Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von LoveMum am 21.08.2012, 11:47 Uhr

Oh Mann....

hört sowas denn nie auf?

http://www.wa.de/nachrichten/nordrhein-westfalen/familiendrama-neuss-mutter-zwei-kinder-erschossen-2468627.html

 
42 Antworten:

Was MIR in den letzten Tagen (außer diesen Verbrechen) extrem aufgefallen ist...

Antwort von FrauKrause am 21.08.2012, 11:59 Uhr

wie manche (viele?) Eltern (übrigens Eltern aus allen Schichten) in der Öffentlichkeit mit ihren Kindern umgehen. Die werden angeschnauzt, niedergemacht, es wird daran herumgezerrt, unsäglich ist das. Habe das in den letzten Tagen im Freibad/am See wieder einmal feststellen dürfen. Meiner Ansicht nach ist das auch schlimmer geworden. Die Eltern sind genervt, ungeduldig (Sorgen? Überforderung?), die Kinder müssens ausbaden.

Bin ich die Einzige, der dies aufgefallen ist?

Ich möchte nicht wissen, was sich teilweise hinter verschlossenen Türen abspielt. Kein Wunder, dass sich diese Extremfälle in letzter Zeit zu häufen scheinen.

LG fk

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

"Bin ich die Einzige, der dies aufgefallen ist?" Nein!!

Antwort von Tathogo am 21.08.2012, 12:12 Uhr

..ich wollte vor einiger Zeit echt auch schon mal so ein Posting hier reinsetzten...

Ich finde das auch: Wo man hinschaut: genervte Mütter,die ihre Kinder anmeckern,anmotzen,hinter sich herzerren...

gut,wahrscheinlich ist die Wahrnehmenung verschoben...es fällt halt eher auf wenns laut zur sache geht als wenn Mutter und Kind friedlich sind...;-)

Ja,ich hab den Eindruck dass Mütter(Väter) schneller aus der Haut fahren wenn Kind eben grad nicht so will wie sie...Schade.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nein, das glaub ich nicht, es ist keine verzerrte Wahrnehmung, das DRÄNGT

Antwort von FrauKrause am 21.08.2012, 12:18 Uhr

sich einem auf. Da kann man seinen Blick hinwenden, wo man möchte. Überall wirklich extrem genervte Eltern.

Wo soll das hinführen? Alle vom Staat getroffenen Maßnahmen gehen ins Leere anscheinend (Pflicht U-Untersuchung, mehr Jugendamtsarbeit etc.)

Schrecklich

LG fk

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nicht von der Hand zu weisen, aber wundert Dich das, FK... :-)

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 12:27 Uhr

Hallo,

wenn ich mal Revue passieren lasse, wie hektisch unsere Gesellschaft geworden ist im Vergleich von vor 30 Jahren... G8 statt G9 Gymnasium, immer öfter müssen beide Eltern immer länger arbeiten... Zeit für die Kinder bleibt da immer weniger. Die Jugendlichen heute haben immer weniger Zeit für Vereine oder für andere soziale Kontakte, jeder Tag ist bis zur letzten Sekunde durchorganisiert, kein Durchatmen, nur Hin- und Hergerenne von einem Termin zum nächsten. Termine, Termine, Termine... mit Kindheit hat das immer weniger zu tun.

Der Leistungsdruck in der Arbeitswelt heute ist kein Vergleich zu früher, es wird die letzte Kraft aus den Leuten herausgequetscht... und da wundern wir uns, daß abgearbeitete, müde und im Grunde dauerurlaubsreife Eltern nicht mehr so funktionieren, wie wir es uns vorstellen (dürfen)?
Diese Situation gab es früher auch, aber meistens eher bei Menschen, die im Schichtdienst arbeiteten und/oder dauernd Überstunden schoben. Das muß man heute aber erweitern auf weite Teile der Mittelschicht, denen es schon lange nicht mehr besser geht. Dazu paßt die dramatische Zunahme an Krankheitstagen aufgrund psychischer Erkrankungen, gerade vor einigen Tagen neu veröffentlicht!

Eine unheilvolle Entwicklung, die wir in nicht allzu ferner Zukunft bitter werden bezahlen müssen. Die beobachtete Behandlung von Kindern stellt da nur eine Randerscheinung dar, das eigentliche Problem wird verkannt und ist sehr viel komplexer.

LG
Ralph

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Arbeitsbelastung herunterfahren und Löhne heraufsetzen...

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 12:30 Uhr

Wir bräuchten eine Revolution in der Bewertung unserer Gesellschaft, eine Neuausrichtung der Ziele und die Erkenntnis, daß weniger (Geld) oftmals mehr (an Lebensqualität) ist. Dazu müßten wir aber dem Kapitalismus an den Kragen gehen, ihn modifizieren, nicht abschaffen. M.E. führt daran kein weg vorbei.

Solange wir das nicht einsehen und entsprechend handeln, wird diese Gesellschaft immer weiter den Bach hinuntergehen.

Ralph

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

1. Maßnahme: FDP abschaffen bzw. entgültig in die Wüste schicken... :-) o.T.

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 12:31 Uhr

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arbeitsbelastung herunterfahren und Löhne heraufsetzen...

Antwort von FrauKrause am 21.08.2012, 12:34 Uhr

Du sprichst mir aus der Seele, aber seit Menschengedenken läßt sich der Kapitalismus leider nicht (dauerhaft) abschaffen, ich könnt mir auch was Schöneres vorstellen. Zuerst stünde da die Enteignung an Produktionsmiteln. Was meinst, was los wär??? KRIEG! So müssen wir uns entscheiden zwischen Pest und Cholera und das beste aus der Pest (Kapitalismus) machen...

LG fk

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Oh Mann....

Antwort von maleja am 21.08.2012, 12:36 Uhr

Das hat mir mein Sohn heute auf fb geschickt... Passt vielleicht ein bißchen zur Allgemeinsituation in den westlichen Ländern...

