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Geschrieben von Laufente123 am 27.12.2020, 21:05 Uhr

Hausnotruf - typische Einsätze?

Hallo, arbeitet hier jemand beim Sozialdienst in der Notbereitschaft in Deutschland?

Eure Erfahrungen bitte:

Was sind denn so die typischen Einsätze bei einem Hausnotruf?
Gestürzt, kommt nicht hoch.
Kommt nicht aus der Badewanne.

Was sind ungewöhnliche Einsätze aber doch irgendwie normale?
Badewanne übergelaufen - es wird aufgewischt bzw. man informiert den Hausmeister.
Toilette nicht mehr rechtzeitig erreicht - es wird geputzt, geduscht, frisch angezogen.
Bett vollgespuckt (Magenprobleme)- putzen, neu beziehen, Kunden gegebenenfalls reinigen und neu einkleiden.

Da Hausnotruf natürlich durchaus mitten in der Nacht.

Ich frage, da ich immer wieder von Leuten höre, die einen Hausnotruf haben, diesen aber nicht betätigen sondern mit ihrem Problem alleine bleiben bis dann am Abend oder nächsten Tag der normale, bestellte Regel-Sozialdienst kommt. Die Hemmschwelle scheint richtig hoch zu sein "das war doch kein Notfall, ich lag doch nicht im Sterben"

Ich sag immer,
wenn es ein akuter Notfall ist (Schwere Verletzung), dann rufst du die 112, für die kleinen Notfälle ist der Hausnotrut/Sozialdienst da. Das ist doch sein Job, dafür bezahlen wir dann auch den Einsatz.

Richtig? Oder nicht so ganz?

Danke
Laufente

 
16 Antworten:

Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von Sonnenschein007 am 27.12.2020, 21:21 Uhr

Also, ich fahre die Einsätze zwar nicht, aber eine Kolleginnen und Kollegen, daher kann ich dir berichten. Der typische Einsatz ist gestürzt, Verband gelöst, Einsamkeit. Da wird die Schwester auch mal gerufen, wenn man ein Geräusch hört.Andere warten, wie du schon sagst, auf den regulären einsatz am Morgen...Fakt ist aber, dass die Einsätze bezahlt werden müssen. Und die sind unter Umständen nicht so günstig. Daher kann ich schon verstehen,dass manch einer nicht gerne den Notruf tätigt. Anderen scheint es egal zu sein. Gibt kein richtig und kein falsch.

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von IngeA am 27.12.2020, 21:23 Uhr

Doch, das stimmt schon.

Allerdings kann über den Hausnotruf auch der Rettungsdienst bestellt werden. Dafür ist der Knopf ja da, dass man ihn überall in greifbarer Nähe hat. Dann klingelt es bei der Hausnotrufzentrale und die schickt u. U. auch gleich den Rettungsdienst, je nachdem was der Kunde beschreibt.

Und das mit der Hemmschwelle stimmt auch, gerade in der Nacht oder eben bei für den Patienten peinlichen Ereignissen wie eingenässt oder eingekotet...

Ein anderes Problem ist aber z. T., dass der Patient u. U. zwar drückt, aber mit der Zentrale nicht kommunizieren kann, weil im Nebenzimmer und schwerhörig. Oder dass der Patient mit dem Prinzip vom Hausnotruf nicht mehr klar kommt, z. B. bei Demenzkranken.

LG Inge

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von Laufente123 am 27.12.2020, 21:35 Uhr

"Und das mit der Hemmschwelle stimmt auch, gerade in der Nacht oder eben bei für den Patienten peinlichen Ereignissen wie eingenässt oder eingekotet..."

Dazu den Knopf zu drücken wäre aber aus Sicht der Sozialdienstler kein Problem, oder?
Derjenige muss nicht im Dreck liegen bleiben? Es wird ja auch nicht besser sondern eher schlimmer mit der Reinigung.

Danke
Laufente

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von IngeA am 27.12.2020, 21:52 Uhr

Ja natürlich ist das ein Grund den Knopf zu drücken. Wär ja noch schöner, wenn ein Mensch in seinen Exkrementen bleiben müsste!

LG Inge

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von malini am 27.12.2020, 21:53 Uhr

Es kommt denk ich immer drauf an, was man für ein System hat, oder?

Meine Oma hat eines, da sitzt kein Pflegedienst im Hintergrund. Wenn sie drückt, ruft die Zentrale erst uns an und sagt, wir sollen nachschauen. Dann drücken wir vor Ort den Knopf und geben "Entwarnung".

Wenn von uns Angehörigen keiner erreicht wird, kommt der Krankenwagen.

