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Geschrieben von peekaboo am 20.10.2017, 12:45 Uhr

Sinnlosposting: Wenn alte Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

umgehen innerhalb meiner Familie...

Eine Person die früher eigentlich eher sanft-/gutmütig war, wird von jetzt auf nachher aggresiv um nicht zu sagen gemein. In einer Unterhaltung werden Sachen zig mal nachgefragt (wobei damit kann ich ja noch umgehen) nur mit der manches mal plötzlichen Wortwahl und den Unterstellungen, damit komme ich gar nicht klar...

Ich bewundere den 90 jährigen Ehemann, der das so aushält, obwohl ihm ständig unterstellt wird, er würde fremdgehen... er darf nicht mal mehr auf Toilette ohne ein sofortiges "wo steckst Du"...

Ich habe schon seit ca. 4-5 Jahren den Verdacht "Alzheimer"... aber es macht mich einfach fertig... ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll :o(

Wie geht Ihr damit in eurem Umfeld um?

Traurige Grüße
Peeka

 
61 Antworten:

Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von linghoppe. am 20.10.2017, 13:13 Uhr

ich wäre da sehr vorsichtig, ich kenne einen Fall, da hatte diese Person ein
Hirntumor, es fing auch an mit Vergesslichkeit, Charakter veränderungen
dann auf einer Sekunde auf die andere plötzlich gewalttätig, er wurde von der Polzie abgeholt, als der Spuck vorbei war, wusster er von nichts , danach hat ein Angestellter der Polizei gesagt er soll zm Arzt sich untersuhcne lassen, da hatte
der Mann ein Tumor , nach OP war er wieder der alte Ruhige und nette
Nachbarn

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von Tai am 20.10.2017, 13:16 Uhr

Ja, in meiner Verwandtschaft und auch bei der von Freunden werden altersbedingte Veränderungen (körperlich, geistig, psychisch) zur Zeit immer häufiger.

Es ist schwer damit umzugehen.

Heute werden die Menschen immer älter, und dabei kann das Gehirn oft nicht mehr mithalten.
Neulich habe ich mal gelesen, dass bis zu zwei Drittel der 90-Jährigen dement sind. Gerade auch Wesensveränderungen und aggressives Verhalten sind für die Familie schwer auszuhalten.

Da hilft nur, es nicht so an sich ranzulassen und sich klarzumachen, dass das Verhalten nicht böswillig ist und eben ein Preis des in der Regel höheren Alters.

Ich wünsche dir gute Nerven!

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Wieso Sinnlosposting..?

Antwort von Leena am 20.10.2017, 13:27 Uhr

Genau das ist doch ein zentrales, wesentliches Thema für unsere Gesellschaft, in der immer mehr Menschen immer älter werden - mit allen positiven und negativen Folgen, die daran hängen.

Und - ja, mit körperlichen Veränderungen bei lieben Menschen können wir meistens besser / einfacher umgehen als mit seelischen Veränderungen.

Es ist nicht einfach, und meistens wird es mit dem Alter erst recht nicht einfacher.

Ich wünsche Dir auch gute Nerven und möglichst viel innere Stabilität, so dass Du vielleicht vieles nicht persönlich nehmen musst... Patentrezepte gibt es, fürchte ich, eh nicht. :-(

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von Shanalou am 20.10.2017, 13:47 Uhr

Mmh, dieses plötzliche totale Verändern kenne ich eigentlich nicht. Ich finde eher, dass sich bestimmte Charaktereigenschaften verstärken, d.h. häufig waren die Menschen einfach schon immer so, nur tritt so manches plötzlich viel stärker hervor, so dass es zum Problem werden kann. Zum Umgang kann ich dir nur raten, dich nicht persönlich angriffen zu fühlen, aber trotzdem Grenzen zu setzen.

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@ all da mögt Ihr wohl Recht haben... aber für mich persönlich komme ich damit

Antwort von peekaboo am 20.10.2017, 13:51 Uhr

nicht klar und fühle mich dieser Person manches mal ungerecht gegenüber... Dieser emotionale Druck... von wegen "ist doch besser wenn ich verreck und Du weißt gar nicht wie es mir geht mit meiner Krankheit"...

Dann möchte ich manches mal losschreien... ich habe diese Krankheit doch auch und ich möchte nicht so werden wie Du... aber das mache ich natürlich nicht, denn diese Personen sollen nicht wissen, dass ich diese Krankheit geerbt habe und Sie zum Glück nur langsam voran schreitet :o(

Ach heute ist einfach nur ein blöder Tag...

Danke für Eure Worte...

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Re: @ all da mögt Ihr wohl Recht haben... aber für mich persönlich komme ich damit

Antwort von Leena am 20.10.2017, 14:07 Uhr

Oje, das ist dann natürlich noch mal ein ganz anderer Brocken, wenn es um eine Krankheit geht, die Du auch noch geerbt hast. Und zusätzlich - wenn Du nicht willst, dass sie wissen, dass Du diese Krankheit geerbt hast. Das ist heftig...

Ich kenne es - absolut ohne vergleichbare "Brocken" - von meiner Mutter, dass ich merke, da ist so eine "Grund-Gereizheit" in mir, im Grunde kann sie eh machen, was sie will, ich reagiere genervt... Manchmal kriege ich es hin, mich einigermaßen zusammen zu reißen, manchmal läuft es nicht so gut und ich bin ziemlich ungenießbar... Im Grunde - finde ICH halt, dass so einiges zwischen uns steht, meine Mutter sieht das aber ganz anders - uns fehlt die gemeinsame Wahrnehmung, die gemeinsame Sprache, oder wenigstens der Respekt vor der gegenseitigen Wahrnehmung und der jeweiligen Realität...

Ganz liebe Grüße!!!

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von desireekk am 20.10.2017, 14:13 Uhr

Ich versteh gut was Du meinst...

Bei mir ist es meine Mutter.
Sie hat altersbedingte Wahnvorstellungen die sich auf mich (negativ) fokussieren.

Fakt ist: das wird NICHT besser. Also hab ich mich da innerlich abgekoppelt und sehe es mit klinischem Interesse wie die Wesenveränderung vor sich geht.
Ich kann nicht mal Luft holen ohne dass es falsch ist und ich abgekanzelt werde.

Es ist "der Wahn" nicht sie, die da spricht.

Gruss

D

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Kenn ich :(

Antwort von Christine70 am 20.10.2017, 15:05 Uhr

Nur daß meine Mutter Demenz hat und gerade in einer Zeit lebt, wo ich noch Zuhause wohnte.

ich bin selber schwerbehindert und gerade vor Kurzem wurde noch eine unheilbare Autoimmunerkrankung festgestellt. Sie bekommt das nicht mehr so mit.

Wenn ich ab und an mal meine Mutter besuche, beschimpft sie mich, macht mir Vorwürfe "Du hast mich ins Heim abgeschoben"....... im nächsten Moment fängt sie an zu weinen und will nach Hause zu meinem Vater. Der ist allerdings schon 15 Jahre tot :( Dann will sie in ihre Wohnung, die nicht mehr existiert...... Ich weiß oft nicht wie ich reagieren soll.
Dann die ewigen Vorwürfe, weil ich mich nicht um sie kümmere. Ich kann ja gar nicht, kann auch nicht mehr selber Auto fahren.

Am Ende gehe ich nach Hause und heule wie ein Schloßhund.
Sie ist krank..... das ist Fakt. Aber ich war immer das schwarze Schaf in der Familie, das Sandwichkind. Was die anderen beiden Schwestern durften, durfte ich noch lange nicht. Deshalb bin ich damals auch ganz schnell von Zuhause weg.
Nur lebt meine Mutter in ihrer Demenz genau in dieser Zeit und behandelt mich auch so wie damals.

