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Geschrieben von Maxi300307 am 27.02.2010, 12:19 Uhr

Neger, Schwarzer oder Farbiger?

Hallo,
ich habe mal eine Frage an euch, da ich etwas verwirrt bin. Es gibt doch diese Dickmann`s. Bei uns hießen die Dinger früher Negerküsse. Jetzt würde ich - und dies erst recht, da ich Mama bin - sowas nie mehr sagen. Die nenne ich vor meiner Tochter jetzt Schokoküsse.

Nun habe ich vor einer Woche ein wirklich super schönes Kinderbuch gekauft: "Beim Puppendoktor". Ich lese so vor und lese: "Krank ist auch der Hampelmann, weil er nicht mehr strampeln kann, und ein schwarzes Negerkind ist auf einem Auge blind."

Ich war so verwirrt, dass ich jetzt jedes Mal lese: "...schwarzes Kind...".

Wie bezeichnet ihr Menschen mit anderer Hautfarbe vor euren Kindern. Was ist überhaupt die korrekte Bezeichnung?

Wäre über Anregungen sehr dankbar, denn irgendwann wird mich meine Tochter sicher mal fragen, was es mit den dunklen Menschen auf sich hat.

LG Jule

 
21 Antworten:

Re: Neger, Schwarzer oder Farbiger?

Antwort von mamafürvier am 27.02.2010, 12:24 Uhr

Negerküsse heißen Negerküsse... Punkt.
Schwarze Menschen sind farbig oder eben schwarz. Im Grunde war sowas bei meine Kindern noch nie ein Thema. Sie sind in der KiTa mit kleinen Türken, Russen, Asiaten und auch farbigen Kids.

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Wir sagen "dunkelhäutig" oT

Antwort von Miffi am 27.02.2010, 12:28 Uhr

.

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Re: Neger, Schwarzer oder Farbiger?

Antwort von Maxi300307 am 27.02.2010, 12:41 Uhr

He mamafürvier, auf den Packungen steht aber nicht "Negerküsse" oder? Dann habe ich das bisher wohl überlesen. Mein Gefühl sagt mir jedenfalls, dass das Wort Neger nicht mehr zeitgemäß sein dürfte. Stell dir mal vor, du verteilst in deiner Kita die Schokoküsse und sagst zu dem schwarzen Kind: "Hier, für dich auch ein Negerkuss.".
Klingt doch doof oder? Obwohl dieses Kind mit dem Wort vermutlich noch nichts anfangen kann.
Vielleicht sehe ich das auch nur etwas eng. Aber für meinen Geschmack gehört das Wort Negerkind nicht in ein Kinderbuch.

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Re: Wir auch

Antwort von isii am 27.02.2010, 12:42 Uhr

und das finde ich auch am treffensten...denn weder sind diese menschen schwarz noch farbig hört sich eher an wie bunt

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Re: Neger, Schwarzer oder Farbiger?

Antwort von berita am 27.02.2010, 13:19 Uhr

Meines Wissens ist "schwarz", der politisch korrekte Begriff, "farbig" ist veraltet und Neger geht überhaupt nicht. "Schwarzes Kind" wäre also ok, je nach Herkunft ggf. auch afroamerikanisch oder afrodeutsch.

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Re: Neger, Schwarzer oder Farbiger?

Antwort von shinead am 27.02.2010, 13:56 Uhr

Neee..

die heißen jetzt Schaumküsse... *grusel*

Für mich sind und bleiben es aber Negerküsse!

Gruß
Corinna

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mohrenkopf

Antwort von vallie am 27.02.2010, 14:03 Uhr

so heißen die bei uns.


farbige nenne ich menschen mit anderer hautfarbe.

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Re: Neger, Schwarzer oder Farbiger?

Antwort von Leena am 27.02.2010, 14:14 Uhr

Ich habe (durch einen afro-amerikanischen Freund) die Erfahrung gemacht, dass es "die politisch korrekte Bezeichnung" anscheinend nicht wirklich gibt. Mein Freund beispielsweise bezeichnet sich selbst als "black", bzw. auf Deutsch eben als "Schwarzer". Er wäre über "farbig" beleidigt, über "Neger" erst recht, und "Nigger" ist indiskutabel. Ein anderer "Afroamerikaner" hält es aber ganz anders - ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, man kann nur fragen, was "die indviduell gewünschte Ausdrucksweise" ist - wenn man es denn überhaupt bezeichnen möchte. Ansonsten hätte ich auch noch "Mohr" im Angebot, aber auch dem "Sarotti-Mohr" ist der Ausdruck ziemlich veralt, glaube ich...

