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Geschrieben von momworking am 20.10.2012, 22:53 Uhr

schrecklich-wenn Muetter weinen Sinnlosposting

Hi du,
ich drück dich mal aus der Ferne.

Ich denke nicht, dass du wirklich viel für deine Mutter tun kannst.

Ich erinnere mich gut, wie verzweifelt meine Mutter war, als ihr Vater starb (da war meine Oma, also ihre Mutter schon ne Weile tot).
Mein Opa war SEHR dement, pflegebedürftig und eine Herausforderung für alle, die mit ihm umgingen. Urlaub wollte gut organisiert sein, denn es musste immer jemand da sein, der im Pflegeheim nach Opa sah und Ansprechpartner war (so haben wir ihn JAHRELANG vor der Sondenernährung bewahrt!!!) und im Notfall sofort Gewehr bei Fuß stehen konnte.
Ich war da ja schon Studentin, also habe ich häufig die "Urlaubsschichten" übernommen.
Meine Mutter ging teilweise am Zahnfleisch.

Und dennoch...

Als er starb, brach für sie eine Welt zusammen.
Sie sagte später, sie hätte sich selten in ihrem Leben dermaßen ALLEINE gefühlt.
Obwohl sie eine Schwester hat! Zu der ist das Verhältnis, sofern ich das beurteilen kann und darf, mittlerweile auch ziemlich eng geworden.

Ich weiß nicht, was sein wird, wenn eine von den beiden stirbt.

Selbst habe ich ja nun auch zwei Schwestern und bin sooooooooooooo dankbar dafür, denn meine Schwestern und ich wir werden IMMER füreinander da sein. Blut ist WIRKLICH dicker als Wasser. Meine Cousine z.B. ist Einzelkind und hat vor etwa einem Jahr mal bitterlich geweint, weil sie sich solche Sorgen macht, dass sie irgendwann ganz ohne Familie sein wird (ist auch nicht verheiratet oder in Beziehung). Meine Schwestern und ich haben SOFORT gesagt, dass sie immer zu uns gehören wird.

Ich glaube, dass ist es, was den Menschen solche HEILLOSE Angst macht:
Das Vereinsamen, das Alleine-sein, das "auf-sich-angewiesen"-sein, niemanden im Notfall IMMER TAG UND NACHT anrufen können.

Als mein Vater den Herzinfarkt hatte, sind meine Schwestern und ich ALLE SOFORT losgefahren und waren innerhalb von einer Stunde (ich, ich wohne am nächsten) und drei Stunden (meine jüngste Schwester) bei meiner Mutter.
Von unterwegs hatten wir via Handy bereits einen "wer bleibt wann bei Mama"-Plan gemacht und die Betreuung organisiert. Und dabei unsere anderen Termine kurzerhand abgesagt. Nichts ist so wichtig, wie die eigene Familie.

Wir konnten nicht viel tun, aber wir waren da. Alle. Ungebeten, aber doch SEHR willkommen.

Ich denke, so sehr meine Eltern (und ich schätze mal, deine Eltern auch) sich wünschen, dass wir unsere Leben, unsere Existenzen unabhängig und eigenständig aufbauen, so sehr hoffen sie doch insgeheim, dass wir in solchen Situationen immer für sie da sind und sein werden.

Und, mal Hand aufs Herz: Wären wir als "alte Eltern" wohl viel anders??? Ehrlich???
Na bitte...

Ich bin sooooooooooooooooooooooooooooooooooo endlos froh, dass ich weiß, dass egal was mit mir ist, dass meine vier Kinder immer einander haben werden.
Klingt jetzt ein bisschen blöd, aber ich schreib dir mal dazu ne PN...

Was deiner Mama vielleicht hilft:
Kleine Gesten, dass du an sie denkst?
Ich schreibe meiner Mutter z.B. JEDES Wochenende eine Postkarte mit einem kurzen Gruß. Oft schaffe ich es nicht, sie regelmäßig anzurufen, aber mir ist wichtig, dass sie weiß, dass ich oft an sie denke.

VlG
Annette

 
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