Mein Hausarzt sagt, ich muß jetzt endlich lernen, an mich zu denken und soll mich abkapseln. Aer sie ist meine Mutter....... Was ist richtig, was ist falsch :(

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Ich auch:(

Antwort von Flora61 am 20.10.2017, 16:24 Uhr

Meine Mutter ist schon seit einigen Jahren an Alzheimer erkrankt.
Da lebte mein Vater noch,er verstarb vor 2 Jahren.
Er wollte ihre Erkrankung nicht wahr haben und ließ teilweise Untersuchungen nicht zu.
Das Zusammenleben der beiden wurde täglich schlimmer.Meine Mutter verdächtigte ihn fremd zu gehen,sah Dinge,die nicht da waren,fühlte sich von Nachbarn oder Fremden verfolgt usw.
Mein Vater nahm das hin...in guten wie in schlechten Zeiten und nahm mir das Versprechen ab,mich gut um meine Mutter zu kümmern wenn er nicht mehr da ist.
Ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis,besonders zu meiner Mutter gehabt und für mich war klar dass ich alles tue,damit es ihr gut geht.
Leider wurde ich dann und insbesondere mein Mann das Ziel ihrer Verdächtigungen.
Ich hätte ihr Geld gestohlen,mein Mann würde nachts in ihr Haus einbrechen und mit seinen ausländischen Freunden wüste Partys feiern.Ich sollte mich scheiden lassen...was ich nur für eine Tochter wäre....er wäre ein H.....Sohn und seine Eltern Abschaum.
Mehrmals war die Polizei bei ihr,weil sie nachts randalierte oder wir mussten uns bei der Polizei ausweisen.( hätte ja sein können dass meine Mutter Recht hat :()
Ich war fix und fertig.Einerseits das Versprechen,das ich meinem Vater gegeben hatte,andererseits wollte ich alles richtig machen und nur Gutes für meine Mutter.
Ich führte ein langes Gespräch mit ihrem Neurologen,der mittlerweile ihre täglichen Medikamente erhöhte.
Jetzt nach 2 Jahren geht es.Sie ist friedlicher,natürlich teilweise ruhig gestellt.
Oft schaut sie mich an,ich fühle das und ich merke dass sie dann denkt...ist meine Tochter ehrlich zu mir?Verstellt sie sich nur?
Es ist und bleibt schwierig.Viele, die sich mit der Erkrankung auskennen sagen immer...sie ist krank,nimm es dir nicht zu Herzen,sie weiß nicht was sie sagt.
Es tut trotzdem weh...sehr weh!

Mein Mann hat seit 1,5 Jahren Hausverbot...von ihr ausgesprochen,als mal wieder die Polizei bei ihr war.Er kümmert sich nicht mehr.Mein Bruder,ihr Liebling,ist vor 1 Jahr verstorben.Ich bin alleine...mit meinen Gefühlen,mit der Pflege,mit allem.

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Re: Ich auch:(

Antwort von Holzkohle am 20.10.2017, 16:50 Uhr

hier ist es noch nicht so fortgeschritten aber ich sehe es leider auf mich zukommen.

Mein Vater hatte 2013 einen Herzinfarkt. Er ist eigentlich wieder komplett gesund, hat aber seitdem Probleme mit der Atmung. Er ist sehr wetterfühlig und in den Jahren hat sich sein sonst immer sehr ruhiges, loyales, witziges Gemüt in das eines Cholerikers verwandelt. Mein Vater ist wahrscheinlich eher sauer auf sich selbst, dass er nicht mehr so kann wie früher. Nicht, dass er früher ne Rampensau war, aber meine Eltern haben bis zum Schluss gearbeitet, sich um ihren Garten gekümmert, waren auf Feiern, waren im Urlaub. Meinem Vater wird inzwischen alles zu viel. Zu laut. Zu eng. Das komplette Sozialleben ist eingeschlafen. Er wird megaschnell grantig und wird dann laut. Da reicht es manchmal schon, dass meine Mutter sich im Auto nicht schnell genug anschnallt oder mein Sohn beim Essen das Messer runterfällt. Ich finde das sehr schade.

Meine Mutter hat erste Anzeichen von Demenz. Das ging los als sie aufhörte zu arbeiten. Sie und ihr Gehirn waren offenbar nicht mehr genug gefordert. Mein Vater merkt das, ich merke das - ich denke, meine Mutter merkt das auch aber will es nicht wahrhaben.

Das Schlimme an der Sache ist dabei eigentlich, dass meine Mutter damals ihre Mutter, also meine Oma, wirklich bis zum letzten Tag gepflegt hat, weil diese unser schlimmer Demenz litt. Sie hat immer gesagt: Um Gottes Willen Leute, wenn ICH mal so werde, SAGT MIR SOFORT BESCHEID...

Wir mussten Oma dann später ins Heim bringen, weil es aufgrund der Arbeitszeiten meiner Mutter nicht mehr möglich war, sich roundtheclock zu kümmern - und die Gefahr, die mit der Demenz von meiner Oma ausging war auch nicht ohne (Gasherd an, Wohnungstür sperrangelweitoffen und im Nachthemd auf die Kreuzung gelaufen und wusste nicht mehr, wo sie war und wo sie wohnt) Am Ende hat sie auch ihre Tochter/meine Mutter (jüngstes Kind von dreien, die anderen beiden waren nie im KH) nicht mehr erkannt und ich wäre ja eh nicht von meinem Papa haha, das wüsste sie ja, da war ja damals was mit dem... dem.. wie hieß er naja, jedenfalls ist DAS Kind nicht vom D. Das war schon sehr schlimm für meine Mama.

Für mich ist klar, dass ich mich natürlich um meine Eltern oder auch nur um einen Elternteil, wenn der andere nicht mehr ist, kümmern würde. Sofern es meine Zeit zulässt, das kommt ja auch noch dazu. Ich habe schon mal versucht meine Eltern anzusprechen, also ich meine, manchmal geht das ja schnell... ob sie Vorstellungen haben.. später mal... da bin ich auf Granit gebissen. Ob später mal Friedhof oder Seebestattung oder Pflegeheim oder Hospiz, da will keiner drüber reden.

Es ist bei uns noch nicht schlimm oder so schlimm wie in den oben geschriebenen Fällen, aber ich denke, es ist für einen selbst so unfassbar, dass die agilen jungen Eltern auf einmal bedürftig werden. Als im gesundheitlichen Sinne. Oder im Leben eingeschränkt sind.

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Re: Ich auch:(

Antwort von Christine70 am 20.10.2017, 17:46 Uhr

Meine Mutter hatte eine kleine Wohnung (Betreutes Wohnen) aber das ging nicht mehr. Sie hat Dinge angestellt, die teilweise schon gefährlich waren. Herd angelassen ist noch das harmloseste. Auch hat sie den Pflegedienst beschuldigt, sie klauen ihr Geld. Die Diakonie hat uns dann nahegelegt, daß sie nicht mehr alleine leben kann.
Daraufhin kam sie in ein Pflegeheim in eine Demenzgruppe. Meine Schwester wohnt nur 100 m weit weg und kümmert sich viel um sie. Muß aber dazusagen, sie wird höflich von unserer Mutter behandelt. Sie war immer die Prinzessin. Bei mir genau das Gegenteil.

Ich bin echt in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite ist es die Mutter, auf der anderen Seite will ich so nicht behandelt werden. Es geht mir an die Substanz. Ich besuche sie alle vier Wochen etwa, und brauche dann eine gute Woche um mich von dem Besuch zu erholen, so blöd das klingt :(

Ich war eine Zeitlang in einer Selbsthilfegruppe für Angehörige Demenzkranker, aber selbst da mußte ich mir immer sagen lassen: "Sie ist krank und versteht nicht was sie dir antut. Steh drüber und laß dir ein dickeres Fell wachsen"
Das ist aber nicht so leicht, wenn man selber angeschlagen ist :(

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@Christine70

Antwort von Flora61 am 20.10.2017, 18:25 Uhr

Ich kann deine Zwickmühle gut verstehen.:(
Wenn man selber krank ist und dann noch alle Agressionen ab bekommt,ist das schlimm und tut noch mehr weh.
Man würde ja gerne...weiß aber was wieder kommt und dass es einem nicht gut tut.
Einen Tipp kann man schlecht geben...ich wünsche dir aber alles Gute!
Und wenn du nicht hin möchtest,dann lass es!
Ich weiß...mit deiner Mutter vernünftig reden ist nicht.
Lg

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ich auch

Antwort von Benedikte am 20.10.2017, 20:55 Uhr

meine Mutter. Sie ist nicht mehr meine Mutter, die ich mal hatte. Es ist eine fremde Frau.

und mehr will ich dazu nicht sagen- aber es ist , als wäre jemand gestorben, der physisch noch lebt

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von Hubbeldubbel am 20.10.2017, 21:20 Uhr

Bei meinem Opa (79) dachten wir auch an Demenz, er hatte richtige Aussetzer...

