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Geschrieben von Aprilscherz2000 am 14.03.2010, 16:22 Uhr

Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Meine Mum hat nach Brustkrebs, Lungenkrebs nun Tumore im Kopf.Sie liegt seit Donnerstag im künstlichen Koma.Freitag haben die Nieren aufgehört zu arbeiten und meine Mum hat ne patientenverfügung das sie nicht am Leben erhalten werden will.Also ist es abzusehen wann sie die nächsten Tage gehen wird.Die Kinder sind seit Freitag beim Vater.Ich komm aus dem heulen nicht mehr raus und von daher werden sie gleich wohl sehen wie traurig ich bin.Der Vater weiß Bescheid und kommt eher um dabei zu sein, wenn ich (wir) es ihnen sagen.Nur WAS soll ich ihnen sagen.Oma kommt nicht mehr wieder?In den nächsten Tagen wird sie sterben?Wollte ihr sie nochnmal sehen und euch (die jungs sind 9 und 7) von ihr verabschieden, dann wird der Luftschlauch nochmal rausgezogen (Die Beatmung hat sie verfügt das die weiterlaufen soll) und sie geweckt wird.Ich persönlich bin hin und her gerissen, ob ich sie so nochmal sehen will!?Können meine Kinder überhaupt so eine Entscheidung treffen?Bei mir dreht sich alles..............

LG Chrissie

 
19 Antworten:

Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von mamafürvier am 14.03.2010, 16:32 Uhr

Kinder in dem Alter würde ich fragen, ob sie sie so im KH nochmal sehen wollen und unbedingt erklären, daß sie nicht zurück kommen wird, nicht gesund wird, erklären, daß das Koma da ist um sie nicht leiden zu lassen usw.

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von Misty am 14.03.2010, 16:38 Uhr

Hallo,
erstmal mein herzliches Beileid! Es wird sicher nicht leicht werden für dich/euch. Den ultimativen tipp kann ich leider nicht geben, ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten:
Ich habe als Kind den Tod meiner Großeltern mit 4 Jahren erlebt und war damals über den Anblick nicht erfreut, aber als ich sie dort liegen sah, wurde mir (ja als 4-jährige!) klar das ich wohl nicht mehr mit der Oma spielen würde.

Vor etwa 3 Jahren habe ich meinen Onkel verloren, er bat uns da zu sein. Es war ein unglaubliches Erlebnis, das ich nie vergessen werden, auch jetzt habe ich einen dicken kloß im Hals. Aber er war sehr glücklich und das sah man ihm in den letzten Sekunden seines Lebens noch an. Meine Knder waren ncht dabei, sie haben sich vorher verabschiedet mit dem Wissen, dass es das letzte Mal gwesen sein wird. Beide haben das sehr gut verkraftet und damit bald abgeschlossen.
Ich denke es ist sehr individuell, wie Kinder damit umgehen, ob du deinen die Entscheidung überlässt müsst letzlich ihr wissen. In einem Gespräch kann man ihnen sicher mitteilen, dass es zum einen kein schöner Anblick sein wird, zum anderen aber auch die letzte Gelegenheit.
Dir kann ich eigentlich nur Empfehlen hinzugehen, dich zu verabschieden, denn damit hatte ich das Gefühl einen großen Teil der Trauerarbeit bereits bewältigt zu haben.
Stille grüße
misty

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von ursel66 am 14.03.2010, 16:39 Uhr

Hab ich das richtig verstanden? Der Schlauch wird noch mal gezogen und sie wird zum Abschied geweckt???
DAS würd ich nicht wollen! Eher kindgerecht erklären, dass Oma künstlich schläft und in den nächsten Tagen sterben wird. Aber die Kinder würde ich in dem Alter Abschied nehmen lassen.
Dir ganz viel Kraft für die kommenden schweren Tage
LG
Ursel

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Habe dir eine PN geschrieben

Antwort von Gucci75 am 14.03.2010, 17:03 Uhr

LG

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Aprilscherz2000

Antwort von Gucci75 am 14.03.2010, 17:24 Uhr

Ich kann dir keine PN schicken, da sie beim Versenden ständig verschwindet / gelöscht wird. Ich probiere es später erneut, da ich dir gerne etwas schicken möchte.

