Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von RainerM am 03.03.2003, 10:52 Uhr

Die grauen Schatten der Vergangenheit....

... das kam mir so in den Kopf, als ich diesen Thread gelesen habe.

Immerhin hat einiges von Ronjas Geschichte eine deutliche Ähnlichkeit mit meiner Geschichte, jedoch aus der entgegengesetzten Perspektive.

Vielleicht hilft es dir, Ronja, wenn ich dir die Sichtweise aus meiner Perspektive erkläre.

Ein paar Unterschiede zwischen eurer und unserer Geschichte gibt es jedoch, und zwar dass in unserem Falle die Mutter den emotionalen Part hatte, während ich (nach aussen) wenig gezeigt habe.

Für einen Mann, der positiv auf seine angehende Vaterschaft reagiert, ist es schon ein ziemliche Hammer, wenn man "abgestossen" wird.

Mir persönlich machte es grosse Probleme, mir die Situation als getrenntlebender Vater vorzustellen.
Da ich in meinem persönlichen Umfeld keine Beispielfälle hatte, an die ich mich orientieren konnt, war ich der Meinung, dass ich nur innerhalb einer Familie für das Kind ein Vater sein könnte.

Inzwischen denke ich völlig anders und bin über die Trennung von der Mutter sehr froh, weil ich selber nach den Erfahrungen während der Schwangerschaft, die ich mit ihr hatte, ohne ein Kind auch keine Beziehung zu ihr suchen würde.

Es ist wohl richtig was die anderen Mütter hier sagen, dass sich deine Sichtweise und deine Gefühe nach der Geburt verändern werden.
Darum ist es wichtig, wie du dich jetzt dem Vater gegenüber verhältst.

Bei uns war es so, dass die Mutter alles in Trümmern gelegt hatte, da sie emotional regelrecht explodiert ist.

Als mein Sohn geboren war, habe ich ihm an folgenden Nachmittag des selben Tages besucht.
Seine Mutter wollte mich da mit Kuss auf den Mund begrüssen, - ich beschränkte das aber auf einen Kuss auf die Wange.
Für mich war es sehr irritierend und undenkbar, da ich sogar kurz vor der Geburt noch geloben musste, das Kind nicht ohne ihre ausdrücklich Erlaubnis im Krankenhaus zu besuchen, sie zu küssen.

Übrigens haben wir uns danach nie wieder einen Kuss auf die Wange oder sonstwohin gegeben- wir begrüssen uns mit Handschalg, wie entfernt Bekannte und das ist mir auch lieb so.

Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wenn sie sich während der Schwangerschaft mir gegenüber anders verhalten hätte.
Auf der anderen Seite bin ich foh darüber, denn so konnte ich sie früh kennen lernen und schlimmere Folgen blieben mir erspart.

Was mir zwischenzeitlich Probleme machte war, dass mir Perspektiven fehlten.
Vielleicht schaffst du es ja, dem Vater eine Perspektive zu bieten, wie er als getrenntlebender Vater auch tatsächlich Vater sein kann.

Vieles in deinem Text liess mich zusammen zucken.
u.a. dass du keinen Kontakt zu Vater willst, bzw. du dich zwischen vater und Kind stellst.

Wenn du das ihm gegenüber auch zu verstehen gegeben hast, dann wird er ein echtes Problem haben.
Vieles wird davon abhängen, wie er die Trennung verarbeiten kann.
Wenn du ihm aber verdeutlichst, dass es ein ewiger Kampft für ihn werden wird, dann wird er sich wohl zurückziehen, um nicht zum Spielball zu weden.

Mein Sohn ist jetzt 2,5 Jahre alt.
Vergangenes Wochenende hatte ich ihn wieder von Sonnabend auf Sonntag bei mir.
Der Umgang klappt hervorragend, Vincent ist gerne bei mir und seine Mutter ist froh, dass sie Zeit für sich selbst hat.
Anscheinend ist sie auch wiedr auf der Jagd ;o)
Jedenfalls geht sie an ihren freien Sonnabendabenden wieder mit Freundinnen in die Bar, was sie auch gerne tun kann, da ich dann während dieser Zeit mit meinem Sohn beschäftigt bin und nicht nur ein Spielplatz-Papa für ihn bin.

Ich hoffe, dass du auch nach der Geburt in der Lage sein wirst, dem Vater Aufgaben zu übertragen und ihm "Freiheit" mit dem Kind gibst, denn dann hat dein kind etwas vom Vater und erlebt neben der Zuwendung der Mutter auch die des Vaters.
Zwar ist mien Sohn noch kein kleiner Kerl, aber ich spüre jetzt schon, dass es ihmn gut tut, zwei zuhause zu haben und dass er von beiden Eltern geliebt und betreut wird.

Bergangene Woche hatte ich ihn von Dienstag auf Mittwoch, da ich Urlaub hatte, und wir waren bei meinem Onkel und seinem Grossonken :o) zu besuch.

er zeigte uns Fotos von Vincent, u.a. welche mit mir & Vincent und seiner Mutter& Vincent darauf.
Er zeigt auf die Fotos und sagte "meine Mama" und dann auf ein anderes "mein Papa".
Sowas sind Augenblicke, da spürt man, dass es sich auszahlt, zum Wohle des Kindes über seinen eigenen Schatten gesprungen zu sein...

Vielleicht schaffst du es ja auch und der Vater deines Kindes... probiert es aus.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.