Ich konnte nicht damit umgehen und habe es auch in vier Jahren nicht gelernt.

Kürzlich fiel er, klagte über Schmerzen im Rücken. Konnte sich aber wieder einmal nicht daran erinnern, wo ich z.B. wohne... :-(

Ergebnis: Gehirntumor. Jetzt ist "alles" wieder gut. Wesensänderung weg, wieder der Alte. Es blieb nur normale Vergesslichkeit.

Alles Gute Euch...

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von kati1976 am 20.10.2017, 22:28 Uhr

Ja ich kenne das. Bei meiner Oma war es so. Sie war immer lebenslustig,hatte immer gerne uns Enkelkinder um sich herum und ist lange überall mit dem Fahrrad hingefahren.

Dann fing es langsam an,sie möchte vieles nicht mehr, wollte keinen mehr sehen und wenn jemand da war hat sie viele Sachen etliche Male erzählt oder wusste keine Namen mehr

Irgendwann konnte sie nicht mehr alleine sein,es war zu gefährlich und sie zog zu meiner Tante da diese nicht arbeitete und am meisten Platz hätte,alle anderen waren aber immer da zum helfen.

Es wurde immer schlimmer,sie konnte nichts mehr,wenn man sie nicht erinnert hätte,dann hätte sie sogar vergessen zu Essen und zu Trinken. Und ihr Wesen war schrecklich,sie war nur noch schlecht drauf und hat alle um sie herum nur beleidigt und angeschrien.

Sie war krank aber ich fand es schlimm mit anzusehen wie sehr es Bergab ging.

An ihrem Geburtstag waren alle Kinder und Enkel da und sie war wie früher. Abends ging sie fröhlich ins Bett und ist am nächsten Tag nicht mehr aufgewacht.

Die Wesens Veränderung war schlimm.

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von Mahana am 20.10.2017, 22:28 Uhr

Oh, ein Thema das mich auch monentan rumtreibt!

Bei mir ist es die Großmutter.

Sie ist allerdings schon immer eine Narzistin gewesen. Darum hat auch von uns kaum einer Kontakt zu ihr. Meine Mutter war sogar sehr lange wegen ihr in psychiatrischer Behandlung, bekommt aber heut noch Bauchweh beim kleinsten Gedanken an ihre Mutter.

Nun ist meiner Großmutter der zweiten Mann weggestorben, der ein grundweg sexistischer Mann war, sogar meiner Großmutter gesagt hat, deine Tochter hat mich so geil gemacht. Noch ein Grund mehr, so wenig Kontakt wie möglich zu haben. Diesen Mann hat sie sogar ins Grab meines Großvaters legen lassen. Für uns total pietätlos....

Jedenfalls hab ich mich nun erbarmt und fahre einmal im Monat 159 km zu ihr - mit Baby. Die Tage danach überlebe ich nur mit Schmerztabletten, da mich vor lauter Verspannung die Migräne überfällt.

Ich bin der Meinung, dass sie in Anfängen dement ist. Zumindest deutet alles darauf hin... sie bezichtigt alle sie zu bestehlen, die Nachbarn, die ehemalige Putzfrau... die sogar so scharf auf ihre Töpfe war, dass sie ihr die geklaut und der Tochter in Kroatien zur Hochzeit geschenkt hat. Sie vergisst den Wohnungsschlüssel abzuziehen, und schafft es in ihrer Aufregung dann nicht die Klinke richtig zu drücken, sodass sie die Polizei ruft, dass ihr jemand den Schlüssel geklaut und sie eingesperrt hat. Seitdem sind aus ihrer Wohnung 20.000 Eur verschwunden, die sie vmtl nie hatte oder ein paar Hunderter einfach zu gut versteckt hat. Oder ihr Schmuckkästchen wurde aufgebrochen, wobei es genauso aussieht als ob es mal fallen gelassen wurde, der Inhalt ist natürlich noch komplett da. Wahlweise wird hier die Putzfrau, die Nachbarn oder sogar die schwarze Frau meines Bruders, also meine Schwägerin, bezichtigt.
Oder jemand war nachts in ihrer Wohnung und hat den Fernseher mit Glitzerfarbe beschmiert.
Wenn sie die Wohnung verlässt, verschließt sie alle Zimmertüren und versteckt die Schlüssel im Schuhschrank.

Die Frau ist seit x Jahren schwerhörig und hört auch prinzipiell nicht das was sie hören soll. Es kommt einem oft so vor, als mache sie das absichtlich. Telefonieren ist somit unmöglich...

Durch ihren Narzismus hat sie uns schon immer versucht gegeneinander auszuspielen. Jetzt ist sie richtig böse und geht richtig firmes zu Werk. Sie erzählt Dinge, die nachweislich ganz anders abgwlaufen sind und verdreht Tatsachen so, dass sie als harmes Hascherl da steht, dass kein Wässerchen trüben kann. Prinzipiell sind schon immer alle anderen schuld gewesen, jetzt noch mehr.

Sie lässt mich nicht Einblick nehmen in ihre Unterlagen etc. um ihr zu helfen. Sie versteckt die Dinge regelrecht.

Zum Arzt bekomme ich sie nicht, da müsste ich Gewalt anwenden. Außerdem wird sie agressiv. Und mit dem Baby im Schlepptau halte ich mich in Allem total zurück, um sie nur ja nicht zu reizen. Sonst schaut keiner aus der Familie nach ihr, die Nachbarn haben sich schon lange gebervt von ihr abgewendet.

Aus meiner Sicht schlägt da eine Demenz durch, aber ohne Arztbesuch keine Diagnose.
Wie meint ihr könnte ich sie dazu bewegen?

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von Miene-Biene00 am 21.10.2017, 5:28 Uhr

Mich beschäftigt auch immer wieder das Thema. Meine Mutter wohnt zur Zeit in einem Heim. Sie ist gerade mal 58 Jahre alt. Ist jahrelang Drogen und Alkohol abhängig. kontakt zu ihr war kaum da, da sie weder Interesse an meiner Schwester und an mir hattte und auch die zehn Jahre, die wir bei ihr in unserer Kindheit verbrachten- naja will es nicht aussprechen. Der Kontakt momentan ist schwierig. Sie hat die alkoholiker Demenz. Ständig will sie, dass ich sie besuchen komme. Will wieder in die große Stadt zurück, um zu ihren Freunden zu kommen. Das ist nur ein kleiner Teil, was ich hier beschreibe, aber es macht mich so fertig, weil dann Gespräche über die Vergangenheit ihrerseits angefangen werden. Ich will nicht mehr an meine Kindheit denken und das was sie uns damals angetan hat. Sie versteht völlig die Tatsachen, meint sie hätte alles richtig gemacht. Ich bin dann kurz davor auch wenn ich weiß" man soll einem Menschen mit dieser Erkrankung dort abholen( zeitlich), wo er gerade ist" zu platzen. Wir sind halt persönlich betroffen, weil es Familie ist. Beruflich kann man da gut Abstand nehmen...

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@Mahana

Antwort von Flora61 am 21.10.2017, 8:45 Uhr

Deine Geschichten könnten meine sein.:(
Insbesondere die Schlüsselgeschichten oder Unterlagen verstecken.Schmuck ......
Deine Oma hat garantiert Alzheimer Demenz.
Es ist schwierig in deinem Fall etwas zu unternehmen.Du wohnst weit weg.

Ich kann dir nur sagen was ich gemacht habe...den Hausarzt über die Merkwürdigkeiten informiert und um Hilfe gebeten.
Tatsächlich hat der unter einen Vorwand meine Mutter einbestellt und weitere Untersuchungen beim Neurologen veranlasst.
Ob und wie dir das möglich wäre weiß ich nicht.
Ich finde es aber beachtenswert dass du in regelmäßigen Abständen deine Oma besuchst.
Lg

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2 verschiedene Standpnkte

Antwort von DK-Ursel am 21.10.2017, 9:40 Uhr

Hej allesammen!