Bild zum Beitrag anzeigen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht von der Hand zu weisen, aber wundert Dich das, FK... :-)

Antwort von MartaHH am 21.08.2012, 12:37 Uhr

Ich muss Ralph uneingeschränkt zustimmen. Die Entwicklung der letzten Jahre war rasant; im Grunde genommen geht es
alles nur noch darum, die Kinder ab dem 1. Geburtstag möglichst wegorganisiert zu bekommen, um arbeiten zu können - und in den Betreuungen und in der Schule geht es darum, die Kinder/neudeutsch Kids möglichst schnell, kostengünstig und industrietauglich sowie global brauchbar hinzubiegen.
Muss alles wegorganisiert und von Fachkräften betreut werden, genau wie Alte, Kranke, Behinderte - also alle, die dem Arbeitsmarkt nicht zur verfügung stehen und den Laden nur aufhalten. Ist übrigens m.M.n. in Deutschland besonders krass, weil D immer alles besonders gut und gründlich erledigen will. Andere Länder sind da lockerer, aber mit denen schimpfen wir dann.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich glaube nicht das es schlimmer geworden ist!

Antwort von rabbit80 am 21.08.2012, 12:41 Uhr

Es fällt einem nur eher auf!

Ich behaupte, daß die Erziehungsmethoden früher weitaus schlimmer waren und der klatsch auf dem Po früher ohne bedenken gegeben wurde (und weitaus schlimmeres!).
Heute sind die Menschen viel mehr interessiert, wie es andere angehen und was ich leider selbst schon mal erfahren durfte, darf man seinem Kind rein gar nichts mehr sagen (selbst im noch netten Ton, nur etwas lauter), wenn mir was missfällt. Da wird jede Bewegung (an den Po fassen, wenn man sein Kind auf dem Arm nehmen will und dabei noch eine Einkaufstasche festhält) und jede kleinste Äusserung den Eltern negativ angelastet, ohne meist mitbekommen zu haben, was Kind vorher geleistet hat. Es kann ja nicht sein, daß man als Eltern regelrecht ein Kind anbetteln muss, damit es mal tut was gemacht werden muss.
Nicht falsch verstehen, ich will jetzt das Verhalten vieler Eltern nicht schön reden, aber manchmal blickt man erst mitten in der Situation rein ohne die Vorgeschichte mitbekommen zu haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

dazu fällt mir ein, letztens gings in einem Artikel um Burnout

Antwort von FrauKrause am 21.08.2012, 12:43 Uhr

habe dann noch die Lesermeinungen dazu gelesen, eine Dame schrieb:

"Ich habe nicht Burnout, ich habe Fuck Off!!"

Jaaaaha, hab ich gedacht, so ist das bei mir auch. Stress abperlen lassen (gelingt leider nicht immer). Ich will mich und meine kleine Familie nicht kaputt machen lassen. Notfalls müssen wir uns mit weniger begnügen, was wir ja eigentlich auch schon machen. Aber mein Kind soll nicht darunter leiden, eine gequälte und fertige Mutter zu haben...

LG fk

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Oh Mann....

Antwort von Maxikid am 21.08.2012, 12:45 Uhr

Kinder dürfen doch heute gar nicht mehr laut sein oder sich mal ordenlich ausbocken. Hauptsache schön still und sauber und ja nicht auffallen. Ich finde, die Mitmenschen mischen sich immer nur in den unwichtigen Dingen ein.


Gruß maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

naja aber findet ihr die argumentation nicht etwas verlogen?

Antwort von DecafLofat am 21.08.2012, 12:45 Uhr

wenn sich dann mal eine "nur" mama hier auskozt (oder im partnerchaftsforum oder oder oder) sind es doch die gleichen verdächtigen die ihr ein "such dir einen job" an den kopf werfen, damit ihre balance angeblich wieder ins lot kommt...
ich stimme ralph zu, auch marthaHH, aber ich meine schon darin eine gewisse doppelzüngigkeit zu erkennen.
LG von der derzeit NUR mama (aber mit festem unbefristeten arbeitsvertrag, der ist halt grad mal auf halte, kinder sind nicht ewig klein...) lofat
auch manchmal genervt, aber glücklich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Was ist schlimmer???

Antwort von FrauKrause am 21.08.2012, 12:45 Uhr

ein gelegentlicher Klatsch auf den Po/Arm/Backe, den man früher guthieß oder der Psychoterror, der heute ausgeübt wird (Schule, Mobbing, Techniksucht, Stress, Leistungsdruck, Zeitdruck, Notendruck, Geldnot, schlecht gelaunte und genervte Eltern, die nie Zeit haben???)? Leider kommt die Prügel bei vielen Kindern noch DAZU.

Ich weiß nicht....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Du hast mich falsch verstanden...

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 12:46 Uhr

ICH WILL DEN KAPITALISMUS NICHT ABSCHAFFEN!!!

Ich will die soziale Marktwirtschaft der 50er und 60er Jahre zurück, ich will mehr Unternnehmer, die wieder mehr ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Ich will Steuergerechtigkeit, aber ich will dem Unternehmer seine unternehmerische Freiheit belassen. Aktien, (faire) Kreditvergabe durch Banken... das gehört alles dazu und ist grundsätzlich gesund. Die krankhaften Ausuferungen müssen rückgängig gemacht werden. Das ist eine Generationsaufgabe, würde aber genügen.

Der Kapitalismus funktioniert, sofern er gewissen staatlichen Regeln unterworfen wird, Staatskapitalismus nicht. Deutschland hat es vor 50-60 Jahren vorgemacht, wie es funktioniert. Kohl hat zusammen mit der FDP dieses Erbe verspielt.

LG
Snoopy

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

"Ich habe nicht Burnout, ich habe Fuck Off!!" wie geil ist das denn!

