Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Emily25 am 22.10.2009, 21:24 Uhr

"Bestechungen"

Hallo Mit-Mamis,

seit einiger Zeit fällt mir immer wieder die "Bestechungsstrategie" als Vorschlag bei Erziehungsproblemen auf. Klar, gutes Verhalten bestärken ist wichtig, aber "Wenn du XY tust, gibt es nachher ein Eis/Spielzeug" empfinde ich nicht als Gehorsam eines Kindes, wenn es klappt, sondern als "Kosten-Nutzen-Rechnung" der Kleinen.

Ich denke, dass Kinder das irgendwnn gezielt einsetzen und nur noch für "Belohnungen" gehorchen, aufräumen, Schulaufgaben machen ec.

Wenn dieser Anreiz wegfällt, würden sie sich keine Mühe geben.

Ich weiß, das ist jetzt etwas kontrovers, lasst uns ruhig diskutieren. Ich habe den Anspruch, dass mein Kind einfach mal hört, weil ich die Mama bin und nicht, weil er ein Ü-Ei dafür bekommt.

PS.: Ü-Eier, Eis etc. kanns ja auch einfach so geben, nicht, dass es sowas bei uns nicht geben würde.

Seit ihr zufrieden, wenn die Methode bei euch klappt oder fühlt ihr euch als "Bestecher"?
Bin gepant auf euch!

 
16 Antworten:

Re: gibt es in dieser Form bei uns nicht

Antwort von mini99 am 23.10.2009, 9:39 Uhr

Hallo!
Für gutes Benehmen oder Gefälligkeiten gibt es bei uns keine Belohnungen, weil ich das für eine Selbstverständlichkeit halte.

Es gibt aber für gute Noten schon mal eine Kleinigkeit, denn wenn ich sehen, dass sich mein Sohn wirklich Mühe gibt, finde ich, hat er sich auch mal ein Geschenk verdient. Das hat aber nichts mit Bestechung, sondern mit Anerkennung zu tun.

LG
Traude

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Re: "Bestechungen"

Antwort von griefchen am 23.10.2009, 10:00 Uhr

sehe es ähnlich wie du: Kinder müssen aus freien Stücken hören wollen und nicht weils hinterher irgendwas dafür gibt.

Wir machen es sogar so, daß wir bestimmte Dinge weglassen, wenn sie nicht hören wollen, aber halt nur der Situation angemessene Dinge. (Bsp: wenn das anziehen nicht klappt, bzw. extra gebummelt wird und dann auch noch gebockt, dann ist eben keine Zeit um an den geliebten Springbrunnen vorbeizufahren wenns in den KiGa geht, und dann kann im Auto noch so sehr geweint/gejammert werden - Wasser gucken fällt dann aus)

Süßigkeiten, kleine Geschenke und Tv-schauen, was halt alles so als Bestechung durchgehen kann, bekommen meine Kinder auch so im Alltag - da gibt es eher Rituale dazu (z.Bsp: wenn der Postbote klingelt - wir wohnen aufm Land, da ist das relativ oft, bringt der den Kids ein kleines Kaubonbon mit - das wissen sie, und freuen sich wie irre, wenn er da ist, das ist viel besser als irgendeine "Tat" zu belohnen)

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Re: "Bestechungen"

Antwort von Agnetha am 23.10.2009, 10:18 Uhr

Ich arbeite gelegentlich mit Bestechung und gebe das auch zu. Wenn es dem Zweck dient, sehe ich das nicht verbissen.

Es kommt aber natürlich darauf an, worum es sich im jeweiligen Fall handelt. Das ist eine Ermessensfrage, die man nach meiner Auffassung nicht generell beantworten kann. Es kommt wie gesagt auf die Situation und das Kind an und natürlich auf die Art der Bestechung/Belohnung.

Ich würde keine Belohnung aussetzen für den Fall, dass mein Kind sich im Straßenverkehr vernünftig verhält oder das Zimmer aufgeräumt wird. Also nicht für ganz normale, alltägliche Dinge. Die erwarte ich und gehe dann natürlich auch davon aus, dass meine Kinder tun, worum ich sie bitte, einfach weil ich es sage.

Aber es gibt so Situationen, wo ich es hilfreich finde, eine kleine Belohnung auszusetzen. Zum Beispiel wenn ich weiß, dass mein Sohn beim Arzt eine für ihn lästige, unangenehme Untersuchung über sich ergehen lassen muss. Dann sage ich vorher, dass er eine kleine Belohnung kriegt, wenn das gut klappt. Ich weiß, dass ihn die Aussicht auf etwas Schönes motiviert und so gesehen, ist die Bestechung in dem Fall eher eine "Erfolgsprämie".

