Geschrieben von Joplin am 27.10.2016, 8:34 Uhr |
Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich
Sehr interessant. Süddeutsche de.passend zum Thread unten. Es geht um eine Altenpflegerin die von ihrem Berufsalltag erzählt und die zu doof war, sich weiterzuqualifizieren..
Liebe Grüße
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Daffy am 27.10.2016, 9:26 Uhr
Das verdränge ich. Bzw. hoffe inständig, dass es rechtzeitig für mich Wickelroboter gibt. Optimal wäre natürlich, mit 90 beim Wandern oder Rasenmähen tot umzufallen.
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Einstein-Mama am 27.10.2016, 9:30 Uhr
Diese Qualifikationen in Pflegeberufen sind ohnehin für die Katz. Man verdient dadurch nicht mehr. Ich wollte mal die Weiterbildung zur Wundmanagerin machen, hab dann aber mitbekommen, dass die Kollegen, die vor mir dieser Ausbildung gemacht haben, ihre Tätigkeit nach sechs Monaten hingeworfen haben.
Null Mehrverdienst und nur Mehrarbeit, denn neben dem normalen Stationsdienst, hat man eben dann noch nebenher sämtliche Wunden zu versorgen und zwar in der ganzen Klinik. Das heißt, man arbeitet alleine auf Station und kann diese Tätigkeit erst dann durchführen, wenn Schichtwechsel ist und bleibt somit länger im Dienst.
Dann hat man halt NOCH mehr Stunden auf dem Konto, die dann im neuen Jahr genullt werden, wenn man sie sich nicht ausbezahlen lässt. Ausbezahlen lohnt nicht, wird versteuert, bleibt unter Strich also NIX!
Der einzige Hoffnungsschimmer mit dieser Qualifikation wäre noch, dass man für ein Sanitätshaus arbeitet und eben die Materialien so an den Mann bringen kann.
Das ist mir aber zu riskant.
Also bilde ich mich einfach nicht weiter! Eine Leitungsfunktion kommt für mich auch nicht infrage, weil unsere Leitungen immer Dienste übernehmen müssen, für Lücken die sich nicht stopfen lassen. Dann muss man noch dienstpläne schreiben und ist damit immer der Depp, weil man es nie zu 100% jeden recht machen kann.
Wir haben eine Dienstplan-Hierarchie, wer ganz oben steht ist der Chef und dann geht es weiter nach unten. Das ergibt sich durch die Dienstjahre auf der Station. Ich habe heuer darum gebeten, mich bitte ganz nach unten zu setzen, dann ist man nämlich für NICHTS verantwortlich und kann Krankmeldungen schön nach oben weitergeben und muss sich um keine fehlenden Dienste kümmern.
Dafür bekommt man nämlich, außer Stress, ebenso NICHTS!
Geschäftsideen hätte ich immer viele!
Aktuell würde ich gerne früh morgens ein Catering im Hallenbad anbieten, ich würde meine verarmte Rentnermutter Kaffee und Kuchen verkaufen lassen, während ich in Ruhe meine (freien) Bahnen ziehen könnte, weil die Senioren ja eigentlich kein Interesse am Schwimmen haben und nur zum Labern die Bahnen blockieren!
Ja, das wärs!
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Alba am 27.10.2016, 9:36 Uhr
Es gibt von einem der britischen research councils ein Programm das Forschung in dem Bereich foerdert, nicht unbedingt wicklen aber alle moeglichen sensoren, die medizinische Daten nehmen und die dann analysieren, und aehnliche Ansaetze um zumindesten einen Teil der zeitraubenden Arbeit aus der Pflege zu nehmen, und Japan wendet da schon sehr vieles davon an.
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Einstein-Mama am 27.10.2016, 9:44 Uhr
Das ist zwischenmenschlich gesehen eine Katastrophe!