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von janthu am 27.12.2020, 22:36 Uhr

Die meisten Einsätze hatte ich bei stürzen, auch klassisch ist, nicht wieder das der Wanne kommen.
Häufig wird auch der Notruf aus versehen im Schlaf ausgelöst. Ich bin auch schonmal raus gefahren, weil eine alte Dame ihre Medikamente durcheinander gebracht hatte und nicht mehr wusste welche Pille sie nun nehmen muss.

Der Notruf-Anbieter fragt halt nach warum der Notruf gedrückt wurde. Bei schwerwiegenden Sachen wird der RTW losgeschickt, falls sich niemand meldet werden wir (Pflegedienst) rausgeschickt. Und natürlich auch, wenn der Kunde angibt gestürzt etc. zu sein.

Das praktische an diesem Notrufsystem ist, dass der Knopf als Kette oder Armband getragen wird. Man hat ihn halt immer dabei, ein Telefon nicht...

Lg

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Danke

Antwort von Laufente123 am 27.12.2020, 22:53 Uhr

Danke für die Rückmeldungen
Meine Eltern haben einen Knopf mit Erstkontakt Sozialdienst. Wir Verwandten wohnen 2h Autofahrt entfernt. Aber sie mögen den Knopf nicht drücken.

Aber ja, eigentlich hatte die Sozialdienstdame, die tagsüber zum Regeltermin kam, mir auch kurz bestätigt, dass sie natürlich immer kommen wenn sie gerufen werden, egal weshalb.

Mhm. letztendlich macht der Sozialdienst auch nichts anderes als der Dienst in einem Heim, nur halt zu Hause.

Danke keine Ahnung warum ich hier nachgefragt habe. Eigentlich ist die Sache klar.
Danke trotzdem. Das Thema ist für uns alle noch neu und ungewohnt.
Liebe Grüße
Laufente

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von velovos am 28.12.2020, 8:40 Uhr

So ein System ohne Pflegedienst hatte meine Oma auch. Da kam dann auch zwei mal der RTW weil niemand zuhause war und nachsehen konnte warum sie gedrückt hat - beide Male wegen eines Sturzes.

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von Loretta1 am 28.12.2020, 14:25 Uhr

Hallo,

es gibt viele Gründe, umsonst bin ich mitten in der Nacht noch nie losgefahren.

ABER: wir mussten die Einsätze, wenn kein Notfall, auch abrechnen ! Sprich es kommt eine Rechnung über den Einsatz. Und der war mindestens 4x der Satz von der Leistung, die gemacht wurde. Also wurde jemand "gewaschen und Bett bezogen", ca. 30 Minuten Zeit - dann wurden ca. 120 Euro abgerechnet, plus Fahrtkosten.

DAS muss man erst einmal bezahlen können.

Ich musste meinem AG gegenüber auch angeben, was ich gemacht habe, also einfach nichts abrechnen hätte ich nicht können.
War aber auch wichtig, denn diese Einsätze liefen parallel zum 12-Tage-geteilt-Dienst (morgens wieder um 6:00 Uhr beim ersten Patienten sein) - und mit Anfahrt etc. im Umkreis von 25 km war man immer mindestens eine Stunde unterwegs, wie gesagt mitten in der Nacht mit Frühschicht im Blick...

Aber es gibt da verschiedene Modelle. Ich würde es gut abklären - bei manchen Anbietern kostet der Service einfach mehr und alle Leistungen sind inklusive ! Dann ist die Hemmschwelle zum Klingeln vielleicht auch nicht mehr so groß...

Lg, Lore

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von Maroulein am 28.12.2020, 17:27 Uhr

Naja ,der Pflegedienst nimmt für die Notrufeinsätze eben auch richtig Geld ,das müssen unsere Patienten privat zahlen, eigentlich ist das System auch eher für echte Notfälle gedacht,unsere Schwestern in der Bereitschaft fahren tagsüber ganz normale Schichten,auch Doppeldienste.
Pflegedienste die auch Nachts Tourenmäßig fahren kenne ich nur in richtigen Großstädten,da haben die Kollegen echte Nachtschicht und sind dann eben auch dafür zuständig

Natürlich würde sie rausfahren wenn jemand zum Beispiel erbrochen hat und sich meldet,aber solche Einsätze sind tatsächlich eher selten

Meist sind es Fehlalarme,Stürze oder medizinische Notfälle wo die Leute nicht wissen was sie tun sollen, allerdings sind wir bei z.b.Blutungen auch nicht schnell genug zur Stelle,unsere Bereitschaft fährt von Zuhause ins Büro muss den Schlüssel holen und dann zum Patienten,das kann durchaus 45 Minuten dauern

