Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 20.02.2015, 12:08 Uhr

keine Großeltern...

"Keine Großeltern" ist ja scheinbar ein weites Feld.....

Ich hatte das jetzt so verstanden, daß es wirklich keine Großeltern gibt - nicht um die Ecke, aber auch nicht 1.000 km entfernt, eben überhaupt rein kein gar keine.

Vor Ort haben wir auch keine. Meine Eltern leben 600 km entfernt, die Mutter des KVs lebte rund 4.600 km entfernt und ist vor ein paar Jahren verstorben. Aber dennoch sind/waren sie "vorhanden" und finden/fanden auch im Leben der Kinder statt, was ich gut und wichtig finde. Meine Eltern sehen die Kinder zwei bis drei Mal im Jahr, es gibt einen WhatsApp-Chat, Telefonate, Pakete. Die Mutter des KVs haben die Kinder natürlich deutlich seltener gesehen, aber es gab Pakete und Telefonate. Da finde ich es schon eine ganz andere Hausnummer, wenn es wirklich keine Großeltern gibt.

Irgendwie werden Großeltern hier auf diese Entlastungs-Funktion reduziert - schade. Meine Eltern konnten natürlich auch nicht "mal eben" einspringen, wenn die Kinder krank waren oder ich einen Babysitter brauchte, um abends Essen zu gehen. Aber zum Kinderbespaßen und -betreuen habe ich immer andere Optionen gefunden. Ich weiß gar nicht, ob meine Eltern dafür geeignet gewesen wären, wenn sie vor Ort gelebt hätten. Als meine Kinder klein waren, waren meine Eltern noch berufstätig, außerdem haben sie ein reges Privatleben mit vielen Terminen. Die Frage hat sich nie gestellt und ich habe es auch nicht vermißt.

Was ich viel wichtiger finde, ist die Funktion der Großeltern als Bezugspersonen, Ansprechpartner, Horizonterweiterer. Meine Eltern nehmen am Leben der Kinder teil. Das tun sie oft anders als ich, was für die Kinder gut und wichtig ist. Manchmal ist es einfach gut, auch mal eine andere Sichtweise zu erleben. Es kommt vor, daß Opa oder Oma bessere Tips geben können als ich. Es gibt Dinge, die man mit Opa oder Oma leichter bespricht als mit Mama. Opa und Oma leben anders als wir, sie haben andere Prioritäten und einen anderen Lebensstil. Sie lieben die Kinder, aber sie zeigen das anders - das ist manchmal gut und manchmal schlecht, aber immer lehrreich.

Das ist mMn die "Hauptfunktion" von Großeltern - die Erweiterung des Tellerands, die Vergrößerung des (geistigen) Lebensraumes - und das hätte ich sehr vermißt, wenn ich es für die Kinder nicht gehabt hätte.

Meine eigenen Großeltern habe ich übrigens ähnlich erlebt. Auch sie waren keine "Babysitter-Großeltern", denn wir lebten die meiste Zeit ebenfalls weit von ihnen entfernt (jeweils rund 600 km). Dennoch hatte ich zu allen Vieren eine sehr gute Beziehung, ich habe sie sehr geliebt und mein Leben wäre definitiv ärmer gewesen, wenn es sie nicht gegeben hätte.

 
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