Wenn ich bettlägerig wäre, wäre es schon schön, wenn so ein bisschen menschlicher Kontakt gegeben wäre.
Es sei denn der Roboter spricht mit mir und ist sehr nett und interessiert an meiner Person....
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von EarlyBird am 27.10.2016, 9:50 Uhr
Was ich mir noch eher vorstellen kann, ist ein menschlicher aussehender Roboter welcher auf Freizeitaktivitäten spezialisiert ist.
Aber von einem Computer gepflegt zu werden ohne zwischenmenschliche Ansprache, finde ich auch schrecklich.
Wobei ich den Gedanken "gepflegt werden zu müssen" generell schrecklich finde.
Familie würde für mich auch nicnt in Frage kommen, denn ich möchte ihnen später nicht zur Last liegen.
Lebenserhaltende Maßnahmen möchte ich auch nicht haben..
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Alba am 27.10.2016, 9:54 Uhr
Natuerlich ist es das. In der Einleitung fuer die Foerderungsprogramme stand, dass in 2050 jeder Schulabgaenger in Pflegeberufe gehen muesste um das derzeitigen Patienten/Pfleger Verhaeltnis zu erzielen, das ist schlicht nicht moeglich.
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Daffy am 27.10.2016, 10:07 Uhr
Wenn ich so weit bin, dass ich das Gewickelt-werden als wesentliche (einzige?) und positive menschliche Interaktion (soll das übrigens auch für den Wickelnden gelten? Langsam wird es pervers) sehe, erschießt mich hoffentlich jemand. Außerdem mag ich den Gedanken nicht, dass sich jemand mit mir unterhält oder meine Hand tätschelt, weil er/sie dafür bezahlt wird.
Außerdem kann man sich als Bettlägeriger seine Pfleger meist nicht aussuchen, sondern muss froh sein, dass überhaupt jemand kommt. Derjenige kann alle möglichen Motivationen haben und zwar nicht zwangsläufig ehrenwerte (ein bettlägeriger Pflegefall ist doch ein Geschenk des Himmels für sadistische Machtmenschen).
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Maxikid am 27.10.2016, 10:14 Uhr
Ich möchte auch von niemanden gewickelt werden. Mir hat vor 3 Jahren schon der Topf unterm Hinter im Krankenhaus gelangt. Für mich war es so schrecklich.....niemals. Und ich könnte aber auch niemanden pflegen, außer meine Kinder. LG maxikid
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 10:16 Uhr
Vielleicht bin ich im hohen Alter eher darauf "angewiesen" das mir jemand den Gürtel um die Lampe hängt und dann den Stuhl umwirft...
oder, um es etwas humaner zu gestalten, mir eine Decke auf eine Lichtung mit Ausblick legt, mir ein Glas Wasser und ein "Mittelchen" reicht
Aber doch bitte nicht beim Wickeln!
Antwort von Strudelteigteilchen am 27.10.2016, 10:28 Uhr
Wir hatten das vor vielen Jahren mit meiner Oma, derzeit mit den Eltern meines Freundes und in nicht allzu ferner Zukunft werden wir das mit meinen Eltern haben:
Für die "Technik" - wickeln, füttern, waschen - sind bezahlte Kräfte zuständig, und das ist okay.
Wichtig ist, daß das "Zwischenmenschliche" - mal einen Kaffee zusammen trinken, zuhören, in den Arm nehmen - von liebevollen und zugewandten Menschen gemacht wird.
Wenn Roboter das Technische übernehmen, damit Kapazitäten frei werden für das Zwischenmenschliche, dann ist das doch eine gute Sache. Und ich habe die Hoffnung, daß ich ausreichend (dann noch fitte) Freunde und Verwandte habe, die mich auch ohne Bezahlung eine Runde durch den Park schieben. Solange das der Fall ist, ist es mir egal, ob mich ein Roboter wickelt oder ein Mensch.
