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Geschrieben von Lauch1 am 24.01.2019, 19:34 Uhr

Lungenärzte vs. Feinstaub

Es ist nicht mein Mantra, Industrie braucht eine Volkswirtschaft immer, jeder Industriebetrieb muss seine Emissionen nach dem Stand der Technik gering halten. Stellt sich halt die Frage, ob man notwendigerweise für jeden Neubau/Umbau einen Kamin braucht.

„Dabei ist die Holzverbrennung in privaten Kaminen und Kesseln alles andere als umwelt- und klimafreundlich, klagt Friedrich. Zumindest in der derzeitigen Praxis. Friedrich hat nachgemessen. Er entzündete einen Kamin und kontrollierte anderthalb Stunden lang die Schadstoffbelastung. Ergebnis: Die maximale Belastung entsprach der an einer stark befahrenen Straße. Und das, obwohl der Kaminofen ein neues Modell war, das eigentlich die strengeren Grenzwerte einhalten muss, die seit Januar 2015 in Deutschland gelten.

„Ähnlich "besorgniserregende" Werte stellten auch die Forscher des Danish Building Research Institute fest, als sie die Schadstoffe aus traditionellen dänischen Kaminöfen maßen. Vor dem Anfeuern lag die "Hintergrundbelastung" in dem Wohnzimmer bei rund 1.700 Partikeln pro Kubikzentimeter. Nach drei Stunden Brenndauer des Ofens hatte sich die Partikelkonzentration auf rund 30.000 Partikel pro Kubikzentimeter erhöht. In Friedrichs Messungen lagen die Spitzenwerte sogar bei 40.000 Partikeln pro Kubikzentimeter. Wer zu Hause den Kamin befeuert, verwandelt sein Wohnzimmer quasi in eine Schnellstraße mit Rushhour-Verkehr.“

„Dass die größte Quelle für Feinstaub aber nicht der Verkehr ist, sondern Kamine und Öfen, "ist ein gut gehütetes Geheimnis", sagt Press-Kristensen. "Die Leute denken immer noch, Holz sei ökologisch." Dabei emittieren selbst neue, emissionsarme Öfen und Pelletkessel nach Messungen des Danish Ecological Council mehr Feinstaub als Lkws. Es müsse mehr geschehen, meint der Umweltexperte, um auf die Gefahren für die menschliche Gesundheit und für das Klima aufmerksam zu machen.

Rund elf bis 13 Millionen Holzfeuerungsanlagen – so der amtlich korrekte Begriff – gibt es in Deutschland. Das Umweltbundesamt spricht sogar von 15 Millionen. Europaweit sind es 70 Millionen. Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sind sie für 56 Prozent der europäischen Rußemissionen verantwortlich, während der Straßenverkehr 22 Prozent beiträgt. Auch beim Feinstaub sorgen Kamine und Co mit einem Viertel für den größten Ausstoß und übertreffen den des Verkehrs (rund 15 Prozent).

Wenn im Verkehrssektor aufgrund strengerer Grenzwerte künftig die Schadstoffemissionen sinken, wird der Anteil der Öfen an den gesamten Rußemissionen noch weiter steigen. Für das Jahr 2025 beziffert ihn das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse IIASA für Deutschland auf 65 Prozent.“

http://www.klimaretter.info/wohnen/hintergrund/20869-die-luege-vom-oekologischen-holzofen

 
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