Ansonsten ist es eh schwierig, weil all diese Begriffe "eigentlich" gar nicht deckungsgleich sind. Teilweise sind "Farbige" Menschen, die schwarze und weiße Vorfahren haben, teilweise sind "Farbige" einfach Menschen mit dunkler Hautfarbe. Beim Begriff "Mohr" und den "Mauren" ist es ähnlich schwierig, denn die Mauren waren Volksstämme, später waren "Mohren" aber generell Menschen mit schwarzer Hautfarbe. "Neger" ist an sich nichts anderes als "niger", also "schwarz", aber während "schwarz" oft in Ordnung ist, ist "neger" i.d.R. absolut nicht in Ordnung.

Ich finde, das Ganze ist ein ziemliches Minenfeld, in vielerlei Hinsicht.

Bei uns gibt es übrigens "Schokoküsse".

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Re: mohrenkopf

Antwort von taram am 27.02.2010, 14:15 Uhr

Habe letztes Jahr mit einer Schwarzen zusammen gearbeitet, sie hat mich aufgeklärt, der Hype hier in Europa nicht Neger zu sagen, ist fast eine Beleidigung. Neger heißt bei denen Schwarz - zumindest glaube ich, dass das die Begründung war. Also wieder mal nur das schlechte Gewissen der Europäer. Na klar, negro ist schwarz.

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Re: mohrenkopf

Antwort von Leena am 27.02.2010, 14:20 Uhr

...bei uns gibt's (okay: gab) es "Mohrenköpfe" beim Konditor, mit ziemlich viel Teig und Creme und insgesamt sehr "mächtig".

Ich komm nur nicht drauf, wie die Dinger heute heißen, "Kosakenzipfel" ist es jedenfalls nicht. *kopfkratz*

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Re: mohrenkopf

Antwort von Camita am 27.02.2010, 14:31 Uhr

Uns nennen sie ja weisse, also warum sollten wir ihnen nicht Schwarze sagen....

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Re: mohrenkopf

Antwort von lilliblue am 27.02.2010, 14:38 Uhr

Also die Negerküsse heißen bei mir immer noch Negerküsse, auch wenn Schokoküsse draufsteht...
hab ich mir doch glatt heute welche gekauft, mit Schwarzwälder Kirsch :-)

Die Menschen, hm, ich sage eigentlich schwarze...

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Re: Neger, Schwarzer oder Farbiger?

Antwort von CarmenOma am 27.02.2010, 15:06 Uhr

Bei uns heißen die Dinger nach wie vor Negerkuß und die Menschen sind die Farbigen ;-)

LG
Carmen*1972 Zwillingsmädels*1992 Sohnemann*2002, ab 08/10 Oma (ebäi=familiensecondhand)

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Re: meine tochter

Antwort von HellsinkiLove am 27.02.2010, 16:02 Uhr

hatte eine freundin aus ghana.

da wir lange auch drüber gerätselt haben haben wir sie einfach direkt gefragt wie man das korrekt sagt und die mutter meinte offiziell heisst es schwarzer..sie würden eben zu uns auch weisser sagen.

farbiger klingt eher nach bunter papagei und neger klingt für mich eher sehr negativ.

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nicht alle Schwarzen sind schwarz

Antwort von Dor am 27.02.2010, 16:25 Uhr

Also, wenn man zu einem Schwarzen z.B. in Südafrika Schwarzer sagt, dann fühlt er sich unverstanden oder ev. sogar beleidigt, weil er eben nicht schwarz sondern braun ist. Schwarze sind für dunkelhäutige Menschen vorwiegen die Schwarzen, die aus Zentralafrika kommen. Wir sagen dunkelhäutig zu den Menschen und zu den Mohrenköpfen sagen wir hier Schokoköpfe.

LG, Doris

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Re: meine tochter

Antwort von Sidney+BriBri am 27.02.2010, 17:36 Uhr

Meine Tochter bezeichnet sich selbst als braun und ihren Daddy auch.
Normalerweise ist der Begriff "Schwarzer" akzeptiert.
Wenn man Farbiger oder Neger sagt, dann ist man ganz schnell unten durch.