Daran finde ich nichts Schlechtes. Wenn mir irgendwas Ungeliebtes so "versüßt" wird, hilft es mir auch. Man muss es halt etwas dosieren.

Agnetha

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Re: "Bestechungen" Das gleiche wie BEstrafungen

Antwort von Tinai am 23.10.2009, 10:39 Uhr

Hallo,

Bestechungen/Belohnungen und auch Bestrafungen können bestenfalls konditionieren. Sie führen zu keiner Einsicht

Bestechung habe ich nur bei solch Dingen angewandt wie Impfen, Spritze kriegen, Blut abnehmen, allerdings mit wenig Erfolg. Inzwischen machen sie das alles, ohne dass es was im Anschluss gibt.

Ich schenke meinen Kindern etwas, weil ich sie liebe, nicht weil sie irgendetwas tun. Sie sind kleine Egoisten, die 24 Stunden versorgt werden, da ist es nur recht und billig, dass sie sich an Regeln halten, Rücksicht nehmen etc....weil es das Zusammenleben einfacher macht.

Sie haben mir schon gesagt, dass XY aber für jede 1 im Zeugnis 5 Euro bekommt - sowas verstehe ich schon gar nicht, denn entweder lernen die Kinder, weil sie die Einsicht haben, dass es gut für sie ist oder sie lassen es oder aber sie bemühen sich und schaffen endlich eine 3, letztere ist für mich viel höher zu bewerten als Einsen, die wie von alleine purzeln.

Kurzum: Was nicht vom Kind selbst kommt, kann ich ihm nicht reinmaterialisieren. Das ist kurzfristig anstrengende, langfristig aber sicher einfacher.

Wenn ein kind seine Spielsachen nicht einräumt, dann findet es die Sachen eben nicht mehr. Wenn die Klamotten nicht in den Wäschekorb wandern und das auch nach der zweiten Aufforderung nicht klappt, dann ist das Lieblingskleidungsstück einfach nicht so schnell wieder verfügbar, nicht weil irgendjemand so entscheidet, sondern weil man selbst sich im Weg steht. Wenn ich mein Kinderzimmer aufräume, kann ich auch ein neues Spiel anfangen und prima BEsuch einladen. Und wenn ich es nicht mache, dann brauche ich vielleicht auch noch ein bisschen Unterstüztung dabei. Das ist doch auch ein Miteinander.

Das stört mich an diesen "Systemen" auch, da gibts nur schwarz oder weiß. Gut und Böse, falsch und richtig, sie lassen die Individualität völlig außen vor.

Dass man zum Schuljahresende was schönes gemeinsam macht, weil man wieder ein Jahr geschafft hat, ist wieder was ganz anderes.

Geschenke und auch Konsequenzen müssen "aus dem Bauch/von Herzen" kommen und nicht, um etwas damit zu erreichen.

In den schulen ist ja gang und gäbe Strichlisten für Fehlverhalten zu führen und wenn dann 6 Striche voll sind, dann muss man dieses oder jenes tun. Ich bin sicher, das führt vor allem zu Frustration, besonders wenn es Gruppenstrafen gibt, und kaum zum Erfolg. Einzelne Lehrer kommen nämlich vollständig ohne solche Systeme Belohnung/Bestrafung aus, werden voll respektiert und führen eine Klasse.

Ei, dass war lang, aber das ist ein Thema, in das ich mich reinsteigern kann.

Gruß Tina

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Re: "Bestechungen"

Antwort von Babsorella am 23.10.2009, 10:39 Uhr

Ich mache es so wie Agnetha. Es wird eher mit einer Folge belegt, wenn etwas Alltägliches nicht klappt; also "wenn Du mir jetzt nicht hilfst aufzuräumen, haben wir gar keine Zeit mehr, eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen". Mein Sohn soll lernen, dass sein Tun gewisse, unmittelbar daraus entstehende Folgen hat. Aus dem Grund gibt es bei uns auch keine Strafen, die nichts mit seinem Verhalten zu tun haben (also nicht "kein Aufräumen - morgen keine Süßigkeiten/kein TV" öä). Alltägliches Verhalten wird nicht belohnt, sondern nur belobigt (also "toll, wie schön Du mir beim Aufräumen geholfen hast"). Dafür bekommt er schon mal eine Belohnung, wenn er etwas für ihn Unangenehmens/Langweiliges klaglos mitgemacht hat. Das empfinde ich nicht als Bestechung.

