Geschrieben von Mausi1 am 20.07.2014, 14:24 Uhr |
Erziehung eines 1jährigen.
Hi,
ich hoffe, ihr könnt mir helfen...
Im Grunde ist mein Problem nicht sonderlich schlimm. Ich möchte nur, dass ich rechtzeitig mit Erziehung anfange bevor der Kleine irgendwann vielleicht gar nicht mehr hört.
Also, er ist nun fast 1 Jahr alt. Er krabbelt ganz begeistert durch die Wohnung, ist total fit und lacht immer usw. Im Grunde kann ich mich nicht beschweren. Aber er liebt es an Steckdosen zu gehen (wir haben Sicherheitsdeckel dran), er will ständig seine Bauklötzchen, Legos usw. in die Steckdosen stecken (auch wenns nicht geht), er haut mit dem Spielzeug auf unsere teuren schwarzen Hülsta-Lackmöbel usw. Wenn ich dann mit erhobenem Finger "Nein" rufe und ihm sage, dass das nicht geht und alles kaputtgeht, es gefährlich ist etc. Dann lacht er mich aus und macht weiter. Manchmal krabbelt er ein Stück zur Steckdose, bleibt stehen und guckt, ob ich angelaufen komme, wenn ich ihn dann da wegholen will, dann lacht er und krabbelt ganz schnell dahin. Für ihn ist es also eine Art Spiel.
So, nun zu meiner Frage/Problem: Wird er denn irgendwann mal auf mich hören? Ich stelle mir schon bildlich vor, dass er irgendwann 5 oder 10 Jahre alt ist oder in der Pubertät und mich ständig auslacht wenn ich mit ihm schimpfe. Das ist doch schrecklich, wenn man sein Kind nicht erziehen kann bzw. nicht mit ihm fertig wird.
Es gibt doch keine andere Möglichkeit´, als ihn da weg zu holen, "Nein" zu sagen und ihm zu erklären, dass es gefährlich ist.
Wie erzieht ihr eure Kids?
Gibts evtl. einen Ratgeber/Buch?
Ich will nicht dass er mir irgendwann auf der Nase rumtanzt.
Puh, das ist nun lang geworden.... :-)
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von Johanna3 am 20.07.2014, 14:39 Uhr
Da brauchst du keine Angst zu haben! Wichtig ist, dass du konsequent bleibst, also wirklich das "nein" wiederholst, und ihn daran hinderst solche "Taten" auszuführen.
Das er versucht sich darüber hinwegzusetzen ist normal. Es ist auch ein "Vertrauensspiel". Er testet, ob deine Reaktion gleichbleibend ist. Und das ist sie. Bleib einfach dabei! Irgendwann (das kann auch mal dauern) wird ihm das zu langweilig.
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von tamtamgo am 20.07.2014, 15:23 Uhr
In dem Alter reicht ein nein sagen nicht aus. (Und bitte sag nie nein mit einem Lächeln um Gesicht...)
Du musst ihn dann zusätzlich von der Sache die er nicht machen soll wegnehmen. Auch wenn er protestiert. Am besten gleich versuchen die Aufmerksamkeit auf etwas anders zu richten... So ist der trotz schnell wie weggeflogen. (Bei uns reichte es schon in einen hochschrak gucken zu dürfen in nem andren Raum...lach) wohingegen ein normales nein erst mit 2 wirklich Akzeptanz gefunden hat....
Einen buchtipp habe ich auch.
Die schönsten Rituale für Kinder von GU (geschrieben von Petra Kunze und Catherina Salamander)
Finde das Buch so interessant und echt nicht mit tu dies nicht- tu das nicht...
Es ist ein Buch um Kinder und Eltern zu stärken, ihren Platz und weg zu finden. Und einfach ein harmonisches Familienleben zu schaffen.
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von betty2013 am 20.07.2014, 16:36 Uhr
Mir hilft es, wenn ich möglichst viel Verbotenes weg stelle und verbotene Schränke verschließe. Damit mein Sohn nicht ständig in seinem Entdeckerdrang gestört wird und ich ständig nein nein sagen muss. Bei den gesicherten Steckdosen würde ich gar nicht reagieren, um das Spielen daran uninteressant zu machen. Würde nur darauf achten, dass der Schutz intakt bleibt.
