Baby und Job

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Geschrieben von Rike33 am 09.06.2009, 20:25 Uhr

Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Hallo,

bei uns geht es jetzt in die 6. Streikwoche im Kindergarten. Diese Woche ist nur morgen der Kindergarten offen, für Mo/Di ist wieder Streik angesagt.

Ich selbst befinde mich am Rande des Nervenzusammenbruchs, jeden Tag wissen wir nicht, ob am nächsten Tag eine Betreuung stattfindet oder es einen Notdienst gibt. Ich habe unzählbare Minusstunden, bin mit allen Projekten im Rückstand.

Aber das Schlimmste ist: Den Kinder gegenüber ist dieser Streik verantwortungslos!!! Seit Wochen wird eine Gruppe von Krabbelkindern von einem Notdienst zum anderen gezerrt, die Kinder sind mittlerweile dermaßen durch den Wind. Ich musste meinen Sohn heute abholen, weil die Notbetreuerinnen dachten, er sei krank. Da werden tolle Konzepte gemacht, wie wichtig Eingewöhnung sei und dann wird den Kindern so etwas zugemutet!!! Die Arbeitgeber werden durch diesen Streik NULLL tangiert, es trifft nur die Kinder und ihre berufstätigen Eltern. Die haben wie immer keine Lobby...

Wütende Grüße, Rike

 
33 Antworten:

Re: Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Antwort von Hotsprings am 09.06.2009, 20:27 Uhr

Na da freue ich mich ja schon drauf, wenn mein Sohn dann in den Kindergarten geht. Wuuuuaaaahhh

Noch ist er 17 Monate und hat bis er 3,5 Jahre ist eine Tagesmutter.

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Re: Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Antwort von ny152 am 09.06.2009, 20:38 Uhr

ich hab neulich schon gedacht, dass dieser streik ausschließlich auf dem rücken der kinder ausgetragen wird. mich macht das auch wütend, auch wenn ich nicht betroffen bin, weil unser kindergarten bisher nicht mitgestreikt hat. ich bin sonst wirklich für streiks. die bilder wartender bahnreisenden im letzten jahr hat in mir auch nur bedingt mitleid wachgerufen. aber das hier geht GAR nicht. ich frage mich, wie lange die verantwortlichen das noch zulassen werden.

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Maßnahmen

Antwort von syko am 10.06.2009, 7:32 Uhr

Hallo,

vielleicht sollte man sich ein Beispiel an den Kölnern nehmen, und bei den Trägern der Kindergärten mal persönlich vorsprechen ;-)

http://www.ksta.de/html/artikel/1243453917918.shtml

Viele Grüße
Susanne

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Re: Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Antwort von RenateK am 10.06.2009, 8:44 Uhr

Ne, das sehe ich ganz anderse. Ich habe volles Verständnis für den Streik, so ist das dann nun mal, man sich nur durchsetzen, wenn es wirklich auffällt. Wenn Ihr stinksauer seid, dann bitte - und dann zu Recht - auf die Arbeitgeber, die sich völlig stur stellen.
Im übrigen kann man einem Kindergartenkind ohne weiteres erklären, warum der Steik absolut notwendig ist, das konnte ich meinem mit 3 Jahren, als ich selber gestreikt habe.
Jede streikende Erzieherin hat jedenfalls meine volle Unterstü6tzung.
Viele Grüße, Renate

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@Renate

Antwort von Linda761 am 10.06.2009, 9:21 Uhr

Liebe Renate,

"Im übrigen kann man einem Kindergartenkind ohne weiteres erklären, warum der Steik absolut notwendig ist, "

Das ist jetzt nicht Dein Ernst??? "Geld" und "Arbeitsbedingungen" sind für Kinder absolut abstrakte Begriffe. Sie können zwar noch nachvollziehen, dass Eltern arbeiten müssen um Geld zu verdienen. Aber Größenordnungen sagen ihnen gar nichts und warum eine Erzieherin nicht auf dem gleichen Stuhl sitzen kann wie er, ist einem 3-Jährigen auch nicht zu vermitteln (mal abgesehen davon gibt es bei uns in der Kita Erwachsenen-Möbel).

