Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Heike-füsch am 27.01.2010, 16:26 Uhr

Reaktion des VAMV auf FAZ-Artikel

leider kann ich keine pdf hier anhängen, drum hab ich das reinkopiert .

LG Heike


FAZ: Konservative Kampagne gegen Alleinerziehende

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAZ) hat am Sonntag (24. Januar 2010)
einen Leitartikel mit der Überschrift „Die Hätschelkinder der Nation“ veröffentlicht.
Grundtenor: Alleinerziehende im SBG II-Bezug werden bevorzugt behandelt und mit
dieser Praxis sorgt der Staat dafür, dass es immer mehr Alleinerziehende gibt – was die
Autoren Rainer Hank und Georg Meck Besorgnis erregend finden. Sie machen die
einfache und populistisch wirksame Rechnung auf: „Arbeit lohnt sich da kaum“ und „Ein
neuer Partner auch nicht“.

Kampagnen gegen ihre Lebensform sind Alleinerziehende gewohnt – dass die FAZ so
platt damit daherkommt, ist für das 21. Jahrhundert schon bemerkenswert. Ausdruck und
Behauptungen stammen eher aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, als Adenauer in
Deutschland Kanzler war und die bürgerliche Kleinfamilie der wohlgeordnete Ort der
Reproduktion und Kinderaufzucht. Mag ja sein, dass sich Hank und Meck diese Ära
zurückwünschen, doch auch der FAZ wird es nicht gelingen, das Rad der Zeit zurück zu
drehen. Bedauerlicher Weise ist sich auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft nicht zu
schade, zum Transport konservativer Thesen fragwürdiges Datenmaterial und
offensichtlich falsche Berechnungen beizusteuern. Und für das Zitat der These des
Sozialphilosophen Kersting „Der Sozialstaat gleicht immer mehr einem totalitären Regime,
das die Familien zerschlägt“ sollte sich die FAZ schämen. Insgesamt ist der Leitartikel
schlecht recherchiert und dient ja wohl auch ausschließlich dem Zweck, eine Lebensform
zu verunglimpfen, die auch in Zukunft immer mehr Menschen (phasenweise und
größtenteils ungeplant) leben werden, Männer und Frauen.

So lange die Rahmenbedingungen für moderne Lebensformen nicht hergestellt sind -
Individualbesteuerung an Stelle des Ehegattensplittings, Kitaplätze in ausreichenderZahl,
Existenz sichernde Arbeitsplätze – rutschen einzelne Bevölkerungsgruppen automatisch
in gesellschaftliche Randlagen, die von der Sozialgesetzgebung abgefedert werden. Das
ist im System so angelegt. Es zu kritisieren, heißt, ins eigene Nest zu spucken, denn
eigentlich sind die Alleinerziehenden doch genau da, wo man sie haben will: in der
Bedürftigkeit. Dass die Alleinerziehenden daran selbst kein Interesse haben, scheint die
FAZ nicht zu interessieren.

Die Resonanz auf diesen Schmähartikel ist enorm, allein die Kommentarliste im Internet
ist gemischt in Zustimmung und empörter Ablehnung eindrucksvoll. Aus Sicht des
Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) diskreditieren sich
Veröffentlichungen solcher Art selbst, weil jede/r, der sich in der Sache nur ein wenig
auskennt, sofort merkt, dass hier nur Stimmungsmache betrieben wird, die für eine
konstruktive Weiterentwicklung von gesellschaftlichen und rechtlichen Strukturen eher
hinderlich ist.

Kommentar:
Peggi Liebisch, Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V. (VAMV)
Berlin, 27. Januar 2010

 
2 Antworten:

Re: Reaktion des VAMV auf FAZ-Artikel

Antwort von Suka73 am 27.01.2010, 16:48 Uhr

sehr gut - aber irgendwas pfeffriges fehlt mir in dem Beitrag noch...

LG Sue

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Re: Reaktion des VAMV auf FAZ-Artikel

Antwort von Heike-füsch am 27.01.2010, 17:30 Uhr

habe ihn auch nur über den Verteiler zur Kenntnis bekommen...

Glückwunsch zur Entscheidung Suka!

LG Heike

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