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Malefizz am 27.10.2016, 10:49 Uhr
Du ahnst nicht, wie sehr ich im Ernstfall auf die letzte Variante hoffe.
Ich werde nie verstehen, dass wir unsere Haustiere erlösen dürfen, aber wir selbst müssen bis zum letzten Atemzug leiden. Das will ich nicht. Kann ja leider nicht jeder beim Rasenmähen tot umfallen, zumal, wenn das auch schon heute Roboter übernehmen...
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Danyshope am 27.10.2016, 11:41 Uhr
Dem kann ich mich nur anschließen.
Nachdem ich letztes Jahr zusehen durfte wie Schwiegermutter über Wochen hinweg langsam verhungerte und verdurstete, weil aktive Sterbehilfe nicht erlaubt ist schaudert es mich jetzt noch. Jeder wusste, es ist nur eine Frage was zuerst versagt. Es gab absolut keine Überlebenschance, nur die Frage wie lange verlängert man das unmenschliche hinvegetieren - das ist in meinen Augen absolute Folter. Und im KH wäre das sogar nicht länger weitergegangen weil die dann gezwungen gewesen wären entsprechend zu reagieren. Glücklicherweise gibt es auch ein paar Hospize noch im Land. Nur leider ist es so, das diese eben für viele verwehrt sind. ist man mal im Pflegeheim drin, steht der weg oft nicht mehr offen.
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich" du, Daffy
Antwort von Einstein-Mama am 27.10.2016, 11:56 Uhr
Die Pflege beinhaltet nicht ausschließlich Kacke wischen, auch wenn das allgemein so angenommen wird.
Oder musst du 24 Stunden rund um die Uhr auf die Toilette?
Und pervers ist das auch nicht, eher unangenehm für den zu Pflegenden.
Re: Aber doch bitte nicht beim Wickeln!
Antwort von Einstein-Mama am 27.10.2016, 12:04 Uhr
Aber fürs Kaffeetrinken und Umarmen muss ja keiner mehr drei Jahre lernen.
Meine Mutter zum Beispiel stockt ihre kleine Rente genau mit so etwas auf.
Sie bekocht Senioren in einer Tagesstätte mit fränggischer Kost, die Alten freuen sich darüber sehr und meine Mutter kann sich was dazuverdienen und die alten Leute zuquatschen, die ihr OH WUNDER, mit Begeisterung zuhören und sie witzig finden
Allerdings jammert meine Mutter nicht. Sie käme mit ihren 700€ Euro auch gut aus, hat sich aber einen Hund angeschafft, der eben dadurch finanziert werden kann.
Den Hund braucht sie, damit sie mehrmals täglich das Haus verlässt und sich bewegt.
Ich hoffe dass das noch lange gut geht!
Aber da kommen dann weitere Dinge hinzu...
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 12:31 Uhr
Auch wenn das für mich persönlich eine Möglichkeit ist, heißt es nicht, das ich diese Möglichkeit auf alle anderen legen kann.
Wieviel gesellschaftlicher Druck wird dann auf alte und kranke Leute aufgebaut, die "der Gesellschaft zur Last fallen"?
Ich kann mir gut vorstellen, das die "grüne Wiese" in vierzig, fünfzig Jahren tatsächlich modern wird. Sie ist ja jetzt schon da. Nicht jeder alte Mann verläuft sich "aus Versehen" im Wald, nicht jede alte Frau stürzt "aus Versehen" beim "Fensterputzen" ab.
Wenn die Pflege immer schlechter wird, Gelder nicht ausreichend in Palliativ und Hospiz gesteckt werden (weil es sich nicht um wirtschaftliche "Investitionen" handelt) wird das hohe Alter immer würdeloser. Nicht nur durch die Pflege-Bedürftigkeit (extra mit Bindestrich), sondern auch, weil die Idee mit der grünen Wiese als Lösungsmodell für alle (keine würdelose Behandlung der Person, weniger Kosten, nervliche Entlastung der Angehörigen etc.pp) gesehen wird.