Ich habe ein bißchen überlegt, ob ich mich zu Wort melden soll angesichts mancher Schicksale hier.
Auch sind haben durchaus mit Demenz in der Familie und den daraus folgenden Problemen konfrontiert.
Und bei manchen schmerzt auch einfach der physische Verfall oder die schwindende Lebenslust - obwohl auch da Unterschiede bestehen.
Weniger darin, wie nahe mir jemand steht/gestanden hat, sondern wie aktiv er überhaupt sein Leben gestaltet hat.
Als mein Onkel letztes Jahr starb,der für uns hier wie ein Großvater war, war es für uns alle sehr tröstlich ,daß er sich selbst aus dem Leben zurückzog, immer weniger konnte, aber auch wollte und weil er anscheinend "satt" war.
Anders bei den Menschen,die so gerne noch leben wollen und dann physische Einsshränkungen hinnehmen müssen.
Daß die dann auch manchmal schwer zu ertragen, weil die Seele hadert, weil der Aktionskreis begrenzt (und die Themenvielfalt dadurch eingeschränkt ist) etc. - geschenkt.

Ich stelle aber in diesem Beitrag 2 verschiedene Arten der Betroffenheit fest:
Die einen schreiben sicher zu Recht, wie sehr sie darunter leiden, daß die Pflege sie sehr beansprucht, daß die Betroffenen sie ungerecht behandeln - ja, da´daa alte Wunde neu aufgerissen und vertieft werden.
Gerade das Letzte wohl dann aber wohl weniger das, was ich hinter der Überschrift vermutete:
Daß ich mitleide,weil ein mir lieber Mensch nicht mehr so am Leben teilnehmen kann, wie er es möchte uind ich es von iihm kenne.
Das wäre dann Mit-Leid. Empathie, Symapthie für die Leiden des anderen.
Positive Gefühle, die zum Betroffenen hingewandt sind und die mich schmerzen,w eil ER leidet.

Was ich hier sehr oft lese, ist eher das ich-bezogene Leid:
Die Pflege ist anstrengend und teuer, die Behandlung durch die Kranken schmerzt und ist ungerecht etc.
Wie gesagt, durchaus berechtigt, aber damit , daß es mir leidtut, weil ein mir lieber, wichtiger Mensch nicht mehr so kann, wie er will und will - und vermutlich auch bald gehen wird, hat DAS dann weniger zu tun.
Soviel Selbstkritik oder auch Differenzierung finde ich dann schon wichtig, auch für Aufarbeitung der letztgenannten Probleme.
Denn wie wir die Ungerechtigkeiten, Fehler, Schwächen unserer Nächsten verarbeiten, liegt an uns - nicht an denen.
Daß solche Vorwürfe und ungerechte Behandlungen von einem Kranken uns (noch) so schmerzen, zeigt eben nur, daß da unbearbeitete Lasten liegen.

Und ich möchte schon in den Raum stellen, daß ein bißchen Großzügikeit gegenüber fehlermachenden Eltern hilft, bes. wenn keine wirklichen Verbrechen wie Moder Gewalt vorkamen.
Wir alle machen Fehler, auch meine Kinder werfen mir sicher einiges vor, obwohl ich mich bemühte, und manche Eltern können eben nicht aus ihrer Haut - auch sie haben eine Geschichte, die sie mit sich herumtragen aus Zeiten ,wo man noch weniger über solche Dinge sprach.
Viele Dinge, auch dies weiß ich aus der eigenen Familie, werden in der Kindheit und Jugend mißgedeutet und mißverstanden - manches wurde in bester Absicht von den Eltern veranstaltet und kam absolut negativ beiden Kindern ab - da sollte man Erwachsener spätestens aufräumen, damit nicht soviel zwischen Eltern und Kindern steht.

Ich sehe statt der Fehler und Mängel,die es auch in meiner Kindheit gab, viel lieber die Anstrengungen meiner mutter, es gut und richtig zu machen, obwohl alle odds gegen sie waren und ihr Leben völlig anders und viel schwerer verlief (als mein) als sie es es sich vorgestellt und sicher auch mal erträumt hatte.
Und ich kenne ihre Familiengeschichte und weiß, daß auch sie da ihr Päckchen hatte und keiner ihr half, es aufzuschnüren, weil man eben nicht darüber sprach.

Das hilft mir in meinem privaten Leben auch viel besser - denn jede Zeit mit Zorn und negativen Gefühlen ist verlorene Zeit.
Nein, ich bin kein Engel, ich habe durchaus einige Menschen auf meinem "Schirm", denen ich nicht so leicht vergebe - weil ich DA weiß, wie sehr sie sich bemüht haben, mich und andere zu mobben, niederzumachen und schlecht zu behandeln - das ist schlimm - Fehler, die man nun mal macht, auch wenn sie weniger schön sind, kann ich vergeben.

Gruß Ursel, DK

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von Flora61 am 21.10.2017, 10:22 Uhr

Hallo ursel,hoffe ich darf das so sagen.
Natürlich steht es dir frei diese Erkrankungen auf zweierlei Sichtweisen zu betrachten und sicherlich hast du auch recht wenn du meinst dass man Mitleid mit den dementen Menschen haben soll und über vieles hinwegsehen soll.
Ich kann nur von mir sprechen...das tue ich.Ich tue es weil ich meine Mutter liebe und alles tun will, damit sie noch eine hoffentlich schöne Zeit hat.
Obwohl ich ehrlicherweise sagen muss dass meine Mutter nicht mehr wie meine Mutter ist.
Sie war nicht nur meine Mutter,sondern meine engste Vertraute.Ich konnte immer zu ihr kommen,sie half mir und unser Band war sehr eng.
Natürlich bin ich enttäuscht dass sie nicht mehr so ist aber damit kann ich heute mit 56 Jahren zum Teil leben.
Ich habe wirklich viel Verständnis,habe mir Hilfe geholt,habe einen Demenzkurs gemacht um sie zumindest ansatzweise zu verstehen.
Was sie für mich in der Kindheit und in der Zeit,wo sie noch nicht krank war getan hat,möchte ich gerne zurückgeben.
Für mich steht die Familie,das Zusammengehörigkeitsgefühl und auch das vergeben an erster Stelle.
Und doch ist es so schwer immer wieder geduldig zu sein,zu vergeben,sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen.
Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen aber es hat mich wirklich viele Tränen,vielleicht sogar depressive Zeiten gekostet.
Ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen und Empathien.Und genau das ist es was einem immer wieder eingeredet wird...stell deine Gefühle ab,hör nicht hin,nimm es nicht persönlich.
Das ist ein Zwiespalt.Ich möchte das beste für meine Mutter,soll aber meine Befindlichkeiten abstellen?Das funktioniert nicht!
Ich mach alles was möglich ist,versuche meiner Mutter schöne Momente zu verschaffen.Mein ganzes Leben dreht sich nur noch um meine Mutter.Ich tu das gerne...ich erwarte keinen Dank,sondern nur ein Lächeln ihrerseits.
Gleichzeitig kommt im nächsten Moment wieder eine böse Verdächtigung.
Ich beiße dann die Zähne zusammen um nichts zu sagen und wenn es nicht mehr geht,gehe ich kurz zur Toilette und heule eine Runde.Dann geht's wieder.

Was ich sagen möchte...man kann seine persönlichen Gefühle nicht abstellen,wenn man die Person liebt und ihr Gutes tun will.Das klappt einfach nicht.
Das kann ich wenn mir die Person nicht so wichtig ist.Aber ansonsten...?

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von Sille74 am 21.10.2017, 11:42 Uhr

Ich glaube auch, es ist nochmals etwas ganz anderes, wenn die Eltern/ein Elternteil betroffen sind/ist als wenn es eine Tante, die Schwester oder sonstwer ist, auch wenn man sich noch so nahe stand. Gerade, wenn die Beziehung gut war und die Eltern ihre Rolle gur ausgefüllt haben (sage ich jetzt mal ganz platt), sind die Eltern doch bis weit ins Erwachsenenalter Fels in der Brandung, Ansprechpartner und Tröster bei Sorgen und Nöten und Ratgeber. Und so gaaaanz tief drin in einem wünscht man sixh, dass das immer so bleibt, dass man von den Eltern an die Hand genommen und geführt und veschützt wird. Und wenn die Eltern das ganz offemsichtloch nicht mehr können und man vielleicht sogar ihnen gegeber die Rolle des "Beschützers" übernehmen muss, die Rollen also quasi vertauscht sind, dann ist das gefühlsmäßig sehr, sehr hart, auch wenn man com Berstand natürlich alles klar sieht ...

