Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 

von spiky73  am 19.06.2013, 19:07 Uhr

Woher kommen diese niedrigen Gehälter?

hallo,

auf diese frage wird es wohl nie eine erschöpfende, zufriedenstellende antwort geben...


laut der ein oder anderen definition gehöre ich durchaus zu den gut- bis besserverdienenden (oder der mittelschicht, was weiss ich), aber wenn sämtliche fixkosten von meinem konto abgegangen sind, bleibt zum leben auch nicht mehr viel übrig.
wenn man einen bestimmten lebensstandard erreichen möchte, sind heute - so traurig es auch klingt - zwei einkommen 'erforderlich'.
und damit meine ich jetzt nicht die 500+ qm villa oder die luxusyacht oder die drei nobelautos in der garage etc. pp.
sondern völlig banale dinge, wie meinetwegen ein wohnwagen samt stellplatz (das wäre für mich z.b. ein langgehegter traum), oder der reitunterricht für meine große, oder musikunterricht samt eigenes instrument... für andere leute sind diese dinge vielleicht nicht erstrebenswert, aber die haben dann vielleicht ein anderes kostspieliges hobby oder eben den oldtimer in der garage stehen, was weiss ich.

um das jahr 2000 herum habe ich in frankfurt/main gelebt und dort damals auch die umstellung von DM auf € mitbekommen. vor der euro-einführung bin ich mit meinem gehalt bestens ausgekommen. ich bin gelernte bankkauffrau und habe damals zeitarbeit gemacht. damals war es so, dass das, was ich bei der zeitarbeitsfirma verdiente, höher war als mein verdienst bei einer bank im saarland (wo ich herstamme und inzwischen wieder lebe) gewesen wäre, wenn ich im saarland in meinem ausbildungsberuf geblieben wäre...

die umstellung auf den euro fiel mir zugegebenermaßen schwer (aber da bin ich sicher nicht allein...), aber anfangs ging es noch relativ gut. umrechnen tue ich schon lange nicht mehr - ich könnte auch heute z.b. nicht mehr mit sicherheit sagen, was ein joghurt oder ein liter milch damals gekostet hat. trotzdem hatte ich das gefühl, dass in diesen 11 jahren die preise (gefühlt) für viele güter explodiert sind.

2004 bin ich dann vorübergehend ins saarland zurückgezogen, und von 2006 bis 2009 habe ich dann in rheinland-pfalz gewohnt (direkt hinter der landesgrenze zum saarland).
ich habe also 3 orte/städte in drei verschiedenen bundesländern kennengelernt und muss sagen, im grunde genommen sind die lebenshaltungskosten ähnlich hoch gewesen. vielleicht waren sie in rheinland-pfalz damals gefühlt noch am geringsten, weil in dem ort, in dem ich lebte, die mieten wesentlich geringer waren als in meinem heimatort, wo ich inzwischen wieder lebe...
im saarland sind die mietnebenkosten im bundesvergleich an der spitze.
ein beispiel aus meiner gemeinde (müllgebühren restmülltonne): wenn ich mich recht erinnere, konnte man für einen betrag x die restmülltonne 12x jährlich leeren lassen. 2012 galt der gleiche preis dann nur noch für 10 leerungen - und seit diesem jahr kann man für den preis den restmüll noch 4 oder 5 mal abfahren lassen. parallel dazu sind 'wilde' müllentsorgungen sprunghaft angestiegen - und die fachleute wundern sich. komisch, nicht?

vor 20 jahren ist eine arzthelferin oder bäckereiverkäuferin mit ihrem gehalt sicher noch ausgekommen, auch wenn keine großen sprünge drin waren.

ich verdiene heute in € zahlenmäßig mehr als ich noch vor 12 jahren in DM verdient habe, und trotzdem ist es schwierig, auch wenn ich auf SEHR hohem niveau jammere... und das, obwohl ich ebenfalls 'ungelernt' (wenn man so will) arbeite und für einen ruhigen job ohne verantwortung mehr als 'fürstlich entlohnt' werde.

ich weiss, dass ich jetzt an deiner frage vorbei argumentiert habe - aber die gestiegenen lebenshaltungskosten tragen eben auch dazu bei, dass viele leute hinten und vorne mit ihrem geld nicht mehr auskommen und gefühlt unzufrieden sind...

wie das lohnniveau (entsprechend den lebenshaltungskosten) in münchen ist, vermag ich nicht zu sagen. aber wenn ich in frankfurt eine wohnung für knapp 1000 euro (warm) hatte, so hatte ich kein auto, weil ich ohne fahrbaren untersatz besser dran war als mit... heute zahle ich 600 euro miete (ebenfalls warm), dafür bin ich auf ein auto angewiesen - und zahle dafür pro monat mehr als die mietdifferenz (kredit, versicherung, sprit etc.)...

ob ich in meinem job in rente gehen kann, weiss ich nicht, das fortbestehen unserer arbeitsplätze wird alljährlich neu diskutiert (das hat durchaus weltpolitische dimensionen). aber so lange ich hier arbeiten kann, werde ich das tun - und dafür einige wermutstropfen in kauf nehmen...

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Für alleinerziehende Eltern
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.