Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Thaga am 08.01.2013, 14:21 Uhr

Quasi AE

Durch den Beitrag von Rala komme ich gerade ins Grübeln...

Warum bezeichnen sich so viele so gerne als Quasi AE? Gibt es da irgendwelche Vorteile, bekommt man mehr hmmm verbale Streicheleinheiten a la - ach - Du Arme?

Oder woran kann das liegen?

Tauschen möchten die meisten dann ja doch nicht...

 
29 Antworten:

Re: Quasi AE

Antwort von mf4 am 08.01.2013, 14:39 Uhr

Ich würde es keinem verübeln...
die Person fühlt sich quasi wie AE... da es aber in den meisten Fällen Menschen sind, die nicht wirklich AE waren kennen sie den Unterschied nicht.

Ich sehe mich auch nicht als "ganz AE" im Gegensatz zu anderen hier. Meine Kinder haben einen Vater, der die Kinder regelmäßig nimmt, vor allem auch, wenn ich wirklich einen Komplettausfall habe. Er geht mit den Kindern zum Arzt und zumindest die Belange der Kinder (nicht meine privaten) kann ich mit ihm teilen.

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Re: Quasi AE

Antwort von kikipt am 08.01.2013, 14:55 Uhr

Also mit Sohn war ich ca 3 Jahre AE. Und auch wenn ich seit vielen Jahren einen Partner / Ehemann habe, in vielen Dingen was meinen Sohn angeht fühlte/ fühle ich mich hier immer noch beheimatet.
Sein Erzeuger zahlt / zahlte nicht und viele Probleme kann man mit dem neuen Partner nicht einfach wegzaubern. Das Kind ist nicht seines. Auch wenn er es miterzieht ( was dann auch oft zu Problemen führt) und da ist. Sei es mehr oder wenig zeitmässig und finanziell.
Finanziell war ich dann sicher kein AE mehr. Auch hatte ich am we und am Abend jemanden neben mir, aber sonst sei es Sohn oder die anderen Kinder es lag immer alles an mir. Ich war ja zu Hause. Da fühlt man sich oft trotz Mann allein gelassen ( ja ich weiß selber Schuld, wie man es sich einführt...Blabla ) aber oft ist es nicht so einfach das gemeinsame oder das patnermässige. Da ist oft es muss Geld reinkommen also muss einer arbeiten und fehlen, bzw auch wenn gearbeitet wird ist die finanzielle Situation oft nicht viel rosiger/ besser.

Quasi AE ist einfach denke ich auch das Gefühl alleine vieles durchziehen zu müssen trotz Partner. Und ich kenne beides....das AE und das quasi AE. Beides sehr sehr doof.....

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Das kann ich Dir ziemlich genau erklären! :-)

Antwort von Ralph am 08.01.2013, 14:56 Uhr

Hi Thaga,

der Nimbus der Alleinerziehenden ist nämlich in Wahrheit gar nicht so schlecht, wie er sich von seiten der Politik finanziell darstellt. Im Grunde weiß jeder, der zu zweit ein Kind aufzieht ziemlich genau, was Alleinerziehendsein bedeuten kann, der/die betreffende muß sich ja nur den Part wegdenken, den der jeweilige andere Elternteil spielt.

Und dann dürfte auf einmal Erstaunen und Bewunderung durchschlagen, weil viele von uns nämlich buchstäblich auf sich allein gestellt sind mit allen Anforderungen und Problemen des Lebens, als da sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

- oft genug der Broterwerb, genannt Arbeit
- der damit verbundene Streß der Kinderbetreuung
- Entscheidungen treffen hinsichtlich Schule, Operationen etc.
- die tägliche, harte Erziehungsarbeit (alleinerziehend!!!)
- Kochen
- Waschen
- Einkaufen
- Kinder trösten
- Kinder bespaßen, auch wenn man Kopfschmerzen hat und sich dann einen Partner wünscht, der einem bitte danke jetzt und sofort die Kinder abnimmt, damit man selbst sich ins Bett legen kann
- ständiges Ankämpfen gegen Selbstzweifel und Einsamkeit, oftmals auch gegen die eigenen Tränen, gegen Hoffnungslosigkeit... ach, Ihr kennt es ja alle selbst... anschleießend wieder aufstehen
- die Fähigkeit zwingend zu haben bzw. ganz schnell zu erwerben, aus dem Nichts Kraft zu schöpfen
- rund um die Uhr zu funktionieren

