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von Leena  am 17.03.2016, 17:53 Uhr

Norbert Blüm bei Stern-TV

Hat eigentlich jemand gestern Abend Norbert Blüm bei Stern-TV gesehen..?

Ich bin zufällig reingeraten, während der Rest der Familie Fußball schaute (ich Banause ich) und ich muss sagen - mir hat Blüm imponiert! Wenn die Menschen freiwillig im Matsch in Idomeni blieben, in Nässe und Kälte und unter menschenunwürdigen Bedingungen, mit kranken Kindern etc., wie schlimm müsse es sein, wenn das besser sei als das, was sie zu Hause hatten?

Wobei ich es - naja, seltsam finde, dass es in der CDU Menschen wie Merkel gibt, die konsequent bei ihrem Kurs bleibt, Bedürftige helfen zu müssen, und wie Blüm, und in anderen Partei.. da fällt mir, ehrlich gesagt, niemand der, der mir ähnlich imponieren würde wie Merkel und Blüm. Das finde ich verdammt schade!


http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_77294202/norbert-bluem-bei-stern-tv-europa-muss-sich-schaemen-.html

 
12 Antworten:

Re: Norbert Blüm bei Stern-TV

Antwort von wolfsfrau am 17.03.2016, 19:03 Uhr

Ich habe auch zufällig reingeschaltet...und auch ich fand ihn beeindruckend.
Da muss ein 80jähriger kommen um das zu schaffen &522;.

Er war einfach menschlich.

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Re: Norbert Blüm bei Stern-TV

Antwort von Alba am 17.03.2016, 19:40 Uhr

Die Menschen sind aber nicht in Idomeni weil Idomeni besser ist als wo sie herkommen, sondern weil sie denken, dass es in Deutschland/Oesterreich/Schweden besser ist als dort wo sie herkommen. Und dafuer mehmen sie die Risiken und Beschwerlichkeiten der Reise auf sich und jetzt stecken sie dort fest.
Ich kann wirklich beim besten Willen nicht sehen wie das eine moralisch bessere Loesung fuer die Situation ist als zu versuchen die Syrien-nahen Lager mit aller finanziellen und logisitischer Kraft zu unterstuetzen, fuer alle die dort sind und nicht nur fuer die die Risiken auf sich nehmen um nach Zentraleuropa zu kommen und fuer all die nicht-Syrer die sich unter die Fluechtlingen schmuggeln. Merkel/Bluem koennten vielleicht den moral highground beanspuchen wenn sie Menschen direkt in den Lagern in Lebanon, Jordanien, der Tuerkei abholen und nach D bringen wuerden, aber Menschen erst ihr Leben riskieren zu lassen und dann denen die Reise ueberstehen zu helfen ist nicht moralisch, nicht in meinem Wertesystem.

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Das meinte ich letztens...es hat was darwinistisches

Antwort von Leewja am 17.03.2016, 19:51 Uhr

Wer es durch schlamm, Gefahr und Elend an unsere Grenzen schafft, dem wir geholfen. Anstatt diese schlammgefahrelendssituation zu vermeiden und vor Ort zu helfen...

Helfen muss man bei elend etc, klar. Aber es erst herausfordern indem Deutschland Milch und Honig und ja, auch Sozialleistungen und med. Versorgung etc. Anbietet, dass sich sehr viele auf den weg machen und dann eben nur denen zu helfen, die ankommen....very survival of the fittest....
..

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Re: Norbert Blüm bei Stern-TV

Antwort von Lauch1 am 17.03.2016, 20:21 Uhr

Idoleni ist auch nicht das Registrierungszentrum, sondern dieses ist 10 km weit entfernt und leer. Und auch wenn es Herr Blüm nicht wahrhaben will: Frankreich und Portugal wären sofort bereit 37.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Keiner will da hin. Zusätzlich beraten NGOs vor Ort die Menschen schlecht und GR ist unengagiert..

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Re: Das meinte ich letztens...es hat was darwinistisches

Antwort von Leena am 17.03.2016, 21:28 Uhr

Ich hab's tatsächlich nicht so wahrgenommen, dass Frau Merkel Milch und Honig für alle versprochen hat. Auch wenn mir bewusst ist, dass es teilweise wohl wirklich so kolportiert wurde.

Ansonsten habe ich Szenen im Kopf... die Menschen aus den zerbombten Orten in Syrien abholen und herbringen oder wenigstens in Camps in sicherer Nähe - wie soll man das anstellen? Und - sind das nicht erst recht Himmel und Menschen?

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Re: Das meinte ich letztens...es hat was darwinistisches

Antwort von Fredda am 17.03.2016, 21:30 Uhr

Danke, Leena.

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Re: Das meinte ich letztens...es hat was darwinistisches

Antwort von Fredda am 17.03.2016, 21:31 Uhr

Es ist doch eher ein hilfloses "Lasst uns wenigstens denen helfen, die vor der Tür stehen" PLUS ein "Wir spenden und versuchen und machen schon so viel in der Ferne, und trotzdem stehen noch welche vor der Tür".