Ich hatte meinen Sohn gerade so weit, dass er morgens gerne im Kindergarten geblieben ist. Jetzt gehen wir seid Wochen aber nur sporadisch dorthin. Und wenn wir dann mal hingehen habe ich immer die Diskussion mit ihm, dass er nicht möchte.

Folglich: Der Streik schadet vor allem den Kindern (und den Eltern, die den Stress mit der Organisation der Ersatzbetreuung haben). In der Stadt interessiert es keinen Menschen (ja, ich habe mich quer durch telefoniert, aber keinen kompetenten Ansprechpartner erhalten. Einen Brief an die OB habe ich auch verfasst).

Dieser Streik krankt daran, dass er den Arbeitgebern nicht schadet (im Gegenteil, sie sparen Gehälter ein).

Gruß
Linda

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Re: Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 9:42 Uhr

Genau. Ich erkläre meinen Kindern, daß die Arbeit mit ihnen unzumutbar ist. Dafür haben sie sicher Verständnis!

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Re: @Renate

Antwort von RenateK am 10.06.2009, 9:45 Uhr

Hallo Linda,
doch, das meine ich völlig ernst; unser Sohn ist (genau ich früher) in einer gewerkschaftlich und politisch aktiven Familie aufgewachsen und natürlich konnte ich mit drei Jahren vermitteln, dass ich streike, weil der Arbeitgeber mir für meine notwendige Arbeit zu wenig bezahlt (oder auch die Bedingungen nicht gut sind). Und natürlich kann man einem dreijährigen erklären, warum jemand mehr Geld verdienen sollte und auch, warum Erwachsene andere Stühle brauche. Kinder verstehen viel mehr, als Du offenbar denkst.
Meiner ist in dem Alter häufig mit auf Demos und Aktionen gewesen, wir haben drüber gesprochen, warum - das geht natürlich, er ist jetzt fast 11 und interessiert auch aus eigenem Antrieb dafür, geht nächste Woche zum Schülerstreik.

Viele Grüße, Renate

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Re: Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Antwort von RenateK am 10.06.2009, 9:46 Uhr

Nein, aber dass die Arbeit anstregend ist und gut bezahlt werden sollte - das kann man jedem Kindergartenkind erklären. Die Erzieherinnen bei Euch tun mir echt leid - bei solchen Eltern, das macht die Arbeit wirklich nicht zur Freude.

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Re: Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 9:57 Uhr

Die streiken nicht.

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Re: @Renate

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 9:59 Uhr

Und in welcher Generation werden die Kinder bei Euch weder politisch noch gewerkschaftlich "gepolt", sondern dürfen eine eigene Meinung entwickeln?

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Re: @Renate

Antwort von RenateK am 10.06.2009, 10:12 Uhr

Das ist ja nun kompletter Blödsinn. Jede vermittelt seinem Kind Werte, die ihm wichtig sind, natürlich bildet man sich später eine eigene Meinung. Auf der ebene halte ich jetzt sämtliche Diskussionen für völlig sinnlos, das sind einfach nur noch komplett unqualifizierte Beiträge.

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Re: @Renate

Antwort von Linda761 am 10.06.2009, 10:37 Uhr

Hallo Renate,

Du irrst Dich, ich weiß genau was mein Kind versteht. Leider so viel, dass ihm jeder Haken und jede Lücke in einer Argumentation gleich auffällt und er sich nicht mit Aussagen wie "Die wollen mehr Geld weil ihre Arbeit anstrengend ist und sie lange auf die Schule gehen mussten" zufrieden gibt.