... das alles wuppen wir, manchmal mehr schlecht als recht, und manchmal ganz manierlich, aber es wird angepackt, es bleibt uns doch eh nichts anderes übrig!
Das macht uns interessant, und das nötigt anderen Respekt ab. Respekt, den z.B. manche Nur-Hausfrau gerne für sich haben würde. UND GENAU DESWEGEN immer mal wieder diese untauglichen Versuche, sich mit "Mein Mann ist von morgens bis abends wech, und ich bin damit ja Quasi-AE" hier reinzuwurschteln.

ABER NEIN!!!, das sind sie eben nicht!!!

Nur wer selbst aus diesem Kelch des Alleinerziehendendaseins getrunken hat, ohne Partner am Abend oder am Wochenende oder selbst nur zweimal am Tag am Handy, nur wer diesen Rückhalt definitiv nicht (zuverlässig) hat, weiß, in welchen stürmischen Gewässern sich AE bewegen.

Ach und übrigens: Wir wissen auch viel verläßlicher als Nicht-AE, was wir wollen, besser gesagt, was wir nicht (mehr) wollen. Das macht es für uns nicht einfacher, die richtigen neuen Partner zu finden. Wir wachsen zwangsläufig an und mit dieser Aufgabe, das macht viele von uns zu (zu) starken Partnern, das müssen angehende Partner erst einmal eintüten können...

So, genaug den eigenen Bauch gepinselt...

Liebe Grüße
Snoopy

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@kikipt: Das ist ja keine Frage: Einmal AE, immer (noch ein bißchen) AE...

Antwort von Ralph am 08.01.2013, 15:02 Uhr

Mit einem neuen Partner relativiert sich vieles, wenn die Beziehung einigermaßen optimal gestrickt ist. Aber es bleiben Restposten übrig, aus der Vergangenheit, Emotionen... nicht alles verschwindet unter einer neuen Partnerschaft/"Papaschaft"...

Aber ein Großteil der typischen AE-Probleme verschwinden in solch einem Fall. Oftmals die finanziellen, fast immer die der Kinderbetreuung im Notfall, zumindest sind sie besser hu handeln. Man gewinnt eigentlich lebensnbotwendige Freiräume zur Regenerierung usw. Und allein die Tatsache, daß jemand da ist zum Palavern, auch über das Kind/die Kinder, macht den ganz entscheidenden Unterschied aus. Quasi-AE gibt es fürt mich deshalb nicht.

LG
Snoopy

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unterschreibe zu 100% bei Snoopy!

Antwort von Sif am 08.01.2013, 15:10 Uhr

o.T.

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Danke :) owT

Antwort von Thaga am 08.01.2013, 15:13 Uhr

owT

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Re: Quasi AE

Antwort von Boots2012 am 08.01.2013, 15:15 Uhr

ich denke es fehlt einfach an der eigentlichen erfahrung, deshalb lässt es sich wahrscheinlich so eben mal dahersagen " ich bin ja quasi ae"...... wer die erfahrung macht/gemacht hat wird sich hüten diese formulierung zu nutzen.

ich bin stloz darauf, wie selten alleinerziehende über ihre situation jammern!
die meisten frauen (und männer) die ich als ae kennengelernt habe sind dies einfach und leben dieses modell ganz einfach, ohne es großartig bei jeder gelegenheit zu thematisieren. vielleicht ist das auch noch ein großer unterschied zu 'quasi-ae' lach.

bei mir kommt das meistens von außen. da wird gefragt "na, hat der vater sich verpisst?" (kam erst letzte woche!)
und "ohmann, du bist ja so alleine mit den kleinen. wie machst du das nur?"
naja, was ich sagen will ist, dass mir von meiner außenwelt oft der stempel 'arme, junge AE-mutti' aufgedrückt wird.

dabei hab ich es verdammt gut getroffen! ich habe so gut wie jedes wochenende zumindest ein kind außer haus, die beiden sind eigentlich fast schon zu oft unterwegs! um das baby reißen sich mein dad, meine freundinnen und ihr vater.
und die große hat ja durch training, kindergarten und die familie väterlicherseits noch zusätzlich zig anlaufstellen, wo sie auch gerne hingeht. ich habe unglaublich viel freiraum und zeit für mich.

