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von FrauKrause  am 18.03.2016, 10:10 Uhr

für ältere Patienten generell keine adäquate Behandlung mehr??

Hallo,
brauche mal Rat im Forum. Es geht um meine Mutter, sie ist zwischenzeitlich 81 Jahre alt, mein Vater ist 77, wird im Sommer 78. Er ist ein bisschen fitter, sie hat schon einen "Stand" eingesetzte bekommen im letzten Jahr, hat vielerlei chronische Schmerzen (Arm, Rücken), gegen die angeblich niemand was machen kann (persistierende Schmerzen). Jetzt kann sie kaum noch laufen, weil sie nach 10 Minuten Schmerzen im Knie bekommt, Stehen ist auch schwer. Der Arzt hat eine zig Jahre (!!) zurückliegende Knieverletzung (Kreuzband, natürlich beim Putzen passiert, beim Klettern auf den Küchenmöbeln) attestiert, die nie behandelt wurde, außerdem Abnutzungserkrankung im Knie. Sie hat eine Bandage bekommen, die ihr aber nicht hilft. Das Bein klappt quasi weg und sie hat Schmerzen. So, nun was mich besonders ärgert: Mein Vater redet ihr ein, bei über 80jährigen würde nix nichts mehr gemacht werden. Er beteuert, das hätte eine Ärztin gesagt (behandelnde Ärztin mein Oma damals). Da frage ich mich, WARUM er ihr das einredet. IHM geht es schließlich ganz gut. Außer Restless Legs hat er eigentlich keine größeren Probleme. Außerdem beteuert er, er hätte ein verstopftes Herzkranzgefäß, Tabletten muss er auch nehmen.

Bitte um Meinungen, ich bin echt ein bisschen verzweifelt. Sie lassen sich ja auch so nicht helfen, nichts einkaufen, einfach gar nichts. Meine Mutter beschwert sich aber auf der anderen Seite, fürs Einkaufen würde sie Stunden brauchen und es wäre sehr beschwerlich. Sie ist auch sehr wackelig, klagt manchmal über Schwindel und Schwäche, meist über Schmerzen überall....

Mein Vater geht übrigens nie mit zum Einkaufen, geht eigentlich gar nicht mehr aus dem Haus, nur Sonntags in die Kirche, IMMER, und zu seinen Ärzten. Er lässt sie immer alleine laufen. Auch auf ihr Bitten hin (!!!!), sie zu begleiten, sagt er einfach NEIN. Ganz stur, ganz rigoros. Wir denken, er hat vielleicht selbst Angst umzukippen oder so. Er ist ein bisschen hypochondrisch. Zu Hause hilft er ein bisschen mit, macht Frühstück, saugt mal und sowas. Meine wiederholten Angebote, zusammen einkaufen zu gehen oder dass ich ihr die Sachen besorge, lehnt sie ab. Sie brauche ja auch Bewegung.....
Was soll ich bloß machen? Das wird ja nicht besser...

Jetzt hat sie wieder einen Termin beim Orthopäden demnächst. Da wird sie dann - nach Zureden meinerseits - wohl sagen, dass die Bandage nichts hilft und was man noch tun kann... Sie könne gar nicht mehr richtig laufen, aber das sei ja natürlich so wichtig und das wolle sie auch...

Ich kann einfach meinen Vater nicht verstehen, warum redet er ihr ein, ihr würde nicht mehr geholfen werden. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man alten Leuten aus Prinzip nicht mehr helfen will. Warum will er sie nicht begleiten....?? Fragen über Fragen.....

Wäre für Einschätzungen und Meinungen dankbar!!

LG fk

 
13 Antworten:

Achso, habe ihr natürlich angeboten, sie zum Arzt zu begleiten....

Antwort von FrauKrause am 18.03.2016, 10:14 Uhr

Das will sie auf keinen Fall, das würde ja AUFFALLEN...
Sie ist so eine, die am liebsten unsichtbar durchs Leben gehen würde.....
Sie tut mir echt leid....

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Re: Achso, habe ihr natürlich angeboten, sie zum Arzt zu begleiten....

Antwort von FrauKrause am 18.03.2016, 10:20 Uhr

sie hat konkret Angst, dass wenn ich mitkommen würde, und mal etwas genauer nachfragen würde, sich die Ärzte und das Personal genervt fühlen könnten und das dann peinlich wäre.
Als sie im letzten Jahr im Krankenhaus war wegen ihrer Herzgeschichte, bin ich fast in Ohnmacht gefallen, als ich sie besuchte nach dem Eingriff.
Sie STAND im Zimmer, war verzweifelt wegen der Schmerzen, ihre Hand dick zum Platzen angeschwollen, im Handgelenk blutig und so stark verbunden (dort wurde der Zugang gelegt), dass die Hand ganz dick war. Das machte ihr solche Schmerzen. Und keiner würde kommen. Wenn sie überhaupt was gesagt hat.
Ich bin gleich ins Schwesternzimmer und innerhalb von Minuten gab es den Besuch des Stationsarztes und Schmerzmittel. War ihr bestimmt sehr peinlich.... dass ich was gesagt habe...
Das muss man sich mal vorstellen!!!

