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von Jule9B  am 11.05.2013, 12:44 Uhr

teacher appreciation week (USA)

Warum gibt es sowas bloß nicht mal hier in Deutschland? Diese Woche war letzte Woche in den USA und auf Pinterest bin ich auf sooo viele süße Ideen gestoßen... ganz viele Bastelideen. Kleinigkeiten, die ab und zu einfach mal den Lehrern sagen: Danke, dass sie sich so um unsere Kinder bemühen.

Ich bin noch nicht soooo lange Lehrerin, aber sowas kenne ich ja von hier überhaupt nicht. Es geht nicht darum, Geschenke zu bekommen oder so. Aber einfach mal seine Anerkennung ab und zu zu zeigen?

Ich kenne das von vielen Kolleginnen und Kollegen und mir selbst logischerweise auch, dass man sich für sooo viele Kinder so viel Mühe macht, die weit über das berufliche "Muss" hinaus geht. Aber statt dass es gewürdigt wird, kriegt man oft noch eins drüber, warum man dies und das nicht auch noch gemacht hat. Warum man über das Kind nicht täglich eine kleine Zusammenfassung per Mail an die Eltern senden kann. Oder so. Im Ernst.

Natürlich sind es nicht nur die Lehrer. Wahrschienlich wird in allen Berufen viel zu wenig mal Anerkennung oder auch Dankbarkeit ausgedrückt oder schlicht mal gelobt. "Frau S., das haben Sie gut gemacht!"

Ob das ein deutscher Wesenszug ist? Alles Gute als selbstverständlich zu nehmen und zu kritisieren, sobald etwas nicht 110%ig läuft? Statt zu sagen: "Das war gut", eher ein "Warum haben Sie denn nicht auch gleich...?"

 
14 Antworten:

Jetzt sind's wieder die Deutschen

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.05.2013, 13:08 Uhr

Das ist ein menschlicher Wesenzug - man gewöhnt sich an Dinge, an gute und an schlechte.

Das aktuelle Lied zum Gefühl: "Let her go" von Passenger. Der ist Brite - und kennt den Wesenszug auch ;-).

Ist es eigentlich ein typisch deutscher Wewenszug, alles negative erstmal unter den Generalverdadht des "typisch deutsch" zu stellen? Weiss das jemand?

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Re: teacher appreciation week (USA)

Antwort von Pamo am 11.05.2013, 13:17 Uhr

Ja, das ist wohl typisch deutsch.

Schüler oder Eltern, die etwas Nettes zum Lehrer sagen, schleimen.
Eltern, die etwas Nettes über ihr Kind sagen, sind größenwahnnsinnig.
Lehrer, die etwas Nettes über Kinder oder Eltern sagen, sind nicht existent?

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Re: Das nicht, aber...

Antwort von Jule9B am 11.05.2013, 13:32 Uhr

... wenn es in einem anderen Land dazu sogar sowas gibt wie diese TAW, ist die Frage doch vielleicht gar nicht so unberechtigt?
Jule

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Re: teacher appreciation week (USA)

Antwort von dr.snuggles am 11.05.2013, 13:33 Uhr

unsere lehrer haben mittwoch von uns ein frühstück ausgegeben bekommen.
ich weiß nicht, ob sich das durchsetzt. erste klasse, da sind alle noch euphorisch und haben sich extremst lieb...:-)

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Re: Das nicht, aber...

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.05.2013, 13:36 Uhr

Wenn schon Landeswesenszug, dann vielleicht eher die Institutionalisierung des schlechten Gewissens durch die Amerikaner.

Wenn EIN Land sowas einführt, dann heisst das doch nicht, dass EIN anderes Land aufgrund der Nichteinführung "aus der Reihe fällt". Soviel Logik solte einer Lehrerin dann doch geläufig sein.

