzweifel. (In meinem langen Text findest Du ganz am Ende noch etwas dazu.)

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Gedanken.... @Patti

Antwort von Patti1977 am 09.02.2011, 10:25 Uhr

Das Wort "testen" ist aber oft negativ belegt, wenn ich hier in den Foren so lese. Es steht oft in Verbindung mit für die Eltern negativen "Eigenarten" der Kinder. Vielleicht lese ich falsch!?

ja, ich glaub, du liest es gern negativ, weil du solche beiträge als negativ empfinden (möchtest). so wie ich manchmal solche wie deine gern als anweisung, persönlich oder nonplusultra lese ;-) etwas lockerer sehen, hilft da schon etwas. ist wie mit stillen. zu anfang hab ich jeden stillbeitrag als angriff gewertet, nun nicht mehr, da ich meinen weg für den besten für uns halte.

klar gibts es umgangsdinge mit kindern, wo man schon den kopf schüttelt und denkt: manno, wie kann man nur so mit seinem kind umgehen. aber auch ich ertappe mich in stresssituationen an grenzen, die ich unter normal nicht erreichen würde.

was es eltern so schwierig macht, ist die flut an information, die sendungen im fernsehen, die vorschreibungen, wie kinder zu sein haben und wie sie sonst "enden". auf eltern herrscht ein unheimlicher erziehungsdruck, der durch die medien enorm aufgeputscht wird. je älter sie werden, umso mehr artikel, empfehlungen und druck kommt von aussen auf die eltern. die wollen nur das beste: das aus dem kind mal was wird. alte erziehungsmethoden werden verteufelt, neue sind teilweise kaum zu handhaben und immer der druck was falsch zu machen und dem kind die zukunft zu versauen. ich denke, das bringt die eltern auch dazu immer mehr mit kleinigkeiten im kindergarten an die decke zu gehen oder ständig in der schule auf der matte zu stehen um nichtigkeiten zu klären.

druckloses erziehen ist meiner meinung nach der beste weg. nur kann man das heutzutage noch? es ist ja schon druck, wenn alle schauen, wenn sich ein kind auf den boden wirft. mama schämt sich und fragt sich, was hab ich falsch gemacht. vielleicht nichts. aber sie gerät unter druck durch äussere einflüsse und bekommt solches magendrücken, dass sie kein bauchgefühl mehr hat.

ich hab mir hier im forum eine zeit lang auch solchen druck gegeben. bis ich anfing alles wieder locker zu sehen und manchmal zu denken: macht doch, wenn ihr meint aber ohne mich. seitdem gehts. besonders bei schulischen sachen meines sohnes.

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Re: Gedanken....

Antwort von Ingi74 am 09.02.2011, 14:20 Uhr

Hach!
Willst du mich heiraten? ;)

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Re: Gedanken....

Antwort von oMAMAo am 09.02.2011, 15:33 Uhr

Äh das was du schreibst tue ich sowieso nicht... Machen das Eltern so? Ich kenne das so nicht.

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Re: Gedanken....

Antwort von Missy27 am 09.02.2011, 15:51 Uhr

Ich finde du hast das sehr schön geschrieben!

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Re: Gedanken.... schön geschrieben,

Antwort von Jana2 am 09.02.2011, 22:18 Uhr

trifft aber auf uns nicht zu.
Unser Umfeld ist auch anders.

Ich habe seit der Geburt meines 1. Kindes genaue Vorstellungen von der Erziehung.
Dass unsere Kinder uns manipulieren, dass wir ihnen Grenzen setzen müssen, damit sie keine Tyrannen werden.. sowas hab ich nie geglaubt/gedacht/gefühlt.

Grenzen muss man nicht setzen, die SIND einfach da, ganz natürlich.
Wir zeigen sie ihnen nur auf.

Ich gestehe, ich hab jetzt nur quer gelesen...
aber z.B. die Sache mit dem Glas: meine Kids (9, 7 und 1) haben von der Brust auf Becher umgestellt.