Liebe Grüße

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Re: Aprilscherz2000

Antwort von Ulrike1970 am 14.03.2010, 17:48 Uhr

Erst einmal wünsche ich dir viel Kraft. Es wird sicher noch eine schlimme Zeit werden. Ansonsten sehe ich das wie die anderen. Auf jeden Fall ist für dich der bewusste Abschied wichtig. Sonst würdest du dein Leben lang im Zweifel sein, ob du sie nicht doch noch hättest sehen wollen. Kinder sind auch sehr traurig, aber sie können eigentlich besser damit umgehen als Erwachsene, wenn man all ihre Fragen (kindgerecht) beantwortet.

Ulrike

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von Speedy78 am 14.03.2010, 17:50 Uhr

Chrissie, das tut mir leid. Einen Rat kann ich dir leider nicht geben weil ich in der Situation noch nicht war. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit!

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von vallie am 14.03.2010, 17:57 Uhr

mein mitgefühl.....
bei meiner mama war es ähnlich, brustkrebs, dann knochen, am ende leber.
sie ist schon eine weile im kh gewesen, bevor sie in einer krebsklinik ins künstliche koma versetzt wurde, daß sie so schnell sterben würde war nicht absehbar.
valérie war damals 8. wir haben ihr nichts gesagt, innerhalb von 4 tagen war meine mutter tot. ICH habe sie noch zweimal gesehen, meinem kind hätte ich das nicht zumuten wollen, für mich war das sehr wichtig, da sich mein papa schon so einfach davongeschlichen hatte.
am todestag haben wir sie vom hort angeholt, in der küche zusammengesetzt und es ihr gesagt. sie hat sehr geweint, ist aber relativ schnell zur normalität zurückgekehrt. bei der beerdigung hat sie die ganze zeit durchgeweint.
ich finde es gut, daß val ihre oma so in erinnerung behalten hat, wie sie war.....

viel kraft wünsche ich dir, ich muß grad wieder weinen, meine mama starb am 2.10.03.

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von shinead am 14.03.2010, 19:31 Uhr

Es gibt eine Folge Willi Wills Wissen zu dem Thema. Ist sehr schön gemacht. Gerade für das Alter Deiner Kids wahrscheinlich die richtige Erklärung.
Du wirst das nicht leisten können. Nicht jetzt...

Es gibt Trauerbegleiter. Die können euch da auch helfen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit...

Traurige Grüße
Corinna

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Hmmm...

Antwort von Ralph am 14.03.2010, 20:10 Uhr

Hallo Chrissie,

da meine Mutter bereits seit über 10 Wochen im Krankenhaus liegt und derzeit in einem Zustand ist, der keine Prognose zuläßt, habe ich mich im Moment auch mit dem Thema auseinanderzusetzen, wann und wie ich mich von ihr verabschiede.
Ich habe beschlossen, daß ich bis zuletzt zu ihr gehen werde, denn auch wenn der Anblick vielleicht nicht mehr schön ist... meine Mutter wird spüren, daß ich da bin. Außerdem würde ich mit mir selbst nicht mehr ins Reine kommen, wenn der finale Anruf kommt, und ich, aus welchen Gründen dann auch immer, am Abend oder Morgen zuvor die Besuchsmöglichkeit nicht genutzt habe.
Deshalb ist mein Rat, auf jeden Fall weiter zu ihr zu gehen. Für sie wird es gewiß einTrost sein und das Gefühl vermitteln, nicht verlassen worden zu sein. Aber auch für Dich ist es wichtig, sie gehen zu lassen im Gefühl, bis zuletzt alles für sie getan zu haben.
Das mindert keinesfalls die Trauer, aber es tröstet, und macht es sicherlich leichter, irgendwann seinen Frieden mit dem Tod der Mutter zu machen.

Ein anderes Thema sind die Kinder. Das ist in meinen Augen eine Abwägung zwischen "sie so in Erinnerung behalten, wie die Kinder sie kennen..." und sie noch einmal sehen können mit eben dem Bewußtsein, sie eben noch einmal gesehen zu haben. Da Eure Kinder nicht mehr ganz so klein sind, tendiere ich eher dazu, sie zu fragen, sie entscheiden zu lassen und sie dann in ihrer Meinung zu bestärken. Es kommt auf die Kinder an, auf die Sensibilität (wären sie eher geschockt vom Anblick oder traurig, daß sie Oma nicht mehr sehen konnten), und auch auf das Verhältnis zur Oma. Je besser es war, desto eher würde ich sie mitnehmen. Begründen kann ich es Dir nicht, es ist eher so eine Bauchentscheidung.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Liebe Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Hmmm...