auch finanziell kann ich mich nicht beklagen, da ich ja bis zur elternzeit vollzeit gearbeitet habe (schickes elterngeld) und zumindestestens einen (sehr gut) zahlenden KV1 habe. klar, großer urlaub oder teures auto sind nicht drinn, aber für ein kleines autochen und nen wochenend-trip reichts :)
KV2 kümmert sich auch aufopferungsvoll um uns alle hier wenn er zu besuch kommt, übernimmt den haushalt, das kochen und lässt mich ausschlafen (wir sind übrigens immernoch in der komischen phase haha).

ich möchte nicht sagen, dass es mir grundsätzlich als ae besser geht (ich bin es jetzt seit über 4 jahren, trau mich aber fast nicht mich als solche zu bezeichnen) aber ich habe mich doch sehr gut mit der situation arrangiert. aber ich habe nunmal auch wie o.e. viel hilfe und bin auch ehrlich glücklich darüber.
ich kann mir auch vorstellen, dass so manche 'hausfrau und mutter' ab und zu gerne mit mir tauschen würde hihi

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Re: Das kann ich Dir ziemlich genau erklären! :-)

Antwort von kevome* am 08.01.2013, 15:41 Uhr

Hallo Ralph,

dieses trifft von Dir gezeichnete Bild trifft sicher auf einen großen Teil der AE zu.

Leider gibt es aber auch den anderen Teil, der mich regelmäßig aus der Haut fahren lässt. Nämlich die armen Hascherl, die überall Unterstützung benötigen, weil sie doch AE sind. Wie oft haben wir im Elternbeirat Anträge auf finanzielle Unterstützung mit der einzigen Begründung, dass sie doch AE sind und darum Hilfe brauchen. Meine Nachbarin z. B. kann auch im Herbst nie mit Laub einsammeln, weil sie doch AE ist und da würden mit noch einige andere Beispiele einfallen. Da denkt man dann manchmal AE ist ein Krankheit ;-). Komischerweise kommen diese Frauen auch recht häufig mit dieser m. E. fadenscheinigen Begründung durch. Vielleicht auch ein Anreiz für Quasi-AEs, die sich ähnliches erhoffen.

Gruß Kerstin

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Re: Das kann ich Dir ziemlich genau erklären! :-)

Antwort von rala_25 am 08.01.2013, 15:47 Uhr

Das kann ich mir lebhaft vorstellen.

Dieses Art von Menschen hat man aber ÜBERALL, nicht nur bei den AE´s.

Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Menschen mit verschiedenen Lebenssituationen umgehen können.
Oder eben nicht.

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Re: Quasi AE

Antwort von Strudelteigteilchen am 08.01.2013, 15:55 Uhr

Ich habe schon den Eindruck, dass AEs so einen Ruf von "Wow, wie die das alles alleine wuppen!" haben Vielleicht möchte man gerne etwas von dem "Glanz" abhaben.

Dabei ist das offensichtliche - also dass man sich alleine um Kinder und Haushalt kümmern muss - in meinen Augen das kleinste Problem. Belastender ist es, dass man nichts abgeben kann - weder ein Kind, noch einen Teil der Verantwortung.

Aaaaaaber:
Sowohl bei den AEs als auch bei den Nicht-AEs gibt es ein breites Spektrum an Schwierigkeiten und Lebensmodellen. Ich glaube tasächlich, dass es einer KM in einem "idealen AE-Modell" besser gehen kann als einer Pseudo-Rama-Muddi.

Ich habe hier im Bekanntenkreis eine solche ideale Trennungsfamilie. Die Eltern wohnen in der gleichen Strasse, das Kind hat in beiden Wohnungen ein Kinderzimmer und kann jederzeit selber entscheiden, wo es jetzt sein möchte. Der KV hat eine neue, die KM derzeit nicht, und alle verstehen sich prächtig, es gibt keinerlei Eifersüchteleien oder Streitereien, auch um Geld nicht. Beide Eltern wissen jederzeit über den "Status" des Kindes - also Schulnoten, Probleme, Aktivitäten, Hobbys, Freunde - Bescheid, tauschen sich dazu aus, treffen Entscheidungen gemeinsam. Die Eltern gehen z.B. gemeinsam zu Elternabenden, während Papas Neue babysittet. Wobei die Mutter auch immer Wert darauf legt, sich nicht als alleinerziehend zu bezeichnen - sie nennt sich "vielerziehend".