Dabei haben sie auch oft ein richtiges Glas in die Hand genommen.
Kleckert wer, schimpfe ich nicht, warum auch. Wo der Lappen ist, wissen sie.
Sogar der Kleine (20 Monate) kräht schon: "nass, nass" und watschelt in die Küche zur Spüle.
Ist doch praktisch, wird gleich gewischt.
Und wer wil schon jahrelang dasselbe Geschirr benutzen?!

Sogar ein Messer will er schon benutzen. Stellenweise landet die Leberwurst sogar schon auf der Schnitte!

Ich bin selber begeisterungsfähig und einfühlsam und sehe viel aus der Sicht meiner Kinder.
Und wir lachen viel, ich versuche, Missgeschicke mit Humor zu nehmen. Ich glaube, meine Kinder danken es mir.
Bei mir kann jeder kommen wenn er Mist gebaut hat!
Vertrauen und Ehrlichkeit sind mir wichtiger als irgendwelche materiellen Dinge! davon haben wir doch eh zu viel...

Wichtig ist uns nur, dass die Kinder lernen, Grenzen (eigene und fremde) zu erkennen und zu wahren. Wenn ich z.B. mal in Ruhe meinen Kaffee trinken will, sage ich das einfach!
Wenn sie maulen, na und?! Lass sie doch!
Es ist ihr gutes Recht, eingeschnappt zu sein, sauer zu sein. Nur an anderen auslassen, das ist nicht erlaubt!

Irgendwann sagte mal eine Mutter (Krabbelgruppe glaube ich) zu ihrem Kind: "Du nervst!"
Das würde ich nie sagen, kam mir in knapp 10 Jahren nicht über die Lippen!

Und ich hinterfrage auch die Wünsche meiner Kinder, klar! Wenn ich sie erfüllen kann, warum nicht. Man muss Kindern Dinge nicht künstlich versagen, damit sie nicht verwöhnt werden, denke ich.

Und ob wir nun drinnen Eis essen (um bei deinem Beispiel zu bleiben) oder nicht, ist mir doch jacke wie Hose.
Es sei denn, dadrinne stinkts oder so. Dann sage ich das auch.
Ansonsten müssten meine Kinder ihren Wunsch nicht mal begründen.
Wenn sie drinnen bleiben wollen, ist mir das Recht!

So, genug geschrieben.

Also Fazit: Ich erkenne weder mich noch unser engeres Umfeld in deiner beschreibung, Zum Glück, würde ich mal sagen!
Aber natürlich weiss ich, wie es gemeint war und Du hast das super formuliert.

LG Jana

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@Ingi74

Antwort von aspira am 09.02.2011, 23:58 Uhr

Liebe Ingi!

Ich fasse das mal als Kompliment auf und bedanke mich dafür!
Was die Sache mit der Heirat angeht, muss ich Dich enttäuschen: Ich bin schon in meinen Mann verliebt und der Platz an meiner Seite ist von ihm besetzt. ;-)

Liebe Grüße
Andrea

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@Missy27

Antwort von aspira am 09.02.2011, 23:59 Uhr

Liebe "Missy27"

Danke, es freut mich, dass es Dir gefällt.

Viele Grüße
Andrea

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@Jana2

Antwort von aspira am 10.02.2011, 0:09 Uhr

Liebe Jana!

Danke für Deine Worte.
Wie ich weiter oben schon antwortete, passt meine Art der "Erziehung" auch nicht auf die genannten Beispiele und hat sie das bei uns von Beginn an nicht.
Doch beobachte ich solche Dinge immer wieder und ich bin ganz sicher kein Mensch, der unter 100 Situationen die eine heraus greift, die gerade mal negativ ist.
Leider stelle ich fest, dass das Beschriebene oftmals Standard ist, was mich oft traurig stimmt.

Es ist immer wieder schön, hier zu lesen, dass es auch viele gibt, die ihren Kindern vertrauen und sie nicht auf die von mir beschriebene Weise betrachten.

Ansonsten bin ich so ziemlich in allem mit Dir einer Meinung und handhaben wir hier auch einiges so wie ihr.

