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Geschrieben von Vanilla13 am 19.08.2016, 14:29 Uhr

Erfahrungsaustausch HELLP-Ladys?

Hallo, ihr Lieben!

Da ich mitbekommen habe, dass neben mir hier im Forum noch andere bei einer früheren Schwangerschaft mit dem HELLP-Syndrom zu kämpfen hatten, würde ich mich über einen Erfahrungsaustausch freuen! Insbesondere würde es mich interessieren, welche Untersuchungen ihr im Hinblick auf die geplante Folgeschwangerschaft habt machen lassen, was eure Ärzte euch raten, ob und ggf. ab wann ihr sonstige Präventionsmaßnahmen (z.B. ASS100, Ernährung...) plant usw.

Bei mir persönlich hat ein postpartales HELLP vorgelegen, d.h. ich habe bei 39+2 meine Tochter spontan zur Welt gebracht und hatte eigentlich bis auf teilweise starke Rückenschmerzen zwischen den Wehen keine Beschwerden. Da die Geburt sehr schnell verlaufen ist, wurden Blutdruck etc. erst nach der Geburt überprüft. Ca. 3 Std. nach der Geburt war dann Alarm angesagt, schweres HELLP, tagelang Cortison, aber alles glimpflich abgegangen. Meine Tochter war allerdings, was man schon wusste, sehr klein und zart. Im Nachhinein wird vermutet, dass das HELLP dafür mitverantwortlich war.
Bei einem Beratungstermin sagte mir man nun, es bestehe zwar ein nicht unerhebliches Wiederholungsrisiko, allerdings würde das HELLP-Syndrom beim zweiten Mal (wenn überhaupt) in der Regel rund 2 Wochen später auftreten. Besser achten müsse man auf die verwandte Präeklampsie. Ich solle ab festgestelltem Herzschlag ASS100 nehmen und sehr engmaschige Kontrollen machen, dann bestünden keine Einwände gegen eine erneute Schwangerschaft. Außerdem wurde bei einem Bluttest eine Gerinnungsstörung ausgeschlossen.

Wie sieht es bei euch aus? Freue mich auf regen Austausch!
LG, Vani

 
2 Antworten:

Re: Erfahrungsaustausch HELLP-Ladys?