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Aber auch da sehe ich ein Problem

Antwort von Tinai am 23.10.2009, 10:50 Uhr

Ich schrieb unten ja, dass ich das beim Arzt auch mal angewendet habe. DAs war zusätzlich eine Zeit, in der die Kinder ziemlich häufig - eigentlich wöchentlich - malträtiert werden mussten. Aber ich hatte immer Zweifel dabei.

Ich möchte doch auch nicht, dass meine Kind bei anderen etwas tut, weil es sich "bestechen" lässt, weil es was bekommt. Und vor allem dann nicht, wenn sie mal nicht mehr in meiner Obhut/Aufsicht/Kontrolle sind also spätestens mit Beginn der Pubertät.

Getröstet habe ich mich damit, dass ich beim Arzt ja selbst dabei war, sie den Arzt kennen und damit die Situation schon eine andere ist.

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Re: Tinai - für eine 1 muss man sich aber meistens mehr anstrengen wie für eine 3

Antwort von mini99 am 23.10.2009, 10:58 Uhr

Hallo!
Was die Noten betrifft unterscheide ich schon, ob mein Kind sich einfach leicht tut oder ob er auch dafür was leistet. Weil für eine 1 muß man einfach in manchen Gegenständen mehr lernen als für eine 3. Und wenn ich sehe, dass sich mein Kind bemüht und stundlang büffelt, um eine gute Note zu schreiben, gibt es auch ein kleines Geschenk dafür. Andere sitzen in dieser Zeit nämlich ev. vorm Fernseher, weil ihnen eine 3 reicht. Eine gewisse Motivation halte ich da nicht für schlecht.Wenn ich besonders viel arbeite, leiste ich mir ja auch manchmal was.

LG
Traude

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Bei uns gibts das gar nicht - auch nicht für gute Noten

Antwort von Hofi2 am 23.10.2009, 11:29 Uhr

Darum wurden wir sogar beim letzten Elternabend gebeten. Man setzt die Kinder damit unbewußt unter Druck, weil sie eben die "Belohnung" haben möchten. Lernen soll aber Spaß machen und kein Druck sein.
Auch für gutes Benehmen gibts hier keine Belohnung. Eher für Schlechtes eine Strafe (Zimmer etc).

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Re: "Bestechungen"

Antwort von Moneypenny77* am 23.10.2009, 11:41 Uhr

Es ist unterschiedlich...

Ehrlich gesagt mache ich das wie bei der Hunderziehung: wenn ein "Befehl" verstanden wurde, baue ich die Belohnungen sukzessive ab ;-)

Eigentlich kann man sagen, daß ich öfter "erpresse" als zu "bestechen". Sprich: es gibt keine Belohnung, sondern die "Androhung" einer negativen Konsequenz als Folge.

Beispiel: wenn Sohnemann (5) weiß, daß ich freitags den Boden in seinem Zimmer wischen und saugen will. War früher immer ein Riesen-Theater, weil er auf dem Boden seine diversen Baustellen & Co eingerichtet hat. Nunmehr haben wir uns auf einen festen Tag geeinigt, an dem alles vom Boden weg sein muß. Den kennt er, er weiß das. Für das Aufräumen erhält er keine Belohung, sondern er weiß, daß ich "aufsauge", was noch herumliegt.

Aber wenn er mir andersherum 2 Stunden beim Giersch-Ausrupfen im Vorgarten geholfen hat und dann fragt, ob ich mit ihm am nächsten Tag zur Belohnung ein Eis essen gehe, dann wird er auch belohnt, denn ich finde es nicht selbstverständlich, daß ein 5jähriger Mama beim Unkrautzupfen hilft.

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einschlaf"hilfe"

Antwort von dr.snuggles am 23.10.2009, 11:58 Uhr

oder totale bestechung:
da sohn über jahre totalen einschlaf-alarm gemacht hat, besteche ich ihn gerade höchst erfolgreich.
wenn er ohne großes tratra einpennt, bekommt er einen aufkleber, auf den er ein lachendes gesicht gekrickelt hat. das kleben wir auf ein papier, auf das ich den playmobil-tower schon mal gemalt habe. war ein tipp vom kiga. klappt unfassbar gut! hat er 20 zusammen (er weiß, wieviel das ist), bekommt er den tower.