Und natürlich gibt es am anderen Ende Familien, die einfach nicht partnerschaftlich sind. Wo es den Vater nicht die Bohne interessiert, ob das Kind in Mathe eine 2 oder eine 5 hat, wo der Vater sich eher eine Hand abhacken würde, als auf die Kinder aufzupassen, damit Muddi zum Elternabend gehen kann - geschweige denn zum Kaffee bei der Freundin.

Irgendwo dazwischen gibt es AEs, wo zwar der KV ein Totalausfall ist, aber Omas oder Freundinnen als Betreuung zur Verfügung stehen. Nicht-AEs, wo der Vater zwar keinen Finger im Haushalt rührt, aber immerhin eine Schulter zum Ausweinen bietet. Und so weiter........

Insgesamt glaube ich, dass es AEs mit viel oder wenig Unterstützung gibt, und Nicht-AEs mit viel oder wenig Unterstützung - das Spektrum ist in beiden Fällen SEHR gross, grösser als der grundsätzliche Unterschied zwischen AE und Nicht-AE.

Dennoch gibt es Wahrscheinlichkeiten - und die Wahrscheinlichkeit, dass man sich mit gewissen Themen wie ALG2, Kinderbetreuung und einsamen Entscheidungen herumschlagen muss, ist als AE deutlich höher als als Nicht-AE. Dazu kommen Probleme, die man als AE haben KANN, als Nicht-AE aber niemals hat, wie Unterhalt, Besuchsrecht, Unterschriften - was allerdings Dinge sind, mit denen man sich auch dann herumschlagen muss, wenn man einen neuen Partner hat.

Deswegen mag ich es nicht, wenn man Anerkennung an einem äusseren Status festmacht. Mir ist bewusst, dass es vielen AEs deutlich schlechter geht als mir, darum ist mir bei den (seltenen!) Bemerkungen zum Thema "Toll, wie Du das alles schaffst!" gerne etwas mulmig. Mein Erziehungsstatus ist nicht mein Verdienst, genausowenig wie die Hilfen, die ich bekomme. Es kommt, wie es kommt - und so, wie die meisten, mache ich das Beste daraus, feddich.

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Re: Das kann ich Dir ziemlich genau erklären! :-)

Antwort von mf4 am 08.01.2013, 15:56 Uhr

Lach... ein AE kann kein Laub einsammeln

Dann soll die AE-Frau doch den Papa des Kindes das machen lassen, wenn sie sich körperlich nicht in der Lage fühlt. Mein Ex macht lange Wanderungen und Kletterwald mit Hort/Schule... sein Job.

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Strudelteigteilchen

Antwort von rala_25 am 08.01.2013, 15:59 Uhr

sehr schön geschrieben =)

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Ich unterschreibe auch bei Ralph!

Antwort von shinead am 08.01.2013, 16:02 Uhr

Ich habe es gehasst, wenn mir die Muttis aus dem Pekip, dem Babyschwimmen oder der Musikerziehung erzählt haben, sie seien ja "Quasi-AEs"

Klar, mit dem Mann, der locker 5000 Euro netto nach Hause bringt, wäre ich das auch gerne...

Gerade die emotionale Seite sollte man bei AEs nicht verkennen.
Mir viel das auf jeden Fall anfangs sehr schwer...

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Re: Ich unterschreibe auch bei Ralph!

Antwort von mf4 am 08.01.2013, 16:06 Uhr

Die emotionale Seite macht sicher den größten Unterschied. Freunde zu haben ist nicht das gleiche als abends jemanden, der einen in den Arm nimmt, wenn man heult. Es gab/gibt Momente in denen ich es hasse dieses AE-sein.

Es gibt allerdings auch Beziehungen in denen man sich einsamer fühlt... so eine brauche ich dann auch nicht.

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Re: Ich unterschreibe auch bei Ralph!

Antwort von shinead am 08.01.2013, 16:08 Uhr

Ja, solche Beziehungen braucht man nicht!