Hab´ eine schöne Restwoche und auch Dir: schön formuliert bzw. geschrieben.

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Gedanken....

Antwort von aspira am 10.02.2011, 0:11 Uhr

Hallo "oMAMAo"

Ist doch prima, wie ich finde. Vielleicht ist Dein Umfeld (da meine ich nicht Familie oder Freundeskreis) ein anderes oder lebst Du in einer Region, in der Kinder von niemandem so behandelt werden. Dann ist´s ja toll! :-)

Viele Grüße
Andrea

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Re: Gedanken....

Antwort von Carmar am 10.02.2011, 1:16 Uhr

Bei uns trifft es wohl auch größtenteils nicht zu.

Ich habe mal mit meiner Tochter zugesehen, wie ein Kirmeskarussell abgebaut wurde. Leider kamen wir zu spät als dass meine Tochter hätte eine Fahrt mitmachen können. Aber der Abbau war mindestens genauso spannend. Sie redet jetzt noch davon.
Ein Wegzerren wäre mir nicht in den Sinn gekommen.
(Allerdings hatte ich zwischendurch ein paar Worte mit dem Karusselbetreiber gewechselt, damit der sich nicht komisch vorkam, weil wir da so "studenlang" standen, noch dazu im Regen).
(Übrigens: Faszinierend, wie das alles zerlegt bzw. zusammengeklappt wird).

Den Umgang mit Bechern übt ein Kind am besten in der Badewanne. Dann klappt es auch am Tisch bestens.
In einem Vortrag habe ich mal gehört, dass ein Kind über 60.000 mal (ja sechzigtausend) den Schüttvorgang üben muss, bevor den den wirklich beherrscht! Ich frage mich zwar, wer das gezählt hat bzw. wie dieser Wert ermittelt wurde, aber nun ja. Mein Kind hat diese Anzahl wohl hinter sich gelegt. Und wenn ich merke, dass sie einenn tüdeligen Tag hat, dann bekommt sie einen Deckelbecher mit Strohhalm.

Und zum Satz "Lauf nicht auf die Straße, damit du nicht überfahren wirst" (oder so ähnlich). Ja, der ist mir mal rausgerutscht.
Da fragte meine Tochter mich, was denn "überfahren" bedeuten würde.
Zum Glück wusst sie es nicht. Aber so wird einem auch klar, dass solch eine Ausdrucksweise nichts bringt.

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Druck von Außen - sich schämen, etc.

Antwort von kirshinka am 10.02.2011, 9:16 Uhr

Also wenn sich mein Kind auf den Boden wirft und alle gucken, dann schäme ich mich nicht. Mein Mann allerdings schon.

Mir ist das wurscht was die anderen sagen oder denken, aber vielen eben nicht.

Und ich denke, darin liegt das Problem. Wir sind erzogen worden um zu gefallen, nicht um unser Ding durch zu ziehen komme was wolle. Ist auch - und ich höre schon den Aufschrei - eine Geschlechtersache. Mädchen werden dazu angehalten sozial zu sein und zu gefallen.
Als Frau und Mutter neigen sie dann dazu, sich ständig unter die Lupe genommen zu fühlen und zu denken, dass alles ihre Schuld ist - sprich das völlig altergerechte Verhalten eines trotzenden Kindes wird dann plötzlich zur Aussage über ihr Versagen, darüber, dass sie ihre Kinder "nicht im Griff haben".

Sich weniger drum kümmern, was die anderen sagen oder denken mögen, mehr Solidarität seinem Kind gegenüber und mehr Bestärkung dafür später ihr Ding durchziehen zu können!

Dann muss man auch kleine Kinder nicht dazu zwingen, sich wie kleine Erwachsene zu verhalten (anständig guten Tag sagen, anständig essen, keine Körpergeräusche von sich geben, Regeln unbedingt einhalten, Zimmer aufräumen - am Besten schon mit 3 völlig selbstständig) und ständig neue "Konsequenzen" ersinnen um ihr Fehlverhalten zu sanktionieren zum Teil mit wirklich drakonischen Methoden.

