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Geschrieben von Nesaja am 21.05.2018, 11:01 Uhr

Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Irgendwie hat mich dieses Thema und die Kommentare zum Nachdenken angeregt.
Ich glaube da gibt es sehr viele Sichtweisen und unterschiedlichste Standpunkte.
Ich weiß gar nicht wie ich sinnvoll starten soll:
Zum einen ist es ja überwiegend gewollt, dass die meisten Frauen direkt nach der Geburt, ihre Arbeit wieder aufnehmen. Eben so ist es doch auch gewollt, dass Mütter berufstätig sind und werden. Kann ich die Argumente, dass man ein Kind nicht mit zum Vorstellungsgespräch nimmt, zwar alle verstehen nachvollziehen und sehe dass in gewissen Maße genauso, auf der anderen Seite gehört das Kind aber doch dazu und nur weil man es nicht sieht und an diesem Tag gut betreut weiß, muss das ja noch lange nicht immer so sein. Ich denke bei solchen Sachen kommt es natürlich auch auf die individuelle Situation an, auf das Kind ebenso (Wie alt, verhält es sich in solchen Situationen eher ruhig oder ist es allgemein eher unruhig und weinerlich...).
Wenn man jetzt mal genau drüber nachdenkt, ist es ja schon irgendwie wieder diskriminierend gegenüber den Müttern generell zu sagen, ein Kind gehört nicht zum Vorstellungsgespräch. Auch wenn ich diese Meinung teile. Aber angenommen es gibt, so wie das ja im Leben oft der Fall ist, gerade keine andere Möglichkeit. Zeugt es da nicht auch von Courage, wenn man sein Kind unter dem Arm schnappt und dann einfach dort hingeht anstand abzusagen eben aus diesem Grund?
Ich bin jetzt auch nicht der Meinung, dass man jedes Vorstellungsgespräch mit Kind absolvieren sollte, aber dass das ein absolutes Ausschlusskriterium und No Go ist, finde ich schon heftig.
Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich im sozialen Sektor arbeite und sowohl ich, als auch meine Kollegin schon die Kinder mit zur Arbeit bringen mussten. Ich vermeide das in der Regel auch immer, wenn es nicht unbedingt sein muss, Weil ich das selbst nicht möchte, aber es kam schon vor.
Meine Mutter hatte mich sogar damals vor über 30 Jahren zum Vorstellungsgespräch, weil sie alleine war und.... sie bekam die Stelle.
Mag aber sein, das kann ich nicht beurteilen, dass das heute in der freien Marktwirtschaft wirklich anders aufgenommen wird.
Wobei man dann aber sagen kann, wenn man es weiter spinnt, dass Mütter tatsächlich diskriminiert werden, denn nicht nur weil ich ein Kind mitbringe, ist es da, nein es steht nun mal auch im Lebenslauf und es ist da.

 
17 Antworten:

Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von Christine70 am 21.05.2018, 11:16 Uhr

Ein Kind, egal in welchem Alter gehört genauwenig zum Vorstellungsgespräch wie Mami oder Papi. Denn auch das habe ich schon erlebt. Da saß Mami daneben und hat die ganze Zeit geredet. Ging um einen Ausbildungsplatz, den die Tochter natürlich NICHT bekommen hat.

Und das seh ich mit einem Baby genauso. Mir als Chef würde es so gar nicht gefallen, auch wenn ich selber drei Kinder habe. Ich hätte dann vor meinem geistigen Auge, daß diese Mutter

a: ohne das Kind nicht sein kann, es ggf. für diese Zeit nicht abgeben möchte, was im Berufsalltag schwierig werden könnte

b: die Bewerberin für diese eine Stunde keine Betreuung gefunden hat, was ebenfalls ein Problem werden kann, wenn das Kind öfter krank wird

Es gibt für mich Termine, da haben Kinder einfach nichts zu suchen, dazu gehörten für mich auch immer Arztbesuche wenn es um mich ging oder eben auch Vorstellungsgespräche oder Behördengänge, die länger dauerten. Andere Mütter sehen das anders, wäre aber auch schlimm, wenn Alle die gleiche Meinung hätten.

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Seh mal die Seite vom Arbeitgeber

Antwort von Ellert am 21.05.2018, 11:44 Uhr

Jeder Arbeitgeber möchte einen Angestellten der möglichst viel arbeitet und wneig Geld kostet - sprich nicht ausfällt, viel auf dem Kasten hat und engagiert ist. Selbst soziale Dienste haben diese Anforderungen.

