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Geschrieben von tinchenbastian am 14.09.2007, 12:12 Uhr

Lesen lernen

Hallo!

Wie ist das bei Euch mit dem lesen lernen? Wir haben jetzt schon 4 Wo hinter uns, und die "kleinen" müssen schon lesen, zb: Esel, Sella, elsa, else, lasse, lea, halt alle wörter mit L, E, S und A. Lucas schnallt das einfach nicht. Er kann die Buchstaben irgendwie aneinander reihen:

Sssssssssssssseeeeeeeeeeeeellllllllllllllaaaaaaaaa

Ist ja ok so, aber er kann mir dann nicht mehr sagen was er gerade vorgelesen hat. Er ratet dann: Esel??????? Er kann es aber schreiben, wenn er es soll. Aber wenn er es geschrieben hat, weiß er nicht, was er geschreiben hat. Ist das noch im normalen Bereich? Habe Angst er versäumt am Anfang gleich was, das auswendig lernen und raten ist ja nicht gewünscht.

Tschau Tina

 
5 Antworten:

Re: Lesen lernen

Antwort von tina11 am 14.09.2007, 17:43 Uhr

Ist normal, das dauert oftmals länger, bis der Knoten platzt.

Meine Tochter hatte die Probleme auch, du musst mit ihm üben.

Jeden Tag lesen und schreiben üben, aber nur 10 Minuten lang.

Wenn er was gut gemacht hat, sofort loben, wenn er was falsch gemacht hat, nicht schimpfen oder ungeduldig werden, sondern nochmal versuchen.

Und nach 10 Minuten abbrechen, zuviel üben ist auch nicht gut.

Bei meiner Tochter hat noch geholfen, ihr ein Ziel zu setzen. Ich habe ihr versprochen, wenn sie lesen kann, darf sie ihrem kleinen Bruder die Gute Nacht Geschichte vorlesen.
Das macht sie auch schon, sind zwar nur ein paar Wörter, aber der Kleine ist zufrieden und die Große auch.

Du musst ein wenig den Ehrgeiz wecken, damit sie es auch lernen wollen!

Gruß und werd nicht ungeduldig, Tina

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Re: Lesen lernen

Antwort von Eleanamami am 14.09.2007, 22:45 Uhr

nee, ich glaube mit Ehrgeiz hat das nichts zu tun ( denn da unsere Kinder die geborenen Lerner sind, wollen sie alle lesen lernen!!!!!!!), sondern mit einem
" Lernfenster" sprich Entwicklungsstand....ich bin davon überzeugt, dass " lesen-lernen" genauso funktioniert, wie " sprechen-lernen"....wenn das Kind soweit ist und die Bedingungen stimmig sind, dann geht es los, auch ohne dass es ihnen
" beigebracht" wird.
Was eure Kinder tun sollen ist
" Zusammenschleifen" und das ist kein Lesen!!!! Aber keine Sorge, sie lernen es trotzdem, wenn auch etwas unter erschwerten Bedingungen!
Leider leidet oft die Motivation darunter, denn es ist sehr anstrengend und macht null Spaß und mit " Lesevergnügen" hat es auch nichts zu tun....
" Hannah hat Kino im Kopf"!Ein Buch, was ich nur empfehlen kann!

Ich selbst mag nicht mehr schreiben, wie wir es machen mit dem sogenannten " Anfangsunterricht", weil ich dann oft auf die Rübe bekomme ;-))))

Nur soviel, die beste Hilfe die Eltern geben können
- ganz viel vorlesen in kuschliger oder entspannter Athmosphäre, damit Lesen als schööööön empfunden wird;
- alle Fragen in bezug auf Buchstaben beantworten, wenn es geht in Lautsprache;
- das Kind zum Schreiben anregen mit einer Anlauttabelle;
- nie laut vorlesen lassen ( wenn das Kind das nicht möchte), denn das ist ein andere baustelle und entmutigt so schnell, ( es vereinigt sprechen UND lesen, also Sinnerfassung, und das bekommen viele " Anfänger" noch nicht hin.....



Und eins ist noch gaaanz wichtig!!!!

Wie bei allen lernprozessen der Kinder ( Sitzen, laufen, allein essen...usw.) ermutigt sie! Fehler sind erlaubt, ja notwendig, denn unsere Kinder lernen durch sie! Erinnert euch!

LG

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Re: Lesen lernen

Antwort von tina11 am 15.09.2007, 8:43 Uhr

Hallo Astrid,

wir sind mal wie immer nicht der gleichen Meinung ;-))

Ist aber nicht schlimm, wie schon oft erwähnt, lebt ein Forum von unterschiedlichen Meinungen.

Ich finde schon, nein ich weiß, dass Kinder etwas schneller und leichter lernen , wenn sie einen Anreiz haben und es wirklich lernen wollen.

