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Geschrieben von Philia am 20.04.2011, 15:40 Uhr

Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Ostern steht an, Karfreitag ist bereits übermorgen, der höchste evangelische Feiertag in Deutschland. Geschützt vom dt. Gesetz, ein allgemeines Gesetz, betrifft Christen wie Nichtchristen.
Karfreitag gehört zu den sogenannten "Stillen Tagen" und es folgendes vorgeschrieben:
1An den stillen Tagen sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen nur dann erlaubt, wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist. 2 Sportveranstaltungen sind jedoch erlaubt, ausgenommen am Karfreitag und am Buß- und Bettag. 3 Am Karfreitag sind außerdem in Räumen mit Schankbetrieb musikalische Darbietungen jeder Art verboten.
(3) Am Karfreitag sind zusätzlich verboten:
1. alle in Absatz 1 genannten Veranstaltungen bis zum nächsten Tag 6 Uhr, mit Ausnahme der Großmärkte, die bis zum nächsten Tag 3 Uhr verboten sind,
2. alle nicht öffentlichen unterhaltenden Veranstaltungen außerhalb von Wohnungen bis zum nächsten Tag 6 Uhr,
3. die Vorführung von Filmen, die nicht vom Kultusminister oder der von ihm bestimmten Stelle als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind, bis zum nächsten Tag 6 Uhr,
4. Veranstaltungen, Theater- und musikalische Aufführungen, Filmvorführungen und Vorträge jeglicher Art, auch ernsten Charakters, während der Hauptzeit des Gottesdienstes.

Es wird sich gegenseitig Intoleranz vorgeworfen, die den Karfreitag so haben möchten lamentieren, der eine Tag im Jahr, da kann ja wohl mal jeder Rücksicht nehmen. Die anderen argumentieren, sie hätten doch damit nichts zu tun, warum es denn alle beträfe, die Anhänger könnten ja wohl auch so tolerant sein und die anderen Leben lassen wie diese möchten...

Meine Beobachtung ist z.B. an solchen Tagen ist einiges an dt. Bürgern unterwegs, ab nach Holland oder Österreich den freien Tag zum Shoppen oder ähnliches nutzen (staatlicher Feiertag ist der karfreitag dort nämlich nicht!!).

Ich denke im Augenblick ganz egoistisch an das traumhafte Wetter, was man alles im Garten machen kann (sowohl Arbeit als auch Spaß), Karfreitag bietet sich jetzt so mal praktisch gesehen vom Wetter her eine Grillparty zu werfen, den Rasen zu mähen etc. etc.. Darf aber alles nicht...eigentlich.

Wie seht Ihr das?
Oder allgemein zum Thema Säkulasierung, ist das nötig und wichtig, oder doch eher gefährlich? Karfreitag paßte nun halt so gut als aktueller Aufhänger....

LG
Nina

 
56 Antworten:

Säkularisierung?

Antwort von chartinael am 20.04.2011, 16:23 Uhr

Ich finde die Ge- und Verbote, die aus einem Aberglauben heraus in die Gesetzgebung einfließen wesentlich gefährlicher als Säkularisierung.

Im Gegenteil, ich bin voll für eine klare Trennung von Staat und religiösem Wahn.

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Re: Säkularisierung?

Antwort von Schnecke71 am 20.04.2011, 17:06 Uhr

Hier ist Karfreitag (Ö) ein normaler Arbeitstag.
Ich finde das ein sehr schwieriges Thema - wir zB feiern die kathol Feiertage, besuchen den Gottesdienst etc. Daher hätte ich diese Tage gern weiterhin zur Verfügung - sprich frei. Wer nun den Feiertag nicht als solchen begehen möchte, der könnte sich doch auch einfach über den freien Tag freuen und ev auch Rücksicht nehmen....denn wenn es ihn nicht gäbe, wäre doch Arbeit angesagt. Und da ist ein freier Tag mit ein bisschen Rücksichtnahme doch das kleinere Übel, oder?

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von Rho am 20.04.2011, 17:11 Uhr

" den freien Tag zum Shoppen oder ähnliches nutzen "

Sich über christliche Bräuche aufregen, aber trotzdem die Feiertage in Anspruch nehmen wollen, um Shoppen zu gehen. Wie inkonsequent und verlogen ist das denn?

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@ Rho

Antwort von Philia am 20.04.2011, 17:16 Uhr

nunja, der Tag ist frei, da hat man keine Wahl, die Frage ist nur, ob man die Wahl haben sollte und in wieweit wie man ihn nutzen darf? Was sollte der "ungläubige" dt. Staatsbürger denn tun an dem Tag? Oder aber halt ganz abschaffen die kirchlichen Feiertage?
Von Ärzten, Taxifahrern etc. mal abgesehen hat man frei (möchte ja nun nicht pauschal werden und somit unfair gegenüber diesen).

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Re: @ Rho

Antwort von desire am 20.04.2011, 17:24 Uhr

Über was regt man sich jetzt genau auf?

Darüber das frei ist? DArüber das nicht frei ist?
Darüber dass manche eben Religion praktizieren und manche nicht?
Darüber dass überhaupt Feiertage sind?

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Re: @ Rho

Antwort von Philia am 20.04.2011, 17:27 Uhr

Aufregung gab es z.B. hier:

http://www.rp-online.de/landtagswahl/Gruene-wollen-Karfreitagsruhe-aufheben_aid_987454.html

in meiner Fragestellung muß man in der Tat ein bißchen unterscheiden zwischen der Karfreitagfrage "wie sollte man sich verhalten dürfen" und der "Säkularisierungsfrage", das zweite geht natürlich viel weiter und umfaßt auch viel mehr, da ist der Karfreitag nur ein kleines Steinchen...

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von shinead am 20.04.2011, 17:57 Uhr

Ohne in christlichen Wahn zu verfallen lässt sich feststellen, dass die Kultur in unserem Land christlich geprägt ist. Hohe Kirchenfeiertage wie Ostern und Weihnachten (ggf. auch Nikolaus und Namenstag) werden gerne auch von Nicht-Christen gefeiert.

M.E. sollte man dem gegenüber Respekt zeigen. Es geht um zwei Tage. Karfreitag und Buß- und Bettag. Den Respekt der eigenen Kultur gegenüber kann man m.E. erbringen.
Den Karfreitag nutzt man eben dann nicht zum Putzen oder Rasen mähen, sondern zum Sonne genießen im Liegestuhl. Ein erzwungener Faulenzertag ist doch auch nicht schlecht!