Und es ist ein Unterschied ob man bei den Johannitern und co den Notruf hat,oder über einen Anbieter den eigenen Pflegedienst als erstes in der Verfolgung stehen hat

Die Johanniter und wie die Anbieter noch heißen kommen eben bei Stürzen und medizinischen Notfällen,ist es ein pflegerischer Belang interessierte es sie nicht

Die Hemmschwelle ist bei unseren Leuten tatsächlich meist finanzieller Art,manche bekommen Ärger von den Angehörigen wegen der Rechnungen und trauen sich dann nicht,das ist echt traurig

Echt ungewöhnliche Einsätze wie Küche in Brand gesteckt hatte ich auch schon,aber eben eher Zufallsfund in der Regeltour,der Herr hat die Kaffeemaschine auf den Herd gestellt und diesen eingeschaltet.
Das Beispiel mit der Wanne ist für mich definitiv kein Fall für den Pflegedienst,wenn die überläuft ,aber wir haben entweder Patienten die eh körperlich fit genug sind um das allein zu machen,dann schaffen sie es auch zu wischen,oder wir sind eh dabei

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Re: Hausnotruf - typische Einsätze?

Antwort von Maroulein am 28.12.2020, 17:31 Uhr

Richtig lustig war auch eine Dame die hatte gedrückt weil sie von der Leiter gefallen war,und hat sich beschwert die Dame bei der Notrufzentrale hätte die ganze Zeit sinnlosen Quatsch mit ihr gesprochen,auf die Idee dass die die ganze Zeit mit ihr geredet hat um festzustellen dass sie eben noch bei Bewusstsein ist ist die Dame gar nicht gekommen
Diejenigen in der Zentrale müssen ja aufgrund des Gesprächs auch erstmal rausfinden wen sie rufen müssen,ob der Pflegedienst oder der Angehörige reicht,oder ob die Rettung nötig ist

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Frage zusätzlich

Antwort von Okypete am 31.12.2020, 10:29 Uhr

ja wenn zu Hause gepflegt wird und er zu pflegende schafft es nicht mehr aufs klo ...wer springt dann zur Hilfe wenn der pflegende angehörige aufgrund einer Verletzung oder Alterbedingt nciht mher die reinigungsleistung Erbringen kann.....natürlich gegewn REchnung ...wo kann man so was buchen...wie schnell kommen die wo bekomme ich so was.....wäre doch echt doof wenn man wegen so einem Fall einmal im Monat ...den angehörigen für 2500 Euro (nu Eigenanteil) ins heim geben muss....

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Re: Frage zusätzlich

Antwort von janthu am 31.12.2020, 10:58 Uhr

Arbeitet mit einem Pflegedienst zusammen.
Wenn unsere Pflegekunden mal ein Malheur hatten, sind wir selbstverständlich auch extra hingefahren.
Es sollte nur nicht zur Gewohnheit werden, aber gelegentlich war das zumindest bei uns kein Problem. Man muss den Pflegedienst ja nicht täglich kommen lassen. Ich hatte durchaus Kunden zu denen ich einmal die Woche zum duschen fuhr.
Pflegegrad beantragen, falls noch nicht passiert, und dann über die Pflegekasse per Kominatonsleistung laufen lassen. D.h. der Pflegedienst rechnet mit der Kasse ab und das übrige Geld wird anteilsweise ausgezahlt.
Der Pflegedienst kann (zumindest war es vor ein paar Jahren so, bin grad in Elternzeit) auch per Zeitwert abrechnen. Das wären dann Anfahrtsspauschale plus Zeitwert, wenn der Dienst sowieso grad auf Tour ist. Fährt man extra von zu Hause los, kommt noch eine extra Pauschale dazu.

Frag am besten mal nach.

Lg

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Re: Frage zusätzlich

Antwort von Maroulein am 31.12.2020, 13:43 Uhr

Ehrlicherweise muss man dazu sagen dass Zuhause die Menschen eher Inkontinent und auch teilweise Bettlägerig werden
Ja wir würden natürlich raus fahren wenn sich nachts jemand meldet der sich eingestuhlt hat,aber das ist eben keine Dauerlösung,wie geschrieben,ich kenne das nur aus den benachbarten Großstädten dass dort der Pflegedienst wirklich 24 Stunden lang auf Tour ist und es auch Nachttouren gibt,bei uns hat eine Schwester die sowieso Tagdienst macht Bereitschaft und muss nachts zusätzlich raus

Es gibt genügend Patienten die es eben in Kauf nehmen dass sie Nachts in die Vorlagen machen müssen und vielleicht auch nicht mehr mobilisiert werden , Hauptsache sie müssen nicht ins Heim,das ist schwer vorstellbar,aber die Realität.
(Mobilisation ist bei manchen allein aufgrund des Gewichts nur mit einem Lifter möglich,wenn aber der Platz in der Wohnung nicht reicht diese einzusetzen ist man da schon am Ende,oder wenn diejenigen es nur kurz sitzend aushalten ,das Geld für den zusätzlichen Einsatz zum wieder ins Bett legen nicht da ist.....)