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Re: teacher appreciation week (USA)

Antwort von Hase67 am 11.05.2013, 13:39 Uhr

Hi,

grundsätzlich gebe ich dir Recht, dass die "Nettigkeitskultur" in Deutschland manchmal sehr zu wünschen übrig lässt. Allerdings hat diese Kultur in den USA für mich auch oft sehr formalisierte und unauthentische Züge - das finde ich dann eher bemüht als wirklich schön.

Grundsätzlich ist es hier so (so meine Beobachtung), dass viele Leute sich wirklich einen wahnsinnigen Kopf darum machen, ob eine nette Geste an den Lehrer möglicherweise gleich als Bestechungsversuch gewertet wird - das ist auch in den Schulunterforen hier immer wieder Thema.

Und grundsätzlich muss ich aus meiner bisherigen Erfahrung mit Lehrern hier sagen, dass ich nicht bereitwillig alle Lehrer "appreciaten" möchte. Ich kenne einige, die einen wirklich tollen Job machen, aber ich kenne auch (gerade auf der weiterführenden) viele, die ihren Job auf der linken Backe absitzen, eigentlich keine Lust auf die heranwachsenden Menschen haben, die da vor ihnen sitzen und sich in Larmoyanztiraden ergehen, die mir die Haare zu Berge stehen lassen, wenn ich mir überlege, wie viele Vorzüge diese Leute genießen.

Insofern möchte ich mir gern selbst aussuchen, welchem Lehrer ich meine Anerkennung spende (egal ob in Form von engagierter Mithilfe, Geschenken oder netten Worten) und welche ich kritisiere, weil sie meiner Meinung nach einen lausigen Job machen.

Ich habe dich hier im Forum als generell sehr bemühten, hilfsbereiten und engagierten Menschen kennengelernt und glaube dir glatt, dass du dir für deine Schüler auch sehr viel Mühe gibst. Aber es gibt eben aufgrund der Bequemlichkeit und des Beamtenstatus auch viele Kollegen von dir, die einfach nur bräsig und borniert ihre Zeit an der Schule absitzen, weil sie keine Lust haben, sich ein Bein auszureißen - und für die möchte ich, bittedanke, keinen Appreciation Day haben.

LG

Nicole

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Re: teacher appreciation week (USA)

Antwort von maxwell am 11.05.2013, 13:44 Uhr

Ich finde es ehrlicher, im pers. Gespräch mit der Lehrerin zu sagen, dass sie für mein Kind klasse ist.
Peinlich, wenn es da eine Woche Lehrerfeierei gibt, um ihnen zu zeigen, dass sie toll sind. Aber in USA gibts ja für jeden Pups einen offiziellen Feiertag.
Natürlich ist jede negative Charaktereigenschaft Einzelner ein Wesenszug eines ganzen Volkes. Da kann man auch pauschal sagen, alle Amis sind ignorant und fette Waffenliebhaber. Schublade auf und wieder zu.

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Gibt es doch: Tag des Lehrers - 5. Oktober

Antwort von Petra28 am 11.05.2013, 14:01 Uhr

Muss man nur was draus machen.

Und - wer sich erinnern mag - in der DDR gab es den Tag des Lehrers am 12. Juni mit entsprechenden Festivitäten.

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also lieber ein nettes, ernstgemeintes Lob von Herzen.....

Antwort von SiJoJoFrAl am 11.05.2013, 14:03 Uhr

als so eine vorgegebene Woche wo jeder 'muss' ob ers ernst meint oder nicht.

Das ist wie Valentinstag....unnoetig wie ein Kropf.

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Hmmm, ich glaube, in den USA haben Lehrer und hat Lehren/Lernen

Antwort von Leewja am 11.05.2013, 14:55 Uhr

einen ganz anderen Stellenwert, als bei uns.....

Ich hatte bei meinem Austausch das Gefühl, dass man Wiossenserwerb dort wesentlich höher schätzt, als bei uns, Wissen ist ein kostbares Gut und man ist sehr stolz darauf.