Der Arbeitgeber will nicht dass Mütter schnell wiederkommen und immer kindkank sind oder überlastet weil das Kind in der Krippe heult und sie vor Sorgen nicht schlafen und dann selbst krank werden.
Also muss jeder der ernsthaft ne Stelle will sich auch so verkaufen
engagiert, belastbar, immer und dauerhaft zur Verfügung - Kind am Rockzipfel signalisiert das Gegenteil. Oder gleich Stillzeiten einfordern zB - klar hast Du das Recht, ist aber doch das Aus falls sich andere bewerben.
Klar ist das nicht ehrtlich wenn man erklärt man wäre anders als es in der Praxis ist, aber am Ende zählt es den Job zu bekommen.

Und dann seh Dich in der Situation der Kollegin, wenn Deine immer ausfällt wegen des Kindes, Du die Arbeit immer mitmachen musst, findest Du das toll ?
Ich habe auch kein Interesse dass ne Mutter sofort wieder beruflich einsteigt, man hat drei Jahre Recht auf Erziehungsurlaub, klar nicht mit Geld, aber früher hat das sogar noch länger geklappt . Nur weil die Politik will dass Frauen wenig Pause machen muss Frau das ja nicht tun. Braucht sie das Geld aber muss sie Plan B und auch Plan C haben und den auch gleich beim Gespräch plausibel erläutern.

In der Regel hat man ja vor der Geburt einen Job gehabt und unterbricht den nur,
da ist das Thema Baby uninteressant.
Bei uns gibt es Eltern-Kind Arbeitszimmer für den Notfall dass Mutter Kind mitbringen kann im NOTFALL statt zu Hause zu bleiben und nicht zu arbeiten, aus Erfahrung bekomme ich da aber nicht alles geschafft wie normal.

Das Arbeitsleben ist hart....

dagmar

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Arbeitnehmer- und Arbeitgebersicht

Antwort von Pebbie am 21.05.2018, 11:46 Uhr

unterscheiden sich da extrem.
Wenn man zum Bewerbungsgespräch nicht in der Lage ist sein Kind betreuen zu lassen, so liegt der Rückschluss nahe, das es später auch zu Problemen kommen kann. Seien es jetzt Kind-krank-Tage oder andere Dinge die die Arbeitnehmerin davon abhalten ihren Job korrekt auszuführen, man sollte auch daran denken das man sich sein Gehalt auch erst einmal erwirtschaften muss.

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von kanja am 21.05.2018, 12:11 Uhr

Der Arbeitgeber kann ja nur die Situation beurteilen, die er in dem Moment sieht. Und das ist eine Mutter, die es nicht geschafft hat, für ein Gespräch von maximal einer Stunden ihr Kind betreuen zu lassen.

Natürlich kann man dem AG dann erklären, dass man für die Berufstätigkeit dann alles bestens geregelt hat. Ich finde, es kommt trotzdem komisch rüber.

Mag auch sein, dass es Arbeitgeber gibt, die das nicht so eng sehen.

Wenn ich aber eine Stelle unbedingt will, würde ich eben dieses Risiko nicht eingehen und das Kind NICHT mitnehmen.

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Wieso Diskriminierend ?

Antwort von Julie am 21.05.2018, 12:14 Uhr

Ich fände es auch bei einem männlichen Bewerber unprofessionell.
Wobei ein Mann vermutlich nie auf so eine Idee käme.

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von Felica am 21.05.2018, 13:00 Uhr

Wieso das?

Welcher Mann würde auf die Idee kommen ein Kind mit zu einem Vorstellungsgespräch zu nehmen?

Für mich wäre jemand, da ist es egal ob Mann oder Frau, der es nicht einmal schafft für die 1-2 Stunden eine Betreuung zu finden, auch raus. Es ist ein Bewerbungsgespräch für einen Arbeitsplatz, das private gehört da nicht hin. Und Familie sollte privat sein.

Im Lebenslauf stehen auch Hobbys drin, nimmt man deshalb den Lieblingsroman mit zum Bewerbungsgespräch? oder den Ehemann, die Eltern, Geschwister?