Antwort von Joni76 am 14.03.2010, 20:17 Uhr

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Ich war noch nicht in dieser Situation. Als meine Oma gestorben ist, war mein Sohn 3 und es war sehr schwer für ihn, sie so im Bett liegen zu sehen. Die Sache mit dem Aufwecken würde ich nicht machen...das klingt sehr schlimm. Aber Deine Kinder sind ja schon in dem Alter, wo sie sowas etwas nachvollziehen können, daher vielleicht eín Buch zu dem Thema?

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Ich heule schon beim lesen der Beiträge

Antwort von Luca Miguel am 14.03.2010, 20:36 Uhr

Weil dieses Thema für mich sehr schlimm ist. Ich mache mir ständig gedanken über den Tod. Ich war 9 als mein Bruder starb. Kann mich leider gar nicht mehr richtig an ihn erinnern. Auch nicht daran, ob wir uns verabschiedet haben. Wir waren sicher noch mal im Krankenhaus, aber richtig bewußt ist es mir heute nicht mehr. Ich weiß aber das ich damals auch recht schnell zur Normalität übergegangen bin. Aber wohl auch aus dem Grund, weil meine Eltern niemals drüber gesprochen haben. Erst mit 13/14 kam das Gefühl das mein Bruder mir fehlt und ich habe Bilder her gesucht und Männer, die meinem Bruder ähnlich waren, fand ich dann ganz klasse. (Er war 12 Jahre älter).
Wenn ich heute noch mal entscheiden könnte, würde ich mich auf jeden Fall verabschieden wollen!
Für dich persönlich sollte es auch ein wichtiger Teil des Lebens sein, denn in den schwersten Stunden nicht bei der Mutter zu sein, wird dich später einholen. So wie Ralph schon geschrieben hat. Sie merkt es wenn du da bist!
Ich wünsche dir viel viel Kraft!!!!!!!!

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von Curly-Cat am 14.03.2010, 20:43 Uhr

Chrissie, das tut mir leid, aber bitte, besuche sie, solange Du sie noch besuchen kannst...

Meine Mutter ist im letzten Sommer an einer Blutvergiftung fast gestorben, sie wurde auf Intensiv verlegt und man hatte vergessen uns zu informieren. Bis uns auffiel, dass sie auf dem Zimmer nicht erreichbar ist, verging einige Zeit und da uns die Schwestern telefonisch keine Auskunft über ihren Zustand geben durften und der Arzt auch nicht zurückrief, ist mein Vater ins Krankenhaus gefahren. Insgesamt war sie so über 12 Stunden auf Intensiv, bis jemand von uns dort auftauchte und sie war dem Tod näher als dem Leben zu Anfang dieser 12 Stunden. Sie sagt heute, sie hat sich furchtbar alleine gefühlt und wir hätten ihr im Ernstfall nie erzählen können, dass es die Schuld vom Krankenhaus gewesen wäre, wenn wir nicht rechtzeitig gekommen wären.

Keiner sollte alleine sterben müssen!

Allerdings weiß ich nicht, ob Kinder das so verkraften, je nach Kind, würde ich das Kind das entscheiden lassen. Meiner, mit 8, traue ich das noch nicht zu.

Alles Gute für Euch!

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von betty71 am 14.03.2010, 21:00 Uhr

Hallo Chrissie,

ich bin zum Glück noch nicht selbst betroffen, kann aber von einer Freundin berichten. Ihr Vater starb Anfang Januar völlig unvorhersehbar, fiel einfach um und war tot. Ihr Sohn und meine Tochter (jeweils 5 Jahre) waren zu diesem Zeitpunkt beim Kindergeburtstag, so dass er ersteinmal gar nichts mitbekam. Der Opa war für den Kleinen ein intensiver Opa, er holte ihn oft vom Kindergarten ab, übernachtete dort und unternahm viel mit ihm.

