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Geschrieben von Astrid am 25.04.2015, 17:31 Uhr

Dann trau' Dich, auf Deine Intuition zu hören!

Hallo,

wir hatten tatsächlich großes Glück mit der Logopädie, der Logopäde meines Sohnes war genial. Er hat mit meinem astronomie-begeisterten Kind die ganze Zeit über Sterne, Sternenkarten und berühmte Forscher gesprochen. Und ich muss Dir widersprechen: Er war qualifiziert, über die Logopädie hinauszugehen, er hat jahrelang in kindertherapeutischen Einrichtungen gearbeitet (Kinderneurologisches Zentrum, Landeskrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Sonderschule, drei weiteren kindertherapeutische Kliniken). Solche Logopäden gibt es auch!

Aber nun zur Statistik: Wenn Dir Zahlen, Daten, Fakten so wichtig sind, musst Du vielleicht einfach mal persönlich mit jemandem sprechen. Hast Du denn mal einen Fachmann in Mainz angerufen und nach wissenschaftlichen Arbeiten gefragt? Man kann nicht alles übers Internet recherchieren, auch wenn das am bequemsten wäre. Die Frage bleibt offen, ob es so etwas gibt. Noch offener aber ist die Frage, ob sie Dir etwas nützen würde.

Ich kann Dich grundsätzlich gut verstehen. Es gibt ihn - den berühmten Förderwahn. Und man sollte diese Angebote ruhig mit Augenmaß bewerten. Du hast aber ja bereits sehr viel darüber nachgedacht, und ich habe das Gefühl, Du hast Dich längst entschieden. Und ich frage mich jetzt deshalb:
Was bringt Dir eine Statistik im ganz individuellen Fall Deines Kindes? Selbst wenn Logopädie in 60 oder 40 oder 70 Prozent der Fälle "erfolgreicher" ist als abzuwarten - was gibt Dir diese Zahl? Inwiefern macht sie Dich sicherer? Sie macht Dich nicht sicherer. Denn weil jedes Kind und seine Lebensumstände, Begabungen, Möglichkeiten unterschiedlich sind - KANN eine Studie nicht belegen, ob ein Kind mit der gleichen Problematik mit oder ohne Logopädie besser dran ist. Es gibt ja zum Beispiel eher dumpfe oder auch aktive Eltern. Eltern, die selbst differenziert denken und sprechen, haben ganz sicher einen starken Einfluss auf die Sprachentwicklung des Kindes.

Da Du wirklich viel nachgedacht und abgewogen hast, und da Dein Ergebnis schon sehr eindeutig in eine bestimmte Richtung geht, finde ich: Mach' den Schritt, Dir selbst, Deinem Kind und Deinem Bauchgefühl zu vertrauen. Ich glaube, das tust Du innerlich auch längst, traust Dir selbst aber noch nicht - sondern hättest gern ein paar Zahlen, damit Dein Verstand auch Ruhe gibt.

Ich finde, Du hast tatsächlich gute Gründe und überzeugende Zweifel angeführt, Deinem Kind noch etwas Zeit zu geben. Ich glaube auch nicht, dass Statistiken oder Überzeugungskünste eines Fachmanns an Deiner starken inneren Haltung noch etwas ändern werden. Ich habe als Mutter und auch bei mir selbst oft die Erfahrung gemacht, dass Vertrauen und Intuition im Zweifelsfall die besten Ratgeber sind. Letztlich gilt: Niemand kennt sein Kind so gut wie Du - auch kein Fachmann.

Du hast großes Misstrauen in eine Therapie zum jetzigen Zeitpunkt - und großes Vertrauen in die Selbstregulationskräfte Deines Kindes und der Zeit. Ich finde, mehr braucht's im Moment nicht, das ist doch schon sehr viel Klarheit! Die 100 Prozent wirst Du hier nicht erreichen, mit der Rest-Unsicherheit musst Du halt leben.

LG

 
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