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Geschrieben von Johanna3 am 08.03.2017, 10:46 Uhr

Drohender Erziehermangel?

http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadtreport_artikel,-bremen-sucht-dringend-erzieher-_arid,1561294.html

Hier las ich gerade wieder, dass Bremen ein Erziehermangel "droht". Dasselbe liest man zur Zeit von vielen anderen Städten. Das klingt so, als wäre dieser nicht schon längst angekommen. Warum soll bloß verschwiegen werden, dass der diesbezügliche Personalmangel längst besteht - und derzei keine Aussicht auf Besserung besteht?

 
31 Antworten:

Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Muts am 08.03.2017, 11:03 Uhr

Ja, der Mangel ist schon längst da. Vor allem ein Mangel an guten Erzieherinnen und Erziehern.
Es ist ein schöner, aber harter Job. Die Erzieher sollen immer mehr leisten, immer mehr Dokumentation machen, den Kindern immer mehr Bildungsangebote bieten und immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen, die eigentlich das Elternhaus leisten sollte. Sie stehen immer in der Kritik von Eltern.

Man müsste den Job deutlich attraktiver machen. Kleinere Kindergruppen in den Einrichtungen, dass die Lärmbelastung weniger wird und die einzelnen Kinder besser gefördert werden können.
In BW hat man z.B. einen Orientierungsplan ausgearbeitet, da war angedacht, 2,1 Erzieher pro Gruppe einzustellen um die Aufgaben des Orientierungsplans auch durchführen zu können. Fakt ist: die Einrichtungen sollen den Plan umsetzten, aber der Personalschlüssel liegt selten über 1,7 oder 1,8 Erzieherinnen pro Gruppe.


LG Muts

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Tonic2108 am 08.03.2017, 11:08 Uhr

Tja, Erziehermangel und vor allem auch Lehrer-Mangel.. Da sehe ich die größeren Probleme

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von 3boys am 08.03.2017, 13:05 Uhr

Hier ist es genau anders rum.
Ich kenne mind. zwei Erzieherinnen, die wieder in ihren Job wollen aber nicht genommen werden. Eine davon hatte sich, nachdem sie wusste das gesucht wird, wieder bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber beworben, wurde aber nicht genommen. Der Grund, sie könnten sich das nicht leisten.

Im Grunde würde hier in jedem Kindergarten mit je 4 Gruppen, 2 Fachkräfte fehlen, aber keiner kann sich das leisten noch mehr einzustellen. Hier wurde vor kurzem auch ein Kindergarten geschlossen, weil keine Leitung mehr zu finden war. So wurde es durch die Presse mitgeteilt. In Wirklichkeit war der Kindergarten pleite. Die hundert Kinder mussten dann irgendwie verteilt werden.

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ebenso in der Pflege und.....

Antwort von Heiki am 08.03.2017, 13:57 Uhr

bei uns auf der Station und generell in der gesamten Klinik schon lange angekommen.
Erzieher/innen hier ebenfalls Mangelware.
Ich frage mich schon eine geraume Zeit mit Sorge wie das weitergeht.
Heike

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3boys

Antwort von Johanna3 am 08.03.2017, 15:04 Uhr

Mich würde interessieren, woher du das weißt? Also das der wahre Grund für die Schließung ein anderer war? Handelte es sich um einen privaten Kindergarten? Dass sich jemand für die Leitungsposition bewirbt, würde ja nicht heißen, dass der Bewerber auf jeden Fall geeignet war.

Verrätst du, um welches Bundesland es sich handelt?

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Re: 3boys

Antwort von 3boys am 08.03.2017, 15:42 Uhr

Von dem Grund weiß ich nur von den Müttern die im Elternbeirat waren.
Wir kommen östlich von NRW.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Andrea&Würmchen am 08.03.2017, 16:20 Uhr

Hier, Metropolregion in BW, gibt es ebenfalls genügend Erzieher(innen), auch hier wird nicht eingestellt, weil (angeblich) das Geld fehlt. Ich glaube nicht an einen ErzieherMANGEL, der vergleichbar wäre mit einem Fachkräftemangel in der freien Wirtschaft. Eher halte ich falsch verteiltes Geld für den Grund, warum Kindergärten und Krippen chronisch unterbesetzt sind.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Steffi528 am 08.03.2017, 16:45 Uhr

Ich schliesse mich dem an.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Jeckyll am 08.03.2017, 16:47 Uhr

Ich sehe bei uns auch keinen generellen Erziehermangel. Aber einen Mangel an gut ausgebildeten, motivierten und erfahrenen Erzieherinnen. Die sind nämlich teuer und werden darum nicht eingestellt (oder nehmen die angebotene Stelle nicht an weil sie ihre Erfahrungsstufe nicht behalten können). Dann werden halt junge Kinderpflegerinnen eingestellt die einfach die Arbeit nicht so machen können wie eine erfahrene Erzieherin.

Und neben dem Herz für Kinder ist die Erfahrung mit das wichtigste das eine Erzieherin haben kann.