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Re: @ Rho

Antwort von Caipiranha am 20.04.2011, 18:59 Uhr

Was der "ungläubige" dt. Staatsbürger tun kann, hast Du doch in Deinem Ausgangsposting recht treffend beschrieben: auf eine große Mehrheit gläubiger Christen Rücksicht nehmen.

Wer mit unseren christlich-geprägten Wurzeln nichts anfangen kann, ist dazu nicht gezwungen, aber Rücksicht auf eine MEHRHEIT zu nehmen, tut nicht weh, oder? Grill halt am Samstag, oder trotzdem und ohne Halligalli.

Fahr' ins Ausland zum Einkaufen, versacke vor der Glotze, putze Dein Haus, spiele mit Deinen Kindern... Meine Güte, irgendwas wir einem doch wohl einfallen, ohne das gleich wieder eine Minderheit ihre Bedürfnisse über die einer Mehrheit stellen muß.

Oder: lies ein Buch. Das bildet.

Ich erlebe nämlich 365 Tage mindestens einen ungebildeten bishin zu gänzlich dummen Menschen irgendwo. Beim Einkaufen, im Kindergarten, in der Schule, im Job... Ich würde auch gern keine dummen Menschen mehr ertragen müssen, aber sie gibt es leider, da habe ich keine Wahl. Und weil sie zunehmend zu einer Mehrheit werden, muß ich sogar auf sie Rücksicht nehmen.

Immer hat irgendeiner was zu meckern. Fußball-WM zu laut, Ostern zu leise, Sommerzeit zu anstrengend, Kinder zu wild, Hunde zu gefährlich. Ist es wirklich zu schwer, gewisse Dinge einfach mal hinzunehmen und nicht aus allem ein Drama zu machen?

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Re: @ Rho

Antwort von Caipiranha am 20.04.2011, 19:03 Uhr

Naja, nachdem ihr Kerngeschäft mit den Atomkraftwerken irgendwie erledigt ist, brauchen die Grünen halt jetzt was neues. Da kommt der Karfreitag gut, immerhin der Tag nach GRÜNdonnerstag. Der wird dann nämlich neuer gesetzlicher Feiertag, aber das verraten sie erst nach den Landtagswahlen.

"Mach es zu deinem Projekt".

Dabei brauchen wir doch gerade wegen der Grünen Gottes Hilfe.

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ist das ein Mehrheitsentscheid???

Antwort von Philia am 20.04.2011, 19:13 Uhr

hmm, interessante Überlegung, eigentlich gar nicht so verkehrt, mich würde interessieren was heraus kommen würde, wenn man das Thema zu einem Bürgerentscheid machen würde.

Wieso sprichst Du eigentlich mich direkt an, auf meine "pauschale Frage" was der christlich ungläubige Bürger tun sollte und könnte? Ich weiß mit relativer Sicherheit was ich tun werde;-).


Selbst gläubige Christen nutzen den Karfreitag nicht alle unbedingt nur des Glaubens wegen, da hab ich starke Zweifel irgendwie...von getrauften aber nicht praktizierenden ganz zu schweigen...also wieviel % der Bürger möchte das wirklich so, oder wieviele nutzen das einfach als praktisch freien Tag?

LG
Nina

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von muddelkuddel am 20.04.2011, 19:16 Uhr

1. wenige ruhetage im jahr, die nicht von der hauruck-mehr konsum-schnellschnell-party-dieter bohlen-welle mitgerissen werden, finde ich gut (auch als ungetaufter, aber christlich geprägter mensch)
2. die grünen haben nicht den ruhetag an sich angegriffen, sondern monieren die "ruheverpflichtung" durch den gesetzgeber - das finden sie unnötig (ich nicht, denn sonst gäbs ja doch wieder nur wirtschaftslobby - also keine ruhe)
3. wer den feiertag will, soll auch die wünsche derer respektieren, die uns diesen feiertag verschafft haben (ergo die gläubigen, die diesen tag im "ursprünglichen sinne" nutzen) ansonsten gibts eben keinen feiertag und wir gehen alle arbeiten...
4. ich bin sogar für "stilleverpflichtung" für jeweils den höchsten feiertag jeder (welt-)religion: dann können die interessierten an diesen tagen mit vertretern der entsprechenden religionen in kontakt treten (gut für information, respekt und toleranz). der rest kann ja nach holland zum shoppen ;-)

LG
5.

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von desire am 20.04.2011, 19:21 Uhr

Also ich kann nur von mir sagen dass ich niemanden zwinge Ruhe zu halten.
Für mich sind diese Tage halt ein bisschen Einkehr und Stille, soweit es sich ermöglichen lässt mit Kindern und dem Alltag.
Allerdings kann ich keinen Nachbarn zwingen das selbe zu tun.
Hier in der Gegend sind überwiegend Bauern und die müssen auch ihre notwendige Arbeit tun, wie das Vieh versorgen, auch mal mit dem Traktor raus oder ev. wenn dringend notwendig ist Holz schneiden.

Man muss halt nicht extra laute Gartenpartys machen, ich denke das kann man auf den Ostersonntag oder Montag verlegen.
Karfreitag und Karsamstag sind bei uns zwei ruhige Tage in denen ich auch eben gerne Ruhe hätte. Aber wie gesagt kann man keinen zwingen.

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von Philia am 20.04.2011, 19:23 Uhr

zu 2, darum geht es, um die Teilung von Staat und Religion u.a., ja
zu 3, was ist mit denen, die wirklich lieber arbeiten gehen würden (wobei als Hausfrau macht das für mich nicht wirklich einen Unterschied ) ?
zu 4, finde ich interessant, wenn schon denn schon, aber ich befürchte da kommt dann doch das Klagelied vonwegen "dem Untergang des Abendlandes"

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von Caipiranha am 20.04.2011, 20:05 Uhr

Der Staat schützt mit diesem Recht die in ihm lebenden Menschen ihren Glauben ausleben zu können, das hat nicht mit "Nichtteilung" zu tun.