Er hat für einen 3-Jährigen einen gut entwickelten Zahlenbegriff. Aber das ist eher ein Hindernis, weil er sich mit "mehr" nicht zufrieden gibt und nicht einschätzen kann wieviel "200 Euro" sind. Also landen wir irgendwann immer bei der Universalfrage "Warum" und ich bin mit meinem Latein am Ende.

Nein, man kann Kindern das nicht in voller Tragweite erklären. Mal abgesehen davon erziehe ich meine Kinder dazu, zu verhandeln wenn ihnen was nicht passt und nicht gleich zu streiken. Ja, da kann man wieder sagen, dass sie das verhandeln zuerst versucht haben. Aber der Zeitbegriff von Kindergartenkindern ist auch noch nicht voll entwickelt.

Und wie bitteschön soll ich nun meinem Sohn erklären, dass er nicht streiken darf? Er hat nämlich Geschmack am Nicht-in-den-Kindergarten-Gehen gefunden und kommt mit diesem ständigen Hin und Her nicht besonders gut klar. Ich kann mir die Tagesmutter (die ihn glücklicherweise an Streiktagen nimmt) leider nicht dauerhaft leisten und außerdem weiß ich, dass es ihm dort nach 1 Monat
sicher wieder langweilig würde.

Schließlich: Wieso arbeiten die denn immer zwischendurch wieder obwohl die Arbeitgeber kein gutes Angebot machen? Das ist einem Kind auch nicht zu vermitteln. Das die Erzieher den Eltern permanent erzählen, dass sie selbst die Streikerei auch nicht gut finden, ist auch keine Hilfe.

LG
Linda

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Nein, Renate

Antwort von Tinai am 10.06.2009, 10:50 Uhr

so clever mag Dein Sohn gewesen sein, aber Kinder - und Krabbelkinder - haben noch überhaupt oder wenn nur eine rudimentäre Vorstellung von "Gehalt und Arbeitsbedingungen".

Ich finde den Streik vollkommen ungerechtfertigt - davon ganz abgesehen, denn zu Beginn des Streiks gab es
a) keine gescheiterten Verhandlungen
b) geht es nur vordergründig um die Arbeitsbedingungen, weil für mehr Geld (noch) nicht gestreikt werden kann, da es noch eine gültige Vereinbarung gibt.

Aber Kinder von einer Notbetreuung in die nächste zu zerren ist eine Zumutung - ganz unabhängig davon, ob sie verstehen könnten, warum das ganze stattfindet.
Als Eltern haben wir uns damals aus diesen Gründen ganz bewusst gegen einen Kindergarten in öffentlicher Hand entschieden und eine Eltern-Kind-Ini gehabt, bzw. einen kirchlichen kindergarten. Diese Streiks gibts ja immer wieder.

Du selbst warst vermutlich auch nie von streikenden Kindergärtnerinnen betroffen, denn wenn ich mich recht erinnere, war Dein Sohn auch in einer privaten Eltern-Kind-Initiative.

Gruß Tina

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@Tinai

Antwort von Linda761 am 10.06.2009, 11:13 Uhr

Hallo Tina,

Danke, genau so sehe ich das auch!

Leider konnte ich mich nicht für einen Kindergarten entscheiden. Bei 12 Bewerbungen ist genau ein Platz rausgekommen. Mir wäre ein freier Träger auch lieber gewesen, aber die haben uns nicht genommen. Ganztagsplätze, noch dazu im Februar, gibt es hier offensichtlich zu wenig.

Das ist ja das schlimme. Man kann den Platz nicht einfach kündigen weil man keine Alternative hat. Und selbst wenn man kündigen würde, wäre die Stadt ja froh drüber. Dementsprechend schadet der Streik den Arbeitgebern einfach nicht und ist daher in meinen Augen als Instrument im Arbeitskampf untauglich.

