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von spiky73  am 01.12.2012, 15:27 Uhr

fremdsprachen-frust

servus, gruezi und hallo,

;-)

mich treibt gerade eine sache um, die nicht wirklich hier ins forum passt, aber hier fuehl ich mich wohl... (zur not kann ich es ja spaeter auch noch ins aktuell stellen oder bei die mehrsprachigen?)..

es geht um den fremdsprachenunterricht in den schulen. dazu wuerde ich gerne eure erfahrungen wissen - und haette am schluss wohl noch ein oder zwei fragen.

bei uns im saarland ist es jedenfalls so, dass franzoesisch immer noch die erste fremdsprache ist. warum daran so krampfhaft festgehalten wird - keine ahnung. in einer welt, in der englischkenntnisse eigentlich ein muss sind, ist das dermassen rueckstaendig, dass ich mir in den po beissen koennte, wenn ich nur daran denke.
es gibt zwar einige weiterfuehrende schulen, die parallel zu franzoesisch englisch als erste fremdsprache anbieten (und die freuen sich dann darueber, wenn sie in den anfangsklassen ueberhaupt eine franzoesischklasse zustande bekommen, weil jeder, der der wahl hat, natuerlich englisch waehlt...), die sprachliche fruehfoerderung in den schulen ist - wie sollte es anders sein - natuerlich in franzoesisch.

das klingt jetzt so, als sei ich franzoesisch-hasser - im gegenteil, ich habe franzoesisch immer sehr gemocht. damals, als ich ans gymnasium wechselte (kreisch, naechstes jahr ist das dann schon 30 jahre her!!), kam ich um franzoesisch nicht herum. am anfang war ich furchtbar planlos, was das alles soll, die erste arbeit habe ich verhauen - und dann ging es stetig aufwaerts, denn ich habe rasch erkannt, dass sprachen eine bruecke zwischen den menschen sind - und ich hatte auch nie angst, auf anderssprachige menschen zuzugehen und mit ihnen zu kommunizieren. zur not haben haende, fuesse und ein woerterbuch immer geholfen. ;-)
(englisch kam dann in der 7ten klasse dazu, und spaeter noch italienisch, sozusagen als AG - ich habe also insgesamt 9 jahre franzoesisch, 7 jahre englisch, und 2 jahre italienisch gelernt, da war ich aber schon laengst fuer's sprachenlernen 'entflammt'...)

jetzt muss ich aber noch einschieben, dass das damals von unserer schule irgendwie sehr gefoerdert wurde: es gab einen austausch mit einer franzoesischen schule hinter der franzoesischen grenze, dorthin wurden immer mal wieder tagesausfluege fuer alle interessierten angeboten.
und es gab einen austausch mit einer franzoesischen schule weiter weg, wo dann eben fuer eine woche hingefahren wurde. und die schueler kamen dann natuerlich im gegenzug auch zu uns.
es wurde auch immer wieder von den lehrern versucht, brieffreundschaften zu vermitteln. zwischen meiner tages-austauschschuelerin (aus der nahen schule in frankreich) und mir entspann sich damals ein jahrelanger briefwechsel, wir haben auch einmal einen privaten austausch organisiert.
und in der mittelstufe weigerte sich eine lehrerin, mit der klasse ins ski-schullandheim zu fahren, sie hat dann noch einen weiteren austausch mit frankreich initiiert - und unsere klasse ist dann geschlossen ins massif central gefahren, spaeter ist dann die andere klasse zu uns gekommen.
(und in der 9ten klasse sind wir fuer eine woche nach england gefahren, allerdings ohne austausch...)

brieffreunde aus dem sonstigen ausland fand ich ueber den IYS (international youth service) in turku, der brieffreunde weltweit fuer wenig geld vermittelte. das war eine sache, auf die uns damals auch einer unserer lehrer gebracht hat.

natuerlich sind die ganzen kontakte, die ich ins ausland hatte, irgendwann eingeschlafen (spaetestens, als ich dann meine ausbildung begann, soifz), einige der leute habe ich jedoch wieder bei facebook ausfindig gemacht...

so, das war meine durchweg positive schul-erfahrung, irgendwie verdanke ich diesen austauschen und brieffreundschaften einige meiner schoensten jugenderinnerungen...

heute hocke ich dann oft mit einem unwilligen fruehteenager da, der franzoesisch lernen soll, aber nicht will: ich wuerde meiner tochter gerne vermitteln, dass man sich wirklich dahinter klemmen und vokabeln pauken muss, aber dass das ergebnis - ja was eigentlich?
seitens der schule kann ich naemlich nicht erkennen, dass neben der grauen theorie die noch wichtigere praxis vermittelt wird... es geht doch besonders im bereich fremdsprachen nichts ueber die praktische anwendung: je mehr man das erlernte bei muttersprachlern anwenden muss, umso mehr lernt man selbst dabei. ich habe nie so viel gelernt, wie wenn ich kontakt zu muttersprachlern hatte, egal, um welche sprache es sich handelte. DAS kann kein lehrbuch ersetzen...

meine hier im forum bereits gelegentlich erwaehnte freundin/vermieterin arbeitet in frankreich in einer ecole maternelle (vorschule) - sie hilft meiner grossen gelegentlich beim lernen und ist natuerlich in der franzoesischen umgangssprache voll drin... als ich sie neulich mal auf das thema schueleraustausch ansprach (es ging darum eher um das thema "aber bei uns waren die schulen in dem bereich doch sehr aktiv!"), meinte sie, dass sich in der franzoesischen bildungspolitik irgendetwas geaendert habe, wodurch deutsch als erste fremdsprache weggefallen ist (es kann sein, dass sich das nur auf die region elsass-lothringen bezieht, weil diese region innerhalb von frankreich aufgrund der gemeinsamen dt.-franz. geschichte immer einen sonderstatus hatte, ich muss sie da nochmals genauer fragen) und heute kaum noch kinder deutsch in der schule lernen wollen. d.h. es besteht auch auf franzoesischer seite kein interesse daran, schueleraustausche durchzufuehren.

also erinnerte ich mich an den oben bereits erwaehnten IYS: beim googeln musste ich feststellen, dass es diese "institution" bereits seit 2008 nicht mehr gibt...

ich sehe also momentan ueberhaupt keine moeglichkeit, meinem kind irgendeinen weg aufzuzeigen, selbst kontakte herzustellen. sie hat mir schon signalisiert, dass sie einer brieffreundschaft nicht voellig abgeneigt waere... aber wie gesagt, es der gute vorsatz scheitert an der umsetzung.

so, jetzt schreibt doch mal eure erfahrungen - eigene, die von euren kindern? gibt es an den schulen eurer kinder noch schueleraustausche oder ist das etwas voellig veraltetes?

habt ihr vorschlaege, wo man briefkontakte knuepfen koennte? andere ideen??

lg, martina


p.s. sprachreisen fallen schon wegen der immens hohen kosten unter die kategorie "is nich drin"!

 
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