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Geschrieben von carmelot am 19.10.2010, 18:58 Uhr

Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Ich hatte ein Vorstellungsgespräch - alles toll! ... dabei ein erzkonservativer Vertreter "alter Garde". Das Gespräch verläuft "normal", nicht besonders auffällig in welche Richtung auch immer. Plötzlich fragt der konservative Beisitzer mich, warum ich (habe ich vor etlichen Jahren gemacht) mal einen relativ sicheren Job selbst gekündigt habe. Ich nannte die Gründe authentisch (privater Natur). Er brachte "0" Verständnis dafür auf und beteiligte sich nicht mehr am weiteren Verlauf des Gespräches. Er schaute mich nicht mehr an etc. Seine Blicke schienen entnervt.

Was ist das denn? muss man sich tatsächlich für so etwas derart rechtfertigen? ich meine, es ist doch mein Leben...

"Hohoho" erinnerte mich so an meinen Vater, der ist auch so argwöhnisch. Er versteht bis heute nicht, warum man überhaupt befristet arbeitet... und denkt, man ist der Oberlooser... so war es heute auch in dem Gespräch:

"Ich - der Oberlooser!" ... und dann noch AE. "Volllooser"

Was hättet ihr denn in so einer Situation gesagt. Offen gestanden fehlten mir selber überzeugende Erklärungen, weil es tatsächlich privater Natur war... und berufliche Veränderung. Beides habe ich bis heute nicht bereut!!!

Nun, mein Gefühl sagt mir, der war anschließend so anti, mit dem Job wird das nichts! schade!

 
17 Antworten:

Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von Suka73 am 19.10.2010, 19:04 Uhr

und - brauchst Du SO einen Arbeitgeber? So ärgerlich das jetzt ist, so hatte es wohl auch sein Gutes. Irgendwo wird ein Personaler sitzen, der Deine Gründe verstehen und wertschätzen wird.

LG Sue

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von carla72 am 19.10.2010, 19:12 Uhr

So ein Vorstellungsgspräch kann aus ganz unterschiedlichen Gründen gut oder schlecht laufen, mit denen kann man nicht immer rechnen. Ärgere Dich nicht, beim nächsten Mal hast Du vielleicht eine stromlinienförmigere Antwort auf diese (ja nicht völlig unerwartbare) Frage parat.

Gerade heute habe ich mit meinem neuen Kollegen über das - sehr erfolgreiche - Vorstellungsgespräch, das er bei uns hatte, geführt, und über die Unterschiede bei solchen Gesprächen zwischen Männern und Frauen.

Sehr beliebt z.B. die Frage nach Schwächen.
Frauen beginnen dann gerne mit einer umfassenden Lebensbeichte, bei der kein Auge trocken bleibt.
Männer sagen grinsend: Schöne Frauen und gutes Essen.

Daran kann man arbeiten. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Bewerben, vielleicht war es ja doch nicht so schlimm.

LG, carla72

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von carmelot am 19.10.2010, 19:25 Uhr

Offen gestanden fällt mir auch nach reichlicher Überlegung keine plausiblere Antwort ein. Die Frage kam nicht ganz überraschend, nur die Reaktion dabei und dann war ich irgendwie "geplättet" und wurde unsicher.

Sollte man was vorlügen? selbst eine plausible Lüge fällt mir nicht ein. Was soll man denn dazu sagen? jede Antwort könnte einem darauf bezogen negativ ausgelegt werden...

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von Suka73 am 19.10.2010, 19:46 Uhr

was war denn der Grund?

Egal, was vorgefallen ist, es ist immer Kacke, im Vorstellungsgespräch was über die letzte Firma zu erzählen. Meinen letzten Job in Berlin habe ich - Gott sei Dank - wegen Umzug hingeschmissen bzw. ist das immer der Grund und es passte zeitlich. Wäre ich nicht umgezogen, hätte ich das Mobbing durch den Vorgesetzten und den Aufenthalt in einer Notaufnahme + anschließender psychologischer Betreuung erklären müssen...