LG
Linda

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Re: Nein, Renate

Antwort von RenateK am 10.06.2009, 11:17 Uhr

Hallo Tina,
doch, natürlich habe ich ihm das kindgerecht erklärt, und das geht, da bin ich fest von überzeugt. Da muss es auch nicht um konkrete Geldbeträge gehen, sondern darum, dass man sich wehrt und zusammenhält; er hat ja auch selber mitbekommen, wenn ich gestreikt habe.

Ich war und bin nicht betroffen, wünsche mir aber, dass unsere Erzieherinnen hätten streiken dürfen, die werden nämlich auch von der Stadt bezahlt (eine städtisch geförderte Elternini ist nicht privat, sonst wäre sie für uns unbezahlbar gewesen) und sind genauso betroffen.

Dass die Situation für die Eltern dann nicht immer einfach ist, ist klar; das gehört dann für mich aber zur Solidarität dazu, dass die nicht aufhört, wenn es mal schwierig wird.

Den Streik finde ich absolut gerechtfertigt, die Arbeitgeber weigern sich über einen Vertrag zur Gesundheitsförderung zu verhandeln.
Ganz schlimm finde ich die Argumentation, dass der Streik auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird; so kommt man den KollegInnen in den sozialen Berufen immer; gerade Frauen (die dort einen Großteil der Beschäftigten ausmachen) werden damit unglaublich unter Druck gesetzt und ich bin sehr froh, dass das offenbar nicht mehr funktioniert, jedenfalls nicht überall.

Gruß, Renate

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Re: Nein, Renate

Antwort von Rike33 am 10.06.2009, 11:57 Uhr

Nur mal so am Rande: Mein Sohn ist zwei, andere Kinder aus der Gruppe ein Jahr alt. Damit hat sich das Erklären des politischen Hintergrund glaube ich erledigt.

Unser Kindergarten hat bislang eine Notbetreuung verweigert, es kamen Erzieherinnern aus anderen Kitas zu uns. Mittlerweils drehen die Kinder völlig durch, weil ständig Fremde da sind.

Diese Art von Streik finde ich pädagogisch sehr zweifelhaft und ich hoffe, dass die Erzieher wenigstens ein schlechtes Gewissen haben, weil sie die Eltern und Kinder dermaßen im Regen stehen lassen. Ich habe übrigens auch ein permanent schlechtes Gewissen, weil ich meine Arbeit vernachlässigen muss (und ich arbeite in keinem sozialem Beruf, bin nicht tariflich organisiert und habe keinen Kündigungschutz, es gibt also durchaus schlechtere Arbeitsbedingungen als im öffentlichen Dienst).

Es kann nicht sein, dass ein Kindergarten mit dem Streik auch die Arbeitsplätze anderer (übrigens auch meist Frauen, weil sie ja beim Streik in der Regel fehlen) gefährdet, das geht einfach zu weit!

Viele Grüße, Rike

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Re: Nein, Renate

Antwort von Hase67 am 10.06.2009, 12:02 Uhr

Hallo Renate,

rational erklären kannst du das deinem Kind schon - seine emotionale Belastung durch die chaotische Situation minderst du aber nicht. Du hast deinem Sohn wahrscheinlich gleichzeitig nonverbal Sicherheit vermittelt, weil du vom Streiken an sich überzeugt bist. Das spürt dein Sohn schließlich auch.

Ich bin grundsätzlich für Protest gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen, auch durch Streiken. Aber ich fände z. B. Protestkundgebungen MIT den Kindern auf den jeweiligen Rathausplätzen oder IN den Rathäusern, so dass die Herren Bürgermeister und Gemeinderäte persönlich in ihrer Amtsausübung behindert würden und sich stellen müssten, wesentlich effektiver. Dann könnten auch die Kinder mehr mit diesem abstrakten Begriff anfangen...

LG

Nicole

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Re: Nein, Renate

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 12:08 Uhr

Das fehlte mir noch, daß meine Kinder für irgendwelche Streiks instrumentalisiert werden.

