Geschrieben von luna7322 am 14.02.2009, 18:25 Uhr |
Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
So, ich schon wieder.
Hab bei dem anderen Posting gelesen, dass das bei Einigen vom Einkommen abhängt (also danach gestaffelt) bei Anderen geht das nicht nach dem Einkommen, wieviel man für den Kiga zahlt.
Ich will jetzt nix Falsches sagen (schreibs aber trotzdem), ich find das ungerecht, wenn man den Kiga nach der Einkommenshöhe bezahlt.
Man bekommt doch eh die gleich Leistung dafür.
Das is doch so, als wenn ich in den Supermarkt gehe, und für nen Liter Milch mehr bezahlen muss als die Person xy , nur weil ich vielleicht mehr verdiene als xy ......
Wie seht ihr das?
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von berita am 14.02.2009, 18:36 Uhr
Naja, Kiga ist nicht nur Betreuung, das ist auch Bildung. Und die sollte allen Kindern ermöglicht werden. Gerade Kinder aus "sozial schwachen Schichten" profitieren oft sehr vom Kiga mit seinen fördernden Angeboten, sozialen Kontakten, regelmässigen Strukturen, gesundes Mittagessen, Hygieneregeln etc. Grundsätzlich werden zumindest staatliche Kigas eigentlich immer subventioniert - in Ländern mit Einkommensstaffelung aber entsprechend dem, was die Eltern bezahlen können und das finde ich eigentlich sehr gerecht.
LG
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von +emfut+ am 14.02.2009, 18:40 Uhr
Der Kindergarten ist - im Gegensatz zur Milch - eine zum überwiegenden Teil aus Steuergeldern finanzierte kommunale Leistung. Und Steuern haben u.a. die grundgesetzliche Aufgabe, Einkommensunterschiede auszugleichen.
Im Grunde ist es auch ein Linke-Tasche-rechte-Tasche-Problem: Der Staat sammelt Steuern ein und finanziert damit u.a. Kindergärten. Was hat der Staat davon, wenn Familie xy sich den KiGa nicht leisten kann, deswegen Frau xy nicht berufstätig ist und weniger Steuern bezahlt? Und - noch weiter gedacht - was hat der Staat davon, wenn sich Familie xy den KiGa nicht leisten kann, das Kind xy deswegen den KiGa nicht besucht, dann in der Schule Defizite hat, einen schlechteren Schulabschluß hat und deswegen aufs Leben gesehen insgesamt weniger Steuern zahlt?
Ich wäre durchaus dafür, den Kindergarten für alle ganz kostenlos zu machen.
Gruß,
Elisabeth.
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von Lena_1977 am 14.02.2009, 18:46 Uhr
Da hat Elisabth recht. Außerdem kann man immer noch bei Jugendamt einen Zuschuß beantragen - die wirklichen Kosten zahlen wir eh alle nicht.
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von dieElle am 14.02.2009, 18:49 Uhr
Vater und Mutter Staat dürfen bei mir z.B. gerne das Kindergeld behalten und dafür die Kindergartenplätze erweitern und kostenlos machen. So hat JEDER was davon (Groß- und Kleinverdiener).
Ist das nicht in einigen anderen Ländern schon Gang und Gäbe??
Ich fänd´s klasse!
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von justin+tomsmama am 14.02.2009, 19:25 Uhr
Genauso sehe ich das auch. Für mein Kind wird kein anderes Spielzeug rausgeholt und auch kein anderes Essen gekocht als für die Kinder, bei denen die Eltern nichts oder wenig verdienen.
LG Conny
Du bekommst auch keinen anderen Straßen und
Antwort von Henni am 14.02.2009, 19:30 Uhr
auch keinen andere Gefängniszelle obwohl du mehr steuern zahlst...
auch ungerecht?
Lg HEnni
Super Idee
Antwort von +emfut+ am 14.02.2009, 19:37 Uhr
Dann machen wir einen Hartz4-Kinderkarten mit gebrauchtem chinesischem Plastikspielzeug und einer Betreuerin auf 50 Kinder, und einen Kindergarten für Superverdiener, wo wöchentlich neues HABA-Spielzeug gekauft wird und auf jedes Kind eine Betreuerin kommt.