Das heißt natürlich nicht dass wir nicht alles versuchen den bestmöglichen Zustand mit Hilfsmitteln zu ermöglichen,aber jemand der z.b.allein nicht mehr aus dem Bett aufstehen kann hat Nachts eben keine Möglichkeit zur Toilette zu gehen wenn nicht noch pflegende Angehörige vor Ort sind die in der Lage sind diese Hilfestellung zu geben

Die einzige Möglichkeit um wirklich 24 Stunden eine kontinuierliche Versorgung zu haben wenn es keine Angehörigen gibt wäre eine 24 Stunden Kraft,diese kann man über Agenturen buchen,die meisten Damen kommen aus Polen, dafür braucht man aber auch wohnliche Vorraussetzungen,die Damen brauchen zumindest ein eigenes Zimmer im Haushalt,sie übernehmen dann aber alles, angefangen von der Körperpflege,über das Zubereiten der Mahlzeiten bis hin zur Haushaltsführung (ich hab es auch schon erlebt dass die Ehemänner mit vor Ort waren und dann noch Garten und Haus gepflegt haben,bei der einen Patientin kamen seit Jahren die gleichen )
Nachteil ist dass sie aufgrund der Arbeitsbedingungen nach einiger Zeit wechseln,aber bei gutem Verhältnis kommen auch meist 2/3 gleiche im Wechsel,und es gibt oft Verständigungsprobleme,aber Mesut behelfen die sich inzwischen mit Technik,wie z.b.dem Google Übersetzer

Diese Damen haben meist keine Pflegerische Ausbildung,sondern nur Pflegekurse absolviert,das heißt Medizinische Versorgung müsste zum Beispiel über einen Pflegedienst dazu gebucht werden,diese Dinge werden aber ja mit der Krankenkasse und nicht mit der Pflegekasse abgerechnet,von daher gibt das keinen finanziellen Konflikt(Medikamente richten, Stützstrümpfe anziehen,Spritzen geben ,oder Wundverbände gehören in die Zuständigkeit der Krankenkasse)

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Re: Frage zusätzlich

Antwort von Okypete am 31.12.2020, 16:26 Uhr

das Heim sich besser kümmert als zu Hause bezweifel ich...hir wird auf Flüsssigkeit geachtet ...das sie aus dem Bett kommen schmackhaftes Essen bekommen und alles individuell ....es geht nur um Bett rein raus uns Kkörperpflege ...da eine Einzelperson niemendn raus heifen kann... ein Heimplatz kostet 5500 Euro Eigenbeteiligung 2500 round about und dafür bekommt man nicht viel....ich denke für 1500 zusatz zu Hause kann mann doch einiges zukaufen....vor allem wenn 18 Sundn nur gechlafen wird

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Re: Frage zusätzlich /Verstehe deine Rechnung nicht

Antwort von Laufente123 am 01.01.2021, 23:05 Uhr

Hallo Okypete

ich verstehe Deine Rechnung nicht.

Im München kosten Heimplätze für Pflegegrad 1 ca. 2200/2400€. Da ist dann Essen und Zimmerreinigung und ich glaube Wäsche mit dabei.
5500 kosten die nirgends, außer mit Pflegegrad. Aber den hast du auch zu Hause. Diese Kosten darf man somit nicht dazurechnen.

Je nachdem wo das Eigenheim ist, ist es im Pflegeheim deutlich billiger als zu Hause oder teurer. Wer ein Eigenheim in München hat, womöglich dort in einem Haus und nicht in einer Wohnung wohnt, dann kann man eine virtuelle Warmmiete von 2200 - 2500€ rechnen. Dazu kommen noch Mittagessen Essen Auf Rädern, ca. 7€/Tag, also 210€, sowie Frühstück, Abendssen und natürlich auch die Reinigungskraft. Alles aber für eine Person gerechnet. Bei zwei Personen halbiert sich quasi Warmmiete und Reinigungskosten.

Und wie gesagt - die Dienstleistungen der Pflegestufe braucht man auch zu Hause, aber da zahlt man noch zusätzlich Fahrtkosten..