Nachdem ich meine Freundin zu ihrem Elternhaus fuhr und mit ihr dort blieb, bekam ich natürlich alles mit, was sich nach einem plötzlichen Tod abspielt. Ich war es auch, die den Vater /Opa zuerst tot sah, denn für mich als "Unbeteiligte" war der Anblick incl. Leichenstarre am Leichtesten zu ertragen. Es war aber auch nicht der erste Mensch, den ich tot sah.

Und nach all dem könnte ich auch keinen Rat geben. Der Anblick eines toten Menschen ist überhaupt nicht schlimm, aber der Mensch sieht eben auch schon nach kurzer Todes-Zeit sehr verändert aus und hat nichts mehr mit dem lustigen Opa oder eben der Oma gemeinsam. Aber es drückt auch die Endgültigkeit aus und läßt begreifen. Ich selbst habe den Anblick des toten Opa´s noch immer nicht aus dem Kopf und vergleiche oft die Fotos aus Lebzeiten mit dem "Kopf-Bild".
Andererseits weiß ich nicht, ob der Anblick eines beatmeten Menschen mit intensivmedizinischer Betreuung einfacher für die Kinder ist.

Der Sohn meiner Freundin übernachtete beim Kindergeburtstag (geplant) und erfuhr es am nächten Morgen. Er hat später, nicht gleich, bitterlich geweint, weil er sich nicht verabschieden konnte. DAS war sein größtes Problem. Es war ein gutes Buch im Haushalt, wo es genau um dieses Verabschieden geht ("Erik und das Opa-Gespenst"). Das half erst einmal. Der Kleine hat seinen Opa nicht noch einmal gesehen. Er war mit auf der Beerdigung, wo er viele rote Luftballons in den Himmel fliegen lies, zum Opa eben.

Auch meine Tochter hat sich einen Stern am Himmel ausgesucht, wo der Opa von ihrem kleinen Freund nun ist. Wenn dieser Stern am Abendhimmel ein bißchen funkelt, sagt sie immer, dass ihr der Opa vom Kleinen gewunken hat. Kinder haben da ihren eigenen Weg.

Letztlich war der Junge bei uns zu Hause und erzählte wieder vom Opa. Er fand es toll, dass auf der Beerdigung so viele Menschen waren, die den Opa alle sehr gerne hatten. Und als ich ihm sagte, dass er einen ganz tollen Opa hat und er ganz stolz sein kann, so einen tollen Opa gehabt zu haben, strahlte er übers ganze Gesicht. Mit dieser Aussage war er glücklich.

Deine Kinder können die Entscheidung nicht treffen. Da sie schon relativ groß sind, kannst du sie fragen, wa sie möchten, musst aber auch genau erklären, wie die Oma nun aussieht. Ob es für die Kinder hilfreich sein würde, kann Dir wahrscheinlich keiner sagen. Im Falle des 5-jährigen war es gut so, dass er ihn nicht noch einmal gesehen hat, denn er hat nun das Bild vom Opa im Kopf, wie er ihn kannte. Aber: rede mit ihnen, lass sie trauern, suche ein paar gute Bücher aus (vielleicht das oben genannte Buch?) und zeige ihnen, dass auch Du trauerst. Das macht es für Euch alle leichter.

Ich wünsche Dir viel Kraft!
Bettina

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von Möhrchen am 14.03.2010, 21:36 Uhr

Liebe Chrissie,

ich wünsche Dir und euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit! Der Abschied von einem geliebten Menschen ist schon wichtig, sofern es eben möglich ist. Ich denke, ich würde es ihnen erklären (daß sie langsam einschläft vielleicht) und da auch die Reaktionen und den Verlauf des Gesprächs beobachten...Du kennst Deine Kinder und kannst einschätzen, ob sie so etwas verkraften können oder ob sie trauriger wären, wenn sie sich nicht verabschieden könnten und der Papa kann Dir da sicher ein wenig beistehen, wenn Dir gerade der Durchblick fehlt. Kinder gehen mit dem Thema Tod oft recht unproblematisch um...wenn sie wissen, daß er zum Leben dazugehört.

Ganz liebe Grüße

heike

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von lilliblue am 14.03.2010, 22:11 Uhr

Hallo, erst ma, wünsche dich dir viel Kraft und vor allem eine richtige Entscheidung.