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Re: Achso, habe ihr natürlich angeboten, sie zum Arzt zu begleiten....

Antwort von line1 am 18.03.2016, 10:48 Uhr

Du kannst selbst bei ihrem Arzt anrufen und deine Bedenken schildern. Ich mache das oft bei meinen Großeltern und der Arzt geht dann drauf ein und die beiden fühlen sich nicht so bevormundet.

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Re: für ältere Patienten generell keine adäquate Behandlung mehr??

Antwort von Brischi am 18.03.2016, 10:58 Uhr

Hallo!also ich sags jetzt mal als aussenstehende ganz nüchtern:deine mutter(eltern)sind erwachsen,sie sind für ihr glück oder leid im leben bis zu einem gewissen grad schon selbst verantwortlich.war deine mutter schon immer so?ich finde du darfst das nicht zu deinem problem machen,sie muss selbst lernen hilfe anzunehmen.du bist weder dafür zuständig,noch dafür wie dein vater damit umgeht.natürlich kannst du mit ihnen reden,sagen dass du das von deinem vater nicht in ordnung findest ,deine hilfe anbieten usw.aber wenn du auf granit stösst ,und deine hilfe abgelehnt wird,kannst du keinen zu seinem glück zwingen!

Oder:du "überfährst" sie und zwingst deiner mutter hilfe auf und riskierst dadurch familienstreit zwischen deinen eltern,und zwischen euch.
war selbst lange in dieser verzwickten situation und hab einiges daraus gelernt!
Lg Bri

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Deine Überschrift ist etwas unglücklich gewählt

Antwort von Trini am 18.03.2016, 11:16 Uhr

Denn es geht nicht um adäquate Behandlung älterer Patienten sondern um eine Bevormundung deiner Mutter durch deinen Vater und ihre Unselbständigkeit.

Es gibt keine Altersgrenzen. Jeder Patient bekommt die behandlung, die er braucht.
Man muss aber abwägen, was sinnvoll ist. Und dazu solltest du dich durchaus einmischen.

Mein Kollege hat im Oktober mit 60 ein neues Knie bekommen. Er ist sportlich und aktiv und ist JETZT mit der Pysiotherapie durch. Es ist also kein Spaziergang.

Trini

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Das Problem in der Überschrift ist eigentlich mein Hauptproblem

Antwort von FrauKrause am 18.03.2016, 11:31 Uhr

weil meine Mutter das auch glaubt. Und so kann ihr keiner helfen. Bevor ich zu offensiv reagiere, möchte ich natürlich schon gerne sicher wissen, ob mein Vater damit tatsächlich falsch liegt. Was ist hoffe....

LG fk

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Re: für ältere Patienten generell keine adäquate Behandlung mehr??

Antwort von katja13 am 18.03.2016, 11:48 Uhr

Was du beschreibst, klingt in Teilen nach meiner Schwiegermutter. Sie ist 80 und will bloß keinem zur Last fallen. Bei Ärzten ist sie sowas von ehrfürchtig, stellt keine Fragen usw. Sie wurde mal in einem Behandlungszimmer vergessen und hat sich dort 2 Stunden ruhig verhalten und nicht auf sich aufmerksam gemacht! Sie entschuldigt sich ständig für andere. Das bringt mich auch auf die Palme!
Sie hatte ihr ganzes Leben wahrscheinlich auch keine eigene Meinung. Da ändert sich nun auch nix mehr.
Sie macht ihren Haushalt komplett allein, möchte keine Hilfe. Klettert halsbrecherisch herum beim Fenster putzen. Versteht nicht wenn wir dann mecker. Versteht auch nicht, dass sie uns mit gebrochenem Bein dann aber wirklich "zur Last fällt"
Ich hab keinen rechten Rat für dich. Es ist vielleicht eine Generationensache? Keine Ahnung. Das einzige wäre, wenn du mal mit dem Hausarzt sprechen könntest. Evtl ahnt er ja von ihren Problemen nichts und kann mir deiner Aufklärung etwas auf sie einwirken.

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Re: Das Problem in der Überschrift ist eigentlich mein Hauptproblem

Antwort von shinead am 18.03.2016, 11:50 Uhr

Es gibt in Deutschland keine Obergrenze bei Behandlungen.

Es kann natürlich sein, dass der Arzt aufgrund der gesundheitlichen Voraussetzungen von der ein oder anderen Behandlung abrät (weil einfach zu gefährlich im Einzelfall), aber auch mit 80 gibt es eine Knieprothese, wenn die OP erfolgversprechend ist.