"Ich will niemand zur Last fallen," ist so ein Standardspruch von älteren und alten Menschen, den ich häufiger höre. Ja, will ich auch nicht, aber ist da die Lösung, sich auf die grüne Wiese genötigt zu fühlen? Hat das dann noch etwas mit Würde zu tun?
Und zum Thema Pflege-Bedürftigkeit, ich denke, es wird eine zwei oder drei Klassenpflegebedürftigkeit geben, Leute, die es sich leisten können (auch durch die Kinder), bekommen bessere Pflege, arme Leute überlegen sich das mit der grünen Wiese dann noch eher. Auch in der Medizin wird es so laufen, läuft es jetzt ja schon. Dazu dann die Diskussion, ob die und die Behandlung überhaupt noch "lohnt" (und das nicht aus dem Gesichtspunkt, das die Dauerbeatmung vielleicht auch würdelos ist, sondern, ob bestimmte Leute das "Anrecht" haben für ihre Genesung die Gesellschaft so zu belasten.
Ja, die Würde.
Und jegliche Form von "hättest Du doch besser vorgesorgt" ist für mich ein weiterer Schritt in Richtung unseres "Verderbens". Der Mensch ist ein soziales Wesen und nur mit Solidarität untereinander können wir Menschen "überleben". Dazu gehört auch, diese Solidarität in die Globalisierung zu heben. Wenn wir uns jetzt nicht bald mal zusammen reißen, laufen in 100 Jahren noch menschenähnliche Wesen herum, aber ob sie dann noch das sind, was man als Menschen bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln.
"Angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Leena am 27.10.2016, 13:23 Uhr
...betrifft aber nicht nur Altenpfleger (abgesehen davon, dass nicht jeder zwangsläufig vor seinem Tod zum Pflegefall wird). Die Gesellschaft würde auch nicht funktionieren, wenn andere Berufsgruppen plötzlich wegfallen würden. Selbst Finanzbeamte braucht das Land, sonst bricht einiges zusammen!
Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Leewja am 27.10.2016, 13:25 Uhr
sogar Banker.
Drogendealer vielleicht nicht...
Re: "Angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 13:27 Uhr
Selbstverständlich brauchen wir auch Finanzbeamte ;-9
"Angewiesen auf Menschen wie mich", hat noch ein bisschen was mit Macht demonstrieren (ich weiß nicht, ob das Zitat wirklich so stimmt), das macht mir auch irgendwie "Angst", vielleicht weil demnächst Halloween ansteht
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Leena am 27.10.2016, 13:31 Uhr
Ich kenn auch Drogendealer, die brav - na ja, zumindest grundsätzlich glaubhaft - ihre Steuererklärungen abgeben, weil sie von Al Capone gelernt haben! ;-)
nur Anwälte nicht
Antwort von lotte_1753 am 27.10.2016, 13:32 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=uG3uea-Hvy4
Re: nur Anwälte nicht
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 13:35 Uhr
ach Quark, auch Anwälte werden gebraucht, nicht immer, aber doch oft genug, das ich sie nicht vollständig missen möchte ;-) Wir würden ja auch dann nicht "weiter kommen" bei so manchen Fragen.
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 13:37 Uhr
Was schreiben sie denn da rein? Einnahmen aus nicht näher genannter selbstständiger Arbeit? Werbekosten?
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Leena am 27.10.2016, 13:41 Uhr
Nein, sie geben dann ganz normal an "Einkünfte aus Drogenhandel". Nur die Gewinnermittlung ist nicht besonders detailliert... Ist keine selbständige Arbeit, sondern Einkünfte aus Gewerbebetrieb! :-)
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 13:44 Uhr
Jetzt hör mal auf, es war ein ernstes Thema, jetzt gluckse ich hier rum, weil ich mir das gerade vorstelle, wie ein Finanzbeamter oder -Beamtin über so eine Steuererklärung "stolpert"
Nein Drogenhändler sind keine witzigen Leute, nein, nein (aber der Gedanke...)