Beispiele habe ich viele von meiner eigenen Tochter.
Jüngster Fall ist z.B. dass sie lesen lernen will, weil sie ihrem Bruder abends etwas vorlesen möchte.
Und seitdem die ersten Wörter klappen, ist sie doppelt motiviert, will auch mal von alleine üben, fragt, was ein Wort heisst, usw.
Auch sie hat sich sehr schwer getan, konnte die Buchstaben einfach nicht aneinanderreihen und ein Wort daraus bilden.
Nun kann sie es, sogar längere Wörter klappen schon, und das ging schlagartig, als sie es unbedingt lernen wollte.
Und üben muss sein, 10 Minuten am Tag, nicht länger.
Unser Klassenlehrer sagte, ansonsten dauert es zu lange, bis die Kinder es lernen. Leuchtet mir ehrlich gesagt ein. Lesen ist nun mal reine Übungssache. Man muss nur aufpassen, dass die Kinder nicht überfordert werden, also rechtzeitig aufhören, sonst erreicht man das Gegenteil.

In diesem Alter ist das "lernen wollen" von ganz alleine schon etwas abgeflaut.
Jetzt spielen auch andere Dinge eine Rolle, z.B. würde das Kind jetzt viel lieber mit Freunden spielen als lesen zu üben, auch Faulheit kommt jetzt zum Vorschein usw.

Noch ein Beispiel ist das Schleife binden.
Ich wollte es meiner Tochter beibringen, da war sie vier. Obwohl sie sich Mühe gab, hat sie es nicht geschnallt.
Erst als ihre beste Freundin (nur Tage später) stolz im Kiga verkündete, dass sie Schleifen binden kann, WOLLTE meine Tochter es wirklich und hat es am selben Tag noch gelernt.(Weil SIE es diesmal WOLLTE, nicht weil ich es wollte)

Ich könnte noch mehr Beispiele nennen, aber dafür bin ich jetzt zu faul ;-))
Ich schreibe nämlich mit dem 10 Finger Suchsystem.

LG, Tina

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Re: Lesen lernen

Antwort von Eleanamami am 15.09.2007, 17:17 Uhr

Hallo Tina,

ich stimme dir zu, wenn du schreibst ..."Ich finde schon, nein ich weiß, dass Kinder etwas schneller und leichter lernen , wenn sie einen Anreiz haben und es wirklich lernen wollen."

Ich gehe sogar soweit zu sagen, Kinder lernen überhaupt nur nachhaltig, wenn es aus dem eigenen Wunsch heraus passiert.

Das kennen wir doch von uns oder??? Interessierte uns etwas nicht, lernten wir für den Test und dann wars vergessen!

War es für uns wichtig und von bedeutung blieb es abfragbar :-)

Mir ging es um dieses Zusammenschleifen und um das laute Vorlesen!!

Ich bin davon überzeugt, das " lesen-Lernen" ein selbstgesteuerter Prozeß ist und nicht durch didaktische und methodische Kleinschrittigkeit den Kindern beigebracht werden kann!!!!!

So gestalte ich auch meinen Unterricht und es funktioniert seit vielen Jahren sehr gut!! Ich führe keine Buchstaben ein, ich lasse nicht laut vorlesen, übe das Lesen nicht und alle Kinder können es plötzlich und dann gleich richtig ( sinnerfassendes Lesen) und das beste daran ist, sie lieben es total! Kein Buch ist dann vor ihnen sicher und wenn es heißt, " Lesezeit" ( jeder verkrümmelt sich mit seinem Lieblingsbuch in eine Kuschelecke und liest)fliegen die Arme hoch und schnell ist es mucksmäusestill......

PS ich setzte mich gern über dieses Thema auseinander, weil ich es so wichtig finde....;-)

LG

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Re: Lesen lernen

Antwort von tina11 am 16.09.2007, 12:42 Uhr

"So gestalte ich auch meinen Unterricht und es funktioniert seit vielen Jahren sehr gut!! Ich führe keine Buchstaben ein, ich lasse nicht laut vorlesen, übe das Lesen nicht und alle Kinder können es plötzlich und dann gleich richtig "

Kannst du mir mal erklären, wie das funktioniert?

Ich bin Reformen gegenüber eigentlich immer zuerst einmal positiv eingestellt, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie die Kinder ohne Einführung von Buchstaben und üben lesen lernen können.
Das Thema interessiert mich auch sehr, da meine Tochter sich mit Buchstaben schwer tut.
Zahlen sind ihre Welt, rechnen ihre Stärke.
Wenn es eine Möglichkeit gibt, ihr Buchstaben ohne üben schmackhaft zu machen, würde ich das sofort ausprobieren.


Gruß, Tina

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