kürzlich war ich etwas sehr in rage, da klappte aber schon den ganzen tag überhaupt nichts, dass ich abends beim totalen terror einen aufkleber nach dem anderen wieder abgepiddelt habe. sohn war aber so sehr mit seiner wut beschäftigt, dass ihn das gar nicht interessiert hat. zu guter letzt, nach einer stunde riesentheater, habe den ganzen wisch abgrissen und in den müll gefeuert.
mal wieder pädagogisch sehr wertvoll. er hatte schon elf klebis.
naja, wir haben eine neuen tower gemalt und fünf vorgeklebt. jetzt ist er bei 11.
und schläft ein wie ein engelchen.

grüßt
snuggles

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@Traude Mini

Antwort von Tinai am 23.10.2009, 13:06 Uhr

Es kann aber auch genau anders sein.

Die Freundin meiner Tochter kämpft um jede richtige Aufgabe in Mathe, mein Sohn macht Fehler nur aus Flüchtigkeit, kann es aber und bekommt seine 1 oder 1-2 ohne Mühe.

Für die Freundin meiner Tochter ist eine 3 ein echter hart erarbeiteter Erfolg!

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, aber mir ging es gerade um die individuellen Möglichkeiten!

Und zur Mortivation: Ich hoffe, meinen Kindern vermitteln zu können, dass das einzige, was ihnen wirklich niemand nehmen kann, ihre Erfahrungen, ihr Können und ihre Bildung ist. Das tragen sie in sich und das ist sicher nicht nur die schulische Bildung.
Alles Materielle kann man verlieren und vor diesem Verlust kann ich sie nicht schützen. Auch deswegen sollte ersteres der Anreiz/die Motivation sein und nicht letzteres.

Hier bin ich immer konsequent gewesen und ich glaube, sie haben es in einzelnen Fällen bereits verinnerlicht (ganz deutlich beim Instrumentalunterricht, für den das Üben doch so schwer fiel und nur unwillig geschah).

Gerade in der Schule finde ich materielle Motivation ein Unding.

Gruß Tina

PS: Und es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich mich selbst für etwas belohne/mir etwas gönne - oh ja, das mache ich auch gerne. Oder ob jemand anderes sagt, Du bekommst A wenn Du B erreichst.

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Naja

Antwort von Tinai am 23.10.2009, 13:10 Uhr

Du hast halt die MACHT, in Deiner Wut, seine Leistung zu zerreißen!

Aber hast es ja schon selbst bewertet.

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Re: "Bestechungen"

Antwort von twinsmama2003 am 23.10.2009, 16:34 Uhr

also ich habe ,als ich noch zur schule gegangen bin im laufe des schuljahres für jede 1 (egal ob mündl.o.schrftl.) 1 DM erhalten... ich habe es nie gefordert,sondern es fing irgendwann an,das mein vater das gemacht hat u."zeugnisgeld oder kleines geschenk" habe ich von meinen eltern,großeltern u.meiner tante+onkel bekommen!!!

jetzt gehen unsere zwillis ja auch zur schule u.das mit dem "zeugnisgeld/geschenk" werden wir bestimmt auch machen....und im laufe des schuljahres wenn es dann ab der 3.noten gibt,das kann ich jetzt noch nicht sagen.......
ich finde das hat sich ein kind nach einem anstrengenden schuljahr,wo es bestimmt auch sehr viel dann getan/gelernt hat,auch verdient! zumindest kann ich mir das sehr gut vorstellen.....

"bestechen" im alltag mache ich sehr selten. eher auch mit "drohen".... wenn du/ihr euch jetzt nicht bettfertig machst/aufräumst etc.dann gibts leider kein vorlesen mehr oder keine dvd etc........

glg

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Re: "Bestechungen"

Antwort von Tathogo am 23.10.2009, 17:01 Uhr

"Ich habe den Anspruch, dass mein Kind einfach mal hört, weil ich die Mama bin und nicht, weil er ein Ü-Ei dafür bekommt"

Also DEN Anspruch habe ich nicht,ich habe den Anspruch dass mein Kind das tut was es für richtig hält und nicht das es auf mich hört "weil ich die Mama bin"(das hat ja was von "solang du deine Füsse unter meinem Tisch hast...)...das ist bei kleinen Kindern natürlich noch nicht zu verlangen aber das darauf hin arbeiten,DAS ist es.