Ebenso könnte ich argumentieren, daß ich darum bitte, Staat und Familie zu trennen und Du bitte für Deinen Lebensunterhalt arbeiten gehst, statt auf STAATSkosten Kindergeld und ggf. Elterngeld, Rentenansprüche etc. pp. zu beziehen, oder halt Dein Ernährer 100 % des Lebensunterhaltes übernimmt. ABER der Staat schützt die Familie, nicht zuletzt mit tatkräftiger Unterstützung der Kirchen (konfessionelle Kindergärten und Schulen werden irgendwie auch gern genommen sowie mit Glückseligkeit Zuschüsse zum Kinderkriegen und Großziehen bei den diversen kirchlichen Einrichtungen beantragt).

Ist es ein "Klagelied", wenn Traditionen, Werte und Kultur nicht für Halligalli und Oberflächlichkeit über Bord geworfen werden? Lustigerweise geht es nämlich wirklich nicht um eine Abschaffung christlicher Feiertage (wie auch, schließlich müßten dann ja wirklich ALLE arbeiten, da würde verdi mehr kreischen als der gute Benedikt), sondern darum, feiern zu können, wie man will. Nun ist halt das blöde, daß der Karfreitag, rein ursprünglich, nicht so wirklich ein Tag der großen Party war. Da gebietet es ja eigentlich schon der Anstand, sofern man welchen besitzt, selbst wenn man nicht persönlich "betroffen" ist, den "Betroffenen" ihre Zeit zu geben. Ich würde ja auch keine Gartenparty mit "The final countdown"-Mucke machen, nachdem meine Nachbarin gerade ihren Mann beerdigt hat.

Wenn Kirche und Staat getrennt werden sollen, dann doch bitte auch konsequent. Dann muß die Kirche auch keine nicht- oder anderskonfessionellen Kinder mehr in ihre Kindergärten und Schulen lassen und damit einen großen Teil des Betreuungssystems des Staates decken. Altersheime und Pflegedienste werden dann auch nur noch von denen gebucht, die Karfreitag nicht shoppen gegangen sind, sondern in der Kirche waren.

Ich wage zu behaupten, daß der Staat da alt aussieht, eine Trennung aus rein volkswirtschaftlicher Sicht gar nicht anstreben kann, somit also die Feiertage als Gegenleistung erbringen muß.

Übrigens: ich feiere den Tag der deutschen Einheit nicht. Trotzdem fahre ich da nicht mit dem Rasenmäher durch die Gegend oder setze genau dann einen neuen Gartenzaun oder ziehe eine Mauer, weil ich frei habe.

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Solange wie die KirchenKiGA und Schulen hauptsächlich staatlich gefördert sind

Antwort von chartinael am 20.04.2011, 20:09 Uhr

... ist es eh eine Unverschämtheit, diese konfessionsgebunden zu führen.

Dafür sollte der Staat keinen Cent ausgeben.

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von geiz_ist_geil am 20.04.2011, 20:13 Uhr

Mmh, ob man so eine Ruhe einhalten muss, auch wenn man es nicht so gerne möchte, hängt doch auch davon ab wo man lebt. Also ich habe bisher eigentlich in keiner Gegend gelebt wo an dem Tag absolute Stille herrscht, hier hat keiner was dagegen wenn die Kinder fröhlich draußen toben und in den Gärten gegrillt wird, ich komme aus Schleswig-Holstein.

Ich denke da hat man es als nicht so gläubiger Mensch in den streng katholischen Orten in Bayern etwas schwerer.

Und was den Buß- und Bettag betrifft muss das beschriebene Gesetz dann wohl mal geändert werden, schließlich ist das ja nicht mal mehr ein deutschlandweiter offizieller Feiertag.

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Re: Solange wie die KirchenKiGA und Schulen hauptsächlich staatlich gefördert sind

Antwort von Caipiranha am 20.04.2011, 20:26 Uhr

Nun, somit ist klar, daß Du vermutlich keine Kirchensteuerzahlerin bist.

Gut wäre es nur wirklich gewesen, Du hättest das Geld für einen Helm ausgegeben.

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Dann schaffen wir auch gleich den Sonntag ab

Antwort von Näppi am 20.04.2011, 20:26 Uhr

denn am Sonntag sollst du ruhen! Oder war es nicht "unser Schöpfer" der sich am Sonntag zurücklehnte und "seine Schöpfung" beäugte?

Na, hätte er das mal lieber gelassen und noch ein wenig über den Menschen nachgegrübelt.

Ich finde es schön, wenn es noch ein paar Tage gibt, an denen das Leben etwas langsamer läuft. Wer das nciht will kann sich ja was suchen,schliesslich steht die Welt nicht still. Wer grillen möchte möge das tun, wer in die Kirche gehen will bitte auch.

Nur eines möchte ich nicht! Dass die Politik sich über so einen Pillefitz Gedanken macht. Ich denke die sollten ihre Spitzfindigkeiten in wichtigeren Themen geltend machen. Es gibt vieles was unserer Gesellschaft wirklich Nutzen bringen würde. Die Aufhebung der Ruhe, oder der christliche Touch vom Karfreitag gehört wohl eher nicht dazu!

LG Näppi

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Die Kirchensteuer ist nicht die Hauptfinanzierung der kirchlichen Schulen und KIGA

Antwort von chartinael am 20.04.2011, 20:50 Uhr

... und natürlich zahle ich keine Kirchensteuer. Ich finde es auch schlimm, daß der Staat die Kirchensteuer einzieht. Dafür sollen die Kirchen von ihren Schäfchen schon selbst den Zehnt holen. Und das der Staat die Gehälter der Kirchobrigen zahlt, geht auch gar nicht. Und und und.

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Re: Solange wie die KirchenKiGA und Schulen hauptsächlich staatlich gefördert sind

Antwort von Ninkashi am 20.04.2011, 20:51 Uhr

Die eine Diskussion hat mit der anderen nichts zu tun.

Und dass über diverse Umwege sämtliche kirchlichen Angebote (wie KiGa, Pflegedienste, Krankenhäuser etc...) sehr wohl vom Staat (und damit nicht nur Kirchensteuerzahlern) finanziert werden, sollte einem belesenen Menschen keine Neuigkeit mehr sein.

Falls du es detaillierter brauchst, empfehle ich dir die Lektüre von:
http://www.amazon.de/Violettbuch-Kirchenfinanzen-Staat-Kirchen-finanziert/dp/3865690394

Beste Grüße!