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von Sille74 am 21.10.2017, 11:54 Uhr

Oder auch con den eigenen Eltern nicht mehr erkannt werden ... gedühlsmäßig schrecklich, auch wenn man sich verstandesmäßig natürlich absolut bewusst ist, dass es die Krankheit ist ...

Ich flaube, es ist richtig und wixhtig, sich diese Gefühle einzugestehen und sie zuzulassen, gerade, wenn man pflegender Angehöriger ist ... Nicht, dass noch "unerklärliche" Aggressionen entstehen ...

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von Christine70 am 21.10.2017, 15:08 Uhr

Hier liegt der Hund begraben.
ich wurde noch nie gut von meiner Mutter behandelt. Ich will aber nicht ins Detail gehen. Nur soviel: Ich habe zahlreiche Therapien hinter mir deswegen.
Ich hatte auch schon jahrelang keinen Kontakt zu ihr und meist kam sie wieder an, wenn es ihr schlecht ging und sie im Krankenhaus lag. Und da ich dann immer von allen Seiten bearbeitet wurde, suchte ich dann den Kontakt. Aber es ging nie lange gut, dann war ich wieder "Undankbare egoistische Tochter"
Und das nur, weil ich in einer Therapie gelernt habe, mich auch mal zu wehren. Damit kam sie nicht klar.

Und jetzt sind wir eben wieder an dem Punkt, als ich etwa 18 war und schlecht von ihr behandelt wurde. Es reißt alles wieder auf. Sie erfindet das alles ja nicht, aber ich durchlebe es ein zweites Mal.

Wäre ich jetzt wirklich die undankbare egoistische Tochter, würde ich kaum alle 4 Wochen zu ihr fahren und das auf mich nehmen. Das hat auch nix mit Mitleid zu tun. Mir geht es einfach darum, daß mir bewußt ist, Blut ist kein Wasser und sie irgendwann den Punkt erreicht, wo sie uns nicht mehr erkennt. Oder ganz weg ist.

Und unerledigte Lasten habe ich keine, deshalb ja die Therapien. Aber egal wieviele man macht, es bleibt in einem drin. Der Stachel sitzt verdammt tief. Kindheit, Jugendzeit, das kann man alles nicht mehr nachholen, nur an den eigenen Kindern besser machen.

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Re: @ all da mögt Ihr wohl Recht haben... aber für mich persönlich komme ich damit

Antwort von Christine70 am 21.10.2017, 15:11 Uhr

Es ist aber gut, wenn man es mal rausläßt.

Ich habe auch diese Krakheit geerbt, die jetzt erst erkannt wurde.

Fühl dich mal gedrückt :(

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Ich schreib dir mal eine PN owt

Antwort von Christine70 am 21.10.2017, 15:16 Uhr

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von DK-Ursel am 21.10.2017, 15:49 Uhr

Hej nochmal!

Ich habe niemandem abgesprochen, sich ungerecht behandelt zu fühlen und die Vorwürfe von (demneten) Eltern als ungerecht zu finden.
(Oders eht ihr das irgendwo?)

Und ganz sicher sind Eltern da nochmal anders als Tanten - auch wenn wir eben nahe dran sind.
Ich weiß auch genau ,wieso ich nicht Altenpflegerin, sondern Bibliothekarin geworden bin - jeder kenne seine grenzen.
ABER:
Ich habe in der Tat f+ür eine differenzierte Sichtweise plädietr.
In der Überschrift vermute ich zunächst mal, daß jemand mit ansehen muß, wie ein geliebter Mensch verfällt - geistig oder körperlich, und mitleidet.
Das ist aber ein LÖeid, das sich auf den anderen bezieht: Man möchte gern helfen und kann es nicht, man sieht, daß alles nur einen Weg geht.
Dan naber erlebte ich, wie die diskussion schnell in die andere Richtung ging:
der Verfall führte mit sich, daß alte Verhaltensweisen wieder hochkamen - in beiden, denn genau das ist es ja.
Und auch wenn ich weiß, wie schwer das ist und wie bitter - und ich habe durchaus auch meine schlechten Erfahrungen mit (naher) Familie im Gepäck.
Wenn ich die ich hier nicht (wie andere) ausbreiten möchte, heißt das a nicht, daß ich solche nicht auch habe.
Nur weiß ich eben auch,daß es nichts bringt.
und daß ich im gegensatz zum dem ersten Mit-Leiden sehr wohl etwas tun kann, damit es MIR besser geht:
Ich kann den KOntakt einschränken, abbrechen oder am besten:
endlich diese Nabelschnur durchtrennen, die mich bei Mutter/Vater wieder zu mKind werden läßt, das zurückgewiesen wird.
denn um es küchenpsychologisch zu saghen, ist es genau das:
Ihr lauft da immmer noch einer Zuwendung oder Anerkennung hinterher, die ihr schon als kinder nie bekommen habt und die ihr jetzt natürlich erst recht nicht mehr bekommen könnt.
Der Zug ist abgefahren - das klärende gespräch wegen der Erkrankung auch nicht mehr möglich - dann ist es aber trotz allem meine Wahl (als erwachsener, als gesunder Erwachsener), wie ich damit umgehe.
Schlimmstenfalls, wenn es zu belastend ist, kan nich sogar Hifle dafür bekomemn.
Und deshalb bleibe ich eben dabei, die 2 Standpunkte sorgfältig zu trennen und nachzuschauen ,was Ihr ändern könnt.
Andere Menschen ändern ist seltenst möglich, Euch selbst, Eure Einstellungen ändern könnt Ihr sehr wohl - auch wenn es schwer ist, wenn es hart ist, wenn es wehtut.
Auch sowas kenne ich, daher weiß ich es - wieder ohne hier ins Detail zu gehen.

Viel Glück dabei - und nicht alles mißverstehen:
Das Recht gekränkt zu sein hat jeder.
Die Frage ist nur, ob und wielange Ihr das durchhalten wollt.

Gruß Ursel, DK.

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von Shanalou am 21.10.2017, 18:30 Uhr

Ich finde, du hast den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen.

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@christine70...

Antwort von kleineTasse am 21.10.2017, 20:57 Uhr

du machst das für mein Verstehen ganz genau richtig. Und wenn die Mama eines Tages die Augen für immer zumacht, kannst du in den Spiegel sehen und hast ein reines Gewissen. Denn du hast dich, obwohl das Verhältnis nicht gut war, gekümmert.

Du hast Charakter!

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Re: Sinnlosposting: Wenn "alte" Menschen verfallen... ich kann damit nur schlecht

Antwort von Einstein-Mama am 22.10.2017, 7:24 Uhr

Ja, so ist es eben mit alten Menschen und/oder Eltern die alt werden.

Seid dankbar dass sie alt werden durften, auch wenn es hart ist.

Mir wären ein paar Jahre länger mit meinem Vater lieber gewesen, auch wenn er dann irgendwann mal dement geworden wäre und evtl genervt hätte.

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von pauline-maus am 22.10.2017, 9:00 Uhr

ich habe jetz etwas über die ganze sache nachgedacht, weil auch mich das gerade etwas beschäftigt.
aber ich glaube aus einer etwas anderen ebene heraus.
er nostalgie und wehmut machen sich bei der ganzen sache bei mir breit., was so die allumfassend vergänglich keit betrifft.

ich kam auf den gedanken , als ich festestellte , wie gross mein kind nun schon ist und die jahre so vörbeigehuscht sind, fast wie ein wimpernschlag waren 10 jahre weg.
in gleicher zeit sind auch wir gealter, vor allem was meine familie und freunde im persönlichen bereich angeht.
noch nicht so sichtbar aber setze ich noch mal 10 jahre drauf, sieht das schon ganz ander aus und auch die werden wie im flug vergehen.
und da ist mir das mit der vergänglichkeit arg bewusst geworden und hat mir einen kloss im hals und ein magengrummeln beschert.

ich würde gern alles im hier und jetzt festhalten , gern auch nochmal die zeit zurückdrehen um diese 10 jahre geschenkt zu bekommen...frommer wunsch ich weiss aber diese gefühle treiben mich gerade in eine leicht depressive verstimmung

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Re: Daß ich mitleide,weil ein mir lieber Mensch ...