Die meisten Leute vergessen bei Ihrer Rechnung die virtuelle Miete. Wer auszieht und verkauft hat noch mehr, wenn er/sie nicht vererben will, dann kann die Immobilie auf Null verlebt werden.

Meine Mutter will nicht ausziehen (mein Vater würde wollen)
Sie wohnen nicht in München, aber Süddeutschland. Nicht billig aber auch nicht teuer.
Sie sind zu zweit in einem riesigen Haus.
Keine Verwandten in der Nähe, beide Kinder je 2h Autofahrtzeit entfern.
Aktuell braucht einer Hilfe beim Duschen/Rasieren und Hilfe bei den seltenen erwähnten Hygieneunfällen. Die pflegende Angehörige kann sich gerade noch selber versorgen, einkaufen, Wäsche waschen, Geschirr und Tisch reinigen, aber eben nicht mehr oben erwähnte Hilfestellungen leisten. Somit ist derzeit unsere Lösung der Sozialdienst mit Notrufknopf und Essen durch Essen auf Rädern. Die Rufbereitschaftspauschale und die Gerätekosten sind eher gering. Jeder Einsatz wird je nach Tageszeit anders und separat berechnet. Aber da es eher selten vorkommt ist das somit kein Problem.
Putzen tut der Sozialdienst eher nicht, da keine Kapazitäten. Das muss man selbst organisieren.

Ich denke in 3 - 12 Monaten werden wir vermutlich in die nächste Stufe einsteigen, d.h. ausländische 24h Kraft. Davon bin ich extrem wenig begeistert, da wir das schon beim Schwiegervater hatten und Freunde/Nachbarn/bekannte. Kann halbwegs gut funktionieren, kann richtig schlecht funktionieren. Man muss immer ein Auge darauf haben. ABER das sind KEINE Pflegekräfte. Je nachdem braucht man also zusätzlich doch noch den Sozialdienst (Intimhygiene, Pilzinfektion, Einlauf, Medikamentenorganisation, ...).

ich sehe die 24h Kraft nur als Übergangslösung bis zum Umzug. Entweder wie bei meinem Onkel, als der Tod absehbar war (zusätzlich zum Profi-Sozialdienst) . Oder wie bei meinem Schwiegervater, der auf einen Heimplatz wartete (und sich dort jetzt sauwohl fühlt).

Zum Thema 24h Kraft. Macht es ihr nicht zu gemütlich. Das soll keine Gemeinheit seit, aber auch wenn der Platz da ist, diese Hilfskraft muss mitten drin im Geschehen wohnen um zu sehen wann Hilfe notwendig ist. Nicht ein Stockwerk entfernt!

Sie braucht Internet! Unbedingt! Sie muss mit versorgt werden! Warmwasserkosten steigen auch. Eventuell ein Auto (je nach lokalen Gegebenheiten). Sie hat meist 1Tag/Woche frei - wer passt dann auf!? Es sind meist Frauen, durchaus selber nicht mehr jung, meist ungelernt, unterschiedliche Sprachkenntnisse, wir hatten eine liebe ältere Analphabetin mit gebrochenem Deutsch, d.h. konnte keinen Kalender organisieren, konnte nicht gesund kochen, konnte kein Haushaltsbuch über die Ausgaben führen. Aber sie hat Opa immer ganz lieb spazieren geschoben.
Die ausgebildete Profikraft von einer Agentur (bei einer Freundin) hat einfach einen eigenen Vertrag mit der Oma abgeschlossen (die galt offiziell noch als geschäftsfähig) und den Agenturauftrag gekündigt. Oma liebte diese Dame. Wenn Oma mal nicht unter Drogen stand, war die Betreuung echt hingebungsvoll. Die Tochter, meine Bekannte, hatte so ihre Probleme, die Betreuung des Hauses zu verweisen. Schecks und so hatte diese "Oma" auch noch unterschrieben.... Auch so kann es laufen....
Zudem wie gesagt, meist nicht soo gutes Deutsch, was den älteren Herrschaften oft schwer fällt zu verstehen. Mein Schwiegervater versteht mich nicht mehr gut. Ich spreche Hochdeutsch, er Dialekt.

Also gut nachdenken, wie es laufen soll.
Meist erst Sozialdienst, je nachdem zusätzlich Verwandtschaft in der Nachbarschaft oder andere Hilfen, danach übergangsweise 24h Kraft (Monate bis 1-2 Jahre) und dann Heim oder Friedhof. Vorsorgevollmacht ist ganz wichtig!

Viel Erfolg
Laufente

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