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Re: Das meinte ich letztens...es hat was darwinistisches

Antwort von Lauch1 am 17.03.2016, 21:41 Uhr

"Scheffer: Unsere Flüchtlingspolitik hat vielleicht mehr Leben gekostet, als wir gerettet haben. Seit 2000 starben 22.000 Menschen im Mittelmeer. Die meisten von ihnen kamen aus relativ sicheren Ländern. Unsere Botschaft an sie lautete: Riskiert euer Leben! Denn wer es schafft, unsere Grenzen zu überwinden, wird nicht zurückgeschickt. Das muss aufhören. Ich bin aber absolut dafür, dass Europa in den Regionen investiert und sich zweitens verpflichtet, über einen längeren Zeitraum hinweg eine bedeutende Zahl von Menschen aus der Türkei, Jordanien und dem Libanon aufzunehmen. Zum Beispiel 300.000 jedes Jahr. Doch diese Generosität muss mit der Sorge um die eigene Bevölkerung ausbalanciert werden, sonst antworten Populisten auf dieses moralisches Dilemma mit "Unsere Leute zuerst“ und Vertreter der Willkommenskultur mit "Die anderen zuerst“."

Der niederländische Migrationsforscher Scheffler im Profil

"Collier: Ganz einfach: Deutschland gefällt sich offensichtlich in der Retterrolle. Aber es grenzt an keines der Krisen- oder Kriegsländer. All diese Menschen, die zu Ihnen kommen, haben sich aus sicheren Drittstaaten auf den Weg gemacht. Deutschland hat keinen einzigen Syrer vor dem Tod gerettet. Im Gegenteil: Deutschland hat trotz bester Absichten eher Tote auf dem Gewissen. Die Sache ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Viele Menschen haben Merkels Worte als Einladung verstanden und sich danach überhaupt erst auf den gefährlichen Weg gemacht, haben ihre Ersparnisse geopfert und ihr Leben dubiosen Schleppern anvertraut."

Der britische Migrationsforscher Collier in der Welt

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Re: Das meinte ich letztens...es hat was darwinistisches

Antwort von Alba am 17.03.2016, 21:53 Uhr

Warum soll man nicht Menschen aus den Camps im Libanon, Jordanien oder Tuerkei abholen koennen, wenn man das wollte? Das UNHCR ist dort aktiv und jede Menge internationaler Hilfswerke, es waere logistisch kein Problem Menschen von dort aus nach Europa zu holen, ohne, dass sie in Nussschalen oft ohne genug benzin uebers Mittelmeer muessen und kriminelle Schmuggler bezahlen dafuer. Ob man dafuer den deutschen Buerger gewinnen kann ist eine andere Frage aber dann muesste Merkel halt mal darlegen warum sie das macht und versuchen ihre Buerger zu ueberzeugen. So wie es im Moment passiert kommen in D diejeniegen an die am widerstandskraeftigsten sind oder am meisten Geld haben und jede Menge die nicht Syrer sind. Das mag eine einfachere Loesung sein als sich sorgfaeltig zu ueberlegen wie man am effektivsten langfristig tragbare Loesungen finden kann, aber moralisch ist es nicht udn klug auch nicht und D steht wirklich komplett isoliert da. Ich habe noch nicht eine einzige Person getroffen, und ich rede wirklich mit jedem, vom Taxfahrer zum CEO die Deutschlands Fluechtlingspolitik richtig findet, not a single one.

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Frau merkel?

Antwort von Leewja am 17.03.2016, 21:53 Uhr

Nein. Die wünsche und Vorstellungen dort und das was. , wie auch immer kolportiert wird.
und natürlich muss man helfen. Ladies, bitte, ihr wisst sehr genau, wie ich bin. Aber es IST ein problem, das Hoffnungen auf Milch und Honig vorhanden sind und deshalb Menschen losziehe.n. und in schlamm und Elend landen. Besser wäre wirklich, sie könnten ohne diese gefahren versorgt werden. Gut versorgt.

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Re: Frau merkel?

Antwort von Leena am 17.03.2016, 22:11 Uhr

Ich weiß, wie Du bist, Lady Leewja!

Ich glaube, mir wird im Moment gerade mal wieder bewusst, wie sehr ich Enkelkind und Kind von Flüchtlingen bin und wie sehr das mich und mein Denken geprägt hat. Die Erwartung, irgendjemand könne kommen und einen retten, hätte ich tatsächlich nie - immer nur ein "hilf dir selbst, dann wird dir geholfen!" Von daher ist mir dieses "lauf los, etwas Besseres als den Tod findest du überall!" komplett selbstverständlich und in meinem Kopf quasi vollautomatisch da. Ich könnte mir sozusagen spontan gar nicht vorstellen, dass es etwas anderes geben und von irgendwo Hilfe oder Versorgung kommen könnte...

