Wie kann man sich ent-lieben?

Also erst mal vielen Dank für die vielen lieben Kommentare :) Es tut gut zu lesen, dass ich mit meinem Kummer nicht alleine bin, obwohl ich natürlich niemandem wünsche, dass es ihm/ihr genauso geht. Ja, ich wäre auch gerne cool und stark. Hoffentlich wirke ich ihm gegenüber wenigstens halbwegs so...

Ich denke auch, dass jeder die Lösung finden muss, die für die eigene Familie (? - also die Eltern und ihr Kind) am besten passt. Kinderübergabe am Spielplatz ist gerade bei schlechtem Wetter und im Winter bei uns insofern schwierig, als mein Noch-Mann in eine mehrere Autostunden entfernte Stadt gezogen ist und, wenn er schon mal da ist, auch mindestens den halben Tag mit dem Kleinen verbringen möchte. Den Tipp, selbst nicht bei den Treffen dabei zu sein, finde ich aber trotzdem gut. Ich habe eben mit meiner Mutter, die hier in der Nähe wohnt, vereinbart, dass sie meinen Ex bei seinem nächsten Besuch zusammen mit meinem Kind in meiner Wohnung empfangen wird, während ich mich mit einer Freundin treffen werde, oder so.

Bestimmt ist es für die Kinder besser, wenn die Eltern halbwegs gut mit einander auskommen, aber wenn ich halt nach den Besuchen immer wieder in den großen Liebeskummer zurückfalle, dann merkt das mein Kleiner vielleicht auch. Und ob er sich dann nicht irgendwann denkt "immer wenn Papa da war, weint Mama hinterher => der Papa ist blöd" ist die andere Frage. Ich glaube außerdem, dass ein zu gutes sich Verstehen der Eltern nicht nur die Kinder verwirrt. Mein Mann hat sich von mir getrennt, nicht ich mich von ihm. Wenn er jetzt vorbeikommt, mir erzählt, dass er sich um uns kümmer will und dass er immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche (würg bzw. schluchz!), dann frage ich mich hinterher selbst, ob er die Trennung vielleicht nicht doch bereut und wieder versucht, sich an mich anzunähern.... Dann keimt wieder Hoffnung auf, die aber zu nichts führt, weil er mich eben einfach nicht mehr liebt und dann fängt der Liebeskummer wieder von vorne an... :(

Und was die Meinung von Psychologen angeht, naja... Lese mir dazu gerade auch ein Buch durch, das mich ziemlich entsetzt... Wenn die Experten Recht haben, kann man es sowieso nur falsch machen, d.h. Scheidungskinder sind sowieso unglücklicher als Kinder aus intakten Familien... Ich hoffe sehr, das Buch irrt sich, aber getroffen hat es mich schon sehr das da so zu lesen...

Aber naja, meine Tante sagt immer zu mir "Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist..." Wir tun unser Bestes und hoffen, dass es hilft.

Euch alles Liebe ~~