Antwort von DecafLofat am 21.08.2012, 12:47 Uhr

brüll...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Soziale Marktwirtschaft der 50er/60er Jahre. Das wirst Du nicht bekommen...

Antwort von FrauKrause am 21.08.2012, 13:00 Uhr

Du müßtest die Globalisierung rückgängig machen, im Zeitalter des Technikfortschritts undenkbar.... Wir brauchen ganz neue Werkzeuge in einem Zeitalter mit Problemen, vor die die Menschheit noch nicht gestellt wurde.

LG fk

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wir brauchen den respekt für menschen, stichwort work/life balance... aber

Antwort von DecafLofat am 21.08.2012, 13:06 Uhr

selbst mein mann, der das thema im job als stllv. personaloberfuzzi betreut, meinte, als es um die 2 monate papa-elternzeit ging, "das kann ICH doch nicht machen"... nicht weil er dachte von unten käme gerede, sondern weil er sicher war von seiten des vorstandes würde das nicht goutiert.
bei dem thema, da liegen wunsch und wahrheit weit auseinander fürchte ich.
man KANN sich aber nicht zerreisen, man kann nicht in top jobs karriere machen, die rama familie sein, innerlich asugeglichen, schlank, eierlegendewollmilchsau.
man kann sich aber dem druck nicht aussetzen und aus dem hamsterrad aussteigen. man muß dazu nur seine ansprüche runterschrauben. eine weile. und dann merken, wie gut in den himmel schauen tut. auf der wiese liegen. mit der gewissheit, irgendwann ist man wieder drin im hamsterrad. und kann genauso gut wieder raus.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Oh Mann....

Antwort von AIIisonCameron am 21.08.2012, 13:27 Uhr

Sehe ich anders. Die Menschen achten einfach zu sehr darauf, was andere Menschen machen, selten achten sie auf was Wichtiges.

Sobald man mal die Stimme erhebt o.ä. wird sofort mit den Finger auf einen gezeigt.

Ich habe das Problem hier erst neulich gehabt, an unsere Gartengrundstück schließt ein Einfamilienhaus an und wenn ich meinem Sohn 3mal im Guten sage, dass er das bitten lassen soll und er reagiert noch immer nicht, DANN werde ich lauter und schwupp bin ich bei den Nachbarn im Gespräch, weil ich den Jungen anschreie.

Wenn sie die Menschen mal nur um sich kümmern würden oder um sich mal einmischen würden, wo es angebracht ist, sähe alles schon ganz anders aus.

Und Notendruck usw. gab es früher auch schon...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ein kreislauf

Antwort von Sakra am 21.08.2012, 13:29 Uhr

und da beisst sich die katze wieder in den schwanz.

die menschen sind gestresst und wollen ihre ruhe. die zeit ist hektisch, schnelllebig, geprägt von existenzängsten , sorgen und nöten.

und ja, das war früher besser. als mein grosser im kindergarten oder in der schule war, gab es bei weitem nicht diesen termindruck. auch auf arbeit lief alles entspannter ab und keiner hat dich gehetzt.
jetzt müssen wir in unserem job noch bürokram machen, der uns gar nichts angeht, die termine der patienten sind gequetscht usw.
abends liegen oft meine nerven blank und da reicht es aus, wenn nachbars hunde nur noch am kläffen sind, damit ich an die decke gehe.

die ellbogen in der gesellschaft werden immer mehr ausgefahren, jeder ist dem anderen sein teufel. und da bleiben die schwächsten , in dem fall alte oder kinder, auf der strecke.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: DAS

Antwort von HellsinkiLove am 21.08.2012, 13:30 Uhr

unterschreibe ich bei dir ralph zu 100%

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Oh Mann....

Antwort von rabbit80 am 21.08.2012, 13:41 Uhr

AC, so sehe ich das auch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Oh Mann.... denkt Ihr, ich werde nie mal laut???

Antwort von FrauKrause am 21.08.2012, 13:48 Uhr

Kommt auch vor. Es geht mir aber um die Häufung der Vorkommnisse in der Öffentlichkeit und überhaupt die Art mit den Kindern umzugehen, kleinste Anlässe reichen, um die Leute zur Weißglut zu bringen. Nein, das war bis vor einiger Zeit noch nicht so. Hundert pro. Das wäre mir dann auch schon früher aufgefallen. Sogar meinem Sohn wundert sich schon. Ihr seht ja selbst, was täglich in der Zeitung steht.

Es ist eine Entwicklung, die mir wirklich Sorge macht.

LG fk

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Kann man nicht die soziale Marktwirtschaft globalisieren?

Antwort von Steffi528 am 21.08.2012, 13:49 Uhr

ich weiß, eine Utopie...

Ich bin auch für Mindestlöhne, wenn wir hier schon mal dabei sind und unbefristete Arbeitsverträge als Regel würde die Zukunftsangst herunter hebeln und auch mehr Mut für Kinder bedeuten (die Eltern wissen ja, das sie im Normalfall NICHT in zwei Jahren eine neue Stelle in einer neuen Stadt organisieren müssten).
Und Geiz ist NICHT geil.

Aber wie war das noch im Artikel von letzter oder vorletzter Woche? Hartz IV hat die wenigsten Arbeitslosenzahlen gebracht. Nur, für welchen Preis? Prekäre Beschäftigung, Zukunftsangst, Arbeitnehmerverarmung durch Lohndumping.

Ach das Thema ist soooo groß.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: naja aber findet ihr die argumentation nicht etwas verlogen?

Antwort von MartaHH am 21.08.2012, 14:03 Uhr

Da ist natürlich zu unterscheiden: meine Meinung steht nicht für die Gesamtheit der Forumsnutzer. Was ich hier schreibe, kann jemand anders im PF bei einem ganz konkreten Fall ganz anders sehen. Von mir wirst du das soo, wie du es schreibst , auch nie gelesen haben. Obwohl auch ich glaube, dass es Einzelfälle gibt, wo Arbeitsaufnahme eine Lösung wäre.
Aber ich weiß, worauf du dich beziehst.