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FALSCH

Antwort von Tinai am 10.06.2009, 12:14 Uhr

Sie streiken ja offiziell gar nicht für mehr Geld, was sie auch gar nicht dürfen, sondern für andere Arbeitsbedingungen und die habt Ihr in einer ElternKindInitiative zu 100% selbst in der Hand!

Im übrigen können Eltern auch einen zusätzlichen Beitrag für Personal geben, wurde sogar im kirchlichen Kindergarten bei uns gemacht, damit eine zusätzliche Betreuungsperson bezahlt werden konnte.

Zu 100% selbst finanziert ist unbezahlbar, aber bei einer privaten Eltern-Kind-Initiative braucht es ein bisschen mehr als nur Standardbeiträge, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Der Streik WIRD aber de facto und nur auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Auch wenn die Erzieherinnen das nicht wollen! Entscheidend ist doch, wer am Ende leidet.

Und für die Kinder ist es ein unzumutbarer Zustand!

Gruß Tina

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Re: Nein, Renate

Antwort von Hase67 am 10.06.2009, 12:19 Uhr

Hi MP,

war mir klar, dass du so denkst. Mein Herz schlägt eindeutig linker als deins, deshalb empfände ich es nicht als Instrumentalisierung der Kinder, sondern als einen Bewusstseinsprozess auf beiden Seiten: Zum einen wäre der Job der Kitas damit nicht mehr so eine abstrakte Größe für die Entscheidungsträger, zum anderen würden die Kinder lernen, dass man sich gegen politische Entscheidungen auch durch direkten Protest wehren kann - ich sehe das positiv.

Sozialromantik ist mir allemal lieber als Duckmäusertum und Nörgelei hinter der vorgehaltenen Hand.

LG

Nicole

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Re: Nein, Renate

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 12:24 Uhr

Und meine Kinder haben (noch) kein politisches Herz, daher sollten auch nicht KINDER demonstrieren oder gar streiken, sondern ELTERN. Tut mir leid, aber Kinder sind kein Kanonenfutter.

Wir reden hier von KLEINKINDERN, die sich in aller erster Linie mal auf Beständigkeit und Kontinuität verlassen können sollten.

Weißt Du, ich bin mit den Zuständen im KiGa auch mehr als unzufrieden, aber ich käme niemals auf die Idee, die Kinder gegen ihre Erzieherinnen aufzuhetzen oder vor ihnen schlecht über die Einrichtung zu reden.

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Re: Nein, Renate

Antwort von Hase67 am 10.06.2009, 12:32 Uhr

Siehst du, da sind wir schon im Ansatz anderer Meinung. Es geht nicht darum, die Kinder "aufzuhetzen" oder unnötig zu politisieren, aber ich finde es wichtig, sie für bestimmte Zusammenhänge auch schon früh zu sensibilisieren. Bei Krabbelgruppenkindern unter drei wäre mir das auch zu früh, aber Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter machen sich doch schon von sich aus Gedanken über bestimmte Dinge - ist zumindest meine Erfahrung.

Außerdem finde ich es etwas völlig anderes, ob ich gegenüber Kindern ihre direkten Bezugspersonen (Erzieher, Eltern, Verwandte o.ä.) kritisiere oder ob ich ihnen erkläre: "Wir Erzieher finden es nicht gut, wenn wir weiter so arbeiten müssen wie bisher, deshalb beschweren wir uns jetzt bei den Leuten, die daran etwas ändern können!" Es ist doch immer die Frage, wie du das vermittelst...

LG

Nicole

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Also das wollte ich nicht

Antwort von Tinai am 10.06.2009, 12:42 Uhr

dass meine Kinder zu Streiks mitgenommen würden, wo kommen wir denn da hin?

Wir sind auch ein sehr politischer Haushalt, aber deswegen nehme ich nicht meine Kinder mit auf politische Veranstaltung, das ist mir dann doch noch zu früh. Da dürfen sie gerne hin, wenn sie selbst erfassen können und argumentieren können, was und wofür sie sich einsetzen.