Aber mit Babyblues alleine auf der heimischen Couch... Das brauche ich bitte nicht noch einmal.

Auch das nicht-teilen-können.
Alle um mich rum teilten das erste lächeln mit dem Papa, den ersten Schritt, das erste Wort...

Ich habe die erste Uhr, die mein Sohn als "Tick-Tack" bezeichnete (aus dem Tchibo-Schaufenster) nicht dem Vater schenken können. Der Opa hat sie gekriegt...
Aber alles das waren für mich Schläge in die Magengrube...

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Re: Quasi AE

Antwort von Pinky2 am 08.01.2013, 16:13 Uhr

Ich unterschreib auch mal bei Ralph.

Ich bemerke oft, das ich von nicht AE-Müttern oder Leuten allgemein bewundert werde, das tut ganz ganz kurzfristig manchmal sogar gut, lach. Bin ja auch nicht aus Stein. Manchmal tut diese Anerkennung gut, andererseits........... was bleibt einem anderes übrig. Also ist es schon eine Selbstverständichkeit.

Die Leute die eigentlich am wenigstens klagen sind andere AE-.Mütter. Klar, wir tauschen uns aus, wie man wo was verbessern, organisieren oder was auch immer machen kann. Aber es sind keine Klagen.

Wichtig fand ich immer sich ein soziale Netz zu schaffen. Mein Eltern können die Kinder wegen Krankheit nicht nehmen. Also waren da nur die 14 Tage WE´s. Aber die geniesse ich aus vollen Zügen und finde es gegenüber den Rama-Müttern sogar als Vorteil :-)))

Ich denke ja auch langsam mal über eine neue Partnerschaft nach. Aber meine Wohnung bleibt meine Wohnung. Ich werde mir mein, seit 7 Jahren, so mühsam zusammengebautes Leben nicht mehr nehmen lassen, höchstens die Vorteile einer Partnerschaft dazunehmen.

Ich bleibe AE. Den irgendwie gefällt es mir auch. Es wird ja auch immer leichter. Jedenfalls Organisatorisch. Die Jungs werden ja grösser.

AE ist nicht das Ende der Welt sondern zeigt wieviel wir wirklich schaffen können wenn wir müssen. Und wir dürfen hier und auch woanders ruhig mal klagen. Das macht schliesslich jeder mal. Und nicht immer ist man 100 % gut drauf.

Lieben Gruss

Pinky

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Re: Quasi AE

Antwort von carla72 am 08.01.2013, 16:20 Uhr

Aber ebenso wie die Quasi-AEs gibt es die "echten" AEs, die sofort auf die Quasi-AEs springen. Warum? Weil sie ihren vermeintlichen Glanz der Tapferkeit nicht teilen wollen? "Ich habe es doch viel schwerer als die"?

In meinen Augen ist das außerhalb der gelebten Klischees - und der wenigen echten Themen wie Taufe, Schulwahl etc. - keine sinnvolle Kategorie. Es ist nur ein Faktor von vielen und selten ein ausschlaggebender.

Ich lebe mit den Kindern 500 km von meinem Partner getrennt - bin ich jetzt AE? War ich es in dem Jahr, als wir "echt" getrennt waren? Das haben ja noch nichtmal die Kinder bemerkt.

Lg, carla

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Re: Quasi AE

Antwort von ungewohnt am 08.01.2013, 16:57 Uhr

Eine Bekannte von mir bezeichnet sich als allein erziehend seit 20 Jahren.
Sie ist verheiratet, der Vater wohnt offiziell in der gemeinsamen Eigentumswohnung (sie in der alten Ehewohnung mit Sohn). Er ist fast immer da, Feiertage werden gemeinsam gefeiert, ist sie krank: er pflegt sie. Er verbringt regelmäßig viel Zeit dort.

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Re: Quasi AE

Antwort von mf4 am 08.01.2013, 17:12 Uhr

Ich hatte eine Maßnahme für Alleinerziehende. Frau mit 2 große Söhnen (im Teeniealter) und mit dem KV IMMER zusammen fast 20 Jahre. Getrennte Wohnungen waren nur pro forma... sie war offiziell wohl eine AE

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Re: Quasi AE

Antwort von shinead am 08.01.2013, 17:33 Uhr

>>Weil sie ihren vermeintlichen Glanz der Tapferkeit nicht teilen wollen?