Bei uns gibt es wenig Verbote, die möglichst konsequent eingehalten werden.
Mein Sohn ist 21 Monate alt und bricht immer noch gerne Verbote. Ich denke, je mehr man auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, desto kooperativer wird es später sein.
Mein Buchtipp: Liebe und Eigenständigkeit von Alfie Kohn. Ansonsten finde ich die Ratschläge vom Dr. Posth aus dem Expertenforum und die Ansichten von Montessori gut.
Lg
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von betty2013 am 20.07.2014, 16:36 Uhr
Mir hilft es, wenn ich möglichst viel Verbotenes weg stelle und verbotene Schränke verschließe. Damit mein Sohn nicht ständig in seinem Entdeckerdrang gestört wird und ich ständig nein nein sagen muss. Bei den gesicherten Steckdosen würde ich gar nicht reagieren, um das Spielen daran uninteressant zu machen. Würde nur darauf achten, dass der Schutz intakt bleibt.
Bei uns gibt es wenig Verbote, die möglichst konsequent eingehalten werden.
Mein Sohn ist 21 Monate alt und bricht immer noch gerne Verbote. Ich denke, je mehr man auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, desto kooperativer wird es später sein.
Mein Buchtipp: Liebe und Eigenständigkeit von Alfie Kohn. Ansonsten finde ich die Ratschläge vom Dr. Posth aus dem Expertenforum und die Ansichten von Montessori gut.
Lg
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von Susanne.75 am 20.07.2014, 18:06 Uhr
Vor allem darf deine Reaktion nicht interessanter oder spaßiger sein, als sein "Spiel" oder deine Reaktion auf richtiges Verhalten von ihm.
Es ist oft so, daß Kinder die meiste oder interessantes oder aufregendste Reaktion oder Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf falsche oder verbotene Sachen bekommen.
Und das ist dann -wenn auch sehr ungewollt- eine positive Verstärkung für sie.
Wenn meine Tochter mal mit etwas an etwas gespielt hat, was sie nicht sollte (zB mit nem Stift am Schrank kratzen oder malen wollte), dann bin ich nur hingegangen, hab es weggenommen und dabei gab es ein relativ unaufgeregtes, aber klares Nein. Mehr nicht. Sollte es dann zu doll Protest gegeben haben, dann hat sie eine Alternative zum Spielen bekommen und Ende.
So klappte es eigentlich gut. Ich hörte jetzt gerade von einer Kollegin, daß ihre 2jähriges von Wänden über Schränke alles bemalt. Dann gäbe es bei mir Stifte erstmal nur unter Aufsicht am Tisch sitzend. Nützt ja nichts.
ein Kind an gesicherten Steckdosen spielen zu lassen
Antwort von Johanna3 am 20.07.2014, 18:59 Uhr
ist gefährlich. Der soll doch nur eine zusätzliche Sicherheit darstellen. Auch Kinder schaffen es, Kindersicherungen zu knacken. Besonders wenn sie an entsprechendem "Training" nicht gehindert werden! Oder sie erwischen, irgendwo bei irgendwem, doch mal eine ungesicherte Steckdose....
Gebe dir zu 100% recht
Antwort von tamtamgo am 20.07.2014, 19:06 Uhr
Es gibt Dinge da darf man nicht nur faul daneben stehen und sagen nein ! Da muss man ein Kind aktiv wegnehmen. Zur Sicherheit!
Re: ein Kind an gesicherten Steckdosen spielen zu lassen
Antwort von betty2013 am 20.07.2014, 20:38 Uhr
Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass mein Sohn damit spielt. Für ihn sind Steckdosen uninteressant, da kein Verbot. Keine Sorge im Kinderzimmer sind die Steckdosen doppelt geschützt, da davor Möbel stehen. Steckdosen lassen ihn auch in fremden Wohnungen kalt. Also keine Spur eines Trainings.
