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Geschrieben von fiammetta am 20.09.2011, 12:33 Uhr

Pflegeheim???

Hi,

willst Du meine ehrliche Meinung hören? Lauf, nimm die Beine unter den Arm und kratz die Kurve.

Ich habe den Horror mit meinen SE hinter mir - Du hast mehr Distanz, auch rechtlich. Meine SM hatte einen ähnlichen Radius wie Deine, brauchte aber mehr Pflege und war statt alkohol- und nikotinsüchtig tablettenabhängig. Der Dauertext war ebenfalls "Ich gehe niemals von Euch weg (freut Euch gefälligst!)" und "Ich gehe in kein Heim". Das Problem ist, dass Du nur mit Unterstützung des Arztes quasi amtlich feststellen lassen kannst, dass sie zu Hause alleine nicht mehr existenzfähig ist. Kommt sie in ein Kh, die Entlassung steht an und es gibt niemanden, der sich um sie dauerhaft kümmern kann / will, dann organisiert der dortige Sozialdienst die Unterbringung in einem Heim, wobei denen dann wurschd ist, ob sie dieses auch bezahlen kann. Sie kommt halt dann dorthin, wo ein Platz gerade frei ist. Anderenfalls müßte sie unter Pflegschaft gestellt, früher sagte man entmündigt werden und dann kann sie von daheim aus in eine Pflegeeinrichtung zwangseingewiesen werden. Und das wird dann ein richtiger Spaß, v.a. wenn mehrere Verwandte vorhanden sind, die zwar nichts leisten, aber an die Kohle kommen wollen...

Ansonsten bin ich inzwischen der Meinung, dass ein Mensch, der hilfsbedürftig ist und zumindest offiziell in Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, auch kompromissbereit zu sein hat. Die Alternative ist nämlich entweder die gesamte Verantwortung für das eigene Leben wie ein unmündiges Kind auf andere mit allen Konsequenzen noch über mein Ableben hinaus auf diese abzuwälzen und dann immer noch dauerzubocken, Forderungen zu stellen und alles für selbstverständlich zu halten oder eben auf dem Boden vor der Glotze zappelnd zu verenden. Hört sich böse an, ist aber die Realität. Folglich muss ich auch mitmachen, wenn sich andere um mein Wohlbefinden kümmern und sie dadurch unabschätzbar viel Zeit, Kraft und Geld für mich einsetzen - und das ist NICHT selbstverständlich, weder für den Betreffenden, noch für die Familie, noch für den Staat. Ich habe schlicht und ergreifend keinen Anspruch auf 24/7-Betreuung wie im Hotel zum Nulltarif.

Zu den Pflegediensten: Diese leisten gute Arbeit, sind aber nicht auf das Informieren uninformierter Familienangehöriger trainiert. Auch bei den KK muss man zumeist die Würmer aus sämtlichen Nasenlöchern rupfen. Wir brauchten Jahre (!) bis wie heraus hatten, dass uns Verhinderungspflege etc. zugestanden hätten. Heute kann man sich auch relativ weit über`s Internet informieren.

Sei nicht so dumm und lass Dich vereinnahmen. Du kannst helfen, aber Du mußt zusehen, dass Du selbst Deine Grenzen weder übersteigst noch dass andere diese überschreiten (was sehr schnell geschieht, denn das erspart ihnen viiiel Arbeit...).

LG

Fiammetta

 
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