Neger = nigger. So wurden Schwarze in der Sklavenzeit genannt und beschreibt einen Menschen zweiter Klasse.

Meine Eltern sagen übrigens auch noch Mohrenkopf weil sie es nicht anders kennen. Das Ganze hat sich ja erst über die Jahre verändert. An die Gurgel geh ich ihnen deswegen nicht.

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Re: Selbst für mich als "Betroffene" ist das nicht so einfach

Antwort von Vicky27 am 27.02.2010, 18:10 Uhr

Hallo.
Also ich bin Halbafrikanerin und wenn jemand mich als "Schwarze" oder "Farbige" bezeichnet, ist das absolut o.k. für mich.
Neger geht bei mir absolut garnicht. Denn es wird zu oft als Schimpfwort gebraucht und ich fühle mich dementsprechend auch beleidigt.
Allerding sind ja so Sprüche wie: " Ich bin doch nicht dein Neger" ja ziemlich weit verbreitet und wird meist gesagt, ohne darüber nachzudenken (auch in meiner Gegenwart).
Ich mach deswegen jetzt kein Fass auf, aber weise schon ab und zu mal dezent drauf hin. Den Leuten ist es dann meist ziemlich peinlich.

Das Wort "Nigger" ist ja wohl indiskutabel.
Und was die Schaumküsse anbelangt...selbst ich bin mit "Mohrenköpfen" aufgewachsen und sage es selbst heute noch ab und zu. Habe das auch nie auf mich bezogen. Also ich lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage und meist sind solche Sachen auch nicht böse oder rassistisch gemeint.
Und falls doch, merke ich das schon recht schnell.

Bin als Kind mal von einer älteren Frau mit dem Spruch:"Das ist aber mal ein süßer Sarotti-Mohr" begrüßt worden. Meine Mutter hätte sie beinahe erschlagen

Wenn du dir aber über solche Dinge Gedanken machst, wirst du deine Kinder sicher auch so erziehen, dass sie gut mit anderen Kulturen umgehen und interagieren können.

LG Vicky

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Re: @vicky27

Antwort von Maxi300307 am 27.02.2010, 18:24 Uhr

Danke für deinen Beitrag. Ich werde wohl nun von schwarzen oder dunkelhäutigen Menschen sprechen. Das klingt für mich auch am Besten.

Wenn du dieses oben von mir beschriebene Kinderbuch in die Hände bekommen hättest, wärst du sicherlich auch nach hinten gekippt. Ich jedenfalls finde den Ausdruck "Negerkind" bedenklich. Es mag ja sein, dass der Begriff eine zugelassene Bedeutung hat. Aber akzeptiert ist dieses Wort mithin wohl kaum. Das Buch erschien erstmals 1955 und wurde zwischenzeitlich mit der neuen deutschen Rechtsschreibung versehen. Aber das besagte Wort wurde nicht ersetzt. Seltsam!

LG Jule

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Re: @vicky27

Antwort von Vicky27 am 27.02.2010, 20:21 Uhr

Sehr seltsam.....aber bedenklich ist es auf jeden Fall, solche Sachen noch in Kinderbüchern zu schreiben.
Hab mir vor Kurzem mal den Struwwelpeter wieder vorgenommen.....oh Mann...der geht ja pädagogisch garnicht. Und ich hab den sooo geliebt als Kind.
Echt unfassbar....werd ihn meiner Tochter wohl nicht vorlesen. Ist mir doch etwas zu stramm.

LG

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mein kleiner weißer negerkuss

Antwort von Dura am 27.02.2010, 21:09 Uhr

ganz ehrlich? Ich bin schon ofter in der Diskusson gewesen und bin manchmal eher vom Gedankenmachenals von einem "falschen Wort" genervt.

Meine Toche ha einen Afoamerkinaischen Papa. Einer seiner Leblinsspüche wenn sich jemand in der Wortwahl vrtag nah war ein sakasitsches: "Ich trage meine braune Gesinung auch nach außen" (wir waren 7 Jahre zusammen)

Meine Tochter ist vergleichsweise recht hell - dazu Blonde Haare in afrolöckchen (das nenne ich persönlich mein Boris Becker Gen)

Ich sage ab und an mal wenn ich selber dran denke zu ihr: "Mein kleiner weißer Negerkuss"

Zuletzt auf der Karnevalsfeir im kiga, als sie sich die ganzen weißen "Schaumküsse" vom Teller nehmen wollte - da haben die umstehenden Eltern direkt ein ziemliches Grinsen auf den Lippen gehabt.

lg
Dura

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Re: ...