Ich glaube, dass da ein paar Mädels ganz gehörig Frustabbau betreiben. Einigen davon müsste man die eine oder andere Fortbildung genauso zwangsweise verordnen, wie sie hier "such dir einen Job!" schreiben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@FK: Sehe ich im Prinzip nicht ganz so schwarz... (lang)

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 14:04 Uhr

Das Streben des Unternehmers nach Gewinn ist etwas Gesundes, ohne dieses Prinzip gibt es weder Fortschritt, auch in der Gesellschaft, noch Innovation.
Um etwas Neues zu entwickeln benötige ich als Unternehmer Geld. Das habe ich entweder in Form von Rücklagen, oder ich besorge es mir, bei Aktionären, bei der Bank, beide bekommen dafür etwas, die einen Papiere (Aktien) und Dividenden, die anderen Zinsen. Solange, und jetzt kommt's, das alles in vernünftigen Bahnen verläuft, soll heißen wenn Dividenden nur ausgeschüttet werden, und das maßvoll, WENN auch Gewinn erwirtschaftet wurde, wenn die Zinsen in maßvollem Rahmen bleiben, daß der Unternehmer diese auch realistisch erwirtschaften kann, solange ist alles im grünen Bereich.
Wenn der Unternehmer z.B. sagt, "Weihnachtsgeld gibt es grundsätzlich nicht! Aber, in guten Jahren werdet Ihr alle am Gewinn beteiligt, dann gibt es eine Gratifikation! In schlechten Jahren kann ich das halt nicht!!", dann ist dagegen nichts einzuwenden. Ein Unternehmer darf eine gewisse Identifizierung mit dem Unternehmen erwarten, umgekehrt darf der Mitarbeiter erwarten, daß der Chef alles tun wird, ihn auch in schlechten Zeiten zu behalten. Heute wird in immer mehr Bereichen nach dem "Hire and Fire"-prinzip vorgegangen, und dann wundern sich dieBbetriebe, daß die Produktivität im Keller steht.

Die Börse ist genauso betroffen. Sie sollte eigentlich ein Abbild der wirtschaftlichen Gemengelage sein. Seit aber Hedgefonds, Leerverkäufer und Spekulanten (ganz schlimme Spezies!!!) das Geschehen bestimmen, hat das alles mit Wirtschaft überhaupt nichts mehr zu tun. Wenn trotz eines sauschlechten Jahres Dividenden in Milliardenhöhe ausgeschüttet werden, wenn trotz eines Rekordjahres die betreffenden Aktienwerte sinken, ist etwas faul, aber nicht am Aktienmarkt selbst. Die Banken sind viel zu sehr in diesen ganzen Finanzroulette verwickelt und kommen dafür ihrer Kernaufgabe, Kredite zu vergeben, immer weniger nach.

M.E. wäre schon viel gewonnen, wenn die G20 folgende vier Probleme in den Griff kriegen würden:

1. Hedgefonds verbieten
2. Banken dürfen nur noch ihrem Kerngeschäft nachgehen
3. Wirksame Bekämpfung der Produktpiraterie und Wirtschaftsspionage
4. Verbot von Leerverkäufen und Wetten auf Kursentwicklungen, hilfsweise 95% Spekulationssteuer

5. In Deutschland zusätzlich Abschaffung der privaten Krankenversicherungen, gleichzeitig bedeutet das die Neuordnung der ärztlichen Bezahlung, auf allen Feldern

Man muß die Globalisierung gar nicht zurückdrehen. Viele Bestandteile sind sogar sinnvoll, vor allem aus ökologischen Gründen. Warum sollen Rohstoffe erst tausende von Seemeilen nach Europa gekarrt werden, wenn man das Endprodukt in Asien herstellen kann? Das Knowhow kommt aus Europa. Die Frage ist, und da wäre gewiß eine Reform vonnöten, wo man die Steuern erhebt... wo das Knowhow sitzt, wo das Ganze produziert wird, oder beide Standorte? Das sind nur Ansatzpunkte, manches wird man weiterhin nur in Europa produzieren können, aus diversen Gründen.

Das Gesundheitssystem ist ein weiteres Thema, aber es gehört hierher. Heute wurde im DLF berichtet, daß es eine zentrale Krebsdatenbank geben soll, um die gesammelten Erkenntnisse zu bündeln. Finanzieren sollen das die gesetzlichen krankenkassen. Ach, und warum nicht auch anteilsmäßig die Privaten? Sind die wieder nur die Trittbrettfahrer, die ihre Kunden dennoch ganz frech dann damit kommen, wie innovativ (und billig!!) sie doch diese DAtenbank nutzen können... und das ist auf ganz vielen feldern so. Die privaten Krankenversicherungen gehören abgeschafft, es handelt sich um schmarotzende, auf Gewinn ausgerichtete Unternehmen, die deshalb mit dem Solidargedanken nichts am Hut haben dürfen. Deshalb gehören sie mit zum krankhaften teil des Kapitalismus.

Es sind ein paar Tentakel der Kapitalistenkrake krankhaft gewuchert, DIE muß man abschlagen.

Viele Grüße
Snoopy

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das war vor 35 Jahren auch nicht anders - eher schlimmer

Antwort von fiammetta am 21.08.2012, 14:12 Uhr

Hi,

"Kinder dürfen doch heute gar nicht mehr laut sein oder sich mal ordenlich ausbocken. Hauptsache schön still und sauber und ja nicht auffallen."

Ich bin in einem Stadtteil fast nur aus Reihenhäusern groß geworden. Die direkten Nachbarn - alte Leute, deren Kindern erwachsen waren - machten ein Riesendrama daraus, wenn wir im Garten spielten, was aus diversen Gründen eh` selten der Fall war. Meine Mutter verbot uns dann - der süßen Nachbarn willen - den Garten zu betreten...

