Über 18 ...

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Geschrieben von Bonnie am 03.01.2023, 8:52 Uhr

Lieber Vereinbarungen statt „Rechte“

Huhu,

ich finde das mit den Rechten und Pflichten etwas ungünstig formuliert. Ich meine, die Kids sind erwachsen. Bei seinem Partner würde man ja auch nicht fragen, welche Rechte und Pflichten er hat. Ich möchte also lieber von Vereinbarungen reden, zumal man in dem Alter kaum noch etwas einklagen oder durchsetzen kann, sondern es ein Miteinander auf Augenhöhe geben sollte.

Unsere Tochter (23), Studentin, ist letztes Jahr ausgezogen. Davor haben wir es so gehandhabt: Sie hat abwechselnd mit mir das Haus geputzt, und zwar zum Glück von sich aus. Sie hat statt Taschengeld richtigen Unterhalt bekommen, aber nicht so viel wie jetzt, weil sie ja inzwischen auch Miete bezahlen muss. Sondern so viel, dass sie Kleidung, Kosmetik und Alltagswünsche selbst finanzieren konnte.

Die Familie hat ihr ein gebrauchtes Auto geschenkt, den Unterhalt des Wagens musste sie sich aber durch einen Nebenjob im Supermarkt selbst finanzieren. Abends ist sie natürlich ausgegangen so lange sie wollte, wir haben sie aber gebeten, uns zu sagen, wo und mit wem sie unterwegs ist und wann sie ungefähr heimkommt.

Andere Themen wie Pünktlichkeit etc. kann man ja auch nicht mehr einklagen (denn was machst Du, wenn Dein Kind zu spät kommt? Kriegt es dann Fernsehverbot…?). Sondern man muss darauf vertrauen, dass die Erziehung funktioniert hat und Früchte trägt. Dass das Miteinander also so abläuft, dass selbstverständlich jeder sich fair verhält.

Das also z. B. alle, auch die Eltern, sagen, wo sie hingehen, bei gemeinsamen Unternehmungen pünktlich sind, sich alle am Haushalt beteiligen. Bei meiner Tochter klappte das perfekt, bei meinem Sohn (17) klappt es momentan oft erst nach ein paar Gesprächen und Diskussionen, aber dann geht‘s auch. Es ist zwar Bequemlichkeit da, aber auch Einsicht. :-)

Generell würde ich sagen: Je weniger Eltern-Kind-Verhältnis und je mehr Gleichwertigkeit, desto kooperativer der Youngster. Das „Von oben nach unten“ hält die jungen Leute nämlich eher unselbständig, sie verlassen sich dann zu sehr darauf, dass man schon alles für sie regelt oder sie schubst, wenn sie etwas verbummeln. Wenn man sie als Erwachsene behandelt, verstehen sie besser, dass Kindsein gestern war und diese Nummer jetzt nicht mehr klappt. Nach meiner Erfahrung ist das effektiver als Regeln oder Ermahnungen.

LG

 
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