Antwort von Leena am 22.10.2017, 12:49 Uhr

Vielleicht ist das der entscheidende Knackpunkt, DK-Ursel.

Wenn man jemanden unbedingt liebt, oder sogar wenn man jemanden nur mag, ist das "Mit-Leiden" sehr viel einfacher, zwangsläufiger, als wenn es um jemanden geht, zu dem man ein zumindest sehr ambivalentes Verhältnis hat(te) in gesunden Zeiten.

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Ich weiß nicht, Einstein-Mama...

Antwort von Leena am 22.10.2017, 13:26 Uhr

Ich habe ja quasi den "Vergleich" zwischen meinem Vater und meinem Schwiegervater, die beide allerdings relativ alt geworden sind...

Mein Vater starb kurz nach seinem 77. Geburtstag an Lungenentzündung, er war die letzten rund 15 Jahre immer wieder krank (Nierenkrebs, Lungenkarzinom etc.) und hat langsam "abgebaut", zum Schluss konnte er nicht mehr wirklich und nahm das Ende, wie es kam. Er war aber (bis auf die letzten 14 Tage im Krankenhaus) nie massiv pflegebedürftig und er hat sich auch vom Wesen her nicht verändert.

Mein Schwiegervater starb kurz nach seinem 80. Geburtstag und hatte die letzten 2,5 Jahre massiv "abgebaut", war ein Pflegefall (meine Schwiegermutter hat ihn gepflegt) und in mancher Hinsicht (sicherlich, weil es ihm schlecht ging, ja!, und ihm irgendwann jede Berührung weh tat) teilweise fast unleidlich. Ich hatte teilweise fast Angst, dass meine Schwiegermutter ihn erschlägt - er hatte wohl Angst, dass sie ihn verlässt, die Situation war teilweise richtig übel. Und ich denke, es ist - bei allen Beteiligten - sehr, sehr viel kaputt gegangen, nachhaltig.

Ich vermisse meinen Vater furchtbar, jeden Tag. Aber wenn ich an das Sterben meines Schwiegervaters denke, bin ich eigentlich dankbar, dass meinem Vater das erspart geblieben ist...

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Re: 2 verschiedene Standpnkte

Antwort von pauline-maus am 22.10.2017, 14:09 Uhr

eher statt er ...und andere schreibfehler sind geschenkt. ich schreibe schnell und lese ehrlich nie korrektur..:)

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Leena-stimme Dir hundert pro zu

Antwort von Benedikte am 22.10.2017, 16:51 Uhr

ach Leena- ich kann Dir nur zustimmen.

Mein Vater ist ja mit knapp 70 aus dem aktivsten aller aktiven Leben von einem aufd en anderen Tag egstorben- geplatztes Aneurysma oder wie man das schreibt. Keinen Tag krank, siech, geistig fit, aktiv. Genau das war der Grund, weshalb der Verlust so strak war-weil er als uneingeschränkt positive sympathische starke aktive Person starb. Das alles machte den Verlust so groß.

Und meine Mutter jetzt knapp 20 Jahre später- sie bringt uns zur Verzweiflung. Es wird spiralförmig schlechter. gestern nur Geburtstage vergessen, jetzt erinnert mein Bruder sie-und sie bahuptet aktiv, dass der oder die an einem anderen Tag oder Monat geburtstag hätte. Nur als Beispiel, ist nicht dramatisch-a ber sie ist schon lange keine aktive starke Persönlickheit mehr. Sie verirrt sich immer öfter und und und. Auch alles kein vergleich mit dem Leiden Deines SchwiVa- aber das kann noch kommen. Meine Schwiegeroma starb mit knapp 100 nach Jahren der Pflegebürftigkeit-und deren beeridgung war ein einziges Freudenfest. Alle hatten zwaar dunkle Kleidung, aber von trauriger Stimmung keine Spur. alle erleichtert, aufatmend.

von daher...... ich seh das wie Du

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Re: Ich weiß nicht, Einstein-Mama...

Antwort von Andrea&Würmchen am 22.10.2017, 17:57 Uhr

Ich stimme da auch zu.
Mein Schwiegervater starb recht jung, kurze, heftige Krankheit. Aus dem Leben gerissen trifft es wohl ganz gut. Die Familie hat stark gelitten, aber alle sind sich einig: Es war gut so, wie es war. Keiner hätte ihn gerne leiden, abbauen sehen, alle beteuern: Er hätte nie gewollt, dass andere sich um ihn kümmern müssen.

Mein Vater starb nach jahrelanger und starker Pflegebedürftigkeit, beide Unterschenkel amputiert, fast blind, der Geist ließ nach, er war oft in seiner eigenen Welt. Natürlich: er war da. Wir konnten uns scheibchenweise von ihm verabschieden. Es war überwiegend Erleichterung, für ihn, aber auch für uns, als er schließlich starb. Aber wie oft habe ich gedacht: Warum darf er nicht einfach gehen? Was für eine Qual...

Ich weiß nicht, wie ich das einmal sehe: Ob es mir reicht, einfach nur körperlich anwesend zu sein? Wenn das zuhause, im Kreis der Familie wie bei meinem Vater, möglich ist, vielleicht schon. Wenn ich noch halbwegs das "normale" Leben mit Enkeln und Haustieren mitkriege. Ok. Wenn ich aber im Pflegeheim dahinsiechen muss? Hm, ich glaube, da wäre mir ein (etwas) früheres Ende eines bis dahin gesunden, aktiven Lebens lieber. Wahrscheinlich jedenfalls.

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Re: Leena-stimme Dir hundert pro zu

Antwort von Bookworm am 22.10.2017, 18:54 Uhr

Ich auch, bei mir ist der Vater gestorben wie Benediktes, innerhalb von 5 Stunden - gerissenes Bauch-Aorten Aneurysma. Da ich 500 km weit weg wohnte, hab ich nicht mehr geschafft, ihn noch lebend zu sehen. Sehr bitter. Aber er wollte keine OP-Versuche, keinen Hubschrauber, war bis zuletzt fit.
Mein Mutter ist innerhalb von insgesamt 2 Jahren von Diagnose bis Tod an Krebs gestorben, auch kein Pflegefall, es ging zum Schluss sehr schnell innerhalb von wenige Tagen.
Da war wenigstens (theoretisch) die Möglichkeit sich zu verabschieden.

Ich bin sehr froh, dass es bei Beiden so relativ schnell ging, und keine sie Pflegefälle wurden.

Wobei diese GANZ plötzlichen Tode schon hart sind, für die, die bleiben.

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Re: Leena-stimme Dir hundert pro zu

Antwort von Benedikte am 22.10.2017, 19:26 Uhr

hier auch Bauch

und wir waren auch 500 km weg-er Düsseldorf, wir Berlin-und als wir kamen, war es vorbei. Der Bauch türmte sich weil das so viel Verband war

der erste Tote, den ich angeschaut habe


es war so entsetzlich

ich dachte, ich würde meines Lebens nicht mehr froh

wir hatten am Tag vorher noch telefoniert

ich glaubem, ich klinke mich lieber aus hier

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Find ich ziemlich egoistisch Einstein....

Antwort von SkyWalker81 am 22.10.2017, 20:37 Uhr

das entscheidende ist doch wie dieses Leben dann aussieht. Was bringen mir denn die Jahre mit einem Angehörigen, wenn jeder Tag Kampf ist, vor allem für den alten Menschen selber. Woher wollen wir den wissen, wie es in so einem Demenzkranken aussieht. Ich stelle mir solch ein Leben als absoluten Horror vor.

Ich bin ohnehin der Meinung, dass oftmals die Angehörigen sich selber und ihre Empfindungen über die des Betroffenen selbst stellen.