Jeckyll

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Steffi528 am 08.03.2017, 16:53 Uhr

Erfahrungsstufe, das ist ein gutes Stichwort...

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Johanna3 am 08.03.2017, 17:01 Uhr

Ich sehe auch eine Gefahr darin , dass viele Träger sagen, sie "müssen nehmen, wen sie kriegen können." Trotzdem sehe ich hier auch einen generellen Mangel. Es gibt hier quasi kaum Erzieherinnen die arbeitslos sind. Und diejenigen wollen aber unbedingt in Klein-Kleckersdorf arbeiten, deren Kita jedoch keinen Personalbedarf hat.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Muts am 08.03.2017, 17:40 Uhr

Bei den Lehrern stimmt immerhin die Bezahlung.
Lehrermangel wird eher ein ländliches Problem- kaum einer der Junglehrer will aufs Land und nimmt lieber einen befristeten Vertrag in städtischen Gegenden.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von dhana am 08.03.2017, 17:42 Uhr

Hallo,

hier ist es auch so.

Meine Schwester bekommt nur Zeitverträge und kann jedesmal wieder bibbern ob sie weiterbeschäftigt wird oder nicht...

Klar werden Erzieher gebraucht - wie auch Krankenschwestern - aber ob auch das Geld für die Stellen da ist, ist ein anderes Thema.

Gruß Dhana

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Re: ebenso in der Pflege und.....

Antwort von Muts am 08.03.2017, 17:43 Uhr

Oh ja- da redet man immer vom Pflegenotstand und letztes Jahr kam von den frisch ausgebildeten Krankenschwestern keine im Krankenhaus unter. Man will schwarze Zahlen schreiben- auf Kosten der Patienten und des noch reduzierten Personals, das teils zu dritt das leisten muss , was sie vor 2 Jahren noch zu fünft gemacht haben.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Muts am 08.03.2017, 17:45 Uhr

Träger nehmen oft nicht gern Erzieherinnen, die länger nicht im Beruf gearbeitet haben. Zum Einen sind sie teurer als junge Erzieher und nicht so flexibel.

Hier haben sie gezielt für eine Gruppe junge Erzieher gesucht! So was geht gar nicht!

LG Muts

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Muts am 08.03.2017, 17:49 Uhr

Hier kenne ich einige Erzieherinnen, die selbst Kinder haben, die würden zum Teil gern wieder einsteigen ( tun sie auch oft als Integrationskraft oder so), aber die ausgeschriebenen Stellen sind fast immer 100% Stellen, da bewirbt sich keine junge Mama, die selbst kleinere Kinder hat.

LG Muts

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Shanalou am 08.03.2017, 17:56 Uhr

Wobei ich das nicht wirklich verstehen kann, da auf dem Land sehr häufig die besseren Arbeitsbedingungen herrschen.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von dhana am 08.03.2017, 18:37 Uhr

Hallo,

ich kenn es eher anders herum - die jungen Lehrer möchten unbedingt aufs Land.

Geringere Schülerzahlen, kleinere Klassen, kleinere Schulen, weniger verhaltensauffällig Schüler und sehr oft auch weniger Schüler die nicht muttersprachlich deutsch sind.
Sprich einfach weniger Probleme.

Gruß dhana

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Trini am 08.03.2017, 18:44 Uhr

Dafür würde die Tochter von Ellert gern voll arbeiten, kriegt aber keine volle Stelle.

Trini

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von lisi3 am 08.03.2017, 18:59 Uhr

Hier gibt es nur Teilzeitangebote und alles befristet für einige Monate oder maximal ein Jahr bei Stellen, die nach Tarif bezahlt werden.
Bei einem Arbeitgeber, der nur nach Haustarif bezahlt, gibt es unbefristete Stellen 100%, Teilzeit oder auf 450€Basis. Bald wird dort noch eine Stelle mehr frei
.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Steffi528 am 08.03.2017, 19:05 Uhr

Ich denke, das neben einer angemessenen Bezahlung auch das "Drumherum" wichtig ist.
Wie geht der AG mit den Leuten um?

@lisi3: Angebot und Nachfrage? Scheint ja so, als ob Du Dich "dünne" machst. Dann wünsche ich Dir einen tollen nächsten AG

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von lisi3 am 08.03.2017, 19:14 Uhr

Danke, Steffi.
Die Bezahlung dort ist einfach zu schlecht, dazu noch Wochenend-, Spät-, Feiertags- undoder Nachtdienst. Da locken selbst die unbefristeten Stellen nicht.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Tonic2108 am 08.03.2017, 20:31 Uhr

Bezahlung hin oder her, es gibt einfach nicht genug Lehrer. Das merkt man schon, wenn jemand wegen Krankheit oder Schwangerschaft länger ausfällt und keine Vertretung kommt. In unserer Integrationsklasse wurde gerade die Integrationslehrerin von 20 auf 10 Stunden gekürzt. Sie muss die andere Hälfte in einer anderen Schule ableisten. Bei meiner kleinen Tochter, wird die Lehrerin im April in Mutterschutz gehen, eine Vertretung ist nicht in Sicht.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von 3boys am 08.03.2017, 22:36 Uhr

Solange sind die beiden Bekannten noch nicht aus dem Beruf, maximal 5 Jahre.
Eine davon arbeitet jetzt in der Altenpflege.

