Vergisst Essen -Essstörung oder normal?

Hallo,

ich lese meist still mit, hab jetzt aber doch mal eine Frage. Meine Tochter (im Oktober 12 Jahre) ist gerade mitten in der Pubertät. Sie ist was so einige Dinge betrifft ein kleiner Chaot. Wenn man nicht immer hinterher ist, dann vergisst sie schon mal das ein oder andere oder reagiert erst auf Aufforderung. Von sich aus ergreift sie selten die Initiative

Zimmer aufräumen bspw. (ihrer Meinung nach ist dann aufgeräumt) oder Blumen gießen, Geschirrspüler ausräumen, Tisch nach dem Essen abräumen. In der Regel muss man sie an ihre Aufgaben erinnern, weil sonst andere Sachen immer wichtiger sind. Handy, Laptop, etc. ....

Ich denke das ist typisch Teenie und sie liegt da im normalen Rahmen. Was allerdings ein Problem ist (oder vielleicht reagiere ich da auch nur über), ist dass sie auch gern das "Essen" vergisst.

Sei es in der Schule oder aber auch wenn sie zu Hause ist. Ich bin alleinerziehend und den ganzen Tag arbeiten. Ich geh um kurz nach 07 Uhr aus dem Haus und komm nicht vor 18 Uhr/ 19 Uhr nach Hause. Ich koche oft Essen vor (Dinge die sich auch gerne ist und tags zuvor meist gemeinsam gegessen hat) oder habe Essen zum warm machen da. In jedem Fall muss sie aber bspw. nach der Schule oder jetzt in den Ferien dies auch selbst warm machen. Schulessen viel weg, weil es ihr nicht geschmeckt hat und es damals auch Wechsel in dem Schulessen gab, weil der Anbieter so schlecht war.

Sie bringt aber auch gern ihr Essen, was sie in der Schule mit hatte wieder mit nach Hause. Sie ist dann nur das Obst/Gemüse - Stullen bleiben unangetastet.

Bevor es zur Schule geht, gibt es Frühstück. Das ist sie auch. Jogurt, Toast, Müsli - es variiert. Wenn sie aber wie jetzt in den Ferien allein zu Hause ist, müsste sie sich selbst Frühstück machen, weil sie ja ausschlafen will. Macht sie aber nicht. Zum Mittag greift sie dann auch auf ungesunde Sachen zurück. Die Woche hatte sie bspw. einfach eine Packung Salamie und Schinken gegessen. Ohne Brot. Ab und zu, mag sie dann abends auch nichts essen, weil sie wie sie sagt: keinen Hunger hat.

Meine Tochter war schon immer sehr schlank. Sie ist ein Stillkind, was 1 1/2 Jahre gestillt wurde. Davon 10 Monate Voll, weil sie schon als Baby damals nichts anderes wollte. Sie war aber ein echter Wonneproppen zu der Zeit. Seitdem ist es aber so, dass sie eher im ganz unteren Bereich der Kurve anzufinden ist, weil sie nur gewachsen ist, aber sonst wenig zunimmt. Sie wiegt jetzt bei knapp 156-158 cm nur 36kg. Sie hat kein Gramm Fett am Körper und nur Muskeln.

Viele Sagen sie ist zu dünn, ich war als Kind aber nicht anders.

Trotzdem beunruhigt mich, dass sie teils am Tag nur 1 Mahlzeit ist und darüber hinaus auch das Trinken gern vergisst. Es gibt aber auch Tage, wo sie rein haut wie ein wildes Tier. Das geht dann über ein paar Tage und plötzlich ist wieder Schluß damit.

Meine Frage: Wie kann ich ihr begreiflich machen, dass regelmäßiges Essen wichtig ist und sie oft einfach keinen Hunger hat, weil sich der Magen natürlich daran gewöhnt wenig zu bekommen. Ich kann es durch meine berufliche Abwesenheit nicht kontrollieren was sie über Tag ist. Zwingen will ich sie nicht oder keine Strafen damit verbinden. Ich bin da einfach aus meiner Vergangenheit in der Kindheit geschädigt (musste teils über Stunden sitzen bleiben, bis ich aufgegessen habe oder es gab Prügel ).

Ich bin ehrlich gesagt überfordert und überfragt wie ich hier ran gehe. Sie darauf ansprechen hat die gleiche Wirkung, als wenn in China ein Sack Reis umfällt. Da wird Pubertätsmäßig dicht gemacht. Sie ist davon genervt, weil ihr jeder sagt sie ist zu dünn und warf mir schon vor in den Tenor einzustimmen und nicht zu ihr zu halten, als ich das mal zum Thema gemacht habe, dass regelmäßig Essen wichtig ist.

Wer hat hier eine Idee, bei wem ist es vielleicht ähnlich. Mach ich mir zu sehr einen Kopf und übertreibe vielleicht? Ihre Kinderärztin sagte einmal - an einem gedeckten Tisch ist noch kein Kind verhungert.

Danke für Anregungen

Ps.: Sorry für den langen Text, wollte es aber so ausführlich wie möglich beschreiben.