Antwort von Sabsve am 19.08.2016, 20:10 Uhr

Bei mir war eigentlich die gesamte Schwangerschaft der Wurm drin.
Ich hatte in der 35. SSW dann eine Blasenentzündung und musste Antibiotika nehmen. Dann in der Nacht von 36+6 auf 37+0 (ich hab gerade nochmal geschaut) ging es mir total schlecht. Mir war übel, ich musste mich übergeben, hatte starke Rücken- und Oberbauchschmerzen und hab ganz extrem meinen Puls im Ohr gehört. Ich hab die ganze Nacht nicht schlafen können. Irgendwann ging es dann wieder einigermaßen und ich dachte, dass es vielleicht Senkwehen waren. Bei 37+1 war ich beim Arzt, um wegen der Blasenentzündung eine Urinprobe abzugeben (hatte ich einige Tage zuvor schon versucht, konnte aber trotz extremer Wasserzufuhr nicht), was mir aber nicht möglich war. Ich hab die Arzthelferinnen aber gebeten, den Puls bei mir zu messen, weil ich ihn zwar schwächer, aber immer noch auf dem Ohr gehört habe. Ich hatte dann einen Blutdruck von 180/110 und wurde vom FA mit dem Verdacht auf Schwangerschaftsvergiftung sofort ins Krankenhaus geschickt. Auto fahren durfte ich nicht mehr. Ab da ging es mir psychisch echt schlecht.
Um die nächsten Tage kurz zusammenzufassen: ich lag vier Tage mit HELLP im Krankenhaus, wobei mir mindestens sechsmal am Tag drei Ampullen Blut abgenommen wurden, um die Werte zu kontrollieren. Die wurden ständig schlechter. Außerdem wurde die Geburt mittels Tabletten eingeleitet und ich hing jeden Tag stundenlang am CTG. Was ich alles an Medikamenten in den Tagen alles bekommen habe weiß ich selbst nicht.
In der Nacht von 37+3 auf 37+4 hatte ich wieder einen ganz heftigen Schub - ähnlich wie der vorherige. Ich habe dann eine Infusion Vomica (glaube ich) bekommen gegen die Übelkeit und sofort wieder erbrochen. Daraufhin hat der arme Assistenzarzt den Chefarzt rausgeklingelt und sie haben mir eine Ladung Cortison verabreicht. Danach konnte ich ungefähr eine Stunde schlafen. Frühs um 5 Uhr hat der Arzt einen Ultraschall gemacht, das kam mir dann schon komisch vor. Am nächsten Tag würde die Einleitung erst weiter gemacht, aber ich hatte zu dem Zeitpunkt dann schon 5 Nächte nicht mehr geschlafen, drei Tage nichts mehr gegessen, ohne gleich zu erbrechen und nervlich war ich am Ende vor Sorge um das Kind.
Wir hatten dann ein Gespräch mit den Ärzten und die haben mir gesagt, dass
1. die Einleitung gar nichts gebracht habe,
2. die Herztöne des Kindes beim letzten CTG eingeengt waren,
3. meine Blutwerte ziemlich schlecht waren und sie
4. der Meinung waren, dass ich im momentanen Zustand auf keinen Fall eine spontane Geburt kräftemäßig durchstehen würde.
Nachdem wir uns dann sofort zu einem Kaiserschnitt entschlossen haben, wurden wir beruhigt, die Werte seien nicht so schlecht, dass man jetzt innerhalb einer Stunde den Kaiserschnitt machen müsste - tatsächlich lag ich schon ca 25 Minuten nach dieser Aussage im OP...
Mir war zu der Zeit ehrlich gesagt aber alles egal. Ich war total zugedröhnt mit Medikamenten und so am Ende...
An die erste Zeit mit meiner Tochter kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Die Werte wurden nach der OP auch erstmal noch schlechter, aber am Folgetag wurden sie dann besser.
Bis ich das ganze körperlich verarbeitet hatte, hat es einige Wochen gedauert - psychisch hat es deutlich länger gedauert.
Dennoch wollen wir jetzt im nächsten Zyklus anfangen für ein Geschwisterschen zu üben. Mein FA meint, dass ich keine Untersuchungen im Vorfeld machen müsse und ob ich ASS100 nehmen soll, entscheide man, wenn ich dann schwanger bin.
Ich hoffe, dass die nächste Schwangerschaft besser verläuft.
Sorry für den langen Text

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Re: Erfahrungsaustausch HELLP-Ladys?

Antwort von Nisika am 21.08.2016, 9:20 Uhr

Hallo zurück,

auch ich gehöre zu den Hellp-Betroffenen - auch wenn ich bisher eher im Frühchenforum aktiv war. Habe gestern meine letzte Pille genommen und nun möchten wir an Baby Nummer 2 basteln.

In meiner ersten Schwangerschaft vor knapp drei Jahren lag ich ab der 21. Woche mit beginnendem Hellp im KH. Dank großer Mengen Kortison und engmaschiger Kontrolle haben wir es dann noch bis 26 plus 3 geschafft. Mein Sohn kam mit 450 g zur Welt und hatte wirklich keinen leichten Start. Heute geht es ihm aber so gut, dass wir einen zweiten Versuch wagen wollen.

Ich habe mich gründlich durchchecken (Blutwerte, EKG, Langzeitblutdruck, Ultraschall Oberbauch inkl. Lebercheck --> alles unauffällig). Erst ein Gentest in einer Spezialklinik hat Auffälligkeiten bei der Blutgerinnung ergeben. Ich soll daher ab positivem Schwangerschaftstest eine Therapie mit ASS und Heparin beginnen. Da meine Mutter in Ihrer ersten Schwangerschaft auch ein Hellp-Syndrom hatte und danach noch drei mal ohne Komplikationen schwanger war, hoffe ich einfach mal das Beste für unseren zweiten Versuch.

Viele Grüße
Nisika

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