Das kommentiere ich jetzt mal lieber nicht. Da wird mir sonst echt übel...

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Re: Quasi AE

Antwort von bikermouse66 am 08.01.2013, 17:33 Uhr

oh ja, das ist eines meiner Lieblingsthemen

Es mag Mütter und auch Väter geben, an denen alles allein hängen bleibt. Das mag ich nicht bestreiten.

Quer gehen mir jedoch die armen, armen Quasi-Ae´s, die es so schwer haben. Die Kinder den ganzen Tag aus dem Haus (Schule und Betreuung), sie dürfen evtl. halbtags arbeiten gehen und haben alles soooooo schwer. Da kommt mir alles hoch.
So einer Dame habe ich mal angeboten für 1 Monat mit mir zu tauschen. Och, wollte sie nicht. Warum bloß nicht?
Ne, da muss ich mich ja um alles alleine kümmern und wer macht dann den Garten und wer passt auf die Kinder am WE auf, wenn ich mal mit meiner Freundin raus will und wie soll man denn dann das und dies auf die Reihe kriegen. Und, ne, so wenig Geld im Monat zur Verfügung? Und alles selber organisieren? Neeeeeee, das mag ich nicht!
Ach ja, war sie nicht quasi-ae?

Inzwischen hat der Rama-Typ sie zur AE gemacht. Plötzlich war das Familienleben so toll und es ist echt stressig alles ALLEINE auf die Reihe zu bekommen

Das mal zum Thema.

LG
mousy

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Re: Quasi AE

Antwort von bianca1990 am 08.01.2013, 18:56 Uhr

wäre für mich eine Frau , die einen Mann hat der beruflich wochenlang außer land is (z.b. bundeswehr) und nur selten da ist.
Klar hat diese keine FInanziellen probleme is jedoch mit der erziehung auf sich alleine gestellt.
Jedoch frauen bei dehnen der Mann jedentag und sei es nur abends ab 17 Uhr zu Hause ist sind m.E. NICHT AE (Quasi).

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Re: Das kann ich Dir ziemlich genau erklären! :-)

Antwort von carla72 am 08.01.2013, 19:05 Uhr

Drama, Baby!
"Us" and "Them".

Warum gibt es so einen Wettbewerb darum, wer es am härtesten hat und darum den kostbaren Titel verdient hat?

Verstehe ich nicht.

LG, carla

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Babyblues

Antwort von kikipt am 08.01.2013, 19:27 Uhr

Davon kann ich auch ein Lied singen....
Das alleine sein zu der zeit hat mich fast wortwörtlich umgebracht....

Nee, brauche ich auch kein 2x in der Art...

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@Carlas: So ganz unrecht hast Du da nicht...

Antwort von Ralph am 08.01.2013, 19:49 Uhr

Na und? Als "echte/r" AE MUßT Du die Dinge auf die Kette kriegen, und zwar zuverlässig, jeden Tag. Schwäche kann man sich, wenn man auch noch einen Job hat, schon dreimal nicht leisten, weil der Laden nämlich sofort zusammenbricht! Das Tag für Tag zu stemmen, und zwar ohne, daß man auch nur iegendetwas an den Partner delegieren kann, ist ganz objektiv eine Leistung. Darauf darf man ganz insgeheim auch stolz sein. Und diese Leistung lasse ich mir nicht ausgrechnet durch eine Gruppe schmälern, die sich als "Quasie-AE" bezeichnet, keinen blassen Schimmer von der Realität als AE hat, aber glaubt, auch nur ansatzweise mitreden zu können.

Darauf darf man dann als AE auch gerne etwas unwirsch reagieren.

Ralph

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@SST: Unterstreiche ich unkommentiert, bis auf Deinen letzten Absatz...

Antwort von Ralph am 08.01.2013, 20:06 Uhr

Hallo,

auch mir ist es unangenehm, wenn hier manchmal Lob aus dem Nirvana hereingetextet wird. Und der Status als AE ist in der Tat kein Verdienst. Niemand von uns hat den wohl angestrebt, fast alle hat es mehr oder weniger kalt erwischt, manchmal aus heiterem Himmel, manchmal durchaus vorhersehbar.

