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Geschrieben von cymbeline am 24.08.2022, 22:20 Uhr

Doku Missbrauch im Schwimmsport

Hallo zusammen,
Ich glaube es war hier noch nicht Thema? Ich habe heute die o. g. Doku gesehen wo u. A. Jan Hempel ja sehr bewegend über seine Erfahrungen erzählt. Erschütternd auch das Ausmaß sexueller Übergriffe, es wurde mal eine Quote von über 30% genannt.
In meiner Jugend (nur Hobbysport) gab es einen komischen Moment wo der Trainer alleine mit mir nach dem Training noch was spielen wollte was ich komisch fand.. Bin dann abgehauen. Bei einem anderen Trainer habe ich mitbekommen, dass er mindestens vebal sexuell übergriffig gegenüber Sportlerinnen war.
Vor 3 Jahren habe ich selbst eine Trainer Ausbildung gemacht bei der sehr viel Wert auf Prävention gelegt wurde. Das waren dann aber wieder Dinge die in einem normalen Verein kaum erfüllbar sind, z
B. Dass zu keiner Zeit sich Erwachsene in der Umkleide aufhalten sollen wenn sich da Kinder umziehen, oder als Trainer*in immer schauen dass in der Halle noch andere Erwachsene zugegen sind.

Finde ich sinnvoll, habe es aber bei im üblichen Vereinsleben noch nie so beobachten geschweige denn selbst durchsetzen können (inzwischen bin ich eh raus aus dem trainingsbetrieb).

Wie sind eure Erfahrungen, habt ihr den Eindruck heutzutage wird das Thema ernst genommen in den Vereinen und mehr Wert auf Prävention oder ggf. Aufarbeitung gelegt? Habt ihr ein gutes Gefühl wenn eure Kinder zum Sport gehen?

Auch aktuell kenne ich noch einen Trainer der einem einschlägigen Ruf hat, aber man kann halt nichts konkretes nachweisen..

Liebe Grüße

 
9 Antworten:

Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von kia-ora am 25.08.2022, 6:42 Uhr

Also zum Sport lasse ich meine Kids aktuell ohne Bedenken. Die Trainerinnen sind freundlich und alle u30. Sind auch immer 2 bis 3 von ihnen mit der ganzen Truppe.

In den örtlichen Kindgarten geht keins meiner Kinder. Dort wurde das Kind von einer Freundin angefasst und der Fall dann ordentlich vertuscht. So macht man das eben auf dem Dorf.

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von Lavendel79 am 25.08.2022, 6:58 Uhr

Dass das Thema heute wirklich extrem ernst genommen wird - gerade auf Trainerseminaren usw- denke ich schon bzw bekomme es auch so von befreundeten Trainern mit. Wie Du sagst, die Anforderungen sind so fast nicht zu erfüllen, aber es reicht ja , wenn die Thematik einfach immer bewusst ist.

Zugegeben ist das mit ein Grund, warum ich die Kinder eher an verschiedene Sportarten herangeführt habe und sie nicht vom Hobbysport in der Gruppe hin zum Profisport lassen wollte.

Eins meiner Kinder ist sehr sportlich und wurde immer wieder von Vereinstrainern angesprochen, sowohl im Turnen als auch im Schwimmen.

Klar, es gab noch andere Gründe, weitere Fahrwege, 3-4 Nachmittage geblockt (teilweise dann ja auch für Geschwister) und ich sehe es auch als ungesund an, 4, 5 x die Woche immer denselben Sport zu machen , vom psychischen Druck abgesehen.

Aber ja, auch wegen der Gefahr sexueller Übergriffe durch Trainer. Du lernst ja im Profisport, dass der Trainer dein Chef ist. Was er sagt, wird gemacht . Er entscheidet ob und wie Du fürs Turnier aufgestellt wirst u.v.m - d.h. es entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis und dass sich dieses auch sexualisiert ist leider früher nicht selten gewesen - hoffen wir, dass sich hier in den Köpfen der heutigen Trainer viel ändert oder geändert hat.

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von Berlin! am 25.08.2022, 7:19 Uhr

Ich habe die Doku nicht gesehen, nur in Ausschnitten und das hat mir, ehrlich gesagt, schon gereicht. Manchmal bin ich nicht in der Stimmung, mir sowas zu geben, weil es mir zu nahe geht.

