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Geschrieben von Malus am 27.07.2019, 20:48 Uhr

Marie Sophie Hingst ist tot

Das ist die Frau,die in einem Blog falsche Behauptungen aufstellte. Unter Anderem dass ihre Familie Holocaust Opfer seien. Was nicht stimmte. Dass sie eine Klinik in Indien leitete u.s.w.

Das flog durch den Spiegel auf,der das Ganze aufdeckte.

Opferverbände in Israel zeigten sicher entsetzt. Ein Preis wurde ihr aberkannt.

Irgendwie hat sie mir damals schon leid getan. Ich halte das für eine psychische Erkrankung. Ähnlich Münchhausensyndrom.

Natürlich müssen Journalisten aufdecken. Aber ich denke ihr Leben wurde dadurch zerstört.

Jedenfalls erinnert es mich auch ein wenig an Relotius. Die Realität interessanter machen. Laut Tagesspiegel glaubte sie ihre Lügen selber.

Die irish times zitierte ihre Mutter:nach der Spiegel Enthüllung war ihr,als habe man ihr die Haut abgezogen. Sie hatte mehrere Realitäten. Die Mutter hatte nur zu einer Realität Zugang.

Jetzt hat sie einen Fehler gemacht. Im Internet Zeitalter kommt dann der riesen Shitstorm und der mediale Pranger. Nach Ursachen wurde gar nicht gefragt. Die Empörung überwog.

Jetzt ist sie tot. Die Ursache wurde noch nicht geklärt. Die irish times spekuliert auf Selbstmord. Aber das ist nicht klar.

Jedenfalls hat mich das schon im Mai beschäftigt und betroffen gemacht. Jetzt bin ich richtig traurig.

Wenn man sich eine eigene Welt erschafft ,um Anerkennung zu erlangen ,und dann ganz tief stürzt. Das tut mir so leid.

Naja. So ist das. Hochstapler. Münchhausen Syndrom.....letztendlich war sie nicht böse sondern vermutlich krank.

Man sollte nicht urteilen und verur TEILEN.

auch der Fall Relotius hat mich betroffen gemacht. Er wird hoffentlich klar kommen.Als Romanautor würde ich ihn sogar lesen.

Rest in Peace.

 
15 Antworten:

Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Benedikte am 27.07.2019, 21:55 Uhr

ich weiß nicht, was ich DAZU sagen soll

habe in Wikipedia geschaut- da scheint nicht mal ihr Geburtsjahr klar zu sein. Das würd ich bei manchen Kulturen verstehen oder wenn sie vor 500 Jahren gelebt hätte, aber jetzt und hier???

und ihre Mutter Cornelis- ganz ehrlich, die müsste die Familiengeschichte doch selber kennen. Und als Mutter liest Du doch alles, was es über deine Kinder gibt oder von ihnen ( einer meiner Söhne tauchte auch immer mit seltsamen Vorträgen auf im Netz wie bspe. " Der Geldsegen in der Premier league"- aber da wird der anschließende "Umtrunk" nur gefördert wenn man vorher einen "wissenschaftlichen " Vortrag gehalten hat

würde eins meiner Kinder eine dramatische Familiengeschichte erfinden mit jüdischen verwandten und Blogger des Jahres werden- ich würde das Gespräch suchen

ansonsten- es ist ja unklar, woran sie gestroben ist.... aber ja, so ein junger Mensch, das ist traurig

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Malus am 27.07.2019, 22:18 Uhr

Ich habe mich damals im Mai schon gefragt,was da los ist,wenn man solche Dinge erzählt,die nicht stimmen.

So als würde es das eigene Leben aufwerten,wenn man sich eine Opfergeschichte ausdenkt. Und sie hatte ja zuerst damit Erfolg. Das ist so traurig.

Ich war mal vor Jahren in jemanden verliebt,der wirklich nur Mist über sich erzählte. Einen besonderen Beruf. Eine besondere Lebensgeschichte. Ich hatte ihn in einem Kurs kennengelernt. Er hat uns alle gefoppt. Es flog aber irgendwann auf. Er war Lehrer. Einfach nur Lehrer. Ist doch auch gut.

Er wollte aber etwas besonderes sein.

ich Idiot bin damals komplett auf ihn herein gefallen. Es war der Liebeskummer meines Lebens übrigens. Ich dachte ich könne nicht weiter leben Egal. Ich konnte es ja dann doch. . Jedenfalls fragte ich mich ob das eine Form von Narzissmus ist. Oder tiefer geht.

Geltungsdrang oder Verzweiflung.?

Man hat aber Erfolg mit einer besonderen Vita. Sich aus der Masse heraus heben. Darum geht es doch. In Wirklichkeit sind wir alle gleich

Villon: "hier im Nebel sind wir alle gleich,Kavalier und Schinderknecht. Jeder raucht bekümmert bleich seinen Tobak und verträgt ihn schlecht. Hängt zu guter Letzt noch gar eine Larve sich in das Gesicht:alles was an ihm natürlich war stäubt zu Asche in dem milden Licht "

Für die Belogenen ist es auch schlimm.ich denke gerade für die wirklichen Opfer des Holocaust muss das verstörend gewesen sein.

