klar kann ich mir alleine auch einen schönen tag machen...

Ich finde die Situation gerade sehr abstrus:

Du sitzt zu Hause, wirst stündlich wütender und enttäuschter, verdirbst Dir selber den Tag bzw. das ganze Wochenende, um - ja, um was eigentlich?

Um Deinem Mann zu beweisen, daß er Dich nicht (ausreichend/richtig) liebt?
Um DIR zu beweisen daß Dein Mann Dich nicht ausreichend/richtig liebt?
Oder um wem was zu beweisen?

Ganz ehrlich: Wenn jemand neben mir sitzt, angenervt, erwartungsvoll, vorwurfsvoll, mit einer immensen Erwartungshaltung (und im Grunde mit der Erwartung, daß ich diese Erwartung ja sowieso nicht erfüllen kann) - da ginge meine Kreativität, was gemeinsame Unternehmungen angeht, auch ganz zügig den Bach runter.

Ich an Deiner Stelle würde mich mal auf den eigentlichen Kriegsschauplatz konzentrieren - die andere Frau. Dir paßt das so nicht - und zu Recht, wenn er schon gesagt hat, daß er die andere Frau liebt. Da Ihr ja auch keinen Sex habt (eine Tatsache, die ich überigens auch nicht für so nebensächlich halte, wie Du sie darstellst), ist es ja grad egal, ob er mit der dann Sex hat oder nicht. Was unterscheidet denn seine Beziehung zu der Frau und seine Beziehung zu Dir? Sei ehrlich: Es fuchst Dich maßlos, daß die Frau derzeit den besseren Teil Deines Mannes abbekommt. Sie hat seine Aufmerksamkeit, seine Kreativität, seine Unternehmungslust. Du hast die dreckigen Socken und den Hüter der Fernbedienung.

Aber formuliere das doch mal genau so. Keine Erwartungen, kein "Du sollst" oder "Du bist immer", sondern "ich fühle mich". Das mit den Ich-Botschaften ist eine Binsenweisheit, ich weiß, aber meistens wird dann nur ein "Du sollst" umformuliert in ein "ich will, daß Du" - und das ist mit den Ich-Botschaften nicht gemeint.

Und dann kümmere Dich um Dich selber. Ja, vielleicht ist das dann der Anfang vom Ende. Aber durch vorwurfsvoll-erwartungsvolles Herumsitzen und Schlechte-Laune-Verbreiten rettet man die Ehe ja auch nicht. Dann doch lieber externe Hilfe bei der Kommunikation.