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Re: Das Problem in der Überschrift ist eigentlich mein Hauptproblem

Antwort von Andrea&Würmchen am 18.03.2016, 11:52 Uhr

Meine Schwiegermutter bekommt jetzt mit frischen 77 ein neues Kniegelenk. Das ist das zweite. Das erste hat sie sich vor 4 Jahren einsetzen lassen. Außerdem wurden in den letzten 5 Jahren auch ein Schultergelenk und die Hüfte operiert. Die zweite Schulter sollte eigentlich auch, aber Knie geht vor (sonst kann sie gar nicht mehr in ihrem Garten werkeln - mit neuem Kniegelenk geht das zumindest einarmig). Sie ist ein wandelndes Ersatzteillager...

Es stimmt also nicht, was Dein Vater sagt.

Was den Umgang mit den Ärzten angeht, musst Du entscheiden, wie Du vorgehen willst. Es gibt allerdings Menschen, die muss man zu ihrem Glück zwingen. Bedeutet in Eurem Fall: Bevormundung und mitkommen zum Arzt. Wenn Du das nicht willst, weil Du Deine Mutter nicht bloßstellen möchtest (in ihren Augen!), bleibt ja eigentlich nur zugucken und warten, was passiert (vermutlich nicht viel).

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Katja und Andrea, Ihr sprecht mir aus der Seele....

Antwort von FrauKrause am 18.03.2016, 12:58 Uhr

es erleichtert schon ungemein zu erkennen, dass viele "Kinder" diese Probleme haben. Wie Ihr es schreibt, ist es haargenau. Mich macht das echt verrückt, genau, sie fühlt sich von mir vor den Ärzten bloßgestellt, sie würde auch stundenlang warten, wenn sie vergessen wird. Helfen lassen will sie sich nicht. Klettert am Fenster herum, anstatt mir zu sagen, dass ich das machen soll mit dem Fenster putzen oder vielleicht mein Sohn, der macht nämlich gegen ein Geldchen auch meine Fenster ;-), und zwar richtig gut und sehr schnell...

Das wirklich Schlimme ist, das mein Vater sie bestärkt in ihrer Einstellung, aber dann trotzdem nicht zum Helfen (Begleiten beim Einkauf) bereit ist. Das macht es mir doppelt schwer. Will heißen: Es ist ja ein recht gesunder Mann im Haus (sprich: wir brauchen keine Hilfe!!!). Aber der macht ja nichts!!! ... Und ich darf nicht, weil ja ein Mann im Hause ist, versteht Ihr den Widerspruch??

Zum Mäusemelken...

LG

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Danke shinead für die Rückmeldung...

Antwort von FrauKrause am 18.03.2016, 13:00 Uhr

und die Bestärkung in dem, was ich sage.

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Re: Das Problem in der Überschrift ist eigentlich mein Hauptproblem

Antwort von 2auseinemholz am 18.03.2016, 13:35 Uhr

Hallo!

Dein Vater liegt so gesehen definitiv falsch!

Es ist immer eine Frage des Risikos, das man mit einer Therapieform eingeht. Ist der zu erwartende Nutzen größer als der zu erwartende Schaden?
Eine top-fitte 80-jährige, die noch schwarze Pisten runter fährt (die Mutter meines Schulfreundes!) hat nun mal ein anderes Risiko bei einer Knie-OP als ein 65-jähriger übergewichtiger, zuckerkranker Herzpatient.

Der andere Punkt ist: war Deine Mutter schon immer so unselbständig oder ist sie zunehmend "unsicher" geworden und verlässt sich gerne auf die Meinung Deines Vaters?
Versuche ein Gespräch mit dem behandelnden Hausarzt und erläutere ihm die Situation, insbesondere, dass Deine Mutter eher spät Hilfe beansprucht. Wenn er "gut" ist würde ich erwarten, dass er da die richtigen "Angebote" macht.
Da muss er Dir nichts über den Gesundheitszustand erzählen.

LG, 2.

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Re: für ältere Patienten generell keine adäquate Behandlung mehr??

Antwort von Pebbie am 18.03.2016, 16:16 Uhr

Mein Stief-Schwiegervater bekam mit 81 sein erstes Kniegelenk ersetzt, 2 Jahre später das 2. Er hatte weniger Probleme danach wieder auf die Beine zu kommen als ich, ich habe meine Knie-Prothese mit 45 bekommen......
Wenn sie sonst gut dabei ist ( ein Stent ist kein Hinderungsgrund ) sprichg nichts dagegen, ihr noch ein paar schöne, schmerzarme Jahre zu bereiten.
Begleite Deine Mutter zum Arzt und versuche sie zu beeinflussen, aber nicht auf dieselbe, egoistische Art die Dein Vater an den Tag legt. Das geht gar nicht. Deine Mutter sollte sich emanzipieren. Dafür ist man nie zu alt.
Gute Besserung an Deine Mutter !

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