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 13:45 Uhr
Jetzt hör mal auf, es war ein ernstes Thema, jetzt gluckse ich hier rum, weil ich mir das gerade vorstelle, wie ein Finanzbeamter oder -Beamtin über so eine Steuererklärung "stolpert"
Nein Drogenhändler sind keine witzigen Leute, nein, nein (aber der Gedanke...)
Re: "Irgendwann seid ihr angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Feuerpferdchen am 27.10.2016, 13:58 Uhr
wenn ich bettlägerig wäre, fände ich menschlichen Kontakt auch gut, aber keinen der mich wickeln muss, da wäre mir echt Gold wert, wenn das der Roboter übernehmen könnte. Ich finde diese Machtlosigkeit, dieses Nicht-mehr-selber-können oder Alles-mit-sich-machen-lassen-müssen unglaublich schlimm. Ein Tag Bettpfanne und ein Tag nur mit jemandem zusammen auf die Toilette gehen zu können, war mein schlimmstes Erlebnis bisher. Und dann waren das auch nicht nette Krankenschwestern, die mit mir in dieser unbekannten Situation zartbesaiteter Person vorsichtig umgegangen wären, sondern ziemlich ruppig, gefühllos, ohne Rücksicht auf meine Abneigung gegen eine solche Situation.
Mir läge was an netten Kontakten mit netten Menschen. Ich glaube nicht, dass Pflegepersonal das unbedingt bietet... dann lieber ein Roboter
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Leena am 27.10.2016, 14:03 Uhr
Ähm - es war von mir tatsächlich ernst gemeint. Ich hatte schon entsprechende Einkommensteuererklärungen in der Hand. Wobei ich nicht weiß, wie es heute läuft, seit die Abgabe einer Einnahme-Überschuss-Rechnung in elektronischer Form vorgeschrieben ist. Die Gewinnermittlungen, die ich von Drogenhändlern in der Hand hatte, waren nicht besonders detailliert.
Ich habe auch schon mit selbständigen Prostituierten über die Dauer der betrieblichen Nutzung ihres Bettes diskutiert - gehört alles zum Job und ist ja auch mal ganz unterhaltsam. ;-)
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Steffi528 am 27.10.2016, 14:17 Uhr
Prostitution ist ja auch nicht illegal, jedenfalls angemeldet und korrekt abgerechnet und aus freien Stücken (wenn jemand darüber eine Steuererklärung abgibt, dann ist das ein Job wie jeder andere) aber Drogendealer, da mach ich dicke Backen.
Re: Aber doch bitte nicht beim Wickeln! @ Eini
Antwort von Bookworm am 27.10.2016, 14:28 Uhr
Jetzt muss ich doch mal schmunzeln Eini, findest Du deine Mama etwa nicht unterhaltsam?
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Bookworm am 27.10.2016, 14:36 Uhr
Steffi, da bin ich ganz bei Dir, und tue mich wirklich schwer mit der Vorstellung dass da jemand als Einnahmequelle "Drogen dealen" angibt.
(Musst du den dann nicht der Polizei melden Leena?? )
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Leena am 27.10.2016, 14:40 Uhr
Steuerlich ist es grundsätzlich wurscht , ob was illegal ist oder nicht, so lange es nicht um Auftragsmord o.ä. geht. Ich besteuere auch Einkünfte aus Drogenhandel etc., wenn sie erklärt werden. :-)
was ginge dem Staat da auch sonst durch die lappen ;))))
Antwort von Leewja am 27.10.2016, 14:41 Uhr
aber ich würde auch fragen, muss man das nicht anzeigen?
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Leena am 27.10.2016, 14:42 Uhr
Ich darf es nicht melden, da ist das Steuergeheimnis vor!