Natürlich lasse ich meine Kinder auch zum Sport oder zB zum Musikunterricht. Aber ehrlicherweise fühle ich mich wohler, wenn dort eine Frau Trainerin ist. Beim Musikunterricht, Einzelunterricht, habe ich tatsächlich auch nach einer Frau gesucht.
Das ist auch nur ein relativer Schutz, schon klar. Undicht weiss natürlich, dass der ganz überwiegende Teil von Männern, die ihre Zeit als Trainer für Kinder verbringen, das machen, weil es Spass macht und nicht, weil sie damit welche pädophilen Neigungen ausleben wollen.
In jedem Fall, egal, wer unterrichtet, möchte ich die Person kennenlernen.

Mein Sohn ging zum Schwimmen bei einem Mann, es waren Sammelumkleiden und immer sehr trubelig. Der Trainer war sehr nett.
Aktuell geht er zum Trampolinspringen und muss sich nicht umziehen (geht in Sportsachen hin), nur Schuhe ausziehen. In der Halle sind immer 2 Erwachsene, meistens Mann und Frau.

Richtig schlimm ist. dass immer noch so viel vertuscht wird. alles nicht so schlimm, das meint er doch nicht so, war ein Versehen....
Und das von ganz oben. Erfolge sind halt wichtiger. Und Jan Hempel nur ein tragischer Fall von so vielen.

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von cube am 25.08.2022, 9:21 Uhr

Ichhabe die Doku im Anschluss an die EM-Sendung gesehen. Ja, schlimm. Jeder Mißbrauch ist schlimm und erst Recht, wenn die Betroffenen sich sogar bei der Polizei melden, dann aber das Gesetz eine Strafverfolgung unmöglich macht.
Der Schwimmer, der von seinem Trainer in einen sexuellen Chat verwickelt wurde. Der Trainer gab vor, eine weibliche Mitsportlerin zu sein. Obwohl der (inzwischen erwachsene Schwimmer) das alles nachweisen konnte, war eine Strafverfolgung nicht möglich. Mißbrauch via Chat wird vom Gesetz nicht abgedeckt.

Aber mir fällt dazu wieder auf, wie männliche Trainer unter Generalverdacht stehen - weibliche Trainer aber offenbar per se keine Gefahr darstellen. Dabei liegt gerade dort die Dunkelziffer sehr hoch. Jungs melden Mißbrauch durch Trainerinnen erst recht nicht - zu peinlich, sich als "Mann" nicht gegen eine Frau behaupten zu können. Und: oft fühlen sich die Jungs in dem Alter ja auch ein Stück weit geschmeichelt, wenn die Trainerin sexuell anzügliche Bemerkungen macht, mal an anfasst etc. Dann ist die Hemmschwelle, dies zu melden erst recht sehr hoch.

Nein, ich habe keine Angst unser Kind zum Sport zu lassen. Ich trainiere selbst dort, kenne den Trainer seit Jahren. Er hat immer eine weibliche Assistenz dabei, betritt niemals die Umkleiden. Was daran aber schade ist: kann die Assistentin mal nicht, fällt der Kurs aus. Weil der Trainer sich genau wegen dieses Generalverdachtes, den viele gegen männliche Trainer haben, auf keinen Fall mit der (gemischten) Gruppe alleine sein will. Und das obwohl sehr viele Eltern gleichzeitig ebenfalls trainieren, Kind also eh nicht wirklich alleine dort ist.
Sowas tut mir leid für alle, die ihren Job gerne machen, sich wirklich korrekt verhalten und dann dennoch immer die Befürchtung haben müssen, dass eine unbedachte Berührung an der Schulter (um zB die Aufmerksamkeit des Kindes zu bekommen) gleich mißgedeutet werden könnte.

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von mausebär2011 am 25.08.2022, 11:31 Uhr

Mein großer geht seit fast 7jahren zum Leichtathletik. Seit einem Jahr zum Handball und Volleyball und nie habe ich mir Sorgen gemacht das es dort zu sexuellen übergriffen kommt.