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Re: Die Kirchensteuer ist nicht die Hauptfinanzierung der kirchlichen Schulen und KIGA

Antwort von Ninkashi am 20.04.2011, 20:54 Uhr

Danke! :-)
Dass ich zum Kirchenaustritt auf die Gemeinde und nicht ins Pfarrheim muss, ist ja wohl mehr als absurd!

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von SkyWalker81 am 20.04.2011, 20:55 Uhr

Achje, unsere Spassgesellschaft....
ein Tag "zwangsfei", wie schrecklich. Und dann noch schönes Wetter, also quasi "zwangsgrillen", weil es ja danach wahrscheinlich nie wieder so schönes Wetter gibt....
und warum soll ich frei haben, ich will doch lieber arbeiten, oder einkaufen, oder Party machen....
und warum schreibt mir der Staat das vor....
ja, wir sind wahrlich arme Menschen !
Wenn wir uns über sowas Gedanken machen und uns benachteiligt vorkommen.
Nutze den Tag...z.B. den Karfreitag um mal grundsätzlich darüber nachzudenken um was es im Leben eigentlich wirklich geht !!

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von Christine70 am 20.04.2011, 21:04 Uhr

ich genieße den freien tag und ich ärgere mich dieses jahr sehr darüber, daß der 1. mai ein sonntag ist.

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von Ninkashi am 20.04.2011, 21:04 Uhr

Für weitere Säkularisierung bin ich auf alle Fälle.

Ich würde auch sämtliche kirchliche Feiertage abschaffen und dafür eine entsprechende Anzahl gesetzlicher Ruhetage einführen.

An diesen bestünde dann kein generelles Partyverbot, aber auf übermäßige Lärmbelästigung wäre zu verzichten.

Ich finde es ganz angenehm, wenn man damit rechnen darf, dass Sonntags nicht die ganze Nachbarschaft Rasen mäht, sondern das alle schon am Samstag erledigt haben.
Mir geht's nicht um den "Sonntag", sondern darum, dass ich es als erholsam empfinde, einen Tag in der Woche zu haben, wo ich nicht unbedingt mit Krach rechnen muss.

Als wir in Holland gelebt haben, ist mir das schon aufgefallen. So was wie Mittagsruhe kennen die da gar nicht. Fand ich schon störend bei einem Kleinkind, das schlafen soll und einer Mutter, die während dessen gerne auf dem Balkon was lesen würde! :-)
Aber vielleicht lag's auch nicht an Holland, sondern am Stadtleben, im Gegensatz zum deutschen Landleben, wer weiß...

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Ich bezog mich nur auf eine Stellungnahme des Cocktails

Antwort von chartinael am 20.04.2011, 21:06 Uhr

"Wenn Kirche und Staat getrennt werden sollen, dann doch bitte auch konsequent. Dann muß die Kirche auch keine nicht- oder anderskonfessionellen Kinder mehr in ihre Kindergärten und Schulen lassen"

Und dafür gilt: hauptsächlich möglich durch staatliche Förderung - und solange das so ist, ist auch die Forderung nach Ausschluß anderskonfessionäler Kinder unsinnig.

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der letzte Abschnitt...

Antwort von Philia am 20.04.2011, 21:17 Uhr

mag mir vorallem aufstoßen.
Darf ich als Mensch nicht bitte selbst entscheiden WANN ich nachzudenken habe, geschweige denn über was?
Ich dreh den Spieß jetzt einfach mal um, also Deine Argumentation.
Es gibt so viele triste Regentage, wo ich z.B. eh keine Lust habe draußen rumzuhängen, Party zu machen, und wo ich meinen gedanken nachhänge, so mag ich doch ganz gerne das gute Wetter nutzen solange es da ist.
Alles rein hypothetisch gesprochen!!!!
Mir geht es um den Knackpunkt, darf der Staat aus religiösen Motiven Gesetze erschaffen?
Von dem einzelnen Verhalten was Respekt und Toleranz angeht mal ganz abgesehen, menschlich kann man auch ohne selbst zu glauben gegenüber den anderen respektvoll umgehen und rücksichtsvoll verhalten. Es macht aber einen Unterschied ob das gesetzlich oder freiwillig ist.
Weiterhin ging es ja u.a. um eine öffentliche aber in einem geschlossenen Haus stattfindenen Veranstaltung, ein Ort wo sich Menschen treffen können und was zu lachen haben, kein "gläubiger Nachdenker" würde dadurch wirklich gestört werden, dennoch ist es untersagt, mal grob ausdrückt "Lachen verboten" egal ob irgendwen wirklich beeinträchtigen könnte oder nicht. Das hat dann nicht mehr viel mit Rücksicht zu tun, weil es würde ja keinen stören (man könnte jetzt weit herholen, eventuell die Parkplatzsuche und die Autos wenn sie heim fahren..., aber Auto fahren ist ja zumindest nicht verboten ).
LG
Nina

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*schmunzel*

Antwort von Philia am 20.04.2011, 21:28 Uhr

guter Grund, da mich der erste kath. Kindergarten auf Grund dessen ungetauft zu sein ablehnte, darf ich nun also doch Rasen mähen? So quasi Auge um Auge und so?:-))
Ich will gerecht bleiben, der zweite weiter weg, nahm mich armes Heidenkind dann auch, durfte auch mit in den Gottesdienst, nur Abendmahl blieb ich außen vor.
Weiter gedacht, die Zeit wo Kindergärten und Schulen von Kirchen finanziert wurden ist ja nun eigentlich vorbei, die Städte zahlen dafür bzw. auch die Eltern, warum viele Einrichtungen immernoch kath. oder evang. heißen oder z.B. Caritasverbunden sind, ist etwas, was ich auch nicht wirklich verstehe. Auch die Nachmittagsbetreuung in der Schule ist von der caritas und ganz ehrlich, es ist ein lukratives Geschäft bei den Beiträgen....da wird sicher dran verdient und nicht gegeben!
Nein, die Kirche hat für einzelne sicher seinen Sinn und gerade gegenüber ehrenamtliche Helfer in der Altenbetreuung, Jugendgruppen, die die Kranken im Krankenhaus besuchen, Sterbebegleitung etc. etc. habe ich allerhöchsten Respekt, und viele brauchen das einfach auch, aber den Respekt habe ich vor den Menschen die das tun, nicht vor der Glaubensgemeinschaft, der sie angehören. Menschlich kann man auch sein ohne "christlich" zu sein im übrigen....
LG
Nina

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Also bitte, wer zwingt dich denn am Karfreitag nachzudenken?