Und ich persönlich finde nicht, dass diese Jobs generell zu schlecht bezahlt sind, ganz sicher nicht! Auch sind die Arbeitszeiten nicht so schlecht. Es wird hier schon auf hohem Niveau gestreikt (und wenn man an die bevorstehenden Pleiten denkt, ist das Niveau sicher zu hoch). Da fallen mir ganz andere Beispiele ein.

Dieser Streik ist nicht ehrlich, es geht eigentlich um mehr Geld, es wird aber verpackt in "Gesundheitsschutz". Und da wäre ja auch die Berufsgenossenschaft gefragt, die letztlich für Arbeitsunfälle und berufsbedingte -ausfälle aufkommt.

Gruß Tina

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Re: Nein, Renate

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 12:50 Uhr

Ich MÖCHTE aber nicht, das meinen Kindern etwas vermittelt wird, was sie nicht überschauen können. Wenn sie für etwas Partei ergreifen, dann weil es IHRE Meinung ist und nicht, weil es meine oder gar die Meinung ihrer Erzieher ist. Wieso sollten Kinder dafür demonstrieren, ob jemand mehr (oder weniger) Geld kriegen sollte? Das ist subjektiv und sie können das nicht beurteilen.

Dann müßte ich auch meine Kinder dazu bringen, zu "streiken" weil ICH es nicht gut finde, wie ihre Erzieher arbeiten und wir uns nun bei denen beschweren, die daran etwas ändern können. Es ist aber MEINE Meinung, daher muß ICH das machen und nicht meine Kinder, denn die können das noch gar nicht beurteilen.

Klar, wenn es um PERSÖNLICHE Belange einer Einrichtung geht, o.k. Aber ein deutschlandweiter Streikt für fragwürdige Ziele und die Erzieherinnen schieben die Kinder wie Schutzschilde vor sich her?

Mal ganz abgesehen davon, daß sowas völlig konträr zu meiner Erziehung und MEINEN Werten geht. Denn meine Kinder werden so erzogen, daß Trotz und Erpressung keine Diskussionsmittel sind, wenn man etwas durchsetzen möchte. Wie oben schon jemand schrieb: würde ich das unterstützen, wäre mir der Bumerang gewiss.

Ist ein weites Feld und gott sei dank bleibt mir wenigstens erspart, mich darüber auch noch "am eigenen Leib" aufregen zu müssen, aber wenn sowas jemals der Fall sein sollte, wäre das der letzte Tag meiner Kinder in dieser Einrichtung, unabhängig davon, ob ich nun hinter den Zielen stehen würde oder nicht.

Im 5. Schuljahr hat uns unsere Kunstlehrerin GEZWUNGEN an einem "Malwettbewerb" des DGB teilzunehmen. Mir gefiel das nicht (aber ich fand Kunst eh doof). Das Thema war einfach: man male das Logo des DGB vor schönem Hintergrund. Toll, oder? Ich habe mich geweigert und eine 6 kassiert. Ich habe nämlich gefragt, was das überhaupt ist "DGB". Mit der Antwort konnte ich in dem Alter nichts anfangen und wollte nicht etwas malen, was ich nicht verstehe. Alle anderen haben's gemacht und bekamen danach auch schöne Luftballons. Und erst damit erfuhren natürlich die meisten Eltern erst von der fragwürdigen Aktion und liefen Sturm. Das hat sich bei mir sehr eingeprägt.

Auch die Tatsache, daß wir in der Schule streikfrei bekamen, weil wir gegen irgendeine Reform protestieren sollten. Frag' mich nicht, worum es ging, war mir egal, ich erinnere mich nur noch an Plakate "Kienbaum ist doof" und gröhlende Lehrer.

Meine Kinder sollen von Angesicht zu Angesicht argumentieren und nicht mit Plakten und Blockaden.