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von dhana am 21.05.2018, 13:06 Uhr

Hallo,

ich finds nicht diskriminierend - ist ja für jeden Papa das gleiche no-go. Oder hast du schon mal einen Vater gesehen, der seine Kinder mitnimmt? Oder nur auf die Idee kommt dieses zu tun? Diskrimierend wäre es ja nur, wenn das Problem nur Frauen hätten - und bei Männer das kein Problem wäre. Ich denke eher, das sich viele Frauen selber diskrimieren, in dem sie eine Sonderbehandlung erwarten, weil sie ja Mama sind.

Abgesehen davon - ich arbeite in einem Bereich, den Kinder noch nicht mal betreten dürften. Sogar Schülerpraktikum geht hier frühestens ab 16 Jahren. Also mal Kind hier mit in die Arbeit zu bringen wäre auch ein K.O.-Kriterium.

Wir haben auch eine junge Mutter bei uns beschäftigt - und ganz ehrlich - Kind-Krank-Tage (oder sonstige Ausfallzeiten) muss ich komplett alleine auffangen - wir sind halt nur zu zweit. Meine AG ist das egal (dem ist egal ob jemand Kinder hat oder nicht) - der Arbeitsplatz muss nur besetzt sein, egal von wem. Ich bin heilfroh, das sie in der Regel die Betreuung anderweitig organisiert und nur sehr selten deswegen ausfallen muss. Dafür kommt ihr dann auch jeder entgegen, wenn es um Urlaub oder auch um Arbeitszeiten geht.

Gruß Dhana

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von Leena am 21.05.2018, 13:29 Uhr

Bei uns häufen sich gerade die Pensionierungsfeiern im Kollegenkreis, mit lauter "Wissen Sie noch, damals..?!?".

Da hatte ich letztens so einen "Schlüsselmoment" zu genau dem Thema "Baby & Arbeit", als ein früherer Vorgesetzte anfing mit "ach ja, ich erinnere mich ja noch, Frau Leena, wenn Sie damals Ihr Baby mit dabei hatten". Und ich hatte es nicht oft dabei, aber es kam halt vor, dass die Tagesmutter ausfiel, meine Eltern damals noch berufstätig waren und ich das Baby dann mit zur Arbeit genommen habe und meine Eltern haben es dann nach einer halben Stunde, Stunde bei mir abgeholt. Kam vor - ich hatte damals mit 75% wieder angefangen, als mein Nachwuchs ein halbes Jahr alt war, war alleinerziehend und auf meinen Job angewiesen. Und habe dann eben immer irgendwie "organisiert". Und es auch nie in Frage gestellt, dieses "Organisieren".

Insgesamt habe ich in mittlerweile 17 Jahren Arbeiten mit Kindern (beim selben AG) insgesamt 8 Tage "Kindkrank" genommen, insofern musste fast nie irgendein Kollege irgendetwas "auffangen", quasi im Gegenzug konnte ich aber auch mal das Baby kurzfristig und kurzzeitig mitbringen (selbstverständlich in Absprache).

Bei uns sind übrigens Mütter, die vor dem ersten Geburtstag vom Nachwuchs wieder arbeiten gehen, immer noch die absolute Ausnahme, auch die jungen Kolleginnen jetzt kommen also nicht "mit Baby" zur Arbeit.

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Re: Arbeitnehmer- und Arbeitgebersicht

Antwort von Himbeere2008 am 21.05.2018, 14:34 Uhr

Mein Chef stellt am liebsten Frauen ab 40 ein.
Die Kinder sind groß oder sogar schon aus dem Haus. Keine Kinderkranktage mehr usw.
Eine Bewerberin gab gleich im Vorstellungsgespräch an, das ihr als allein erziehende Mutter von 3 Kindern 50 Kinderkranktage zu Verfügung stehen.
Damit war es auch schon erledigt.

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von ak am 21.05.2018, 15:00 Uhr

Das ist ja witzig.

Habe ich noch nie gehört, dass ein Kind mit zum Vorstellungstermin genommen wird.
Könnte mich gerade köstlich amüsieren.

Was macht das denn bitteschön für einen Eindruck ?
Ich, die es nicht schafft, ein Kind für die Stunde irgendwie unterzubekommen, will aber es so organisieren, dass ich jeden Tag arbeiten gehen kann ?

Was ist das denn für eine Logik ? Und wenn das Kind an diesem Tag einen quelingen hat, musst Du in dem Augenblick wenn der Chef Dich was fragt, auf das Kind eingehen damit es ruhig ist ?

Also... da wäre bei mir der Bewerber unten durch.