Antwort von Näppi am 20.04.2011, 21:54 Uhr

Bei uns in der Stadt findet ein "osterneinläuten" statt. In der Stadthalle. Am Kar (Oster) Samstag. Bis 24.00 stehen Tische auf der Tanzfläche, die Musik wird in Zimmerlautstärke gespielt. Muss so sein wegen diesem Gesetz. Ähnliches findet sich hier in allen Discotheken. Mir wäre nicht bekannt, dass irgendjemand daran Schaden genommen hat.

Natürlich ist das eine Form der Fremdbestimmung. Aber in einem Maß, dass ich für indiskutabel halte. Keiner trägt einen Schaden davon. Es gibt keine Tendenz diese Fremdbestimmung weiter auszubreiten um jemanden auszugrenzen, eher das Gegenteil. Anscheinend hat der Staat das Recht, ansonsten würde es dieses Gesetz nicht geben.

Und noch einmal, sollen wir denn auch den Sonntag abschaffen? Der hat auch einen religiösen Hintergrund, wenn auch nicht so offensichtlich. Vielleicht ist das den Grünen noch nicht aufgefallen oder es beisst sich mit dem Autofreien sonntag.

Es gibt so vieles im Leben wo ich denke ich werde fremdbestimmt. Dann hätte ich mir keine Kinder anschaffen dürfen, denn die bestimmen nicht nur meine Feiertage, sondern mein ganzes Leben. Wems nicht passt der hat die Möglichkeit auszuwandern...

LG Näppi

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Re: Die Kirchensteuer ist nicht die Hauptfinanzierung der kirchlichen Schulen und KIGA

Antwort von Caipiranha am 20.04.2011, 22:10 Uhr

Wie kommt man denn "auf eine Gemeinde"? Bist Du so dick?

Das finde ich nun wirklich absurd.

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Re: Also bitte, wer zwingt dich denn am Karfreitag nachzudenken?

Antwort von Philia am 20.04.2011, 22:57 Uhr

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das eine Aufforderung war oder aus der Erzählung, wie Skywalker den Tag verbringt. Als ich das das erstemal gelesen hatte, klang es als Aufforderung, daher die Meinung zum Thema "gezwungen zu werden nachzudenken". Sie schrieb nämlich dies hier:
"Nutze den Tag...z.B. den Karfreitag um mal grundsätzlich darüber nachzudenken um was es im Leben eigentlich wirklich geht !!"
Meint sie nun sich, oder eben andere, so ganz ersichtlich ist das nicht.

Gegenfrage aber an Dich. Wem schadet es, wenn eine Gruppe Menschen in einem Gebäude ein Kabarett schaut??
Ob der Staat das Recht hat, darüber wird ja gerne diskutiert, so manche Gesetze sind auch schon wieder verschwunden, weil sie eben nicht mehr Recht waren.

Es ist schade, daß man den menschen a) nicht die Möglichkeit geben sich selbst auszusuchen was sie denn tun möchten, daß das so stark eingegrenzt wird, und eigentlich finde ich es noch viel trauriger, daß dem Menschen nicht zugetraut wird Rücksicht zu nehmen aus eigenem Antrieb.

Kann jetzt nur zu meiner Person sagen, wenn mich ein Nachbar nett bittet leise zu sein, Rücksicht zu nehmen, was auch immer, aus persönlichen, krankheitsbedingten, religiösen Gründen etc, etc., dann würde ich das tun (sofern möglich, wenn ich an dem Tag gerade einen Kindergeburtstag hab und sich herausstellt nebenan ist ne Beerdigung, ist das irgendwie doof gelaufen, könnte aber die Kinder ja nicht rausschmeißen), da spielt aber der Mensch eine Rolle und nicht die Religion, daß ich Rücksicht nehme weil mein nachbar etwas tut, was für ihn wichtig ist, egal WAS es ist.
Andererseits käme mir ein Nachbar gleich blöd, und würde übern Gartenzaun brüllen mal überspitzt "Haltet da drüber mal die Fresse heute ist Feiertag!" dann würde ich auch blöd reagieren und mal gucken wie man den Grill so am besten hinstellt, damit auch alles in die Richtung zieht

LG
Nina

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von Sakra am 21.04.2011, 7:35 Uhr

es ist ja nicht nur dieser eine tag der *fremdruhebestimmt* ist.
und ja , mich persönlich regt es auf!

es tut niemandem weh, wenn ich party machen will und dazu in ein industriegebiet fahre, in dem mit sicherheit keiner nachts um 12 uhr in sich gehen und über sein leben nachdenken will. in einem wohngebiet sehe ich es ein.

bei uns hier betrifft es auch veranstaltungen, vor dem totensonntag, dem volkstrauertag etc.
und oft sind es die feiertage , an denen wirklich ein babysitter zur verfügung steht und man ausgehen könnte, weil dann eben 4 freie tage zur verfügung stehen.

und wer fragt denn uns, wie toll wir es finden, wenn anstelle des kirchengeläutes, die jugend früh um 6 uhr mit hren ratschen durch´s kaff ziehen und lautstark den feiertagen huldigen ?
in dieser minute ist der schlaf beendet und ich denke auch als arbeitender atheist hat man anspruch auf selbigen.

vielleicht sollte das auch gesetzlich geregelt werden???

ich könnte das ganze noch zuspitzen, würde aber mit meinen gedanken hier einen glaubenskrieg entfachen und das muss nicht sein.;-))

gesetzliche ruhetage fände ich ganz angenehm, dann muss man sich nicht mehr rechtfertigen, warum man als heide auch an kirchlichen feiertagen zu hause bleibt und sich nicht unsichtbar macht, damit die christen in ruhe beten können.
denn darauf laufen doch die meisten diskussionen heraus.

o-ton unseres damaligen pfarrers: atheisten haben kein recht auf weihnachten!!

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Hier ist leider nicht frei...

Antwort von MM am 21.04.2011, 7:46 Uhr

... - wir leben in Tschechien und hier ist der Karfreitag normaler Arbeitstag. Feiertage sind Sonntag (aber das nutzt ja nichts, ist eh frei ;-)) und Montag. Wir müssen uns jetzt extra frei nehmen, um ein verlängertes Osterwochendene bei Vverwandten zu verbringen...