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von shinead am 19.10.2010, 19:52 Uhr

Ich habe so etwas auch im Lebenslauf und werde regelmäßig danach gefragt. Bei mir war es Siemens.

Ganz ehrlich: Niemand interessiert sich für die wahren Gründe, schon garnicht, wenn sie privater Natur sind.
Ich erzähle dann immer was von Horizont erweitern, ich war jung und musste etwas anderes sehen...

Eigentlich sind solche Punkte im Lebenslauf für jedes Vorstellungsgespräch eine Vorlage. Nur meist will der potentielle Arbeitgeber nicht hören das man gemobbed wurde oder sich mit der Kollegin oder dem Chef nicht verstand.

Genauso wenig will er Deine wahren Stärken (ich bin eine tolle Mutter) und Schwächen (ich kann nicht mit Geld umgehen) hören.

Gruß
Corinna

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von +emfut+ am 19.10.2010, 20:00 Uhr

Lügen ist immer blöd, aber die Wahrheit kann man ja unterschiedlich verpacken oder gewichten.

Private Gründe - hmm..... Das ist immer sehr interpretierbar. Besser ist es, etwas Konkretes zu sagen - auch wenn es nur zum Teil stimmt. Wie Suka als Beispiel schrieb: Eigentlich war der Umzug nur der willkommen Anlass - aber dann wird er halt zum Grund hochgepuscht. Wenn man sofort einen Anschlußjob hatte, dann war da halt so ein tolles Angebot, was man nicht ausschlagen wollte. Vielleicht wurde ein Kind krank und die zusätzliche Betreuung tat ihm gut, auch wenn sie eigentlich nicht der Kündigungsgrund war.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von carla72 am 19.10.2010, 20:03 Uhr

Ich kenne ja Deinen Fall nicht, aber statt zu sagen "wegen meiner Scheidung war ich so deprimiert, dass ich nicht mehr arbeiten konnte, und mein Kind hat auch fürchterlich darunter gelitten" hört der Arbeitgeber lieber "nach x Jahren in dem Job war es für mich keine Herausforderung mehr und ich wollte gerne meine Kenntnisse im Bereich 123 erweitern, um in der z-Branche neue Herausforderungen anzunehmen und in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen zu können". Natürlich nur, wenn es irgendwie passt.

(Fürs Arbeitgeber-Bingo: Herausforderung, Kenntnisse, z- Branche, Verantwortung übernehmen, Zukunft)

Ein (professionelles) Vorstellungsgespräch ist unter normalen Umständen kein guter Ort für völlige Offenheit bei heiklen Fragen und die Offenlegung von Schwächen. Das Mindeste, was die Leute erwarten, ist, dass man professionell vorbereitet ist und die Bewerbungsbücher gelesen hat, in denen genau das drinsteht.

Aber wie gesagt, ich weiß ja nicht, was Du gesagt hast und worum es ging, vielleicht ging es wirklich nicht anders.

LG, carla72

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe - das mag ja passen

Antwort von Suka73 am 19.10.2010, 20:09 Uhr

mit Selbstverwirklichung -aber was ist, wenn man eine richtige LÜCKE im Lebenslauf hat? Ich hab auch so eine. Allerdings ist sie ähm noch niemandem aufgefallen...

Und ja, ich bin lückenlos in einen neuen Job damals reingerutscht. Also insofern war das einfach, mein damaliger Freund wohnte hier und ein Umzug nach Muc war eh immer im Gespräch, wenn auch nicht zu dem Zeitpunkt. Aber es bot sich förmlich an. Damals war ich noch vernünftig :o)

LG Sue

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe - das mag ja passen

Antwort von carmelot am 19.10.2010, 20:21 Uhr

@carla72 (erst mal "hallo" - neu hier?): zu viel "Kitschromane" gelesen? "Mir ging es nicht gut wegen Scheidung etc.!"