Meine Eltern hatten ein Wochenendhaus. In dieser Siedlung gab es eine alte Frau, deren Mann und Sohn im Krieg geblieben waren. Kam ein Kind an deren Grundstück vorbei, dann rannte sie ihm mit dem Gartengerät nach, das sie gerade in der Hand hielt - oft genug eine Schaufel oder ein Gruber o.ä. Ein Wunder, dass nie eines übel verletzt wurde. KEINE Eltern dort nahmen sich die Frau `mal vor...

Heute setzen sich Eltern zugunsten ihrer Sprößlinge mehr zur Wehr, fremde Leute können Kinder nicht mehr ungestraft mißhandeln (s. Prügelstrafen in der Schule z.B.) und das einstige Standardgeschwätz von "Zucht und Ordnung" ruft höchstens noch Gelächter hervor.

Nein, ich denke eher, die Toleranz hat zugenommen.

LG

Fiammetta

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

"Hartz IV hat die wenigsten Arbeitslosenzahlen gebracht. " Das ist Statistik...

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 14:24 Uhr

... und dazu noch eine Definitionsfrage.

Erinnert sich noch jemand an die Bildschlagzeile Anfang 2005 "Fünf Millionen - das sind Ihre Arbeitslose, Herr Schröder!"?
Diese Aussage war natürlich Nonsens, und die Bild wußte das garantiert auch. Was war geschehen, innerhalb kürzester Zeit über eine Million Arbeitslose mehr? Nun, die ehemalige Sozialhilfe (= Steuergelder komplett aus kommunlanen Töpfen) und die Arbeitslosenhilfe (= Steuergelder aus Bundestöpfen) wurden zusammenlegt. Eine jahrzehntelange Doppelverwaltung wurde damit eingestampft, zumals die meisten Bezieher von Arbeitslosenhilfe eh zum Sozialamt mußten, weil die Arbeitslosenhilfe nicht ausreichte.
Aber: Wer Sozialhilfe bezog, war nirgendwo als Arbeitsloser erfaßt, entweder noch nie (weil noch nie gearbeitet und mit dem Arbeitsamt in Kontakt gekommen) oder nicht mehr (weil abgemeldet oder "nur" arbeitssuchend gemeldet). Zum 01.01.2005 wurden ALLE diese Menschen erstmalig als Arbeitslose elektronisch erfaßt. Das heißt, diese arbeitslosen Menschen waren alle VOR HartzIV schon da, sie waren nur nie mitgezählt worden!!! Kein Wunder also, daß Anfang 2005 "huch" der Aha-Effekt die Runde machte. Die Bildschlagzeile war schlichtweg falsch.

Richtig an HartzIV war deshalb die Erfassung, und die Idee, mit Maßnahmen wie Schulung und Trainingskurse die Leute bei Bedarf wieder auf die Überholspur zu bringen.

Einer der ganz großen Fehler der Politiker war in den folgenden Jahren die Förderung, ja geradezu Vergötterung der Zeitarbeitsfirmen, und daß man es zuließ, das Arbeitsplätze, die zuvor mit Hauptangestellten besetzt waren, nunmehr über Zeitarbeitsfirmen besetzt wurden. Das allein ist ein ganz großes Thema, führt zu ganz fürchterlichen Lebensverhältnissen. Steffi528 hat da absolut recht.

Ja, das Thema ist komplex, und unsere Politikergeneration traut sich an keine Reform. Schröder hat im Prinzip schon die richtige Richtung eingeschlagen und darüber sein Kanzleramt verloren, weil es nicht populär war. Im Anschluß sind die bei der Reform gemachten Stockfehler (die kommen vor, wenn man arbeitet!) aber nicht korrigiert worden, DARIN besteht das Versäumnis der letzten Jahre.

Könnte noch viel mehr posten, aber es fehlt die Zeit... :-(

LG
ralph

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@fiametta

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 14:36 Uhr

Jau, ich kenne auch noch die gemalten Buchstaben im Treppenhaus: "Spielen und Fahrräder abstellen im Treppenhaus verboten".

In Parks überall die schilder, daß Kinder und Hunde den Rasen nicht zu btreten hätten, alles richtig. Aber dennoch sind wir doch ganz anders groß geworden. Ich habe mich mit Klassenkameraden mit Fahrrädern in einem begrünten Hochhausviertel (die ersten Hochhäuser Deutschlands übrigensd!) zum "Fahrradkriegen" getroffen, achja, ohne Fahrradhelme übrigens, die gab es noch nicht mal.
Wir sind zum Angeln an den Kanal gefahren, konnten noch am Straßenrand Murmeln spielen, weil noch nicht alles zugeteert und einbetoniert war wie heute.

Damals war es ja schon fast revolutionär, daß meine Mutter 2x 6 Stunden in der Woche arbeiten ging und an diesen Tagen "erst" um 15 Uhr zuhause war. Geschadet hat mir das nicht, und Zeit hatte sie trotzdem für mich.
Damals reichte das Gehalt eines Angestellten aus (mein Onkel), um eine fünfköpfige Familie durchzubringen, nicht glamourös, aber doch deutlich besser als "mehr schlecht als recht". 100% gewaltfrei sind die Kinder nicht erzogen worden, aber eine glückliche Kindheit hatten die Drei trotzdem. Das Verhältnis zu meinem Onkel und meiner Tante ist super, sie treffen sich regelmäßig. Und etwas mehr gestreßt war meine Tante hauptsächlich durch die drei Kinder.

Vergleiche das mal mit heute: Heute braucht es keine Verbote mehr, Spielen vor der Haustür findet im Gegensatz zu früher gar nicht erst mehr statt, weil lebensgefährlich angesichts des Straßenverkehrs. Das wird man sicherlich nicht rückgängig machen können, es ist aber dennoch Fakt.