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von streepie am 21.04.2011, 8:06 Uhr

Auch hier in Frankreich ist der Karfreitag kein Feiertag (was eigentlich nicht verwundert, da der Karfreitag der hoechste EVANGELISCHE Feiertag ist).

Frankreich ist ein saekulaerer Staat, Weihnachten und Ostern sind aber dennoch frei (weil diese Feiertage eben nicht mehr nur religioese Bedeutung haben).

Und es gibt auch hier ein Ruhegebot - und zwar fuer den Sonntagnachmittag. Sonntag morgen (10-12) darf man noch Rasen maehen (oder sonstigen Krach machen), Sonntag nachmittag aber nicht. Da den Franzosen ihr Sonntag nun mal "heilig" ist - der wird in Familie genossen, wird meist auch morgens nicht gemaeht.

Dennoch sollte man ueber die Trennung von Kirche und Staat in D nachdenken - in facto ist D naemlich kein saekulaerer Staat, sollte es aber sein,

LG
Connie

P.S. ich habe mir den Karfreitag freigenommen, weil der fuer mich zum Osterwochenende dazugehoert

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falsch!!!

Antwort von Philia am 21.04.2011, 8:17 Uhr

Bereits ältere Kulturen mit anderen Gottheiten (Griechen, Römer z.B. aber auch noch älter) hielten den Sonntag und zwar als Tag der Sonne als ersten Tag der Woche....der siebte Tag ist der Sonntag auch im christlichen Glauben eigentlich nicht, das ist nämlich der Sabbat....
Wie Du so schön sagst "Unser Schöpfer" hat also nicht am Sonntag sondern am Samstag geruht, der Sonntag wurde aus ganz anderen Gründen gewählt und hat mit dem Urchristentum aus dem Judentum stammend nichts zu tun...
Mal ohne Vorhaltung, ich bin echt immer wieder erstaunt, was angeblich alles auf dem Christentum basieren soll, was dem aber gar nicht so ist....Die Symbolik des Ei (Osterei) ist im übrigen auch älter als das Christentum, nur noch so nebenbei

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Ah, wer also auf's Gemeindeamt muß, ist also dick ...

Antwort von chartinael am 21.04.2011, 9:36 Uhr

Ist Deine Interpretationslogik von irgendeiner Kausalität geprägt oder schließt Du von Dir auf andere? Folgt aus a) "ich muß auf die Gemeinde" b) dann "ich bin dick"?

Das finde ich nun wirklich absurd.

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Re: Ah, wer also auf's Gemeindeamt muß, ist also dick ...

Antwort von Caipiranha am 21.04.2011, 9:44 Uhr

Deutsch ist schwer, oder?

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Für Dich offensichtlich schon ...

Antwort von chartinael am 21.04.2011, 9:48 Uhr

... Du verstehst es ja anscheinend nicht einmal.

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Re: Kurz vor Karfreitag....Säkularisierung, was denkt Ihr?

Antwort von Alba am 21.04.2011, 9:53 Uhr

Ich dachte auch fuer Katholiken ist Karfreitag der wichtigste Feiertag, zumindestens fuer meine katholische Mutter ist das so.
Ich bin -wie so oft- zweigeteilt. Einerseits faende ich es schade wenn all die kulturellen und artistischen Traditionen die zu den kirchlichen Festen gehoeren verloren gingen, andererseits ist mir ein saekularer Staat wichtig. Dabei ist mir relativ wurscht ob ich jetzt an Karfreitag Rasen maehen darf oder nicht.
Was mich besonders stoert ist die Einflussnahme religoeser Gruppen (egal an welchen Gott/Goetter sie glauben) bei politischen Entscheidungen, sei es PID oder Sterbehilfe*. Ich mag nicht den Regeln eines Gottes folgen muessen an den ich nicht glaube nur weil religoese Organisationen einen grossen Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Einen groesseren Einfluss als mir angesichts leerer Kirchen gerechtfertigt scheint.
*Disclaimer: Mir ist voellig klar, dass sowohl PID und Sterbehilfe sehr komplexe Themen sind. Aber politische Entscheidungen die stark religoes beeinflusst sind nehmen mir und anderen Atheisten das Recht und die Moeglichkeit unseren eigenen ethischen Regeln zu folgen.

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bitte Alba...

Antwort von Philia am 21.04.2011, 10:03 Uhr

was ist "all die kulturellen und artistischen Traditionen die zu den kirchlichen Festen gehoeren"?
artistisch? Mir fällt leider auch gerade kein Wort ein, was ähnlich klingt, was gemeint sein könnte, von daher hab ich gerade Purzelbaumschlagende Priester vor Augen
LG
Nina

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Re: bitte Alba...

Antwort von Alba am 21.04.2011, 10:17 Uhr

Faellt Dir da wirklich nichts ein? Da gibt es jede Menge, von traditionellen Essen und Trinken fuer Ostern, Weihnachten, Advent...speziellen Dekorationen, Kirchenglocken (ich bin neben einer Kirche aufewachsen und die Glocken gehoeren fuer mich zu Hause dazu), Braeuchen (von Martinszuegen ueber Ratschenkinder (schwer zu erklaeren wenn man das nicht kennt) zu Drei Koenig), Redewendungen…
Und ein grosser Teil europaeischer Kunst war in den Anfaengen religoese Kunst, die frueheste ueberlieferte Musik ist Kirchenmusik, Bach’s Kantaten – alle fuer die Kirche geschrieben, Malerei war lange von religoesen Themen dominiert, in der Literatur gibt es viele Referenzen zur Bibel und religoesen Braeuchen. Vieles davon wird fuer Leute die ohne dieses Hintergrundwissen aufwachsen kaum verstaendlich sein. Ich finde das einerseits schade weil ein grosser Teil an kultureller Identitaet damit verloren geht andererseits kann ich deswegen trotzdem nicht so tun als wuerde ich an einen Gott glauben.

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Re: bitte Alba...