Und dass noch immer die Mehrheit der Leute (und ich sage jetzt bewußt nicht "wir") unseren Kindern immer unterstellen, dass sie uns nur manipulieren und uns auf der Nase rumtanzen wollen, resultiert doch nur immer mehr darin, dass die Kleinen mit irgendwelchen Methoden traktiert werden, deren Sinn sie überhaupt nicht verstehen können (Auszeiten für 2-Jährige, etc.)

Hoffe, das war jetzt nicht zu verworren - aber vielleicht ein bißchen Rückenstärkung hin zu tauberen Ohren.

Liebe Grüße

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Re: Habe jetzt noch ein bisl quergelesen (ganz und genau ist mir zu anstrengend)

Antwort von kirshinka am 10.02.2011, 9:18 Uhr

Hut ab - Ehrlich!

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Re: Gedanken.... schön geschrieben,

Antwort von kirshinka am 10.02.2011, 9:22 Uhr

Jana2 - wo wohnst Du?

So wie dir geht es mir auch mit meiner Kleinen - sogar das Wischen und das Brot schmieren!

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Ich denk ja schon oft quer und kraus

Antwort von Fredda am 10.02.2011, 12:00 Uhr

aber damit befrachte ich mich mal nicht.

Lg

Fredda

die sich weder jemals manipuliert gefühlt hat von den Kindern, noch ständig dümmliche Negativkommentare ablässt

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Re: Gedanken....

Antwort von Püminsky am 10.02.2011, 23:43 Uhr

Liebe Andrea,

ein schöner Beitrag, den ich gern unterschreibe. Ich teile aber auch Pattis konstruktive Antwort und möchte mich ausserdem Kirshinka anschliessen.

Zum Thema "keine Angst vor Fremden" möchte ich noch etwas Contra geben.
Grundsätzlich versuche ich, meinem Kind das Vertrauen in die Menschheit mitzugeben. In der Regel sind die Menschen gut und nur ein Bruchteil hat böse Absichten. Deshalb möchte ich da kein übertriebenes Misstrauen säen, ich bin selber ein sehr offener Typ und das hat mir schon so manche Tür geöffnet.
Das hat aber nichts damit zu tun, dem Kind im gleichen Maße einen kritischen Umgang mit Fremden beizubringen, denn selbstverständlich ist das wichtig. Im Moment ist mein Kind altersbedingt noch mit mir zusammen unterwegs, also kann ich ihn schützen. Langsam wächst aber auch immer mehr Verständnis für bestimmte Dinge, er ist fast 3. Und so kann man immer mehr vermitteln. Bald wird er mal alleine "ums Eck" gehen und da muss er sicher sein.
Hat aber ein Kind Angst, würde ich es nie und nimmer zwingen, Kontakt aufzunehmen. Kommt bei meinem gaaaanz selten vor, ist aber gerade heute passiert mit einer lieben aber ihm unbekannten Nachbarin meiner Mutter. Er suchte Schutz bei mir, ich hab versucht ihn zu ermuntern, als das fehl schlug kam er in meine "starken" Arme und gut wars.

Ein ganz furchtbares Beispiel hatten wir dann heute auf dem Spielplatz. Meine Mutter und ich sind mit dem Kind auf einen unbekannten Spielplatz gegangen. Dort war eine Mutter mit 2 Jungs (einer so alt wie meiner und ein Kleines) sowie ein Vater mit seiner Tochter (etwa 2 Jahre alt). Die Jungs haben zusammen gespielt, meine Mutter und ich immer schön mit herumgealbert, haben Sandkuchen probiert, Quatsch erzählt usw. Die Mutter stand immer abseits, sie bracuhte sehr viel Zeit zum "Auftauen", während meine Mom den Jungen gleich auf die Schaukel half, Anschwung gab, auf seine Trinkflasche aufpasste usw. Irgendwann, nach 1 Std etwa (!) kam sie doch mal etwas näher dazu, aber nur als "Aufseherin", nicht aktiv und auch fast Wortlos, bis auf dass dann die erste Frage mal kam (Wie alt mein Sohn sei). Das fand ich schade.
Der Brüller war aber der Mann: Die Tochter stand oben an der Rutsche, meine Mutter schäkerte etwas mit ihr und plötzlich fing die Kleine an zu kichern und zu gackern, taute auf und wartete immer auf eine neue Reaktion meiner Mom. Dann lachte sie wieder und wurde sofort von ihrem Vater angefahren mit den Worten "Lass das!!" - ich war entsetzt. Und traurig. Meine Mutter auch. Das Kind darf nicht lachen. Auweia.