"Wenn du XY tust, gibt es nachher ein Eis/Spielzeug" empfinde ich nicht als Gehorsam eines Kindes,"

Nein,das ist es auch nicht(ich finde das Wort"GEHORSAM" ehrlich gesagt schon unpassend) ,aber ich muss ehrlich sagen dass es sowas in dieser Form bei uns auch nicht gibt...ich kann mich nicht erinnern sowas mal gesagt zu aben..."wenn du xy tust,dann..."...was macht man da wenn Kind sagt"na und? dann krieg ich eben kein Ü-Ei,mir doch egal!"??

"Bestechungen" um unangenehme Sachen über sich ergehen zu lassen(zB beim Doktor) finde ich HÖCHST grenzwertig-würde ich auch nie anwenden,die Vorstellung das mein Kind für ein Gummibärchen quasi"alles" über sich ergehn lassen würde gruselt mich...

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Re: @Tathogo

Antwort von Agnetha am 23.10.2009, 20:26 Uhr

Ich finde es wirklich eine interessante Frage und offenbar gibt es viel unterschiedlichere Vorstellungen, als ich gedacht habe.

In dem speziellen Fall mit dem Arzt, den ich angerissen habe, ging es z. B. um einen Allergietest. Der musste sein und ich habe meinem Sohn (5 1/2) lang und breit vorher erklärt, was passiert und warum wir das machen. Trotzdem war es für ihn (er war da noch kleiner) schwer einzusehen, warum er da nun eine halbe Stunde mit ausgestreckten Armen sitzen muss und sich nicht bewegen darf. In dem Fall ihm als Belohnung hinterher ein kleines Geschenk, das übrigens deutlich über ein Gummibärchen hinaus ging, zu machen, ist doch nicht verwerflich? Es hat ihn ein bisschen über den blöden Test hinweg getröstet, denn gerade bei kleineren Kindern ist die Fähigkeit zur Einsicht in die Notwendigkeit doch noch nicht ausgeprägt. Das kommt doch erst im Laufe der Zeit.

Trotzdem verstehen auch schon kleinere Kinder, dass sie nicht für alles und jeden irgendwas tun müssen, nur weil ihnen etwas dafür versprochen wird. Ich glaube, da wird etwas durcheinander geworfen.

Grundsätzlich möchte ich, dass meine Kinder Dinge tun oder auch lassen - je nachdem - weil sie verstanden haben, warum. Aber bis dahin ist es ja ein langer Prozess. Ich will nicht immer nur drohen; deswegen ist mir dieses Wort Gehorsam auch ein Dorn im Auge.

So ganz verstehe ich nicht, was du HÖCHST grenzwertig an einer gelegentlichen Belohnung findest.

Agnetha

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Re: @Tathogo

Antwort von Tathogo am 24.10.2009, 15:06 Uhr

Bestechung ist nicht gleich Belohnung-da muss man unterscheiden.
...und mir bitte nichts in den Mund legen...
...ich habe nicht geschrieben dass ich BELOHNUNGEN für höchst grenzwertig halte,sondern dass ich es für grenzwertig halte wenn ich meinem Kind sage:Komm,nur ein kleiner Piks und dann bekommst du ein Gummibärchen.

Es ist etwas anderes wenn ich dem Kind sage:Wenn du xy machst bekommst du dafür ein Gummibärchen oder wenn ich mein Kind NACHDEM es etwas gemacht hab dafür belohne.

Ich denke das sind tatsächlich Dinge die man selbst abwägen muss-mein Sohn hatte zB auch mal nen Allergietest,der hatte null Probleme mit der Warterei...ich hab ihn gelobt dass alles gut geklappt hat und gut wars;-)

Bei meinen Kindern war es so als sie kleiner waren:Ich habe wenn zB was unangenehmes beim Arzt auf sie zu kam gesagt dass es eben nu mal kurz sehr unangenehm wird,ein Piks tut nun mal weh,das ist Tatsache und sollte auch nicht untertrieben werden-ich konnte damit gut leben dass meine Kinder sich ggf halt auch mal "gewehrt" haben...ich habe nie gesagt:Ach komm,wenn du"Tapfer" bist und das machen lässt(am besten natürlich noch ohne Geschrei) dann bekommst du nachher was ganz Tolles.

Ich hab sie schon "belohnt"(ja, auch materiell) wenn die Sache durch war-ob nun mit Gemaule oder eben "tapfer"...im Laufe der Zeit haben sie begriffen(deshalb schrieb ich ja auch bei kleinen Kindern schwieriger) dass manche Dinge nun mal notwendig sind und gemacht weden müssen-und dass es oft viel angenehmer ist wenn sie sich kooperativ zeigen wie als wenn sie Aufstand machen...

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