Isi, weil ich dich gerade lese...

Na, es ist wie IMMER. Die Franzosen sind cool, absolut gelassen und regen sich über nichts auf, während ich selbst kurz vor der Nervenkrise stehe. ;-)
Das Benzin hier ist ziemlich knapp, aber das ist meinen Nachbarn zumindest völlig egal. Zitat der Nachbarin: "Ach, dann gehe ich eben eine Weile lang nicht arbeiten, das macht mir mehr Ferien."
Wir selbst sind nicht ganz so abhängig. Mein Mann kann zur Not mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Nur die Kleine kann eben nur noch etwa zehn Tage lang in die Schule gehen. Anschließend müssen wir ihr irgendwie erklären, dass wir sie dann nicht mehr hinbringen können. Dummerweise gibt es auch keinen Bus oder eine andere Transportmöglichkeit.
Reduzierten Strom bemerken wir noch nicht. Mal schauen, was da noch so alles auf uns zukommt. Morgen kauf ich auf jeden Fall Streichhölzer, grins. Na, und zur Not entfachen wir ein Lagerfeuer im Garten ... sollten wir kein warmes Wasser kochen können.
Das klingt zwar lustig, mulmig ist mir aber schon dabei. Wenn ich denke, dass die EM in so einer schlechten Situation stattfindet und DIE Polizisten, die sich jetzt hundertprozentig auf die Terrorismusbekämpfung konzentrieren müssten, sich auch noch mit aufmüpfigen Demonstranten abplagen müssen. Weiterhin wird mir Angst und Bange, wenn ich mir auch nur vorstelle, dass die Menschenmengen, die sonst ihre Autos nutzen um von A nach B zu kommen, jetzt noch zusätzlich die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen (solange die gerade mal nicht streiken). Wäre das nicht der perfekte Zeitpunkt für weitere schreckliche Anschläge?
Lasst uns die Daumen drücken, dass diese komplizierte Zeit bald zu Ende ist und nichts weiter passiert.
In diesem Sinne liebe Grüße aus dem stockdunklen Paris,
Isi.