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Geschrieben von Berlin! am 27.01.2021, 14:59 Uhr

Heute vor 76 Jahren

Ich habe mit 17 die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht. Es war ein extrem prägendes, fast traumarisierendes Erlebnis.

Ich war in der Gedenkstätte Sachsenhausen, ist von Berlin aus leicht zu erreichen und Pflichtprogramm aller Schulen.

Ich habe in Jerusalem die Gedenkstätte Yad Vashem besucht und bin durch die Allee der Gerechten gegangen.

Wir hatten Besuch von einem Zeitzeugen in der Schule, der seine Geschichte so fesselnd und großartig erzählen konnte, ohne Schuldzuweisung, ohne Anklage. Und mit ganz viel Lebensfreude.

In Israel habe ich etliche Menschen gesehen, die noch die Nummern auf dem Arm hatten. Ich war jedes Mal fassungslos.

Ich habe dutzende Bücher über die Shoah gelesen, Dokumentationen gesehen.

Ich kann es bis heute nicht begreifen. Nicht im Ansatz. Erklären: ja. Aber nicht begreifen. Nicht verstehen.

Ich fühle mich nicht schuldig. Ich weiß, dass ich nicht dafür verantwortlich bin.
Aber ich weiß, dass ich verantwortlich dafür bin, wie mit dem Thema heute angegangen wird. Was wir daraus lernen.
Ich gehöre vermutlich zu den Letzten, die noch Zeitzeugen getroffen hat (mehr oder weniger). Die es noch aus erster Hand erfahren hat, die die Angst, die Trauer und das Grauen in den Gesichtern derer gesehen hat, denen es selbst angetan wurde.
Nun liegt es an uns, an mir, dafür zu sorgen, das Derartiges niemals wieder geschieht.

Wenn ich mich so umsehe, wenn ich die braunen Genossen der AfD sehe, wenn ich den allgegenwärtigen Antisemitismus höre, dann haben wir sehr viel zu tun.

 
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