Cool, das.
geil *g*...
Antwort von Henni am 14.02.2009, 19:44 Uhr
so machen wirs an den Schulen ja eh *g*....naja..jedenfalls inoffiziell
*zwinker*
LHg HEnni
eben
Antwort von +emfut+ am 14.02.2009, 19:48 Uhr
Das dachte ich auch gerade.
Hier in München findet man auch private KiGä, die 1.000,- Euro und mehr im Monat kosten. Wer nicht möchte, daß sein Luxuskind mit dem Plebs erzogen wird, findet immer eine Möglichkeit....
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von Astrid18 am 15.02.2009, 9:22 Uhr
Ich finde es ok, weil es ja viel günstiger als ein rein privater Kindergarten ist. In München ist dann das 3. Kind übrigens kostenlos, egal wieviel man verdient (sofern man alle in einer Betreuungseinrichtung Hort etc. hat).
Eigentlich müsste der Kindergarten für alle Kinder kostenlos sein!
Antwort von Tinai am 15.02.2009, 9:55 Uhr
Das wäre mein Hauptanliegen.
Es wird immer von Chancengleichheit gesprochen, damit ist dann Beruf, Studium, Ausbildung gemeint.
Manche Kinder haben aber bei Geburt schon schlechteste Chancen, weil sie in eine Familie von "dritte Generation Sozialhilfeempfänger" geboren werden, die nicht in der Lage sind sind, ihr eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen (das ist keine allgemeine Sozialhhilfeempfängerschelte!)
Und wenn diese Kinder überhaupt eine Chance haben sollen, dann msus der Kindergarten ab 3 Jahren kostenlos sein, damit sie einen geregelten Tagesablauf haben und bei Schuleintritt flüssig Deutsch sprechen können - auch oder gerade Kinder aus deutschen Familien.
Gruß Tina
PS: Und was die einkommensabhängige Staffelung angeht: Ich sehe darin nur ein weiteres Indiz dafür, dass Arbeiten sich nicht lohnen soll. Wer m ehr verdient (weil die Frau vielleicht auch verdient) muss immer und überall mehr zahlen. Also lässt man das hinzuverdienen lieber ganz, das Ehegattensplitting verdirbt einem den Spaß daran ja schon genug.
Re: Eigentlich müsste der Kindergarten für alle Kinder kostenlos sein!
Antwort von Mama von Jonas und Lea am 15.02.2009, 10:03 Uhr
Stimme Tinai vollkommen zu. Das habe ich ja auch schon geschrieben, dass es sich für uns z. B. auch nicht lohnt, dass ich ein paar Stunden mehr arbeite als jetzt, da ja dann auch die Kiga-Kosten wieder steigen - und zwar doppelt, da 2 Kinder. Und dann hat man zum Schluß durch die ganzen Abzüge gar nichts mehr davon, dass man sich mehr abrackert. Dann habe ich lieber noch etwas mehr Zeit für die Kinder. Wenn die Kiga-Gebühren wegfallen oder sinken würden oder nicht mehr einkommensabhängig wären, sähe das ganz anders aus. Und warum muß man, wenn mehr verdient mehr zahlen? Man zahlt doch dadurch auch schon mehr Steuern?! Und wenn mir mein Arbeitgeber einen sozialversicherungsfreien Zuschuß zu den Kiga-Kosten zahlen würde, würde das auch wieder aufs Einkommen angerechnet werden und dadurch wieder die Kiga-Kosten steigen - ist doch alles irrsinnig.
V. G.
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von Nicol am 15.02.2009, 22:16 Uhr
Durch mein Gehalt (arbeite Vollzeit) zahlen wir den Höchstsatz für beide Kinder, zusätzlich zur Optimierung der Betreuung leisten wir uns noch ein Aupair.