Antwort von Philia am 21.04.2011, 10:42 Uhr

also so wirklich, artistisch hat wohl was mit geschickt und raffiniert, fach männisch zu tun, gewisse Handwerker beschreibt man auch als artistisch, in Zusammenhang mit Kirche und Tradition (vielleicht noch Handwerker im Kirchenbau, Figurenschnitzerei etc. könnte ich mir vorstellen) kann ich das nicht wirklich bringen.
Aber wenn wir genauer hinschauen, viele uns bekannte Traditionen stammen entweder gar nicht aus dem Christentum oder sind mit dem vermischt wurden, das scheinen viele gar nicht sehen zu wollen:-(.
Und eigentlich will das auch hier niemand irgendwem nehmen, es sollte halt nur nicht staatlich verordnet sein, ich käme nicht auf die Idee zu rufen "Reißt die Kirchen nieder", allerdings wohnte ich mal neben einer und hätte gerne mal gerufen ("läutet leiser";-)).
Ganz vorne weg sollten erstmal Parteien Abstand von der Religion nehmen, daß christlich noch in Parteinamen vorkommt ist def. nicht meine Sache und wie oft im Bundestag das Wort "christlich" fällt ist auch erstaunlich (Frau Merkel benutzt es öfter mal).
LG
Nina

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Alba, ich glaube es ging um das Wort...

Antwort von MM am 21.04.2011, 10:44 Uhr

... "artistisch" und dass Philia dabei an Artisten wie im Zirkus .ä. gedacht hat - deshalb die "purzelbaumschlagenden Priester" ;-)!
Du meintest es ja eher im Sinne von "künstlerisch", so weit ich das verstehe.

Und das stimmt schon, da hast Du recht, dass es interessant ist, welche Hintergründe das alles hat! Vieles an Bräuchen ist ja auch noch viel ällter als aus der christlichen Zeit, nur kamen da mit der Ziet verschiedene "Schichten" drüber und heute gibt es einen interessanten Mix... :-)

Im KiGA haben sie sich bei meinem Kleinen über Osterbräuche und -legendn unterhalten und er erzählte mir u.a. ganz aufgeregt, dass an Karfreitag (laut Legende) alle Felsspalten, Höhlen usw., wo Schätze versteckt sind, aufgehen, und man sie nur an diesem einen Tag im Jahr finden kann... :-)!
Ich weiss nicht, woher das kommt, aber ich kenne diese Vorstellung auch, weil sie auch in manchen tschechischen Märchen vorkommt...

Ich finde auch spannend, wie sich Christliches und Vorchristliches vermischt. Für mich schliesst es sich aber persönlich gar nicht aus. Bin nicht (mehr) klassisch christlich-gläubig, aber durchus für vieles, was es so geben mag "zwischen Himmel und Erde" offen. Und es ist für mich eigentlich egal, ob Ostern deshalb ein Fest der Hoffnung ist, weil alles wieder grün wird und blüht (die Menschen in ganz früheren Zeiten mussten ja darauf auch erst mal kommen, dass es da diesen Jahresrhytmus gibt - deshalb auch die Sonnenwendfeiere usw.) , dass nicht alles in Dunkel und Kälte verharrt, dass das Leben sich letztendlich behauptet... oder ob man im Prinzip dasselbe in der Ostergeschichte symbolisiert sieht, darin dass Jesus auferstanden ist - also etwas geschehen ist, was man nicht für möglich hielt (auch da werden ja Kälte und Dunkel, der Tod - die Höhle mit dem Stein davor - überwunden)...
Oder die Osterkerze, von der sich alle ihr Licht neu anzünden und in ihre Häuser tragen... Ich finde das schön, ob christlich motiviert oder nicht. Hauptsache Hoffnung, verheissungsvoller Neuanfang - wenn man das für sich so sehen will...

Etwas lang geworden, sorry ;-).

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Re:Philia

Antwort von Alba am 21.04.2011, 10:55 Uhr

Das kommt daher wenn man den ganzen Tag Englisch redet "art" = Kunst nur fiel mir garnicht auf, dass man das im Deutschen so nicht verwendet.

Ich behaupte nicht, dass das alles im Christentum seinen Ursprung hat aber zumindestens bei uns in Europa war alles jahrhundertlang von Religion beeinflusst. Es ist Teil unserer Geschichte ob wir das moegen oder nicht.

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Re: Alba, ich glaube es ging um das Wort...

Antwort von Alba am 21.04.2011, 11:06 Uhr

MM, wir feiern in unserer Atheistenfamilie auch Ostern und Weihnachten, nicht als religoese Feste (obwohl meine Kinder den religoesen Hintergrund kennen) sondern als Fruehlings- und Winterfest. Ich denke Feste feiern, vor allem Feste die von den Jahreszeiten bestimmt werden ist eine zutiefst menschliche Sache und Notwendigkeit. Das ist nicht den religoesen Menschen vorbehalten. Und ich finde diejenigen die den Atheisten immer das Weihnachten/Osternfeiern missgoennen so furchtbar kleinlich.
Ich mag auch all die Traditionen die es fuer diese Festage gibt und ich mag sie fuer genau die Dinge die Du beschreibst. Und ich mochte schon immer Ostern mehr als Weihnachten, selbst als Kind, weil es eben um Fruehling und neues Leben und Hoffnung geht.

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jaja

Antwort von chartinael am 21.04.2011, 11:10 Uhr

... hab das mir mit dem Englischen schon gedacht. Und die künstlerischen Leistungen, die aufgrund dieser Tradition entstanden, möchte ich auch nicht missen und glaube nicht, daß sie in einer säkulären Welt überflüssig wären. Das Weihnachtsoratorium ist mir stets eine Freude. Auch der Händelsche Messias ist wunderschön. Die Prunkbauten der Religionen sind imposante Gebäude.

Problematisch wird es doch erst, wenn eine Religion ihre "Sachen" über die der anderen stellt und dann zB damit beginnt, Bauten einer anderen Religion abzureißen und dem Erdboden gleich zu machen.

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Re: Für Dich offensichtlich schon ...

Antwort von Caipiranha am 21.04.2011, 11:12 Uhr

Gut, dann für Dich die Übersetzung eines recht einfachen Gedankenganges:

Wie geht man AUF eine GEMEINDE?

Oder geht man nicht eher zum Gemeindeamt?

Mann-o-Meter... und Du glaubst, Du seist nicht auf den Kopf gefallen.