DIR wären weitere Jahre mit Ihm lieber gewesen, was ist denn mit IHM ? Glaubst Du er hätte es toll gefunden sich nicht mehr selber waschen zu können, seinen eigenen Verfall mitanzusehen, ? Was gibt es wohl schlimmeres (neben Schmerzen) als die einfachsten und selbstverständlichsten Dinge im Leben nicht mehr selber tun zu können, abhängig zu sein wie ein kleines Kind. Verwirrt zu sein von ganz alltäglichen Dingen.
Und was hätte dir das gebracht ? Solch ein Mensch "nervt" einen nicht. Es schmerzt einfach jeden Tag ihn so zu sehen.

Ich selber hoffe inständig auf einen schnellen Tod.Sowohl bei mir als auchbei allen mir Nahestehenden.Jahrelanges dahinsiechen empfinde ich selber als Höchststrafe und ich würde auch nicht davor zurückschrecken (sofern ich dazu noch in der Lage wäre bei einer entsprechend negativen Diagnose) meinem Leben in Form von Sterbehilfe ein Ende zu setzen.

Ob meine Angehörigen damit klar kommen ist mir dann gelinde gesagt egal; SIE stecken schliesslich nicht in meiner Haut. Daher würde ich auch grösstes Verständnis dafür aufbringen wenn meine Angehörigen so handeln würden.

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Passend zum Thema in der gestrigen Stuttgarter Zeitung:

Antwort von Sille74 am 22.10.2017, 20:56 Uhr

Reportage: "Mama ist dement".

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Re: Find ich ziemlich egoistisch Einstein....spinnst du?

Antwort von Einstein-Mama am 23.10.2017, 0:31 Uhr

Mein Vater wurde nicht mal 60! Was bitte ist daran egoistisch, wenn ich mir wünsche er würde noch leben? Dann wäre er jetzt 70 und meine Kinder hätten zudem noch einen Opa. Wenn er irgendwann mal wirr geworden wäre, wäre es halt so. Ihn bei vollem Bewusstsein den Kackbeutel zu leeren, fand weder er noch ich besonders schön. Ebenso zu sehen wie dieser kräftige Mann nur noch haut und Knochen war und zusammengefallen ist.
Schnelles Ableben der Eltern kann man praktisch finden, ich finde es heute noch furchtbar und finde den Egoismus-Vorwurf absolut daneben!

ER hätte übrigens auch gerne noch länger gelebt.

Aber gut, das erklärt weshalb Eltern, die ihre Schuldigkeit erfüllt haben, vereinsamt in Heimen vor sich hinstarren.
DAS ist egoistisch!

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Und

Antwort von Einstein-Mama am 23.10.2017, 0:33 Uhr

es kann euch später alle treffen, dann hofft mal, dass eure Kinder euch nicht als Belastung sehen....

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Re: Ich weiß nicht, Einstein-Mama...

Antwort von Einstein-Mama am 23.10.2017, 1:44 Uhr

Mein Vater starb zwei Jahre lang und wenn es nur eine Woche gedauert hätte, ich hätte es niemals als „es war gut so“ empfunden.

Es ging ja um die Wesensveränderung im Alter und klar, mit Ü80 über Nacht für immer einschlafen: ein Traum. Wenn man bis zum Schluss geistig fit ist, noch besser!
Wie gesagt, lieber hätte ich noch 20 Jahre einen aktiven und gesunden Vater gehabt und hätte dann eine Demenz in Kauf genommen.

Aber das ist ja voll egoistisch. Warum eigentlich? Weil diese Leute sinnlos Geld und Arbeit kosten?
Von daher war es natürlich nett von meinem Vater, der Staat musste ihm keine einzige Rente bezahlen...

Und für vermögende Eltern ist es natürlich mies, die Pflegekosten gehen am Ende noch vom Erbe weg und das muss natürlich auch nicht sein...

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Re: Und

Antwort von SkyWalker81 am 23.10.2017, 7:19 Uhr

Es ging mir um deinen Satz: so ist das halt mit dem Altwerden, ist halt hart..

Das klingt so lapidar und so, als ob ´man um jeden Preis das Leben so lange wie möglich aushalten sollte, egal wie schelcht es einem geht.

Logisch,dass jeder alt werden möchte und sich das auch für die Eltern wünscht.
Aber nochmal: das entscheidene ist die Art, wie das geschieht,
Lieber habe ich 60 Jahre wirklich GELEBT, als jahrelang existiert. Klar, keiner wird gefragt, und es gibt nicht umsonst viele Pflegestufen die für Angehörige und Betroffene durchaus noch lebenswert und bereichernd sind.

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Re: Buchtipp

Antwort von Bookworm am 23.10.2017, 7:21 Uhr

Arno Geiger: der alte König in seinem Exil

https://www.perlentaucher.de/buch/arno-geiger/der-alte-koenig-in-seinem-exil.html

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Re: Leena-stimme Dir hundert pro zu

Antwort von Bookworm am 23.10.2017, 7:22 Uhr

Ich weiß leider GENAU was Du meinst...

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Re: Find ich ziemlich egoistisch Einstein....

Antwort von Shanalou am 23.10.2017, 8:06 Uhr

Das siehst du aus deiner heutigen Sicht so! Doch die meisten Menschen haben oft sehr lange einen ausgeprägten Überlebenswillen, egal in welchem Zustand sie sich geistig befinden! Solche Dinge kann man erst beurteilen, wenn man wirklich selbst betroffen ist. Ich habe auch immer wieder mit ALS Patienten zu tun und kann dir sagen, selbst mit einem nicht abwendbaren Todesurteil, entscheiden sich viele dieser Patienten für lebensverlängernde Maßnahmen.
Ich kann Einstein gut verstehen. Viele haben hier wohl ein schwieriges Verhältnis zu den Eltern. Das macht es natürlich nicht einfach, aber das eine sind die eigenen Gefühle, das andere sind die Gefühle der Alten.
Wenn es einen selbst sehr belastet (Pflege), dann sollte man ohne schlechtes Gewissen auch auf eine Pflegeeinrichtung zurückgreifen. Das ist oft nicht die schlechteste Variante, auch wenn manche immer noch von Abschieben reden, was es in meinen Augen, nicht sein muss.

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“Die meisten Menschen“ - kann ich nicht bestätigen...

Antwort von Petra28 am 23.10.2017, 8:45 Uhr

Eigentlich alle pflegebedürftigen älteren Menschen, die ich kenne, wollten gern eher früher sterben als später, mein eigener Vater eingeschlossen. Er hatte ein Bild von sich und er wusste, dass er dem nicht mehr entsprach und wäre gern früher gestorben als er es letztlich ist. Ich hätte es mir für ihn auch gewünscht, ich habe ihn sehr geliebt.

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@ Leena hast PN

Antwort von peekaboo am 23.10.2017, 8:46 Uhr

.

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@ Einstein...Naja, aber es ist doch ein Unterschied. ob der Mensch alt und

Antwort von peekaboo am 23.10.2017, 8:59 Uhr

krank ist (womit man ja rechnen muß) oder ob sich das Wesen des Menschen total verändert...

Wie schon gesagt mit Krank und Älterwerden kann ich umgehen, aber nicht mit der Wesensänderung...

LG
Peeka

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Re: “Die meisten Menschen“ - kann ich nicht bestätigen...

Antwort von Shanalou am 23.10.2017, 9:14 Uhr

Wenn sie das wirklich alle wollten, dann frage ich mich, warum sie dann immer weiter brav ihre Medikamente nehmen. Die, die das nicht mehr selber entscheiden können mal ausgenommen. Diese Aussagen zum Sterben sind in meinen Augen nicht immer als Lebensunwille wahrzunehmen, sondern haben mehr mit der Unzufriedenheit der Situation zu tun. Ich bin viel beruflich im Altenheim und kenne dort viele zufriedene alte Menschen. Es gibt auch die Unzufriedenen, aber die sind nicht zwingend Todessehnsüchtig. Diejenigen, die wirklich nicht mehr leben wollen, tun das dann oft auch nicht mehr lange.

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Re: “Die meisten Menschen“ - kann ich nicht bestätigen...