Ich finde, dass auch o.k. wir verdienen gut und wir kommen bezahlen daher mehr als Leute die von Hartz 4 leben. Die würden ihre Kinder nicht in den Kiga schicken, wenn sie das zahlen müssten, was wir zahlen. Das fände ich ungerecht, da zahl ich lieber mehr.
Ich arbeite übrigens nicht wegen des Geldes, obwohl ich gut verdiene. Mir ist meine eigene Unabhänigkeit viel wichtiger, als das Geld was rum kommt.
Außerdem bin ich der Überzeugung, dass meine Kinder in Kita und Hort viel mehr geboten bekommen, als ich zuhause leisten könnte.
Deutschland ist ein Sozialstaat...
Antwort von KarinF am 16.02.2009, 0:14 Uhr
Deutschland ist per Definition und Grundgesetz (die Lehrer mögen dies bitte genauer spezifizieren wenn Ihnen danach ist) ein Sozialstaat. Im Gegensatz dazu sind es die USA nicht.
Dazu gehören eben auch viele Leistungen.
Krankenkasse zahlt man auch auch nicht leistungsabhängig. Was glaubst Du wie begeistert ich bin das ich als berufstätige Mutter auch noch Krankenkasse zahlen muß und die die sich diese Doppelbelastung nicht antun eine kostenlose Familien-Versicherung bekommen (sogar auch wenn keine Kinder vorhanden sind).
ANDERERSEITS - ich habe trotzdem mehr Geld am Ende. Und bei anderen Dingen bekomme ich bzw. meine Familie Leistungen.
Gut, bei der Krankenkasse habe ich mich rausgemogelt. Ich bin privat versichert.
Es ist schwer zu sagen was gerecht ist oder nicht. Aber die Starken müssen den Schwachen helfen, egal ob die Schwachen aus Absicht zu den "Schwachen" gehören. Um so wichtiger ist dies wenn Kinder im Spiel sind denn die müssen die Entscheidung der Eltern mittragen ohne daran beteiligt gewesen zu sein.
So what.
Servus
Karin
Re: Kigakosten - das is doch ungerecht, oder?
Antwort von Linda761 am 16.02.2009, 9:26 Uhr
Hallo,
der Kindergarten ist öffentlich subventioniert und von daher zahlt keiner die Leistung voll und ganz selbst. Insofern finde ich eine Staffelung nach dem Einkommen völlig in Ordnung.
Was ich nicht in Ordnung finde, sind die Qualitätsmängel in Kindergärten und dass ich nicht die Möglichkeit habe, mir für mehr Geld einen besseren Platz zu kaufen. Denn unsubventionierte Plätze gibt es kaum. Und je besser die Einrichtung, desto größer die Nachfrage und desto schwieriger kommt man an einen Platz.
LG
Linda
Solidaritätsprinzip
Antwort von Geisterfinger am 16.02.2009, 9:37 Uhr
ist ja bei krankenkasse, Steuern ua auch so.
Natürlich würde ich auch gern weniger zahlen, am liebsten nichts ;.)
Ich finde aber nicht, dass schon im KiGa "Bildung" ne Einkommensfrage sein sollte. gerade Kinder aus Familien mit geringem Einkommen, ggf. Migrantenhintergrund (Sprache) bekommen im KiGa so viel geboten, was ihren Eltern vielleicht nicht möglich wäre.
Re: Solidaritätsprinzip
Antwort von Mama von Jonas und Lea am 16.02.2009, 17:42 Uhr
Ihr habt ja alle mit Euren Antworten schon irgendwie recht! Aber warum wird das dann in Deutschland überall so unterschiedlich geregelt? Das ist doch ungerechecht, wenn man manchmal nur ein paar wenige Kilometer weiter weg wohnen muß und dann ist ein Kiga-Jahr frei, oder es wird nicht einkommensabhängig berechnet u.s.w. Wenn es einheitlich wäre - sähe das schon wieder alles anders aus.
V. G.
2 Kinder im Kiga - was bezahlt ihr?
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