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Und Du kennst offensichtlich nur Standard

Antwort von chartinael am 21.04.2011, 11:33 Uhr

Es gibt Leute, die sagen, sie gehen "nach Aldi, Lidl" und was weiß ich. Manche sagen "an Ostern", andere "zu Ostern". Andere sind "auf Arbeit" andere nicht.

Von Regiolekten haste aba schon mal watt jehört, wa, Missie?

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Genau so...

Antwort von MM am 21.04.2011, 11:58 Uhr

... sehe ich das auch.

In diesem Sinne wünsch ich Dir und allen hier schöne Osterfeiertage! :-)

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Re: Heidnische Braeuche..

Antwort von streepie am 21.04.2011, 13:51 Uhr

Vieles, was wir als typische Osterbraeuche ansehen, sind ja eigentlich "heidnischen" Ursprungs. Man denke nur an die Osterfeuer.

Und es ist sicherlich kein Zufall, has Weihnachten kurz nach der Wintersonnenwende gefeiert wird, und Oster kurz nach dem ersten Vollmond im Fruehling - es gab vor den christlichen Feste, "heidnische" Feste, die eben diese Zeitenwenden feierten,

Alba - ein schoener Gedanke, die Weihnachten- und Ostern als Winter- bzw Fruehlingsfest zu feiern. Ich wuerde mich zwar nicht als Atheistin bezeichnen, sondern als Agnostikerin - aber so ganz will ich mich halt auch nicht von den christlichen Traditionen trennen, obwohl ich mich (gerade zu Weihnachten) frage, was und warum ich ich jetzt eigentlich feiern soll.

LG
Connie

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@philia

Antwort von dhana am 21.04.2011, 14:43 Uhr

Hallo,

Du schreibst: "Ganz vorne weg sollten erstmal Parteien Abstand von der Religion nehmen, daß christlich noch in Parteinamen vorkommt ist def. nicht meine Sache und wie oft im Bundestag das Wort "christlich" fällt ist auch erstaunlich (Frau Merkel benutzt es öfter mal)."


Aber jeder darf doch wählen was er will - wer keine C-Partei wählen will, muss das doch nicht. Aber scheinbar will doch ein großer Teil aller in Deutschland Wählenden diese "christliche" Ausrichtung.

Viele rufen hier nach Trennung von Kirche und Staat - aber warum wählt dann ein großer Teil der Wähler diese Parteien - ist es von der Mehrheit also gar nicht gewünscht eine Trennung zu haben?
Es gibt ja durchaus Parteien, die sich die Trennung von Kirche und Staat mit auf die Fahne schreiben.

Aber derzeit muss man einfach davon ausgehen, das die Demokratie in Deutschland keine Änderung will, was die Einflussnahme der Christlichen Traditionen auf den Staat angeht. Die meisten finden es doch gut, das es die Christlichen Feiertage gibt (warum sie das gut finden, und ob das immer religiöse Hintergründe sind...).

Gerade nachdem diese "Christlichen" Parteien immer noch einen so großen Anteil an Wählern haben, darf sich doch gar nichts daran ändert - es wird doch gewollt. Und das obwohl da sicher nicht alle fleissige Kirchgänger sind.

LG Dhana

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Re: @philia

Antwort von Alba am 21.04.2011, 15:02 Uhr

Welche Alternative hat denn ein Waehler in Deutschland der gerne eine Partei waehlen wuerde die gleichen oder aehnliche wirtschaftlichen, steuerlichen, aussenpolitischen Ziele wie die CSU/CDU verfolgt aber ohne die christliche Auslegung? Wen waehlt man da? Das wuerde mich jetzt doch interessieren.

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Re: Streepie

Antwort von Alba am 21.04.2011, 15:09 Uhr

Ich mag die Kontinuitaet daran. Wir wissen aus den aeltesten erhaltenen menschlichen Artefakten, dass wir Menschen den Wandel des Jahres gefeiert haben. Es scheint ein fundamentales menschliches Beduerfnis zu sein das Jahr zu untergliedern. Und ich mag, dass wir in den Braeuchen die sich erhalten haben und den Veraenderungen einen grossen Teil dieser unserer Geschichte ablesen koennen. Deswegen wuerde ich auch die christlichen Aspekte nicht missen moegen weil sie Teil der Geschichte sind.

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genau das ist der Irrglaube ...

Antwort von chartinael am 21.04.2011, 15:39 Uhr

... das jeder, der eine solche, konservativ-ausgerichtete Partei wählt, sich auch mit den christlichen Motiven/Aspekten dieser Partei identifiziert.

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Re: genau das ist der Irrglaube ...

Antwort von dhana am 21.04.2011, 19:13 Uhr

Hallo,

es steht jedem frei das zu ändern - ist vielleicht aufwendig und unbequem - aber möglich ist es

und ich kenne keine Alternativen - weil für mich weder christlich noch konservativ die richtige Partei wäre ;-)

aber ich muss auch damit leben, das ich in einer Demokratie nicht das bekomme was ich mir wünsche

Lg Dhana

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Re: falsch!!!

Antwort von Näppi am 21.04.2011, 20:19 Uhr

Magst ja einerseits recht haben, trotzdem nutzen viele Christen den Sonntag für ihre Religion. Woher kommt denn der Sonntag dann? Ich bin ja durchaus lernfähig...
Und letzendlich ändert es ja nichts, oder? Selbst wenn es ein gesetzlich festgelegter Termin ist, ohne religiösem Hintergrund, müsste der dir auch sauer aufstossen. Nichts mit shoppen, die Sonntagsfahrer sind unterwegs, eingeschränkte öffentliche Verkehrsmittel, wer putzt oder den Rasen mäht wird schon etwas schief angeschaut. Oder meintest du das nicht?

Oder ist es ein anderer Blickwinkel, weil der religiöse Hintergrund fehlt?

LG Näppi

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Re: Streepie

Antwort von streepie am 22.04.2011, 7:42 Uhr

Vielen Dank fuer deine Antwort. Christliche Braeuche sind nun mal auch einfach Teil der abendlaendischen / westlichen Kultur - und sollten als solche geschaetzt - und weitergegeben - werden!

Ich glaube, ich fuehre zu dem Fruehlings- und Winterfest noch ein Sommerfest ein - mein Geburtstag ist kurz nach der Sommersonnenwende!

Ich wuensche dir und deiner Familie ein wunderbares Fruehlingsfest und Frohe Ostern,

Connie

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