Zu meiner Geschichte kann ich nur sagen, ich war "schon" 17 als mein Papa starb und nahm es ganz gut auf...Er litt aber schon 2 Jahre lang und ich bekam ALLES mit...Ich war auch ein paar Stunden vor seinem Tod in der Klinik und habe mich eigentlich verabschiedet (er bekam nichts mehr mit, lag im künstl. Koma). Aber .....mich verfolgen heute noch, nach 20 Jahren die Bilder von ihm, wie er da lag, was alles passiert ist...Ich würde das Kindern nicht "zumuten", auch wenn sie es gut wegstecken würden, später kommt die Erinnerung wieder. Ich sage mir immer, lieber so in Erinnerung behalten, wie man die Menschen davor kannte....
Meine Oma besuchte ich auch kurz vor ihrem Tod im KH und ich heulte wie ein Schlosshund (war aber schon 30)....

Ich hoffe, du kannst die richtige Entscheidung treffen!

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von amadeus_hates_music am 15.03.2010, 0:52 Uhr

Durch tragische Umstaende ist das Thema Tod in meiner Familie ein allgegenwaertiges Thema. So blieb es nicht aus, dass ich Antworten fuer mich selber und meinen kleinen Sohn finden musste.
Ich habe ihm den Tod im Alter von ca 4 Jahren so erklaert:
Wir fuhren ans Meer (wohnte in Florida), setzten uns an den Strand und beobachteten die Wellen, wie sie brachen.
Dann erklaerte ich meinem Sohn, dass wir alle ein Teil des "Ganzen" sind. Ich sagte ihm, dass Menschen wie die Wellen im Ozean sind. Wenn eine Welle am Strand bricht, dann ist sie keine Welle mehr, aber das Wasser woraus sie bestand ist immernoch da, es fliesst zuruck ins Meer und wird wieder ein Teil des Ganzen. Das Wasser das die Welle einmal ausgemacht hat, ist immernoch vorhanden, nur in anderer Form. Nichts geht verloren, nur die Gestalten aendern sich.
Ich blies ihm einen Luftballon auf und lies die Luft entweichen. Dann erklaerte ich ihm, dass wir Menschen aus einem Koerper und einer Seele bestehen. Der Ballon ist der Koerper und die Luft in ihm ist unsere Seele, unser Ich,unsere Gedanken und Gefuehle. Wenn die Seele den Koerper verlassen muss, weil ein Mensch stirbt, dann ist sie wie die Luft, die den Ballon verlaesst.Nicht mehr sichtbar, aber um uns rum und immernoch da. Wir koennen sie einatmen und wenn der Wind durch unsere Haare geht manchmal sogar spueren..
Mein Sohn hat das verstanden. Fuer ihn ist, "das Ganze" Gott.

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von spiky73 am 15.03.2010, 1:14 Uhr

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Re: Oma stirbt.....wie sag ich es den Kindern?

Antwort von flyingdarkness am 15.03.2010, 17:08 Uhr

Hallo Chrissie,

ich möchte dir viel Kraft für die nächste Zeit wünschen.
Meine Mutter ist Januar 2008 verstorben. Allein. Ich hab sie zusammen mit meiner Schwester aufgefunden in ihrer Wohnung, die Bilder haben mich lange Zeit begleitet und kommen auch heute noch immer mal wieder hoch. Für meine Tochter (damals fast 18) und meinen Junior (4,5) war es schier unmöglich, sich noch in der Wohnung aufzuhalten. Bei der Beerdigung war der Kleine nicht mit, doch auch er hat dann noch ne Weile nach der Oma gefragt.
Letztes Jahr, quasi ein Jahr nach der Beerdigung, ist meine Oma gestorben (mit fast 92). Sie konnte ich zusammen mit meiner anderen Schwester in den Tod hinüber begleiten. Sie konnte kaum mehr reden und ob sie uns verstanden hat, weiß ich nicht, doch ich denke, sie hat uns gespürt, die Nähe, dass sie nicht allein ist. Diesmal musste mein Sohn mitgehen zur Beerdigung, es war ihm nicht ganz ohne, aber er weiß, dass das Leben endlich ist.
Besuche du deine Oma, solange es sie noch gibt und du es kannst. Auch wenn sie im Koma liegt, wird sie deine Anwesenheit spüren. Was deine Kinder angeht, vielleicht ist es besser, sie behalten sie so in Erinnerung, wie sie sie kennen. Es kommt sicher auf das Verhältnis zwischen allen an.

Liebe Grüße
Antje

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