Antwort von spiky73 am 28.02.2010, 12:30 Uhr

hmmm, vielleicht setz ich mich jetzt in die nesseln oder piekse in ein wespennest, aber ich gestehe hiermit: ich nehme es mit der "political correctness" der bezeichnungen nicht immer so genau.
und: das ein oder andere mal tappe auch ich in die klischeefalle rein.

aber: ich habe einige monate in frankfurt beim sozialamt gearbeitet, jetzt arbeite ich fuer die u.s. army.
wie ihr euch sicher vorstellen koennt, kommt man bei der einen wie bei der anderen stelle mit menschen verschiedenster herkunft, ethnie, bildungshintergrund zusammen - und man entwickelt eine recht gute menschenkenntnis (die mir eigentlich immer schon bescheinigt wurde. ich kenne oft andere leute besser als mich selbst. grummel).

und da merkt man auch oft unterschiede in den lebenseinstellungen, was aber weniger an der hautfarbe, als eben am bildungsgrad, dem sozialen umfeld und dem persoenlichen charakter liegt.

im uebrigen habe auch ich den eindruck, dass wir deutschen um diese sache so einen aufriss machen.

wir hatten eine dunkelhaeutige kollegin - sie ist 2008 an lungenkrebs gestorben, die diagnose hat sie nur noch wenige monate ueberlebt. e. war das pralle leben selbst - und sie hat irgendwann mal aus dem internet einen clip aus southpark aus dem www gezogen und hier den kollegen gezeigt und fand das voll lustig. die anderen uebrigens auch. ich glaub, ich war die einzige, die peinlich beruehrt war und nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll.
es ging um die southpark-folge, wo eben irgendeiner von den erwachsenen im finale vom "gluecksrad" ist. seine aufgabe lautet: "gesucht ist eine nervige person", die buchstabenvorgabe ist N_GGER. er kauft ein "I".
alle starren ihn an, die loesung wird angezeigt - und gesucht war NAGGER (noergler). ich hab die folge mal auf deutsch gesehen, aber weil man es nicht woertlich uebersetzen kann, geht eigentlich der sinn des ganzen verloren.

allerdings finde ich es schlimm, dass heutzutage alles verteufelt werden muss, was heute gefuehlsmaessig nicht mehr "political correct" ist. wie z.b. der struwwelpeter. in der 50er jahren waren nicht nur "negerkuesse", sondern auch "negerpuppen" der grosse renner. die hiessen dann auch so.
und vielleicht hatte "neger" damals eine andere konnotation. nicht besser, aber anders. und selbst wenn man einer sache einen anderen namen gibt, aendert man die sache an sich doch nicht.
ich kann fuer andere zeiten und epochen auch nicht sprechen, damals habe ich nicht gelebt.
aber ich kann fuer mich akzeptieren, dass es eben zeitdokumente gibt, die einen anderen zeitgeist widerspiegeln. die muss man nicht per se verteufeln, man muss sie nicht aendern (das waere doch wiederum eine faelschung oder geschichtsleugnung?), aber man kann sie annehmen, sich gedanken darueber machen und fuer sich selbst beschliessen, dass man es eben anders, besser macht.

im uebrigen benutze ich heute meist die bezeichnung mohrenkopf - ohne mir darueber jetzt grossartig gedanken zu machen, was der ursprung des wortes ist. es gibt sehr viele woerter in unserer sprache, die auf mittelalterliche folter- und strafmethoden zurueckgehen, ohne dass wir uns dessen ueberhaupt bewusst sind. oder die sonst heute einfach nicht mehr als "politisch korrekt" empfunden wuerden, wuesste man um ihren ursprung.
im grunde genommen ist das dann wiederum doch die erbsenzaehlerei (und der kleingeist), die den deutschen als klischee doch angeblich so oft vorgehalten wird. man kann sich da das leben auch selbst unnoetig schwer machen...

lg,
martina.

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