Trotzdem tut sie mir so leid.

Naja. Hat mich irgendwie beschäftigt.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von kati1976 am 27.07.2019, 22:20 Uhr

Ich vermute auch das da eine psychische Erkrankung dahinter steckt,ich weiß es aber nicht.

Egal was war,für die Angehörigen ist es schrecklich.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Luna Sophie am 27.07.2019, 22:59 Uhr

Ich musste erst nachlesen, wer das war.
Ist komplett an mir vorbeigegangen.

Ich finde es traurig, wenn jemand Anerkennung sucht und sie übers Geschichten erfinden bekommt.
Das kann schnell zum Teufelskreis werden, denn wie wieder herauskommen ohne "das Gesicht zu verlieren"?
Die Realität wird unbedeutender, das eigene echte Leben unscheinbar und farblos. Also weitere Geschichten erfinden, dadurch wieder im Mittelpunkt stehen. Ganz viel Anerkennung, Bewunderung, aber auch Mitleid bekommen.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen ihr eigenes Leben "interessanter gestalten".
Das kann sicher auch krankhaft werden.

Traurig und schade.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Flöckchen82 am 28.07.2019, 8:46 Uhr

Hallo,

ich musste mir auch erst den Beitrag in der Irish Times durchlesen. An mir war das im Mai auch vorbei gegangen. Und ich muss sagen: Mich hat selten ein Beitrag so aufgewühlt zurückgelassen, wie der des Irish Times Redakteurs.

Wahrscheinlich ist es in diesem Fall unmöglich, jetzt noch die Wahrheit ans Licht zu bringen. Aber zum Fall gehört eben auch, dass sie psychische Probleme hatte. Früher schon. Und auch dagegegen behandelt worden war. Und dass sie auch zuletzt, nach den Veröffentlichungen des Spiegels und auf Drängen von Mutter und Arbeitgeber, in Dublin in Therapie war. Geltungssucht oder der Wunsch "mehr sein zu wollen als andere", greift für mich hier zu kurz. Denn: Krankheiten bleiben Krankheiten. In meinen Augen sind die Verhaltensweisen kranker Menschen anders zu beurteilen, als wenn ein psychisch und mental gesunder Mensch sich genauso verhielte.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Malus am 28.07.2019, 9:38 Uhr

Ich frage mich welche Verantwortung die Medien haben.

Irgendwie musste das ja veröffentlicht werden. Sie hat sogar Dokumente für Jad Vagschem (sorry. Ich weiß nicht wie das geschrieben wird)gefälscht.

Aber im Mai dachte ich schon die ist krank.

Und überhaupt sich selber eine Opferrolle zu suchen.....Das wurde gar nicht groß thematisiert im Spiegel.

Ich sage nicht jemand ist Schuld. Ich denke nur die Medien könnten etwas empathischer sein.

Auch das Internet. Wie schnell greift die Empörungswelle.

Hinter jeder Geschichte steht ein Mensch.
Und Menschen machen Fehler.
Und daraus lernt man im besten Fall
Oder man wird zerstört.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Lauch1 am 28.07.2019, 11:15 Uhr

Ich denke ihr tragischer Tod wäre zu vermeiden gewesen, wenn man hinterfragt und ihr nicht völlig unkritisch die große Bühne geboten hätte. So wurde sie erst gehypt und nach Enthüllung fallen gelassen. Die Konsequenzen (soziale Ächtung) haben nur sie getroffen, nicht die Medien, die sie publiziert/ausgezeichnet haben. Die Geschichten waren haarsträubend, offensichtlich dass da nie nachrecherchiert wurde. Könnte man auch in den Zeit Postings zu ihren Artikeln nachlesen.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Lauch1 am 28.07.2019, 11:25 Uhr

Alleine die Geschichte ihrer Arbeit als Sexualtherapeutin ist so offenkundig falsch, nie hätte sie veröffentlicht oder ihr Blog ausgezeichnet werden dürfen.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Flöckchen82 am 28.07.2019, 11:36 Uhr

Liebe Malus,

du sprichst die Opferrolle an, die sie sich selbst gesucht hat ...
Diese Stelle im Porträt der Irish Times hat auch mich besonders nachdenklich gestimmt: Die Stelle, an der der Reporter zwei befreundete Therapeuten zu ihrem Fall befragt und einer der Therapeuten sinngemäß sagt: Die beschriebene Störung sei meist gut behandelbar. Und weiterhin seien Deutsche, die behaupteten, aus betroffenen jüdischen Familien zu stammen, kein ungewöhnliches Phänomen. Und dass das Bedürfnis, in einem solchen Kontext mit den Opfern und nicht mit den Tätern in Verbindung gebracht zu werden, meist auf ein ganz anderes Trauma im Leben zurückginge.

