Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Leena am 22.04.2009, 18:27 Uhr

Väter

Na, so wahnsinnig überzeugend finde ich diese "Punkte offensichtlicher Väter-Abwertung" nicht wirklich...


1. für Väter-Förderung wurden in den letzten Jahrzehnten 0 € 0 Cent aus=
gegeben, für Mütter Milliarden davon

...naja, die "Vätermonate" beim Elterngeld sind ja garantiert etwas völlig anderes als "Väter-Förderung". Und die (staatlicherseits finanziell geförderten) Väter-Förder- und -Forschungsprojekte kommen wahrscheinlich auch nur bei irgendwelchen verkappten Emanzen-Gruppen an, die mit ihrer "Forschung" nur belegen wollen, wie "verzichtbar" Väter sind... sorry, Ironie off, aber wirklich haltbar ist Deine obige Aussage definitiv nicht. Bei unserer Behörde wurden jedenfalls in letzter Zeit zwei spezielle Kurse "Work-Life-Ballance" für Väter angeboten, da wurden definitiv mindestens 1.200 Euro für Väter-Förderung ausgegeben, also 0,0-Euro-Förderung stimmt definitiv NICHT. Außerdem gibt es viele Projekte für Familien, die doch wohl Vätern und Müttern zu Gute kommen..?

Beispielsweise in der Firma meines Mannes arbeiten ungefähr 98 % Männer und die verbleibenden 2% Frauen sind zu 80 % (noch) keine Mütter. Trotzdem gibt es dort sehr viel "Familienförderung", es wird viel Geld in Kinderbetreuungsprojekte, Kinderferienbetreuung etc. gesteckt. Und die Kinderferienbetreuung kommt auch den Vätern zu Gute - ich kenne jedenfalls geschiedene Väter, die es genossen haben, ihre (schulpflichtigen) Kinder während ihres 3-Wochen-Ferien-Anteils tagsüber in der betrieblichen Kinderbetreuung untergebracht zu haben (mit wirklich tollem Programm!), morgens einfach Kind mit zur Arbeit bringen und abends wieder mit zurück - den Kindern hat's Spaß gemacht und die Väter fanden es auch gut.

Fällt sowas für Dich nicht unter "Väter-Förderung"?


2. es gibt für umgangssuchende Väter keine Art Beistandschaft für Umgang
bei den Jugendämtern

Okay, da gebe ich Dir teilweise recht. Mütter werden durch Geburt des Kindes Mutter, für die Feststellung der Vaterschaft können sie sich ans Jugendamt wenden und es gibt diese Beistandsschaft. Für Väter, die erst juristische Väter werden wollen, gibt es diese Möglichkeit nach § 1712 BGB nicht...

Die Beistandsschaft, die die Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen durch den alleinbetreuenden Elternteil betrifft, steht allerdings sowohl Müttern als auch Vätern offen, wenn sie entsprechend allein sorgeberechtigt sind oder das Kind (bei gemeinsamer Sorge) bei ihnen lebt.


3. (allein) erziehende Väter treffen bei einem evtl. Wiedereintritt ins Berufs=
leben auf eine Frauenquote

Hast Du Dich schon mal ernstlich mit dieser tollen "Frauenquote" beschäftigt? Die besagt doch nur, dass Frauen gegenüber Männern bei gleicher (!) Eignung und gleicher (!) Befähigung etc. "bevorzugt" werden sollen. In der Praxis wirst Du kaum einen Fall finden, bei dem die sich bewerbenden Männer und Frauen wirklich die gleiche Eignung etc. haben, da lässt sich eigentlich immer argumentieren, warum eben NICHT die gleichen Voraussetzungen vorliegen... Alleinerziehende, die kinderbetreuungsbedingt eine berufliche "Auszeit" genommen haben, kämpfen so oder so beim Wiedereintritt, und da hilft den AE-Müttern die "Frauenquote" hinreichend wenig bis gar nichts (wenn überhaupt).

Persönlich kenne ich eher alleinerziehende Väter, die auf besonderes Entgegenkommen beim Arbeitgeber gestoßen sind (inkl. eine große Portion Sonder-Mitleid, weil ihre schreckliche Ex-Frau es gewagt hat, die armen, armen Männer mit den Kindern einfach zu verlassen), allerdings bin ich mir bewusst, dass diese Fälle, die ich persönlich kenne, nicht gleich allgemeingültig sein müssen.


4. für zu wenig engagierte Leute gibt es normalerweise Förderungen, für
Väter nicht

Ach je, die armen Väter, jetzt brauchen sie extra Förderung, damit sie sich um ihre eigenen Kindern kümmern können wollen... Die Erziehungsberatung unseres Jugendamtes richtet sich übrigens generall an "Familien", es wird in allen Fällen "gemeinsam nach Entwicklungs-, Veränderungs- und/oder Lösungsmöglichkeiten für vorhandene oder drohende Probleme gesucht" und Eltern (!) werden bei unterstützt. Ich hätte immer gedacht, solche Angeboten geltend für Väter und Mütter...

Ich bin mir zwar bewusst, dass die "Sonderprogramme" für "potentielle Problemfamilien" sich eher an Mütter als Väter wenden, allerdings wenden sich viele dieser Projekte vor allem am Jugendliche, die Eltern werden, und bei Teenager-Elternschaften sind die Väter wahrscheinlich überproportional "abwesend"... Daraus auf eine strukturelle Väter-Benachteiligung zu schließen, fände ich etwas übertrieben.


5. unverheiratete Väter (ca. ein Drittel aller Kinder) haben grundsätzlich
nicht die Pflicht und das Recht, für ihre Kinder zu sorgen

Okay, die Diskussion zum § 1626a BGB spare ich uns jetzt, die hatten wir in den letzten Jahren schon mehrfach, ohne dass wir auf einen gemeinsamen Nenner gekommen wären...

 
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