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Re: Also das wollte ich nicht

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 12:53 Uhr

Politisch sind wir auch, aber ich lasse meinen Kindern in der Stadt von KEINER Partei Geschenke in die Hand drücken und sagen auch JEDEM Mitarbeiter, auch denen "meiner" Partei, was ich davon halte. "Wähler von morgen..."

Da mögen sich jetzt einige wieder aufregen, wenn ich diesen Vergleich ziehe, aber ich muß dann immer an die Hitlerjugend denken. Kinder sind viel zu naiv und leicht zu ködern, ich möchte einfach nicht, daß meine Kinder für etwas "Farbe bekennen" hinter dem sie noch gar nicht wirklich stehen können. Mir wird einfach immer mulmig, wenn ich Kinder mit Luftballons mit Parteiaufdruck sehe (wie gesagt EGAL welcher Partei), dafür ist mir das Thema zu wichtig, als daß ich meine Kinder einfach so "kaufen" lasse.

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An Hase

Antwort von RenateK am 10.06.2009, 13:04 Uhr

Hallo Hase,
an sich keine schlechte Idee, die Kinder mitzunehmen. Wenn Du aber jetzt die antworten hier liest auf Deinen Vorschlag, siehst Du, warum es nicht geht, da hätten die Erzieherinnen dann auch x Dienstaufsichtsbeschwerden von irgendwelchen am Hals.
Insofern geht es in meinen einfach nicht anders als es jetzt gemacht wird und ich hoffe wirklich, dass sich keine einzige streikende Erzieherin von irgendwelchen Eltern ein schlechtes Gewissen einreden lässt.
Gruß, Renate

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Hört hört!

Antwort von supermampfi am 10.06.2009, 13:54 Uhr

Bin absolut Moneys Meinung!
Kind können (!) das noch nicht überblicken oder mit der nötigen Skepsis hinterfragen. Klar können das die Eltern tun, aber sie tun das mit einer vorgefertigten Meinung. Kindern fehlt einfach das Verständnis für Politik/Parteien/Gesellschaft etc. (bis zu einem bestimmten Alter. Obwohl, bei manchen ist das das ganze Leben lang der Fall)

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Re: Kiga-Streik: Ich bin stinksauer!!!!!!!!!!!

Antwort von magistra am 10.06.2009, 17:35 Uhr

Ich bin ja auch eine der Streikbefürworterinnen, obwohl auch wir hier an die Grenzen unserer Betreuungskapazitäten kommen (und hier gibt es KEINE Notbetreuung, v.a. würde mein Zweijähriger das gar nicht mitmachen).
Unsere Erzieherinnen haben aber ein offenes Ohr für die Eltern. Einen Streitag haben sie nicht mitgemacht mit dem Argument, dass da keine Kundgebung sei, darum würden sie die Krippe auch nicht schließen.
Wir vom Elternbeirat stehen zu den Erzieherinnen, schreiben Briefe / Mails an zuständige Stellen und sind einfach solidarisch. Der Lohne: Unsere Krippe wird auch bei den nächsten Streiktagen jeweils nur einen der beiden Tage schließen. Gemeinsam kommt man wirklich weiter. Die Erzieherinnen verdienen es, dass wir Eltern uns für sie einsetzen.
(Und dass ich manchen Gewerkschaftsheini in der Pfeife rauchen könnte, steht übrigens auf einem anderen Blatt. Ich hatte da ein paar äußerst spaßige Gespräche mit Vertretern von ver.di)...

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... darum sind Jugendliche heute so meinungslos

Antwort von magistra am 10.06.2009, 17:37 Uhr

Eben weil Eltern immer glauben, Kinder sollen sich bei allem selbst entscheiden. Aber auch, um sich GEGEN etwas zu entscheiden, muss man es kennen lernen. Meine Kinder wachsen mit meinen Überzeugungen auf. Das ist v.a. Engagement, und zwar in kirchlicher und politischer Richtung. Da kann es schon mal sein, dass sie auf einer Demo mitmarschieren. Aber nur so haben sie etwas, von dem sie sich distanzieren können (und evtl. und hoffentlich zu dem sie auch wieder zurückkehren können).
Das ist zumindest meine Meinung hierzu. Diese Meinungslosigkeit der Gesellschaft finde ich unglaublich schrecklich!