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Carow am 27.10.2016, 14:46 Uhr
Was ist daran illegal ;-)
Doch beim Wickeln
Antwort von wolke76 am 27.10.2016, 15:36 Uhr
Beim Toilettengang / Windelwechsel wäre manch einem ein anonymer Roboter (wäre dann ja sozusagen ein mediz. Hilfsmittel) sicherlich sehr viel lieber als eine Pflegeperson! Man müsste nämlich seine Intimsphäre nicht aufgeben sondern behielte sie (und damit die eigene Würde).
Was das "Drumherum" angeht (Kontakt, Unterhaltung usw), kommt es nachwievor auf den MENSCHEN an - da geht kein Roboter.
Hoffen wir mal, dass man weder auf das eine noch das andere angewiesen sein muss.
Re: "Angewiesen auf Menschen wie mich"
Antwort von Einstein-Mama am 27.10.2016, 15:39 Uhr
Ich fände es auch ohne Bäcker, Müllmänner, Straßenbauer, Lokführer, LKW Fahrer (die ärmsten Schweine!), Polizisten etc blöd!
Die Altenpflege wird ja nur deshalb immer betont bemitleidet, weil jeder weiß, dass er selbst mal alt wird.....
Der Staat ist da leidenschaftslos. ;))))
Antwort von Leena am 27.10.2016, 16:40 Uhr
Nein, man muss das nicht nur nicht anzeigen, man darf es nicht mal anzeigen. Steuergeheimnis. :)
stimmt, fiel mir dann auch auf!
Antwort von Leewja am 27.10.2016, 16:53 Uhr
Krassomat!
Re: Selbst fiese reiche böse Unternehmer....
Antwort von Babsorella am 27.10.2016, 17:41 Uhr
Wenn das Steuergeheimnis der Anzeige von strafbaren Handlungen entgegensteht und dem Staat grds egal ist, ob das zu versteuernde Einkommen aus legaler oder illegaler Tätigkeit stammt, wieso machst Du dann einen Unterschied zwischen Auftragsmord und Drogenhandel? Die strafrechtliche Beurteilung ist bei beiden Delikten sicher unterschiedlich, eine erhebliche Straftat stellt aber beides dar.
Unterschied...
Antwort von Leena am 27.10.2016, 18:00 Uhr
...weil bei Straftaten gegen Leib und Leben die die Offenbarung der im Verfahren in Steuersachen erlangten Kenntnisse zulässig ist, bei den meisten anderen Delikten (wie z.B. Drogenhandel) aber nicht. S. § 30 Abs. 4 AO.
Re: Doch beim Wickeln
Antwort von Einstein-Mama am 27.10.2016, 18:03 Uhr
Gewickelt werden nur Babys, ich hab noch nie gesagt, dass ich jetzt Frau Müller wickeln gehe.
Re: Unterschied...
Antwort von Babsorella am 28.10.2016, 11:12 Uhr
Danke für die Erklärung, wobei beim Drogenhandel ja auch eine Gefährdung von Leib und Leben droht, wenn auch nicht unmittelbar.
Finde ich jedenfalls sehr lustig, dass es ernsthaft soweit gesetztestreue Drogendealer gibt, dass sie ihre Einkünfte daraus versteuern.
Re
Antwort von wolke76 am 28.10.2016, 11:52 Uhr
Ich habe lediglich den Begriff aus dem vorangehenden Beitrag aufgegriffen. In meinem Text habe ich bewusst (!) auf das Wort verzichtet. Zufrieden?
Re: Unterschied...
Antwort von Leena am 28.10.2016, 13:56 Uhr
Sie haben halt von Al Capone gelernt und wollen dessen Fehler ohne Not vielleicht nicht unbedingt wiederholen. ;-)
Habt Ihr eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
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Eine neue Geschenkidee? Kennt das jemand ?
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