_____________________________________________________

Das was ich sagte war sehr plausibel und auch professionell geantwortet, aber der konservative Vertreter konnte überhaupt nicht nachvollziehen, warum man überhaupt einen sicheren Job verläßt... er war so der Typ "lebenslänglicher Beamter" - da zählen subjektive Belange nicht sondern only die Sicherheit.

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe - das mag ja passen

Antwort von carla72 am 19.10.2010, 21:19 Uhr

Wie viele Kitschromane sind zu viele?

Was ich aber definitiv zuviel gesehen habe: Vorstellungsgespräche, in denen sich Frauen zu schlecht und unprofessionell (gerne auch: authentisch) darstellen.

Ob Dein Gespräch auch dazugehört, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber das schrieb ich, glaube ich, auch.

LG, carla72

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von roterzauber27 am 19.10.2010, 21:19 Uhr

So wie die anderen schon erwähnt haben, nach genau solchen Punkten wird gesucht und diese werden genauestens erfragt (habe vor dem Umzug jetzt 3 Wochen bei einem Personalberater gearbeitet und der hat mich "hingetrimmt" beim Lebenslauflesen).

Die privaten Gründe interessieren Personalisten normalerweise nicht besonders, ganz ehrlich gesagt überhaupt nicht. Viel interessanter ist die Reaktion darauf und wie du jetzt gerade mit dieser Frage und der Situation umgehst. Die Antwort sollte sein mit "Horizont erweitern (wie vorhin erwähnt), lernen, etwas ganz anderes kennenlernen, neue Branche etc.), auf alle Fälle positiv, aus etwas "scheinbar negativem" etwas positives machen, "Schwäche"-private Gründe als etwas positives verkaufen (überleg dir etwas dazu)-positive Antwort auf negative Frage.

Überleg dir beim nächsten Gespräch, was du positives aus dem ganzen gezogen hast, Weiterbildungsmöglichkeit/Eigenschaften dazuentwickelt, die du jetzt in diesem Job gerade wunderbar brauchen kannst. Und wenn es gar nichts gibt, was daran positiv ist, dann würze etwas mit deiner Fantasie ... Streiche die privaten Gründe, hebe die beruflichen heraus und punkte dann mit neuen Fähigkeiten und wie du diese Situation beruflich gemeistert hast. Du hast ja erwähnt, berufliche Veränderung-heb das hervor und sprich nur darüber.

Private Gründe würde ich nie anführen, schon gar nicht ausführlicher oder autenthisch angeben. Privat interessiert Personalisten nicht, nur solches interessiert, was du in die jeweilige Position einbringen kannst.
Auch deine persönlichen Schwächen sind egal, solange nichts Rückschlüsse auf dein berufliches Leben zulässt. Ich bin eher die unpünktliche, sonst aber sehr ordentlich und zuverlässig, würde mich aber hüten, dies jemals in einem Gespräch zu erwähnen, weil das sofort abschreckt!

Andererseits, sieh es positiv, aus jedem Bewerbungsgespräch lernst du und kannst es für das nächste besser machen. Außerdem ist die Frage, ob du auf längere Sicht mit jemandem kannst, der in diesem Bereich so deinem Vater ähnlich ist ...

liebe Grüße und viel Glück beim nächsten Gespräch!

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von Pamo am 19.10.2010, 21:47 Uhr

Ich wuerde keinesfalls meine privaten Gruende fuer einen Jobwechsel bzw. Kuendigung nennen. Bewerbungen sind ein hochkompetitives Spiel bei dem der mit dem besten Pokerface gewinnt. Du solltest eine professionelle Antwort auf Fragen bereit haben.

Das kann man ueben und das ueben kann richtig Spass machen.

Viel Erfolg!

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von Petra28 am 19.10.2010, 22:36 Uhr

Ehrlich? In so einer Firma würde ich nicht arbeiten wollen, wenn es dort nur drauf ankommt, die richtigen Phrasen zu dreschen. Wenn ich Arbeitgeber wäre, würde ich nicht den wollen, der sich am besten verkaufen kann (es sei denn, es ist eine Stelle im Vertrieb ;-)), sondern DEN, der einen guten Job macht und ehrlich ist...und nicht den, der am besten Schönfärberei betreiben kann...

