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Geschrieben von leonessa am 29.10.2015, 23:57 Uhr

@leonessa

ich kenne einige Menschen, die daran zerbrochen sind, weil sie sich die Schuld gegeben haben, den Suizid nicht zu verhindern ("Ich hätte das doch merken müssen" bzw. "Ich hätte das doch verhindern können").

Die Trauerarbeit ist schon ganz viel - aber Menschen, die sich dann auch noch schuldig fühlen - spätestens da sollte man sich professionelle Hilfe suchen.

Wir haben in unserer Tagesklinik viele Patienten behandelt, die chronische Schmerzen aufgrund von Schuldgefühlen entwickelt haben (u. A. Suizid von Angehörigen). Wir versuchen in langer Therapie zumindest den Angehörigen zu vermitteln, dass sie NICHT Schuld sind bzw. es verhindern hätten können. Oft hilft diese Erkenntnis neben der Trauer.

Wenn momentan noch kein Suizid "da" ist, steckt ja manchmal (bei mehrmaligen "Versuchen") ein "Hilfeschrei" dahinter - aber eben nicht immer! Wenn jemand sich wirklich umbringen will, so geschieht das auch meist unumkehrbar (z.B. Sprung von einer hohen Brücke). Solange der Mensch noch lebt, gehört er in die geschlossene Psychiatrie. Dort wird versucht, therapeutisch herauszufinden, was denn die Ursache für die Todessehnsucht ist. Dies geschieht parallel mit Medikamenten und Psychotherapie. Leider ist die Erfolgsrate nicht gerade hoch.

Insofern - eine Therapie muss vom Patienten gewollt sein - alles Andere kann man relativ wenig beeinflussen. Bei Depressionen können evtl. Antidepressiva helfen (wenn der Patient sich auf die Therapie einlässt).

Alles Gute, Leonessa

 
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