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Zwei verschiedene Dinge

Antwort von Tinai am 10.06.2009, 18:53 Uhr

Naja,
Kinder werden doch nicht zur Meinungslosigkeit erzogen, weil man sie nicht instrumentalisiert.

In einem Haushalt/in einer Familie, in der politisch diskutiert wird - überhaupt diskutiert, kann man gar nicht meinungslos aufwachsen. Denn dann muss man gezwungenermaßen Stellung beziehen.

Ich kann Deine Argumentation dazu nicht nachvollziehen.

Grüße Tina

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Re: ... darum sind Jugendliche heute so meinungslos

Antwort von supermampfi am 10.06.2009, 19:31 Uhr

Sinn macht es erst ab einem bestimmten Alter, wenn die Kinder verstehen (!!) und hinterfragen können, worum es geht! Mach mal nicht aus einer Mücke einen Elefanten, weil manche Mütter das kritisch sehen. Das heißt nicht zwangsläufig, daß Kinder "meinungslos" aufwachsen müssen!
Bis (!!) zu einem bestimmten Alter ist es Instrumentalisierung und nichts anderes.

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Re: Zwei verschiedene Dinge

Antwort von Moneypenny77* am 10.06.2009, 19:37 Uhr

Wenn es schrecklich ist, daß 5jährige politisch meinungslos sind, dann muß ich mit diesem Schrecken leben.

Aber ich freue mich, wenn ich später mit meinen Kindern über Politik diskutieren kann und nicht in einen Spiegel schaue, wenn ich mit ihnen rede. Bei ging es in der Familie immer hoch her, denn da war alles vertreten, was im Bundestag saß *lach* Um MITREDEN zu können, mußte man auch MITWISSEN, Nachsager will keiner hören.

Umfragen belegen, daß über 80 % der Erstwähler die gleiche Partei wählen wie ihre Eltern, WEIL ihre Eltern sie wählen. Befragt man sie dann aber nach ihren MEINUNGEN, stellen sie ganz überrascht fest, daß die teilweise völlig konträr sind zu dem, was sie gewählt haben. Schöne Wertevermittlung.

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Wegen "Mehrgeld" kurzer Einwurf

Antwort von Neles Mom am 10.06.2009, 21:36 Uhr

Wer sich richtig informiert, der weiß auch, dass die Erzieher "runtergruppiert" worden sind, es geht also nicht um verstecktes "Mehrgeld" sondern gegen "Wenigergeld"!!!

Eine Eingruppierung für Neueinsteiger mit 13% weniger Geld als 1991!!! Also, wenn wir bald kaum noch Erzieherinnen haben (Männer werden das kaum noch auf sich nehmen.. Da gehen von denen nur noch Idealisten für arbeiten!!) , wenn es kaum Nachwuchs gibt, die anderen krank (wegen Überlastung) und dann die Kindertageseinrichtung nicht öffnen kann, weil keine Erzieher für Vertretung da sind, dann würden sich alle wünschen, der Streik hätte was gebracht und ärgern sich, ihn nicht zu unterstützz zuhaben!

WENN WIR ELTERN DAS NICHT UNTERSTÜTZEN, DANN WIRD DAS AUCH NICHTS BRINGEN. (Gut, außer weiterhin schlechte Rahmenbedingungen, zu wenig Personal und nix mit Frühförderung, weil keine Zeit dafür... Wenn das dann die bessere ALternative ist, nur zu!)

Ich bin für Veränderungen!!! Also auch für den Streik... Denn sonst wird sich gar nix ändern. Nie...

LG

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