LG
Ralph

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Arbeitsbelastung herunterfahren

Antwort von Leena am 21.08.2012, 15:08 Uhr

...im Grunde ist dieser Teilaspekt mit dem "Arbeitsbelastung herunterfahren" genau das, was mir für mich persönlich schon einige Zeit im Kopf rumspukt.

Im Beruf will ich unbedingt "gut" sein, will mein Pensum unbedingt schaffen (arbeite familienbedingt in Teilzeit und noch dazu überwiegend im Home Office, da gibt es schon reichlich Vorbehalte auf verschiedenen Ebenen).

An den Haushalt habe ich auch so gewisse "Mindestanforderungen". Klar, ich werde nie die ultimative Hausfrau sein, bei der jederzeit Besuch kommen kann, und die Wohnung glänzt und blitzt, ist aktuell dekoriert und frischer Kuchen kommt gerade aus dem Ofen - schließlich bin ich auch nur Teilzeit-Hausfrau, aber eben weil ich 50% Hausfrau bin, soll es doch wenigstens ein bisschen anständig aussehen. *seufz* Und einigermaßen wohlschmeckend und nach Möglichkeit auch noch gesund will ich meine Familie ja auch ernähren...

Und dann sind da ja auch noch die Kinder, die einerseits etliches an Terminen haben (Sport- und sonstige Vereine, kirchliche Termine derzeit etc.), andererseits ja auch noch ganz schlicht kindliche Bedürfnisse haben, die man als Elter ja auch befriedigen will, mit Liebe, Nähe und strahlenden Augen. (Und den Mitteilungen der Schule, die man dann abends überreicht bekommt, dass sie am besten schon vorgestern einen neuen Füller, sieben gelbe Schnellhefter oder was auch immer benötigen.)

Da kommt schon einiges zusammen, und - ja, ich merke in letzter Zeit immer wieder, dass ich oft genervt bin und mich gestresst fühle, und das macht es für mein Umfeld ja nun auch nicht wirklich leichter. *grins*

Allerdings habe ich noch nicht wirklich gefunden, wo ich mein Pensum runterschrauben könnte, Aufgaben auslagern oder was auch immer.

Eine Putzfrau, die legal arbeiten möchte, habe ich - trotz entsprechender Suche - hier nicht gefunden. Entweder nur illegal - oder irgendwelche Haushaltsfirmen, die dann aber auch Ansprüche haben, denen ich nicht entsprechen kann und nicht entsprechen will - ich werde nie im personifizierten Schöner-Wohnen-Prospekt leben, schließlich sind wir sechs Leute und alle auch nicht die absolut ultimativen Ordnungsfans - es wird immer "bewohnt" aussehen hier, und das ist ja dann für entsprechende Dienstleistungsangebote nichts, was man als Kunde haben will (so zumindest meine leidvolle Erfahrung).

Eine Kinderbetreuung - hatten wir mal, eine sehr liebe Studentin - die dann allerdings zum weiteren Studium ins Ausland ging. Etwas Neues haben wir dann nicht mehr gefunden - zumal ich gerade den Kleinen nicht unbedingt noch mehr in unterschiedliche Fremdbetreuung geben will. Er geht an drei Tagen/Woche zur Tagesmutter, ist dort auch glücklich, aber zeitlich kann die Tagesmutter nicht mehr aufstocken...

Im Grunde suche ich gerade zunehmend verzweifelt nach der Quadratur des Kreises - und tröste mich mit dem Gedanken, in knapp 1,5 Jahren sollte der Kleine eigentlich in den Kindergarten kommen, und dann hätte ich zwei Vormittage in der Woche nur für mich und den Haushalt, müsste nicht immer in jeder halbfreien Minute noch ein bisschen Arbeit einschieben und könnte Liegengebliebenes aufarbeiten und vielleicht sogar mal Luft holen und schnaufen. (Und "Freizeit" wäre eben nicht mehr nur das Abhängen vor dem Rechner, wenn die Aufraffe nicht mehr zu einem richtigen Buch reicht. *seufz*)

Auch wenn einzelne Personen aus meinem Umfeld dann schon wieder laut überlegen, dass ich meine Arbeitszeit ja dann aufstocken kann, wenn der Kleine in den Kindergarten kommt... schließlich will ich ja selbstständig sein und meinem Mann nicht über Gebühr auf der Tasche liegen... da ist nur 50% arbeiten ja schon Luxus pur. ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @fiametta

Antwort von fiammetta am 21.08.2012, 15:10 Uhr

Hi,

da gebe ich Dir recht, zumindest was das Stadtleben anbelangt. Ich bin ja auch ein Großstadtkind, das aber das Glück hatte, im relativ dörflichen Umland von genanntem Wochenendhaus profitieren zu können. Insofern kenne ich beide Formen der Kindheit.

Meine Mutter spottete dereinst über berufstätige Frauen - heute behauptet sie steif und fest, es sei dereinst ganz furchtbar für sie gewesen, nach meiner Geburt nicht mehr arbeiten zu können. Darum bemüht hat sie sich allerdings auch nicht. Will sagen: Die Ansicht der Psychologen, nämlich dass sich Erinnerungen zur aktuellen Lebenssituation hin passend verändern, ist wohl richtig.

Ich lebe ja inzwischen in einem tiefstbayerischen Dorf. Hier gibt es noch die Fahrrad"gangs" wie in meiner Jugend (okay, mit Helm, stimmt), die Kinder besuchen sich ab einem gewissen Alter ohne elterliche Begleitung gegenseitig, weil nur wenige Autos fahren, sie suchen am Bach und im Gestrüpp nach Kröten, etc.. Einziger Unterschied: Wir suchten VOR den elterlichen Grundstücken nach irgendwelchen Tieren, sie INNERHALB.