Das wird auch mit den Kosten zusammenhängen...wenn man soviel Geld aufbringen muss, um sein Kind studieren lassen zu können, dann ist das auch wirklich "was wert"....was nix kostet, taugt auch nix, so in etwa...

Zudem schienen mir die Leher und student counsellors in den USA tatsächlich sehr engagiert....ich habe gar nicht vor, das mit "den deutschen lehrern" zu vergleichen, ich finde dieses über einen kamm scheren immer doof (und ärger mich ja auch, wenn "alle Ärzte" mal weider scheiße sind...), aber an der schule in der stadt, wo ich war, waren es sehr engagierte lehrer.

dien wertschätzung (gegenseitig!) schein mir jedenfalls wesentlich höher....hier kommt es mir oft vor, als herrsche ein kampf (mein vater war lange gymnasialdirektor....), lehrer gegen eltern, von beiden seiten. forderungen, beschwerden, ansprüche, verweigerungen, ablehnung....das gefällt mir nicht.

ich finde, ein wenig appreciation tut beiden seiten gut.

ob das nun "verordnet" sein muss, weiß ich nicht, aber ich denke, viele USA-schüler schätzenm ihre Lehrer WIRKLICH, ebenso auch Schülereltern, da gilt sowas eben auch nicht als schleimerei...man DARF siene lehrer wirklich mögen und schätzen und das tut ja auch gut! man lernt doch lieber und wird lieber miterzogen, von jemndem, den man schätzt, mag und respektiert.

mein vater hat zum abschied briefe und karten von ex-schülern bekommen, die längts studieren oder im beruf stehen und die betont haben, wie sehr ihre schulzeit unter ihm als direktor sie geprägt hat, wie er sie mit gerechtigkeit, präsens und einsatz begeistert hat und ihr leben in eine gute richtung gedrängt hat...das ist doch wunderschön! ICH wäre nie auf die idee gekommen, das meinem ex-direx zu schreiben, ich habe den kaum bemerkt, aber wenn etwas zu appreciaten ist, dann ist es schön für beide seiten, das auch zu tun!

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Re: Gibt es doch: Tag des Lehrers - 5. Oktober

Antwort von cashew1 am 12.05.2013, 7:16 Uhr

Oh toll, dann will ich auch einen Tag der (Physio-)Therapeuten!!
Meine Güte, wie wir uns oft ein Bein ausreißen, für stinkende, schwierige und bockige Patienten, Fortbildungen auf eigene Kosten in unserem normalen 26 Tage Jahresurlaub machen und das Ganze für 12-15 € Stundenlohn je nach Region....

Nein, das ist glücklicherweise nicht immer so, es gibt auch viele andere, die das zu schätzen wissen.
Ich habe auch jede Menge Lehrerinnen im Freundeskreis, die bekommen häufig sehr schöne und liebevoll durchdachte Geschenke und Briefe von ihren Schülern und deren Eltern.

Wie oft sagst Du selbst denn irgendwie "Danke, sie sind supertoll" zu Menschen, mit denen Du beruflich etwas zu tun hast?

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dafuer brauchts keinen Tag sondern einfach mitdenken und Dankbarkeit

Antwort von SiJoJoFrAl am 12.05.2013, 8:36 Uhr

meine Physiotherapeuthin hat mir sehr geholfen, wir haben uns super verstanden.
Sie bekam von mir nach der 2. von 3 Verordnungen 2 meiner nachgezogenen Wunderblumen (google) in einem schoenen Topf mit den Worten, dass sie bei mir ja wirklich Wunder bewirkt hat und man ja immer ein kleines Wunder brauchen kann.
Sie hat sich sehr gefreut und die Blume wuchert und gedeiht bei ihr, erzaehlte sie mir.

Solche Kleinigkeiten sind doch auch ohne speziellen Tag moeglich.