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von k10284 am 20.07.2014, 21:33 Uhr
Mein jüngster ist aktuell 13 Monate. Meine Kinder fanden Steckdosen auch ne weile spannend. Ich habe soviele wie möglichst ohne großen Aufwand waren, einfach was davorgestellt. Bei denen wo es nicht geht habe ich klar NEIN Gesagt und bin direkt neben ihn wenn er wieder anfasse. Wollte, nehme ich einmal die ihm die Hand weg und sage nochmal ernster nein. Wenn er die Hand wieder in Richtung Steckdose nimmt, sage ich nein und nehme ihn direkt weg, und sitze ihn woanders hin. Am besten in einen anderen Raum und dann was anderes spielen. So machte ich das übrigens auch mit Möbeln angrAbschen oder Schrankturen aufmachen.
Es sollte aber möglichst wenig verböte geben, die dann aber konsequent. Wenn du nur am nein sagen bist in allen Situationen, erkennen sie den Unterschied dann nicht und nehmen dich auch nicht ernst. Also bei mir gibt es verbot derzeit für Blumen anfassen und Schränke im Wohnzimmer aufmachen und Telefon aus der ladesChale nehmen. Sonst nix wo ich ganz ernst und konsequent direkt hingehe. Derzeit reicht meist auch schon von weitem nein zu sagen. Ich sag auch immer "nur gucken, nicht anfassen" hab ich so oft wiederholt, das er das auch schon versteht. Sätze die du oft sagst, lernen sie ganz schnell. Wir haben zum Bsp auch "nicht Hauen, nur ei machen" hab ihm ein paar mal streicheln gezeigt und klappt auch prima :-)) sie lernen doch sooo schnell!
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von manira am 20.07.2014, 22:36 Uhr
Ja, das "Spiel" mit der Steckdose und dem Herd kenne ich auch von meiner Jüngsten, bzw. das unbeirrbare Interesse ihrerseits...
Ein kurz und knappes "Nein"in einem strengen Ton, und wegbringen. Ohne große Erklärung (mit einem Jahr verstehen sie die vielen Worte nicht, bzw. können nicht den Ausmaß von gefährlich einschätzen), aber dein Gesichtsausdruck mit dem entsprechenden Ton können sie sehr wohl wahrnehmen. Auch beim zuckersüßen Grinsen und Reaktionen der kleinen Räuber darf man nicht lachen - kostete viel Beherrschung.
Ich persönlich halte nichts von Sachen wegstellen und verschließen, Kinder sollen lernen zu unterscheiden woran sie gehen dürfen und nicht. Manche lernen es schnell und manche haben mehr Ausdauer... so wie meine Jüngste. Das ist sicherlich nicht der Weg des geringsten Widerstandes, aber langfristig der bessere aus meiner Sicht.
Mittlerweile ist meine Jüngste 6 J.
Viel Geduld und Ausdauer wünsche ich
Re: ein Kind an gesicherten Steckdosen spielen zu lassen
Antwort von Johanna3 am 20.07.2014, 23:21 Uhr
Nein, aber du hast geschrieben, dass du bei gesicherten Steckdosen gar nicht reagieren würdest!
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von SallyBW am 21.07.2014, 12:48 Uhr
Also bei unserem Sohn haben Verbote und Neins immer das Interesse erst geweckt (Uns hat er auch bei einem Nein immer angegrinst). Wir haben dann alles hochgestellt oder gesichert. Das ist die nervenschonende Variante. Als er älter wurde kamen dann alle Sachen wieder an den Platz zurück. Jetzt ist er 2.5 Jahre und nun kann erklären warum er etwas bestimmtes nicht machen darf.
Re: Erziehung eines 1jährigen.
Antwort von LadyFLo am 23.07.2014, 13:08 Uhr
erfahrungsgemäß ein nein nach dem anderen angehen- das wichtigste zuerst. ansonsten neins vermeiden wie schon gesagt. sitzt ein nein kann ein anderer bereich wieder zugänglich gemacht werden und da wieder etablieren- wirds zu stressig- einfach wiedetr zustellen
meine hab ich so erzogen sie is nun 2, akzeptiert die meisten regeln und lässt alles heil
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