Mein Papi versuchte vieles mit uns Kindern gemeinsam zu machen ohne uns einzuengen. Das wiederum war damals eher ungewöhnlich, weil die meisten von uns Kindern einfach losgelassen und bei der Dämmerung wieder eingesammelt wurden. So, wie ich die heutigen Eltern in unserem - zugegebenermaßen kokongleichen - Umfeld erlebe, verbringen sie relativ viel Zeit mit ihren Kindern, zeigen ihnen Dinge, die unsere Generation sich größtenteils wohl noch v.a. selbst erarbeiten mußte.
Wenn ich mir ansehe, wie meine Mutter, die absolut nichts dabei fand, uns stundenlang zum Spielen in den Wald oder auf wirklich hohe Bäume klettern zu lassen, heute reagiert, wenn unsere Kinder auch nur auf unseren einzigen eigenen bekletterbaren Baum hinauf wollen, dann grenzt das an Hysterie, die vor dem Hintergrund unserer Kinderheit lächerlich wirkt.

Ich denke, dass - obwohl Kriminalstatistiken eine andere Sprache sprechen - die Medienberichte zu sehr viel Ängsten und Unsicherheiten bei den Eltern geführt haben. Resultat: Man überwacht denjenigen, den man liebt, impft ihm unbewußt die eigenen Befürchtungen ein und versucht damit, bestimmte Gefahren und deren Konsequenzen zu minimieren. Aber: Cary Grant sagte in einem wunderbaren Film aus den 30er Jahren dereinst: "Kinder überleben ihre Jugend nur durch Zufall."
Ich denke machmal, das stimmt, denn alles kann man Kindern nicht fern halten.

LG

Fiammetta
***die aber um solche Errungenschaften wie Demokratie, Freiheit und Emanzipation froh und dankbar ist***

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das war vor 35 Jahren auch nicht anders - eher schlimmer

Antwort von Tathogo am 21.08.2012, 15:25 Uhr

Ja da ist auch was dran...wie war das noch in der "Rappelkiste"

"Ene mene miste, es rappelt in der Kiste.

Machste mal zu Hause Krach, kriegste gleich eins auf das Dach.

Willste übern Rasen laufen, musste dir ein Grundstück kaufen.

Spielste mal im Treppenhaus, schmeißt dich gleich der Hauswart raus!

Ene mene miste, es rappelt in der Kiste.
Ene mene meck, und du bist weg!"

trotzdem glaube ich dass die "Toleranz " nicht wirklich zugenommen hat gegenüber Kinderkrach und Co...er ist nur"gesitteter"(zu positiv das Wort) geworden...es traut sich halt keiner mehr ganz offensichtlich zu meckern....das wird dann hintenrum getan-noch schlimmer!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das war vor 35 Jahren auch nicht anders - eher schlimmer

Antwort von fiammetta am 21.08.2012, 15:45 Uhr

Hi,

ich denke eher, dass sich unsere Generation es sich traut, älteren Menschen, die ihr Recht auf 24h Stille bei gleichzeitig ohrenbetäubendem Fernsehlärm (Du weiß, was ich meine?) einfordern Kontra zu geben. Das wäre meinen Eltern (Kriegsgeneration) in der Form nie in den Sinn gekommen.

LG

Fiammetta

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mir f6allt dazu nur ein, das Deutschland, leider...

Antwort von Mamamel am 21.08.2012, 15:57 Uhr

ein kinderfeindliches und leben lassen feindliches land geworden ist!

Ok, ich lebe in einem land wo Kinder und Menschen leben dürfen, aber wenn ich mich dran erinnere wie es früher war als ich noch in deutschland lebte und heute oftmals ferien in deutschland mache, da bemerkt man schon, wie sich alles auf sehr Konservative Art und weise geändert hat.

leider

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Um noch eins draufzusetzen...

Antwort von Ralph am 21.08.2012, 16:21 Uhr

Anwohner in einem betuchteren Stadtteil haben hier in Hamburg dagegen geklagt, daß in der zunmittelbaren Nachbarschaft ein Kindertagesheim eröffnet wird und das, haltet Euch fest, Bundesimmisionsschutzgesetz (!!!) bemüht und, haltet Euch nochmals fest, vor Gericht recht bekommen (Kinderlärm sei eine Imission im Sinne des Bundesimmisionsschutzgesetz).

Zwar ist nach einiger Zeit wohl das Gesetz dahingehend geändert worden, daß Kindergeschrei nicht mehr darunter fällt, aber erstens finde ich allein die Tatsache, daß Menschen überhaupt auf diese Iddee kommen, absurd, und zum anderen nützt es dem Kindergarten in spe nichts mehr, er wurde nie eröffnet.

DAS nenne ich armes Deutschland!

ralph

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wenn ich mich mal wieder einmischen darf...

Antwort von kravallie am 21.08.2012, 17:38 Uhr

...so denke ich, daß hier einiges am thema vorbeigeht.

die tötungen und selbsttötungen der letzten wochen sind deswegen passiert, weil familien auseinanderzubrechen drohten und weil zb die mutter, die ihrer 7jährigen tochter die kehle durchschnitt sicher psychisch nicht auf der höhe war.
das hat dann mit der überforderung des einzelnen und auch mit den nachbarn und der fdp in meinen augen wenig zu tun.....

ich war zwar im urlaub, habe aber trotzdem zeitung gelesen. und der oberhausener, der seinen "stiefsohn" erstochen hat, war wohl auch nicht ganz gesund.

thema verfehlt. in diesem zusammenhang zumindest.
nur meine 2 peseten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Genervte Eltern....