Spezielle Tage helfen dem Problem wohl nicht, dass Leute etwas sensibler werden und auch mal ehrlich sagen/zeigen, wie dankbar sie sind. Was sehr schade ist, wenn alles als Selbstverstaendlich angesehen wird.

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Re: Ich möchte auch keinen zusätzlichen feiertag einführen ... ;)

Antwort von Jule9B am 12.05.2013, 14:19 Uhr

Aber wie ihr schon schreibt, einfach mal ab und zu eine kleine freundliche Geste, an keinem festgelegten Tag. Ich sehe oft, wie für die Grundschullehrerinnen gebastelt oder ein Blümchen mitgebracht wird. Mit dem Wechsel in die weiterführende Schule scheint spätestens diese Konfrontationshaltung bei vielen zu kommen, und viele meiner Kollegen reißen sich eben auch Beine und Arme aus. Wie selten man da im Lehrerzimmer mal sieht oder mitkriegt, dass sich da irgendjemand mal die Mühe gemacht hat ein Blümchen mitzubringen oder sagen wir mal ein Bildchen zu malen doer so ...

Meist kümmern sich die Eltern in der weiterführenden Schule eben GAR NICHT mehr ("Das muss die jetzt aber wirklcih alleine hinkriegen auf der weiterführenden Schule") oder man kriegt Forderungen: "Ich erwarte da aber prompte Rückmeldung, Sie können doch mal eben nachmittags ne Mail schrieben..." (genau, für alle 200 Kinder, die ich so unterrichte, schreibe ich den Eltern das "gerade mal" nachmittags auf, wie sich ihre Sprlösslinge so tagsüber in der Schule machen - dann sparen sie sich auch den Weg zum Elternsprechtag. ;)

Warum viele Lehrer irgendwann den Kopf in den Sand stecken, kann ich mir vorstellen: Wenn man sich jahrelang verausgabt, meist mehr macht als man müsste, weil man es für die Kinder ja eigentlich auch gern tut, man bekommt aber trotzdem meist nur negative Rückmeldung, dann ist es kein Wunder, dass nur 4% aller Lehrer es bis zum normalen Pensionsalter schaffen und zig Prozent vorher mit Burnout auf der Strecke bleiben. Und wenn man eingiermaßen clever ist und das durchschaut, macht man dann irgendwann nur noch Dienst nach Vorschrift und lässt die unweigerlich auf einen zukommdende Kritik (der sitzt seinen Dienst auf der linken Backe ab und macht nur das Nötigste) an sich abprallen. Lehrer werden ja gerade von Eltern und Schülern immer nur als solche wahrgenommen. Dass das ein Job wie jeder andere ist, den ich nur zum Teil aus Spaß an der Freude mache und hauptsächlich, um damit unsere Brötchen zu verdienen, wie andere Leute eben im Supermarkt an der Kasse sitzen oder Haare schneiden so, sehen die gar nicht. Aber ich bin ja außer Lehrerin auch noch Ehefrau, Mama, habe Hobbys und Interessen, die gar nichts mit Kindern zu tun haben. Gott sei Dank. ;)

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Re: Ich möchte auch keinen zusätzlichen feiertag einführen ... ;)

Antwort von almut72 am 12.05.2013, 14:40 Uhr

Ach ja, das gute alte Amerika... Land des Muttertags, Erfinder der Coca Cola und der unbegrenzten Moeglichkeiten.
Ich bin dankbar und sage das, auch gibt es immer mal Aufmerksamkeiten fuer alle in meinem Umfeld, die gute Arbeit leisten. Auch ich bekomme im Beruf immer mal ausserordentliche Anerkennungen. Aber ich braeuchte keinen extra Tag (obwohl es den sogar auch fuer meinen Beruf gibt), an dem wir besonders gelobt werden. Herzlichkeit und Dankbarkeit sollten spontan sein und sind ein Wesenszug - oder auch nicht.

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