Und...ich darf auch mein Kind nicht mit zum Arbeitsplatz nehmen. Das muss auch ich irgendwie organisieren, dass jemand an dem Tag da ist, wenn der Kindergarten, etc. zu hat.
Wenn man das nicht schafft, sollte sich die Frau wirklich Gedanken darüber machen, ob sie wirklich arbeiten gehen möchte.

Ich weiß wie schwer das ist... und meiner war schon 5.
Aber.. er hätte nie darunter leiden müssen. Wäre das gegeben gewesen, hätte ich meinen Job sofort an den Nagel gehängt.
Jetzt hatte ich aber auch das Glück, meine Eltern und Schwiegereltern im Nacken zu haben.
Sonst wäre ich garantiert nicht arbeiten gegangen.

Aber...manche müssen es ja, und manche scheinen wirklich niemanden zu haben...da muss man wirklich wohl überlegen, wie das zu bewerkstelligen ist.
Das wird für diese Personengruppe recht schwer.

Aber.. eventuell mal in der Nachbarschaft fragen ? Oder es gibt doch mittlerweile auch so eine Organisation da kommen die Omis ins Haus.

Aber... nochmals auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen.

Nein... ein Kind gehört auf KEINEN FALL zu einem Vorstellungsgespräch, auch wenn es zu Deinem Leben gehört.
Konzentration und Ruhe sind dort absolut gefragt.

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von shinead am 21.05.2018, 15:34 Uhr

Selbst wenn der Chef sehr entspannt beim Thema "Kind am Arbeitsplatz" ist, es sich um einen Homeoffice-Arbeitsplatz handelt oder es sich um einen Job in Kindergarten/Jugendtreff/Internat o.ä. handelt: Beim Vorstellungsgespräch hat ein Kind nix zu suchen.

Keiner in meiner Firma ist auf die Idee kommen, gerade in den Ferienzeiten turnen aber eine Menge Kinder in den Büros rum.

Ein Vorstellungsgespräch ist ein wichtiges Meeting. Vergleichbar mit einem Termin bei einem (potentiellen) Kunden. Auch da hat ein Kind nichts verloren. Man muss konzentriert beim Thema bleiben und das funktioniert nur sehr schlecht wenn ein Kind dabei ist.

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Re: Arbeitnehmer- und Arbeitgebersicht

Antwort von Pebbie am 21.05.2018, 15:55 Uhr

Mein Mann hat es getan, eine alleinerziehende Mutter mit einem Kind etwas über 10 Jahre einzustellen. Er hat es schwer bereut. Inzwischen arbeitet ein Student bei uns, der zuverlässiger ist.

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das zu tolerieren hat aber auch Vorteile für den AG

Antwort von Ellert am 21.05.2018, 16:44 Uhr

"gerade in den Ferienzeiten turnen aber eine Menge Kinder in den Büros rum. "

Toleriert der Chef sowas und es klappt in der Parxis hat er einen Vorteil.
Es gibt nämlich Arbeitnehmer die sich in solchen Zeiten ganz zufällig dann krankmelden ( wenn man den passenden Arzt dazu hat) und die dann garnichts arbeiten. Ein Entlassungsgrund ist sowas nicht und krank wird in der Probezeit auch eher kleiner
aber es ist seltsam wieviele zufällig in den Ferien selbst krank werden oder wenn das Kind ein Hüsterchen plagt.

Ja, Eltern als Angestellte zu haben bietet nicht nur Vorteile
Vielleicht ist der beste Arbeitnehmer der Junge Mann der Männer liebt, der kan nichtmal schwanger werden und mit Adoption hat er es auch noch schwer...

dagmar

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Re: das zu tolerieren hat aber auch Vorteile für den AG

Antwort von shinead am 21.05.2018, 22:47 Uhr

Das klappt schon. Auch der Chef bringt ab und an seine mit. Home Office ist aber auch kein Thema.

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von lilke am 21.05.2018, 23:13 Uhr

Meine Kinder stehen nicht in meinem Lebenslauf. Nicht weil ich sie verleugne, sondern weil sie keine Aussage zu meiner beruflichen Qualifikation darstellen. Jeder Headhunter wird in meiner Branche nicht grundlos auf einen von persönlichen Details bereinigten Lebenslauf bestehen. Nur so können Firmen im übrigen tatsächlich wertfrei über einen Lebenslauf urteilen.

Ansonsten wird immer im Raum stehen, dass eine Frau, die Kinder hat die dann ja auch betreut wenn sie krank sind, dass sie nicht flexibel ist was Arbeitzeiten angeht, weil sie ja die Kinder von der KiTa, Schule, was auch immer abholen muss.