Fest steht aber, daß wir alle ausnahmslos diese Rolle haben annehmen müssen, es war ja auch sonst niemand da, der sie übernommen hätte. Wir hatten und haben keine andere Wahl als es so hinzunehmen, wie es gekommen ist, und das ganz ohne Erfahrung und Gebrauchsanweisung. Dennoch ist es von ganz vielen unter uns eine grandiose Leistung, auch von Dir, gerade in organisatorischer Hinsicht. Und auch wenn wir, glaube ich, dieses Thema in dieser Intensität noch nie hatten, so dürfen wir über diese tägliche Leistung durchaus stolz sein, auch wenn wir es als gar nicht so große Leistung empfinden, weil es für uns einfach selbstverständlich geworden ist, so selbstverständlich, daß wir bei Anerkennung unserer Leistung sogar peinlich berührt sind...

Wir müssen uns nicht hervorheben, aber wir brauchen uns auch nicht zu verstecken.

Viele Grüße
Snoopy

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Re: Quasi AE

Antwort von Curly-Cat am 08.01.2013, 20:09 Uhr

Verbale Streicheleinheiten bekomme ich schon, aber tatsächlich nur vom denkenden Teil meiner Mitmenschen, die, die auch über den eigenen Tellerrand schauen und sich darum vorstellen können, was ich leiste. Quasi-AEs gehören da nicht dazu.

Insgesamt bin ich aber der Meinung, dass es immer Menschen geben wird, die es sehr viel schwerer haben, als andere, einfach, weil sie sich nur über ihr Leiden deffinieren. Je größer das Leid, desto mehr gefühlte Anteilnahme. Da diese aber erfahrungsgemäß im Laufe des Leidens abnimmt, wird das Leid einfach größer oder es kommt ein neues dazu und somit ist die Anteilnahme wieder stärker. Ein Kreislauf, den manche aber brauchen, wie die Luft zum Atmen.

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Re: @Carlas: So ganz unrecht hast Du da nicht...

Antwort von Linda761 am 09.01.2013, 10:35 Uhr

Je nachdem wie das "Quasi-AE"-Dasein aussieht, muss man genauso alles allein auf die Reihe kriegen. Seit meine Kinder 1 und 2,5 waren, hatte ich einen Vollzeitjob und einen Mann, der nur am Wochenende da war. Und selbst wenn ein Mann am Wochenende eine kleine Entlastung darstellt, ist er auch ein zusätzlicher Stressfaktor (z.B. weil er andere Erziehungsansichten hat, die die Mutter im Alltag nicht einzubinden schafft). Zeit für sich allein hat man in solch einer Konstellation grundsätzlich nie. Natürlich ist das besser als mit einem Ex, der sich gar nicht kümmert. Bei einem Ex, der die Kinder regelmäßig nimmt, sieht das aber schon anders aus.

Mittlerweile sind erstens die Kinder größer und zweitens ist mein Mann wieder da. Und ich kann sagen: Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man einen täglich anwesenden oder einen Besuchspartner hat. Mittlerweile teilen wir die Verantwortung, als er nur am Wochenende da war, hing alles an mir.

(Finanzielle Probleme hatte ich nie, hätte ich auch als echte AE nicht gehabt, das ist für viele AE eine zusätzliche enorme Belastung, aber keine, die zwangsläufig mit dem AE-Dasein verbunden ist).

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Re: Quasi AE

Antwort von Primrose am 09.01.2013, 16:30 Uhr

Gibt ja nicht nur Schwarz und Weiß auf der Welt, das Positive am AE-dasein finde ich, das ich keine Hemden bügeln muß, kein dickes Essen kochen muß, kein genörgel anhören muß u.s.w.

Das beste Beispiel hab ich in der Familie wo ich echt froh bin meine Ruhe zu haben.

Ich habe einen Partner aber wir wohnen nicht zusammen, also wenn ich dann keine Lust zum aufräumen habe stört es keinen und da wir uns nur am Wochenende sehen kann mein Kind jeden Tag in der Woche in meinem Bett mitschlafen wenn sie mag.

Ich arbeite Vollzeit und all das Geld was ich verdiene kann ich für mich und mein Kind ausgeben.

Meine Eltern passen auf mein Kind auf wenn ich arbeite, sehe mich auch nicht so wirklich als AE .

Lg Yvonne

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