Ich habe selbst schon oft sexuelle Übergriffe erlebt und auch eine Vergewaltigung.
Aber die waren immer in Situationen, wo man nicht denkt das sie passieren.
Der erste Übergriff war in der Grundschule, im Klassenzimmer während der Regenpause. Der zweite in einem Imbiss. Viele im Unterricht in der Berufsschule. In einem Fahrschulauto - während der Fahrstunde. Etc pp.
Lediglich die Vergewaltigung war "typisch".
Aber der Rest? Keine Situationen oder Orte vor denen man gewarnt wurde. Wo man es "erwartet".
Deshalb habe ich selten Angst vor dem klassischen Bild wie "Da springt einer ausm Busch" oder so. Sondern eher vor den Situationen wo man es nicht erwartet. Wo man die Kinder ruhigen Gewissens hingehen lässt und ein Gefühl der Sicherheit hat.


Ob mehr getan wird als früher?
Hm. Meiner Erfahrung nach schon. Ich hatte jahrelang einen Pädophilen Nachbarn während meiner gesamten Kindheit. Jeder wusste das er, sobald seine Frau auf Kur war (da schwer krank mehrfach im Jahr für zig Wochen), sich Kinder ins Haus holte. Das wurde Schulterzuckend hingenommen.
Wenn heute ein Mann zu sehr die Nähe nach Kindern sucht, wird ja sofort mit dem Finger auf ihn gezeigt. Würde hier in der Nachbarschaft sowas laufen, da würden sicherlich auch welche wegschauen, aber es würde nicht lange dauern bis jemand reagiert.
Heutzutage bist du ja schließlich schon Pädophil wenn du als Vater mit deinem Kind nackt in der Badewanne sitzt

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von miaandme am 25.08.2022, 12:59 Uhr

Es wäre denn deine Konsequenz zum Schutz der Kinder? Irgendwie lese ich bei dir raus "man kann präventiv gar nichts tun."

Es gibt nun mal Bereiche, in denen es erfahrungsgemäß gehäuft zu sexuellem Übergriffe kam. Dass man dort im Speziellen wenigstens versucht auf Prävention zu achten, ist doch nicht falsch.

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von mausebär2011 am 25.08.2022, 13:27 Uhr

Zum Thema Prävention habe ich mich doch überhaupt nicht geäußert? Habe lediglich auf die Frage geantwortet ob ich mein Kind noch ruhigen Gewissens zum Sportverein schicken kann oder nicht.

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von miaandme am 25.08.2022, 14:20 Uhr

Ich habe da vielleicht zu viel in deinen Beitrag reininterpretiert.
Aus den beiden Aussagen "es passiert eh immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet" und "Heutzutage bist du ja schließlich schon Pädophil wenn du als Vater mit deinem Kind nackt in der Badewanne sitzt."
schloss ich das. Wahrscheinlich hatte ich dabei den Vorgängerbeitrag von Cube auch noch dabei im Sinn.

Ich finde es ziemlich schwierig, Prävention und Männer in solchen Positionen, wie Trainer etc. nicht einem Generalverdacht auszusetzen, unter einen Hut zu bekommen. Aber dann lieber Präventionsmaßnahmen, die Trainer indirekt einem Generalverdacht aussetzen, wenn man damit auch nur eine Kinderseele bewahren kann.

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Re: Doku Missbrauch im Schwimmsport

Antwort von Pamo am 27.08.2022, 12:11 Uhr

Ich denke, die zuverlässigste Prävention ist, dass das Kind nicht autoritätshörig ist. Dass es sofort losschreit, wenn Grenzen überschritten werden. Aber dann eignet es sich für Vereinssport nicht mehr, mindestens nicht mehr für Leistungssport: Einfach weil es immer mitdenkt, eigene Meinungen hat, nicht gehorcht.

Bsp.: Meine Tochter ging mit ca 11 Jahren zum Probeschwimmen eines Schwimmvereins. Die 3 Trainer, die ich dort sprach und hörte schrien Befehle, stellten sich nicht namentlich vor und interessierten sich auch nicht für den Namen des Kindes. Man war sich hinterher einig. Urteil des Kindes: "Die Trainerin ist die dümmste Person, die ich je getroffen habe." Das Kind ist kein Vereinsmaterial und letztlich bin ich froh drum.

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