Ich finde die vom Tagesspiegel angesprochene Diskussion ("Wie weit geht die journalistische Pflicht zur Aufklärung?") in diesem Fall eine sehr schwierige. Weil dieser Fall so vielschichtig ist. Mir scheint, eine eindeutige und klare Beurteilung dessen, was hier passiert ist (oder besser: Warum es passiert ist), ist sehr schwer.
Und trotzdem müsste am Ende die Frage beantwortet werden: Wäre die Alternative also gewesen, nicht über ihren Fall zu berichten? Mich lässt das alles sehr betroffen, nachdenklich und aufgewühlt zurück.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Malus am 28.07.2019, 13:19 Uhr

So ähnlich war das auch bei Relotius. Der Spiegel hat überhaupt nicht kritisch nachgefragt. Im Gegenteil bekam erst mal Moreno (der,der das alles aufdeckte)Probleme.

So ist das hier auch. Sie wurde gehypt und bekam Preise.

Aufdecken musste man das. Aber vielleicht etwas dezenter. Ich weiß es nicht. Vielleicht ein Artikel über Schuld/Opfer Umgang damit.

Ich denke soetwas kommt häufig vor. Nur nicht in diesem Ausmaß. Bei uns arbeitete mal eine Frau,die habe ich nicht kennengelernt,war in meiner Elternzeit,die behauptete adoptiert zu sein und beide Adoptiveltern bei einem Autounfall verloren zu haben. Sie wohne nun bei ihrer Oma,die an Krebs erkrankt sei.

Das hat nicht gestimmt. Das kam raus weil eine Kollegin eine Bekannte der Mutter kannte.

Jedenfalls wurde sie zur Rede gestellt .täuschte eine Ohnmacht vor und kam danach nie wieder. Sie war sowieso in der Probezeit.

Ich kenne sie ja nicht. Aber das ist doch schrecklich.

Ich glaube soetwas gibt es öfter und im Internetzeitalter bekommen diese Menschen sehr viel Resonanz. Und hinterher umso mehr Mißmut.

Vielleicht will man bestimmte Sachen auch hören. Ich erinnere mich dass ich Relotius Texte wahnsinnig mochte. Alles erstunken und erlogen. Aber die Geschichten waren toll. Deswegen hat die Redaktion auch wahrscheinlich nicht gut genug geprüft. Es verkaufte sich gut klang gut. Da muss es doch gut sein.

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Lauch1 am 28.07.2019, 15:36 Uhr

Aufgedeckt haben die ganzen Unklarheiten aufmerksame Leser. Die Zeit, Süddeutsche und Co haben jahrelang gemauert und jeden Kritiker als rechtsextremen Hater verunglimpft. Publiziert hat den Betrug dann letztendlich Martin Doerry vom Spiegel, der tatsächlich seine Familie in Auschwitz verloren hat. Wie soll man so einen Betrug dezent aufdecken nachdem jahrelang kritiklos alles veröffentlicht wurde?

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Malus am 28.07.2019, 16:28 Uhr

Dass die zeit involviert war,wusste ich nicht. Ich bin Spiegel Abonentin. Daher habe ich das im Mai mitbekommen.

Mich wundert dass in der zeit online zu dem Tod gar nichts kam bis jetzt.Der Spiegel brachte eine Meldung.

Inwiefern hat die zeit geblockt?

Liebe Grüße

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Re: Marie Sophie Hingst ist tot

Antwort von Lauch1 am 28.07.2019, 16:40 Uhr

In der Zeit hat sie unter einem Pseudonym ihre Sexualtherapeuten Geschichte geschrieben: Sie wäre in einem indischen Slum gewesen, hätte nur durch gut Zureden die Vergewaltigungrate gegen 0 gebracht und wäre dann in Deutschland als Therapeutin für Flüchtlinge in einer Arztpraxis tätig gewesen. Da haben etliche Leser auffällige Ungereimtheiten gepostet, die dann immer wieder unter Hinweis auf die Forumsregeln gelöscht und ansonsten nicht beachtet wurden.
Zusätzlich war eine Historikerin am Aufdecken der Familiengeschichte beteiligt.

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Sophie Roznblatt

Antwort von Lauch1 am 28.07.2019, 16:44 Uhr

Der gesamte Artikel ist mittlerweile gelöscht.

https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2017-02/sexuelle-aufklaerung-fluechtlinge-deutschland

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Re: Sophie Roznblatt

Antwort von Malus am 28.07.2019, 18:05 Uhr

O.k.
Danke.

Zeit online lese ich auch oft. Allerdings habe ich dies nicht gelesen.

Im zeit online Forum wird sehr viel und sehr intensiv gelöscht. Man sieht immer "Beitrag wurde gelöscht "

Tja. Da wundert mich nicht dass die Zeit nicht berichtet.ist ja peinlich.

Liebe Grüße

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