Fazit des Spielplatzbesuchs: Wir als "Fremde" waren ausgelassen, alberten mit den Kids, die quietschten vor Vergnügen, wenn wir "Monsterfangen" mit ihnen spielten und unsere Sandkuchen mit lauten "Bäh!" wieder ausspuckten. Und die anderen Erwachsenen waren maulfaul, schauten weg, wirkten wie Gefängnisaufseher, sprachen nicht mal untereinander, obwohl die Kinder offensichtlich häufig auf dem Platz waren, es ist in einem etwa 800-Seelen Dorf ein kleiner Siedlungs-Spielplatz.
Was vermitteln sie da ihren Kindern? :(

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Re: Gedanken.... @Patti

Antwort von aspira am 11.02.2011, 21:05 Uhr

Hallo Patti!

Ich komme erst jetzt wirklich dazu, weiter zu antworten...
Zu Deinem ersten Absatz muss ich Dir sagen, dass Du Dich täuschst und ich mitnichten gerne das Negative aus Beiträgen heraus lese. Ich bin sehr wohl ein optimistischer Mensch, der auch die positiven Dinge im Leben sieht und benennt. Jetzt ist es mir zu viel Arbeit, Artikel der Art heraus zu suchen, die ich meinte. (Hinsichtlich der Tatsache, dass das "Grenzen testen" für mich meist negativ belegt scheint.)
Aber wir waren beim Postiven und hier muss ich ganz klar sagen, dass es doch toll ist, dass hier niemand in der Art mit seinem Kind umgeht, wie von mir beschrieben. Das freut mich und zeigt, dass doch viele die (für mich) "gute Richtung" gehen.

Hinsichtlich der Flut an Überinformation sind wir uns einig. Das schrieb ich ja auch oder schreibe ich zumindest oft in meinen Beiträgen.
Was die Erziehungsmethoden betrifft: Es braucht ja gar keine, das ist ja der Witz an dem ganzen und das, worauf ich im letzten Absatz auch ein klein wenig anspielte. Diese ganze Herumerzieherei hat sich erledigt, wenn man auf sein Herz hört, dem Kind ein Vorbild ist, Liebe schenkt und Respekt entgegenbringt. Es braucht nicht viel mehr, als sich einfach mal in das Kind hineinzuversezten.
Und hier sind wir wieder beim Punkt: Die Eltern werden einfach gesellschaftlich "versaut" und durch all das, was man so an Unsinn ins Hirn gepflanz bekommt - und das schon bevor man überhaupt schwanger ist.
Das weit verbreitete Bild von Kindern, dass sie manipulativ sind und man bei jeder Gelegenheit Gefahr läuft einen kleinen Tyrannen großzuziehen oder das Kind im negativen Sinne zu verwöhnen, wenn man warmherzig mit ihm umgeht, bekommen wir einfach mit und müssen lernen, Kinder (wieder) anders zu sehen. Hier greifen dann Bücher wie "Zeit für Kinder" ganz toll, wie ich finde.