Finde ich diese Vorverurteilung richtig? Nein, sicherlich nicht.
Stimme ich ihr zu? Garantiert nicht.
Ist das die gängige Meinung in den meisten Firmen (zumindest in meiner Branche)? Ja.

Kinder zum Vorstellungsgespräch mitnehmen finde ich unpassend. Bei größeren Kindern finde ich es noch okay, denn die können vielleicht tatsächlich mal die Stunde still irgendwo sitzen und warten. Aber ein Baby könnte jederzeit anfangen zu schreien, will womöglich mitten im Gespräch gestillt werden.

Ganz ehrlich, irgendwo geht das ständige Rumschleppen der eigenen Kinder zu weit. Das ist weder zum Wohl der Mutter, noch des Babys.

Und der AG weiß schon mal ganz genau, woran er ist, nämlich dass Mama 24/7 an ihrem Baby hängt und eben genau die oben genannten Klischees erfüllt, weil sie nicht mal für die ein bis zwei Stunden jemanden organisieren kann, der mit dem Kind vor der Tür spazieren geht.

Kinder später in Notsituationen mal mit an den Arbeitsplatz zu bringen ist für mich im Übrigen etwas ganz anderes, denn in dem Fall stehe ich meinem Arbeitgeber wenn ich das Kind mitbringe weiter zur Verfügung anstatt für den Tag komplett auszufallen. Ergo ein Mehrgewinn für den AG. Natürlich nur, wenn das Kind tatsächlich "nebenbei" beaufsichtigt werden kann.

Wir hatten hier bei KiTa-Streik übrigens auch schon mehrere Familien, die ihre Kinder mitbringen mussten. Die wurden alle gemeinsam in einen Konferenzraum verfrachtet und haben da gespielt und zwei Stunden DVD geschaut. Sicherlich nicht die beste Betreuung, aber die Eltern konnten in der Zeit arbeiten und alle waren zufrieden.

Vorstellungsgespräch ist aber trotzdem etwas anderes, denn da geht es darum dass beide Seiten in Ruhe und ohne Störungen ihre Fragen stellen können. Ich will ja als AN auch nicht, dass der AG während des Vorstellungsgesprächs die ganze Zeit am Handy hängt und mit jemandem telefoniert, während er mit mir sprechen sollte.

LG
Lilly

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von Silene am 22.05.2018, 10:21 Uhr

Bei einem kurzen planbaren Vorstellungsgespräch sollte es möglich sein, irgendeine Kinderbetreuung zu organisieren. Letztes Jahr hatte ich allerdings ein Bewerbungsverfahren, dass auf ein ganztägiges Assesmentcenter hinausgelaufen wäre - da hätte ich mein vollgestilltes Baby zumindest in den Pausen stillen müssen und sonst mit einer Betreuungsperson spazieren schicken. Die Stelle war nicht mein absoluter Traumjob, daher habe ich die Bewerbung zurückgezogen, weil mir das AC mit Baby zu anstrengend gewesen wäre (und vermutlich auch geringe Aussicht, genommen zu werden). Allerdings kann ich mir unter bestimmten Umständen (Beruf mit Bewerbermangel, Bewerbung aus ungekündigter Position, gute Qualifikationen) auch vorstellen, dass es positiv gewertet wird, wenn man in so einem Fall trotz Baby die Bewerbung durchzieht, weil man die Stelle unbedingt möchte.

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Re: Zum Thema Baby und Arbeit (-splatzsuche)

Antwort von hubert am 23.05.2018, 19:45 Uhr

Ich denke es geht auch darum, wie wichtig ist der Mutter die Stelle? Und auch wenn ich privat es auch so sehe, dass die Familie das Wichtigste ist so muss man diese Einstellung vielleicht beim zukünftigen Chef nicht noch durch das mitgebrachte Kind unterstreichen. Ist halt der 1. Eindruck, und da erzeugt das nicht-mitgebrachte Kind doch eher den Eindruck, dass sie es wirklich will und das Kind gut betreut ist.
So ähnlich fragte eine Userin, ob man überstandene Krankheiten im LL erwähnt. Finde es total super, wer sich durchbeisst und danach nach vorne schaut, aber Kommentare in dieser Richtung im LL bzw. beim ersten kennen lernen auch deplaziert. Alles zu privat.

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