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Re: Norbert Blüm bei Stern-TV

Antwort von Daffy am 18.03.2016, 10:37 Uhr

>Wenn die Menschen freiwillig im Matsch in Idomeni blieben, in Nässe und Kälte und unter menschenunwürdigen Bedingungen, mit kranken Kindern etc., wie schlimm müsse es sein, wenn das besser sei als das, was sie zu Hause hatten?

Die einzigen, die sich Schlamm und Kälte nicht ausgesucht haben, sind die Kinder. In Idomeni stehen seit Wochen Busse zu Alternativquartieren.

Den Beitrag habe ich nicht gesehen, aber auch sonst gibt es zur Zeit ja kaum ein Entrinnen vor Herrn Blüm, der sich wahrscheinlich zum Sterben gelangweilt hat in seinem unbeachteten Rentnerdasein.

Abgesehen davon, dass er als vermeintlicher Merkel-Abgesandter dort wahrscheinlich falsche Hoffnungen geweckt hat (als nächstes kommt Mama Merkel persönlich oder schickt wenigstens Busse, sie sagt ja auch dauernd, dass sie gegen die geschlossenen Grenzen ist, es wäre also eigentlich nur logisch...), durfte man seine triefäugige Weihnachtsmann-Attitüde schon zu seinen aktiven Zeiten nicht zu ernst nehmen.

Aber mir gefiel der Kommentar von Herrn Broder :

"Er (Blüm) sagte: "Man muss sich nur mal in die Lage versetzen. Ich würde denen, die da große Töne spucken, mal empfehlen, drei Tage hier zu sein. Dem österreichischen Bundeskanzler, dem slowakischen, der polnischen ... Eine Schande für Europa."
Dass Blüm in diesem Zusammenhang die deutsche Kanzlerin verschonte, konnte mit den bevorstehenden Wahlen in drei Bundesländern zu tun haben. Oder auch damit, dass die Kanzlerin erst vor Kurzem gesagt hat, es gebe "genug Übernachtungsmöglichkeiten in Griechenland".
...
Die mehrfache Fortsetzung des "Dramas von Idomeni" ließe sich nur vermeiden, wenn "Mama Merkel" jeden einzelnen Flüchtling persönlich abholen oder Hunderte von Bussen schicken würde, um sie unterwegs einzusammeln. Mit beidem ist derzeit nicht zu rechnen. Das könnten, müssten die Flüchtlinge eigentlich wissen.
...
Gibt es für diese Art der Beharrlichkeit eine halbwegs vernünftige Erklärung? Ja. Anders als im hedonistischen Europa, wo Jugendliche, denen der Einlass in eine Disko verweigert wurde, wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung behandelt werden müssen, gilt in der arabisch-islamischen Kultur das Leiden als ein Wert an sich.

Das festzuhalten grenzt in Zeiten der Political Correctness an "kulturellen Rassismus", macht die Feststellung aber nicht weniger wahr. Märtyrer zu werden, sich zu opfern ist in der arabisch-islamischen Welt als Lebensziel ebenso weitverbreitet wie unter deutschen Jugendlichen der Wunsch, Eventmanager zu werden. Familien von Märtyrern genießen großes Ansehen. Der Stolz auf ihre Kinder – vor allem Söhne, aber auch immer öfter Töchter – lässt weder Trauer noch Scham aufkommen.

Dazu kommt noch etwas. Das Gefühl, für das eigene Schicksal verantwortlich oder wenigstens mitverantwortlich zu sein, ist, freundlich formuliert, extrem schwach entwickelt. Geht etwas schief, sind immer andere schuld: der Kolonialismus, der Kapitalismus, der Imperialismus, der Zionismus, der Westen an sich und die Unmoral, die er überall verbreitet.
...
Auch die Eltern der Kinder, die uns jeden Tag aus großen traurigen Augen hilfesuchend ansehen, fühlen sich für die Leiden ihrer Kinder nicht verantwortlich. Schuld sind diejenigen, welche die Grenzen dichtgemacht haben, die Grenzen zwischen Griechenland und Mazedonien, Mazedonien und Serbien, Serbien und Kroatien, Kroatien und Slowenien, Slowenien und Österreich, Österreich und Deutschland. Offenbar gehen die meisten Flüchtlinge davon aus, dass das Recht, nach Deutschland kommen zu können, sich in Deutschland niederlassen zu dürfen, ein unverhandelbares Grundrecht ist.
...
Dafür, dass sie am Ende enttäuscht werden, weil sie sich das Leben in Deutschland ganz anders vorgestellt haben, werden sie nicht sich, sondern den überforderten Gastgebern die Schuld geben. Die sind es, die sich nicht genug Mühe gegeben haben, sie zu verstehen."

http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article153311048/Was-Bluemchen-in-Idomeni-zu-sehen-bekam.html

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