Was den Druck auf die Eltern betrifft. Klar, manchmal ist es doof beäugt zu werden - vor allem als Langzeitstillende - und muss man lernen, über den Dingen bzw. "den Leuten" zu stehen. Das bedeutet Arbeit an sich selbst - auch für mich! - und ist manchmal anstrengend. Was mich betrifft, kann ich behaupten, es gelernt zu haben. Bringt einer mal wieder einen blöden Kommentar (ich wohne in einer 9000-Einwohner-Ortschaft), weil ich die Kleine mal kurz zum Einkaufen in der Trage habe (was nur noch alle Schaltjahre mal vorkommt, wenn es in Strömen regnet oder es einfach mal schnellgehen muss), so stelle ich auf Durchzug und antworte: " Wieso? Andere Kinder sitzen im Buggy, Nele eben in der Trage" Klar ärgere ich mich darüber, wenn ein Satz kommt wie "Ah, haben wir da eine kleine Faule?" und denke mir: Du dumme Nuss bekommst nichts von unserem Leben mit, kannst nicht erahnen, wie topfit und aktiv meine Kleine ist, willst aber behaupten können, dass sie faul ist. Solche Spitzen - und ich kann den Unterschied machen zwischen spizten Bemerkungen und Floskeln oder gar aufrichtigem Interesse.

Einen Trotzanfall hatte Nele noch nie in der Art, dass sie sich im Supermarkt oder sonstwo auf den Boden geworfen oder anderweitig getobt oder geschrien hat. Zu Hause war´s anfangs der Trotzphase mal eben schwierig, was das Wickeln und Anziehen betraf, aber hier konnte ich kreativ sein und schaffte es so immer, dass die Situation nicht eskalierte. Mittlerweile haben wir auch hier unseren Weg gefunden und bin ich froh, dass ich es schaffe, Trotzanfälle erst gar nicht entstehen zu lassen. Wenn es irgendwann doch einmal zu einem Trotzanfall kommen sollte, der dann in der Öffentlichkeit stattfindet und mich die Leute doof angucken werde ich mir einfach denken, dass sie halt gucken sollen. Die, die gucken, kennen sich nicht aus und ich muss es hinnehmen. Ich weiß, dass diese Phase ein wichter Bestandteil der Entwicklung ist - wie Du ja auch - und dass hier nichts echt falsch läuft und sowas mal vorkommen kann. Das ist mir die Hauptsache.

Ich denke, Du weißt schon, worauf ich im gesamten hinaus wollte und möchte.

Viele Grüße
Andrea

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@kirshinka: Danke für Deinen Text! owT.

Antwort von aspira am 11.02.2011, 21:06 Uhr

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Re: Gedanken.... @Carmar

Antwort von aspira am 11.02.2011, 21:20 Uhr

Hallo!

Ist doch prima, wenn es nicht auf euch zutrifft und es waren ja auch nur wenige Beispiele von vielen, die man tagtäglich erlebt. Sie stehen einfach nur stellvertretend für den Umgang, wie er - zumindest in der Region, in der ich wohne - mit Kindern gehandhabt wird. Es macht mich einfach immer wieder sprachlos, wie wenig manche Eltern ihre Kinder zu verstehen scheinen bzw. wie schwach ausgeprägt die Fähigkeit zu sein scheint, sich in sein Kind hinein zu versetzen. Selbst, wenn es jemand nicht kann, so besteht doch die Möglichkeit sich wirklich gut zu informieren. Gerade, was den Umgang mit Trotz angeht. Statt den Trotz zu ignorieren, wird gleich das ganze Kind ignoriert usw.
Mich wundert dann einfach, dass sich das für so wenige "falsch" anfühlt. Und da rede ich jetzt nicht von den Personen, die sich vor anderen Blicken schämen. Nicht jeder ist so selbstsicher, drüberstehen zu können.

Aber sei´s drum....
60.000 Mal??? Ich frage mich das Gleiche wie Du Dich auch.
Naja, dann scheine ich eine motorisch Hochbegabte zu haben. Sie beherrschte ihn nach wenigen Tagen und ich kann sicher sagen, dass sie ihn nicht annährend 60:000 Mal geübt hat. *lach* ;-) Schon klar, es handelt sich um Durchschnittswerte und jedes Kind hat andere Bereiche, in denen es schnell voran kommt.