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von carmelot am 20.10.2010, 6:57 Uhr

Das ist doch das Fatale unserer Zeit:

Es wird immer mehr außer Acht gelassen, dass hinter allem immer noch ein Mensch aus "Fleisch und Blut" steht.

Gerne bereite ich mich gut auf ein Vorstellungsgespräch vor, aber mich als einen Menschen verbiegen der ich nicht bin, dass tue ich nicht. Im Gegenzug mag ich Ehrlichkeit ganz gern. Denn umgekehrt haben sich Arbeitgeber mir gegenüber als Bewerber schon sehr unehrlich verkauft... das Ende war immer schrecklich, weil die Anstellung nicht dem entsprach was dem Vorstellungsgespräch nahe kam... nicht nur der Bewerber sollte sich "klein machen" und bedingungslos unterordnen, sondern es geht um eine Arbeitskraft die das Unternehmen gewinnt.

Und Menschen die "blöffen" mögen punktuell ebensolche verbuchen, aber langfristig zeigt sich meistens, was "wahr" ist und was nicht.

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Re: Vorstellungsgespräch included Vorwürfe

Antwort von vallie am 20.10.2010, 8:49 Uhr

na ja, auf eine frage diplomatisch zu antworten und sich verbiegen ist nicht unbedingt das gleiche.
auch daß man seine authenzität verliert, wenn man den grund für einen jobwechsel etwas schönt sehe ich nicht.

wenn das nun nicht klappt, würde es sicher im nächsten gespräch anders sagen.

( ich sagte damals, ich wolle meinen job aufgeben, weil ich ihn nicht bis zur rente machen kann, die wahrheit war, daß ich ihn mit kind nicht mehr ausüben konnte, hat niemals mehr jemanden interessiert ).

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Ich würde auch nichts Privates erzählen,

Antwort von FrauKrause am 20.10.2010, 13:09 Uhr

aber nicht, weil ich gerne bluffe, sondern weil es den Einstellenden schlicht und ergreifend nichts angeht.

So ist das nämlich.

Ansonsten kotzt mich diese Oberflächlichkeit, dieses sich verkaufen müssen als "arbeitende Ware" (wenn ich schon das Wort:human ressources höre, wird mir schlecht) nur noch an.

LG I.

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Aber ich gehe doch nicht arbeiten, um geliebt zu werden

Antwort von +emfut+ am 20.10.2010, 17:32 Uhr

Ich gehe arbeiten, um Geld zu verdienen. Es hilft, wenn es Spaß macht. Aber ich hatte noch nie den Anspruch, daß mein Chef mich um meiner selbst willen lieben muß oder so. Ich will den nicht heiraten - ich will ihm nur meine Arbeitskraft verkaufen, und das möglichst teuer.

Dr. Oetker schreibt ja auch nicht auf die TK-Pizza dick und fett drauf, daß das Geschmacksverstärker und Fett und Plastikschinken drauf sind. Stattdessen machen sie ein Bild auf die Verpackung, das sehr lecker aussieht. Schließlich wollen sie den Sums verkaufen und damit Geld verdienen.

Das ist, mit Verlaub, so die typische Frauenfalle: "Hab mich bitte lieb!" Aber der Arbeitgeber ist dafür nicht da - und das ist auch nicht sein Interesse.

Aldi erwartet von seinen VerkäuferInnen, daß sie lächeln, immer und jederzeit, auch wenn ihnen gerade der Mann weggelaufen oder die Katze verstorben ist. Also ERWARTET Aldi, daß das Personal sich verbiegt - das gehört zur Jobbeschreibung. Und ich wette, Ihr seid die ersten die rummosern, wenn die Trulla an der Kasse einen Flunsch zieht und rummault.

Gruß,
Elisabeth.

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