Antwort von SkyWalker81 am 21.08.2012, 17:44 Uhr

ja, habe ich dieser Tage schon auch erlebt in den Strandbädern.
Allerdings waren das meist Eltern, die gerade Urlaub haben (Bawü) und ich denke, dass gerade diese Urlaubssituation auch nicht leicht ist, weil man die "Brut" dann nunmal 24 h um sich hat (kein Kindergarten, keine Schule).
Jeder hat so seine Vorstellungen von der Erhohlung, die Kinder wollen bespasst werden und man selbst hatte ja sooo viel vor....
ist auch wieder Stress und wenn es bald wieder "geregelt" abläuft ist es evtl. auch wieder "entspannter", so bekloppt das auch ist.

Und im allgemeinen: Meine Eltern waren auch genervt als ich eine zickige 10 Jährige war (wobei ich eigentlich im Vergleich zu vielen heutigen vorpubertären ein Engelchen war....) und wurden laut und ich finde viele
Kinder nehmen sich heute auch mehr raus als wir früher.
Eltern sind erziehungstechnisch heute auch arm dran, weil es zig Ratgeber gibt und das Bauchgefühl irgendwie verloren geht. Auch das Eltern heute viel mehr auf sich gestellt sind, weil einfach die Grossfamilie von früher fehlt und auch die Kinder weniger "auf der Strasse sind") ist ein Aspekt.

Und ich gebe zu: gestern bei 36 Grad mit zwei quengelden Kindern im Strandbad war auch ICH mal kurz genervt und bin mal eben etwas lauter geworden....bin auch nur ein Mensch.
Solche Momentaufnahmen sagen doch nichts aus. Dahinter schauen kann nun mal niemand.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn ich mich mal wieder einmischen darf...

Antwort von MartaHH am 21.08.2012, 18:36 Uhr

Hallo vallie, hattest du einen schönen Urlaub?

Der Bogen, den frau k. und dann weiter Ralph gespannt haben, umfasst so einiges... aber es hängt doch zusammen. Hast du auch gelesen, wie sehr die psychischen Erkrankungen (gerechnet anhand von Fehltagen) bei Arbeitnehmern zugenommen haben? Das wirkt sich doch auch innerhalb der Familien aus. Ohne den konkreten Fall zu kennen, natürlich. Aber vom Individuum auf gesamtgesellschaftliche Zustände kommen kann man doch.
Ich denke nämlich schon, dass man solche Vorfälle auch sozialpsychologisch und nicht nur individualpsychologisch betrachten sollte.
Das mit der FDP liest sich in dem Zusammenhang als Betreff komisch. Aber wenn wir schon dabei sind, nach Ursachen zu suchen....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn ich mich mal wieder einmischen darf...

Antwort von kravallie am 21.08.2012, 20:16 Uhr

danke, marta, ich hatte einen wundervollen urlaub und plane schon wieder den nächsten

ich las, dass es in bayern den geringsten krankenstand gibt. ob psychisch oder nicht, k.a. vll bin ich deswegen sozusagen befangen.
ich glaube aber, daß in genannten fällen mehr als "nur" depressionen und/oder burn out die auslöser waren.

hier haben u.a. keine normal überforderten gemordet, sondern ausnahmefälle.
das ist eigentlich mein punkt. und DIE hat es schon immer gegeben. leider wird es sie auch immer geben.....

normal genervte menschen gleichzusetzen mit solchen in ausnahmezuständenbefindlichen, ist m.e. vermessen.
ich bin auch manchmal mehr als genervt und zog auch schon mal mein kleines kind im urlaub aus dem speisesaal ( nicht dieses jahr! ), deswegen trenne ich ihr nicht die kehle durch.

( und auch nicht dem kind, das soeben die legitimation zur führerscheinanmeldung von mir ersucht hat, nebst laptop und reisekostenzuschuss...)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn ich mich mal wieder einmischen darf...

Antwort von MartaHH am 21.08.2012, 21:59 Uhr

puh, vallie, da bin ich aber froh! Dass du das nicht machst, das mit dem Messer.
(Schweiß von der Stirn wisch)

Und heiß ist es auch noch.

Ich versteh schon, worauf du hinaus willst. Die Zunahme von psychischen Erkrankungen ist übrigens besonders hoch in HH. Vermutlich bin ich daher so leicht geneigt, noch Zusammenhänge zu sehen.

Oben las ich was von Wasserphobie - DAMIT kann ich nun auch dienen. Ich kann schwimmen, hab aber schon erlebt, dass ich von Unterströmungen erfasst wurde und eine Heidenangst davor bekam, nicht mehr zu wissen, wo oben und unten ist. Sowohl in der Nordsee als auch im Nordatlantik.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Bin ich die Einzige, der dies aufgefallen ist?" Ja

Antwort von platschi am 22.08.2012, 10:06 Uhr

Also ich erlebe momentan eher oft das Gegenteil - Kinder die den Müttern auf der Nase rumtanzen bzw. (gerade letzte Woche wars extrem) z.B. Mütter die ausser einem "hör doch bitte mal auf und sei jetzt lieb" nichts von sich geben wenn das liebe Zwerglein das halbe Wartezimmer beim Arzt auseinandernimmt (drei solche Fälle innerhalb von einer Stunde Wartezeit fand ich schon heftig). Das sind dann wahrscheinlich die Mütter die mir im Elterngespräch erklären würden, dass sie garnicht verstehen können, warum ihre Kinder absolut keine Regeln einhalten können. Klar, es gibt für sie ja auch keine.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

RRe: "Bin ich die Einzige, der dies aufgefallen ist?" --oops, da fehlte noch was

Antwort von platschi am 22.08.2012, 10:15 Uhr

Und genau diese Mütter, die sich eben von ihren (meist noch jüngeren - die aus meinem Wartezimmerbeispiel waren zwischen ca. 2,5 und 7) Kindern so auf der Nase rumtanzen können bzw. ihnen keine Regeln vermitteln, die sind dann sicher oft genervt von ihren kleinen Tyrannen, wenn diese dann etwas älter sind und Mama mit dem "Sei doch mal lieb" immer noch auf taube Ohren stösst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.