Ich habe ja prinipiell nichts gegen solche Sätze, wenn sie einem herausrutschen. Ich finde trotz des Wissens darum auch nicht immer eine Postivformulierung für alles. Und doch kann man es sich doch versuchen zu eigen zu machen. Gerade bei solchen simplen Dingen wie "Bleib bitte stehen!" im Gegensatz zu "NICHT auf die Straße rennen!" oder "Sei bitte vorsichtig" statt "NICHT hinfallen". Da geht es ganz schnell, sich umzustellen.

Wie dem auch sei, ich denke, es kam doch an, was ich meinte und auch, dass es Beispiele und Beobachtungen waren, die ich immer wieder mache und die mich stillstehen und nachdenken lassen.

Viele Grüße
Andrea

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Re: Gedanken.... @Püminsky

Antwort von aspira am 11.02.2011, 21:38 Uhr

Liebe "Püminsky"!

Danke für Deinen Beitrag und dafür, dass Du mich wie so oft, verstanden hast.

Hinsichtlich der "Fremden" meinte ich auch nicht, dass die Kinder geschützt werden müssen, wo gar kein Schutz notwenig ist. Ich rede von Situationen, in denen das Kind ganz klar Zeichen von Angst zeigt und die Eltern ständig auf das Kind einreden "Gib mal schön die Hand!" oder "Sag´schön guten Tag" oder ein Baby/Kleinkind einfach im Buggy oder sonstwo weint, wenn ein fremder zu schnell zu nahe kommt.

Wenn Nele zum Beispiel auf dem Spielplatz mit anderen interagiert und kein Problem hat, wenn die Eltern des Kindes sich mit einbringen, so ist´s mir recht. Doch sie ist zum Beispiel ein Charakter, der bei Fremden sehr schüchtern ist (nach Rückfrage bei Hrn. Dr. Posth scheint das genetisch bedingt). Ich z.B. habe mich als Kind immer bei meiner Mutter unter´m Rock versteckt, wenn jemand Fremdes auf mich zukam und mein Mann brüllte los oder drehte sich um. Es ist nicht bei allen, aber sie hat wohl mit grau-/weißhaarigen Personen zu kämpfen - warum auch immer, und da schütze ich sie natürlich und "zwinge" sie zu nichts und versuche auch nicht, ihr diese Angst auszureden oder "abzutrainieren". Ich erkläre ihr dann, dass ich diese Person nett finde, es aber okay ist, wenn sie das noch anders sieht. Naja, ich sage dann, warum ich sie mag bzw. für mich kein Grund zur Angst besteht usw. Irgendwann wird sich das von alleine legen.
Das meinte ich, aber ich muss dazu nicht mehr schreiben, Du kennst mich aus den Beiträgen gut genug um zu wissen, was ich sagen will.

Die Situation auf dem Spielplatz ist natürlich traurig und das Kind anzufahren mit "Lass das!" ist genau wieder die "Erziehungsweise" bzw. Umgansformen mit Kindern, dich im im Ursprungsthread ansprach. Würde Nele fröhlich mit den Eltern eines anderen Spielplatzkindes interagieren, wäre das schön, käme man vielleicht miteinander ins Gespräch und schon könnte man eine Spielplatzbekanntschaft geschlossen haben, mit der man sich auch mal zum Gang auf den Speilplatz verabredet. Aber nochmal, Du weißt ja, was ich meine. Ich schweife schon wieder aus, aber ich möchte eben einfach immer so versuchen zu erklären, dass eben keine Missverständnisse aufkommen. Daher oft die vielen Beispiele und langen Beiträge. Das ist auch nur der Tatsache zu "verdanken", dass ich mal einen Kurs in Maschinenschreiben hatte und daher das 10-Finger-Schreibsystem nutzen kann.;-) Naja, zugegebenermaßen manchmal mit ein bis zwei Buchstaben zu viel oder zu wenig am Ende eines Wortes oder Drehern drin durch das schnelle Tippen.... Doch immer alles Korrektur zu lesen, würde zu lange dauern. Ich hoffe, man sieht es mir nach.

Nun, ich verabschiede mich jetzt wieder und schicke Dir liebe Grüße
Andrea

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