Antwort von Petra28 am 23.10.2017, 9:37 Uhr

Mein Vater hat es für meine Mutter getan, sie hat die Medikamenteneinnahme auch “verwaltet“.

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Re: Ich weiß nicht, Einstein-Mama...

Antwort von Andrea&Würmchen am 23.10.2017, 11:14 Uhr

Ähm, ich muss jetzt hier mal einhaken und hoffe, Du liest das noch:

Ich verwahre mich mit Nachdruck der Aussage, dass es egoistisch ist, wenn man einen lieben Menschen gerne noch bei sich hätte.

Wo habe ich etwas über Pflegekosten und schwindendes Erbe geschrieben? Ich bin gerade milde entsetzt... Oder ist das eine allgemeine Aussage und nicht auf mein Geschreibsel bezogen? Dennoch:

Hätte ich Kosten sparen wollen, hätte ich ihn ins Pflegeheim abgeschoben. Die 24h-Kraft kam uns mit allem Drum und Dran wesentlich teurer als das Heim um die Ecke. Außerdem wäre er dort Innerhalb von wenigen Wochen gestorben, davon sind wir alle überzeugt. Was eine Ersparnis! Ich werde sarkastisch...

Hätte ich egoistisch handeln wollen: dito. Die häusliche Pflege war ein Kraftakt für uns alle, das brauche ich Dir nach zweijähriger Pflege aber doch nicht zu erzählen. Wir hatten kein dolles Verhältnis in früheren Zeiten. Dennoch haben wir uns bewusst dafür entschieden. Und dem Verfall zuzusehen, war kein Spaß. Ich weiß auch nicht, ob ich das nochmal könnte. Ich bin weinend zusammengebrochen, als er mich für eine Krankenschwester gehalten hat. Die Zeit war selbstverständlich wichtig für uns, sie hat uns auch den Abschied erträglich(er) gemacht.

Insofern: Ich versehe und sehe, dass da bei Dir ein wunder Punkt getroffen ist. Aber die wirklich Schlimmes unterstellende Antwort auf mein Posting finde ich mehr als daneben.

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Es ist ein Unterschied

Antwort von Tai am 23.10.2017, 11:15 Uhr

Es ist ja ein Unterschied, ob man abstrakt die Aussicht auf ein sehr eingeschränktes krankes Alter ablehnt oder ob man mitten drin steckt.

Wer von den alten Leuten ist denn körperlich und geistig noch so fit, dass er wirklich die letzte Konsequenz zieht?

Und irgendwie scheinen die meisten Menschen am Leben zu hängen, auch wenn es vielleicht nicht mehr schön ist. Und erstaunlicherweise klammern sich viele an die Hoffnung, es gehe wieder aufwärts (die Verwandten sowieso).

Da es hier ja in erster Linie auch um altersbedingte Demenz geht, ist eine klare Sicht des eigenen Zustands sowieso meist nicht mehr möglich.

Ich habe vor kurzem mit einer Frau gesprochen, deren Mutter bald 100 Jahre alt wird.
Bis fast 90 war sie körperlich und geistig fit und aktiv.
Nun ist sie völlig dement, erkennt ihre Familie nicht mehr, und ist auch sonst ein kompletter Pflegefall.
Die Tochter meinte nur, nie im Leben habe ihre Mutter so enden wollen (und auch nicht so alt).

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Re: Es ist ein Unterschied

Antwort von Strudelteigteilchen am 23.10.2017, 11:58 Uhr

Ich glaube ja, daß Demenz die biologische Lösung ist, Menschen vor der Erkenntnis ihres Verfalls zu bewahren.

Meine Tante hat meine Oma bis zu deren Tod betreut. Meine Mutter lebte 600 km entfernt und telefonierte oft mir der Tante, um sich nach der gemeinsamen Mutter zu erkundigen. Meine Tante prägte dann den Satz: "Heute geht es ihr schlecht, weil es ihr gut geht!" Soll heißen: "Heute ist sie geistig fit genug, um zu erkennen, daß sie geistig und körperlich abbaut - und das macht ihr Angst." Aber diese Tage, wo es ihr schlecht ging, weil sie ihren Zustand erkannte, wurden gnädigerweise immer seltener.

Aktuell baut mein Vater (77) körperlich ab, meine Mutter (76) geistig. Ich weiß nicht, was schlimmer ist *seufz*.

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noch ein buchtip

Antwort von DecafLofat am 23.10.2017, 12:22 Uhr

https://www.amazon.de/Mutter-wann-stirbst-endlich-Zerrei%C3%9Fprobe/dp/3764504684

Zum Thema selbst kann ich herzlich wenig beitragen, habe aber die Autorin mal bei Böttinger oder 3 nach 9 oder so erlebt...
Nachdem die Beziehung zu meiner Mutter quasi inexistent ist, bin ich auch recht emotionslos was ihren Gesundheitszustand angeht. Als meine Oma, bei der ich aufwuchs, plötzlich starb, hat mich der Gedanke getröstet dass sie bis zuletzt so wie sie es wollte leben könnte, alleine, relativ gesund, starb einfach plötzlich an herzschwäche. Sie wollte nie als Gemüse dahingammeln. Exakt die gleiche haltung habe ich zum Thema.

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Re: noch ein buchtip

Antwort von Maxikid am 23.10.2017, 12:38 Uhr

Genauso ist das bei mir. Meine Oma ist einfach aus den Latschen gekippt und war dann nicht mehr. Es war wärend ihrer letzten Reise nach Litauen. Ich war dabei. Mit meiner Mutter habe ich keinen Kontakt mehr und mein Vater ist auch einfach beim Essen verstorben. Auch hier war kein Kontakt vorhanden. Mütterlicherseits versterben alle um ihren 65. Geburtstag...ob das denn auch bei mir so sein wird? Ich möchte nicht, dass mich jemand pflegen muss. Ich könnte meine Mutter nicht pflegen. LG maxikid

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Ich auch.. also für mich lieber ein jähes Ende als ein Dahinsiechen... owt aber LG

Antwort von peekaboo am 23.10.2017, 12:42 Uhr

.

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Das kann schon sein

Antwort von Tai am 23.10.2017, 16:57 Uhr

Es kann schon sein, dass die Demenz den Verfallsprozess im Alter gnädig verschleiert.

Aber ich kenne auch körperlich recht gesunde alte Menschen, deren schwere Erkrankung eben die Demenz ist.
Bekanntestes trauriges die Zeit vergeht Beispiel dafür ist wohl Walter Jens.

Ich meine, die enorme Zunahme an geistigem Abbau ist eine Folge der besseren medizinischen Versorgung und der dadurch folgenden höheren Lebenserwartung.

In meiner Kindheit hieß es von manchen älteren Menschen, die seien halt "verkalkt".
Es gab bei weitem nicht so viele Hochbetagte wie heute.

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Re: Ich weiß nicht, Einstein-Mama...sorry

Antwort von Einstein-Mama am 23.10.2017, 20:50 Uhr

Dich wollte ich tatsächlich nicht angreifen!
War blöd. Ich sollte mit PMS im Nachtdienst einfach nicht posten.

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Re: Ich weiß nicht, Einstein-Mama...sorry

Antwort von Andrea&Würmchen am 24.10.2017, 7:58 Uhr

alles gut, war auch in Rage...

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Re: Und

Antwort von Einstein-Mama am 24.10.2017, 13:44 Uhr

Im Fall meines Vaters war es halt so, dass er eben NICHT sein Leben leben konnte und er sich total in seine Rolle als Opa "eingearbeitet" hat, was ich so schön fand, weil er ja schon nie als Vater da sein konnte (Eltern waren geschieden und wir hatten kaum Kontakt) und dann diesen Vater gehen lassen zu müssen, hinterlässt eben eine Lücke die niemals gefüllt wird.
Und ja, da hätte ich eine Demenz im hohen Lebensalter lieber als "Preis" bezahlt, als ihn zwei Jahre beim Sterben begleiten zu müssen.
Er ist ja nicht Knall auf Fall verstorben, sondern hatte einen schmerzhaften Leidensweg. Von daher weise ich deinen Egoismusvorwurf entschieden zurück!

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