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Re: Drohender Erziehermangel?

Antwort von Johanna3 am 09.03.2017, 7:34 Uhr

Absolut albern finde ich auch die Art, wie um Erzieherinnen geworben wird. Da werden allen Ernstes "Tränchenwegwischer" und "Höhenflugbegleiter" gesucht. Oder "Tierpfleger" für die Mäuse-, Giraffen und Elefantengruppe. Konkret geboten werden oft nur "viele tolle Kinder", "nette Eltern" und, immer öfter zu lesen, MITARBEITER WGs. Damit ist immerhin klargestellt, was man unter einer "angemessenen Bezahlung" versteht.

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Selten ....

Antwort von Trini am 09.03.2017, 8:24 Uhr

wünsche ich mir die DDR zurück, hier ist es so.

Krippenerzieher/in, Kindergärtner/in und Heimerzieher/in waren Fachschulstudiengänge, die anschließend ordentlich bezahlt wurden.

Aufgrund der Öffnungszeiten der Krippen und Kindergärten war auch Vollbeschäftigung die Regel.

Hier vor Ort (S.-H.) hat voriges Jahr (für mich 17 Jahre zu spät) endlich auch der evangelische Kindergarten mit einem Ganztagsangebot angefangen. Bis dahin schlossen die um 12 oder 13 Uhr. Klar, dass es da keine vollen Stellen geben kann.

Mit dem FH-Studium Kindheitspädagogik geht man prinzipiell in die richtige Richtung. Hoffentlich gibt es für die jungen Bachelor-Absolventen auch ordentliche Stellen. Von einigen weiß ich, dass sie dann den Master draufgesetzt haben (Mussten, mangels Stelle) und woanders gelandet sind.

Trini

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Re: Selten ....

Antwort von Muts am 09.03.2017, 15:17 Uhr

Ein normaler Kindergarten ist in der Regel 6 Stunden am Tag geöffnet, wenn der Kiga also um 7 öffnet, dann kann um 13 Uhr Schluss sein. Wenn eine Erzieherin da voll arbeitet, dann arbeitet sie 30 Stunden am Kind und hat 10 Stunden "Verfügungszeit", was Vorbereitung, Dokumentation und Teamsitzungen, administrative Arbeiten, Elternabende, Fortbildungen..... beinhaltet.

Normalerweise arbeitet eine Erzieherin nur 75 % ihrer Zeit direkt "am Kind".
Das ist vielleicht vielen Eltern nicht bewusst.

LG Muts

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Re: Selten ....

Antwort von dhana am 09.03.2017, 15:23 Uhr

Hallo,

für meine Schwester war das mal so - nur die Vorbereitungszeit ist inzwischen komplett geschrumpft/wegrationalisiert.
Das was mal Vorbereitungszeit war, wird heute benutzt um bei den Schulkindern von der Tagesbetreuung Essen auszuteilen - das machen die Erzieherinnen von Krippe/KiGA.

Für meine Schwester sind Dienstbesprechungen inzwischen schon unbezahlte Überstunden, da diese Zeiten nicht mehr von der vertraglichen Arbeitszeit abgedeckt sind. Und Überstunden später wieder abbummeln... ja wie war das mit Theorie und Praxis?

Gruß Dhana

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Re: Selten ....

Antwort von shinead am 09.03.2017, 16:47 Uhr

>>Ein normaler Kindergarten ist in der Regel 6 Stunden am Tag geöffnet

Da bin ich aber froh, dass der einzige Kindergarten mit solchen Öffnungszeiten in meiner Umgebung der private Walldorfkindergarten ist.

Die anderen haben alle von 7/7:30 bis 17/18 Uhr auf.

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kein Mangel, aber dafür Altenpflege

Antwort von Milia80 am 09.03.2017, 19:41 Uhr

hier sind die Stellen immer schnell besetzt.
Alle Kitas haben 10 Stunden am Tag auf.

Die meisten Erzieher die TZ arbeiten tuen das freiwillig.

Wird mal wieder Zeit für einen Streik, waren ja letztes Jahr nur paar Wochen.

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ich habe eher das Gefühl die jungen Erzieher sind motiviert

Antwort von Milia80 am 09.03.2017, 19:50 Uhr

Es gab bei uns einige um die 40, die schon Jahre in der gleichen Einrichtung waren.
Da hatte ich das Gefühl die hatten weniger Lust mal was mit den Kids zu machen und saßen häufiger einfach rum, als die gerade neu eingestiegen sind.

Also mehr Erfahrung= besser würde ich nicht bestätigen.

Wie in vielen anderen Berufen auch müsste man vielleicht eher mal umzugsbereit sein.

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